Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

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Mark86
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#31 Beitrag von Mark86 » 2021-07-01 10:26:31

Also ich finde das Feuerwehrzeugs ziemlich verbaut, da strickt man lange dran und drum herum und dann ist das vom Korosionsschutz oft auch sehr leidlich. Entweder ist es im Detail untenrum schon alles rostig, oder rostet im Reisemobilbetrieb sehr schnell, dass zusammen mit elendslanger umstrickerei, Kältebrücken & Co wäre zumindest für mich kein Thema. Dann halte ich es für sinnvoller, durch zu atmen, die Messer Griesheim Säge zu nehmen und sich gleich nen gescheiten neuen Koffer zu bauen.
Klar, das Optikthema ist dann natürlich dahin, aber alles andere ist für ein Reisemobil doch eher ne Not/Kompromisslösung.
Ich hab bei mir nen Belgischen Alushelter drauf und bin mit der Lösung sehr glücklich, vor allem ist es ein Teil am Auto was nicht rostet :D
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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FrankS
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#32 Beitrag von FrankS » 2021-07-01 16:17:50

Moin,
noch ein Wort zu den großen Staukisten...
Diese waren an meinem 1019 mit Ziegler-Aufbau am Koffer befestigt und schmal genug dass Kraftstofftank und auf Bremsanlage dahinter verschwindet.
Die schweren Klappen öffnen nach unten und sind mit Ketten gesichert - so kann man auch darauf stehen. Jede Kiste wiegt geschätzt deutlich über 100KG...
Die Kisten sind nicht zum Kofferaufbau offen wir vom Bernd gezeigt sondern sind nur über die Klappen zugänglich. Aber man kann ja aufschneiden...
Zur Demontage habe ich mir eine Säbelsäge zugelegt da selbst mit einer Großen Flex die Eckpfosten zu dick "blechgefaltet" waren.
Maße ungefähr 225x50x50cm
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Grüßle Frank

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#33 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-01 23:04:35

FrankS hat geschrieben:
2021-07-01 16:17:50
noch ein Wort zu den großen Staukisten...
Diese waren an meinem 1019 mit Ziegler-Aufbau am Koffer befestigt und schmal genug dass Kraftstofftank und auf Bremsanlage dahinter verschwindet.
Die schweren Klappen öffnen nach unten und sind mit Ketten gesichert - so kann man auch darauf stehen. Jede Kiste wiegt geschätzt deutlich über 100KG...
Die Kisten sind nicht zum Kofferaufbau offen wir vom Bernd gezeigt sondern sind nur über die Klappen zugänglich. Aber man kann ja aufschneiden...
Zur Demontage habe ich mir eine Säbelsäge zugelegt da selbst mit einer Großen Flex die Eckpfosten zu dick "blechgefaltet" waren.
Interessant - die Variante kannte ich noch nicht. Bei den etwas neueren RWs (so um die 1990er) gibt es diese Kisten wohl nicht mehr als separate Einheit (habe ich zumindest noch nicht gesehen), und der Tank ist auf die Vorderseite des Koffers gewandert (mindestens bei manchen Modellen wohl auch die Druckluftanlage). Man muß also wohl wirklich sehr genau schauen, was für eine Variante einem angeboten wird, wenn man ein Fzg. kaufen will und einen Kofferumbau plant.

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#34 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-02 21:48:47

Hallo Mark,
Mark86 hat geschrieben:
2021-07-01 10:26:31
Also ich finde das Feuerwehrzeugs ziemlich verbaut, da strickt man lange dran und drum herum und dann ist das vom Korosionsschutz oft auch sehr leidlich. Entweder ist es im Detail untenrum schon alles rostig, oder rostet im Reisemobilbetrieb sehr schnell, dass zusammen mit elendslanger umstrickerei, Kältebrücken & Co wäre zumindest für mich kein Thema. Dann halte ich es für sinnvoller, durch zu atmen, die Messer Griesheim Säge zu nehmen und sich gleich nen gescheiten neuen Koffer zu bauen.
Klar, das Optikthema ist dann natürlich dahin, aber alles andere ist für ein Reisemobil doch eher ne Not/Kompromisslösung.
Ich hab bei mir nen Belgischen Alushelter drauf und bin mit der Lösung sehr glücklich, vor allem ist es ein Teil am Auto was nicht rostet :D
ja, das bringt das Dilemma wohl ziemlich gut auf den Punkt. Technisch sind Feuerwehrkoffer offenbar gut geeignet als Feuerwehrkoffer, aber für andere Zwecke eher Murks. Kann man ihnen nicht einmal übelnehmen, aber die Hürden für eine Umwidmung sind, wie es scheint, ganz schön hoch - umso mehr, wenn man sich kein ewiges Provisorium einhandeln will.

Auf der anderen Seite steht da halt der Charme dieser Fahrzeuge. Mal davon abgesehen, daß Feuerwehrfahrzeuge (umso mehr, wenn sie sich offensichtlich in Privathand in einem neuen Lebensabschnitt befinden) allgemein einen großen Sympathiefaktor mitbringen: so eine Feuerwehr hat in meinen Augen einfach mehr Charakter als ein Fahrgestell mit einem schlichten ExMo-Quader hintendrauf; an denen habe ich mich mittlerweile sattgesehen. Wobei mir das mit dem Sympathiefaktor per se gar nicht mal so wichtig wäre: ich würde auch noch mit einem BW-1017er oder KAT in Tarnfleck mit FM2 auf der Ladefläche herumgondeln, einfach weil ich diese Kombination so stimmig finde, auch wenn einem da wohl eher die Rolle des Bürgerschrecks zufällt.

Aber der Weg zu einer gescheiten Umsetzung ist offenbar ein weiter... :(

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#35 Beitrag von Mark86 » 2021-07-02 22:35:04

Also mein Alu Nietkoffer passt optisch "relativ" gut zum Oldtimerdesign und ich habe bisher sehr viel Zuspruch zu dem Fahrzeug bekommen. Positiven.
Grade von Leuten die auf der NG Serie ihr Studium finanziert haben oder die Karren beim Bund gefahren haben, fragen so viele ob sie sich nochmal hinter Lenkrad setzen dürfen, finden den Cool, wundern sich darüber dass er schon über 44 Jahre alt ist, also dass klappt...
Ist halt auch ne Frage von Lack und Design...
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RainerKraft
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#36 Beitrag von RainerKraft » 2021-07-02 22:54:09

Liebe Freunde des Feuerwehrkofferumbaus - wir haben uns das schon mal gegeben - und würden es wieder so machen.

Warum:
- es hat Spaß gemacht
- gefällt uns
- Recycling der besten Art
- auf einem Auto aus 1986 muss nicht alles neu sein
- relativ günstig dadurch (Material) - Arbeit zähle ich mal nicht.

Hier mal eine Idee wie es gehen kann - wie es nicht geht wissen oft ohnehin viele ;-).

Ich bin der Meinung das lässt sich - mit einiger Kreativität - gut unter den Hut bekommen - vorausgesetzt man löst das Thema Aufbaulagerung und klammert das H Thema aus (in AT etwas anders).

Die Basis für einen Koffer aus Stahlrohrgestell ist dann schon sehr sehr weit und man muss nicht bei Null anfangen. Raus schneiden kann man viel - ein Stahlrohrkoffer hat ja auch keine 1000 Verstrebungen. Tatsächlich hatten wir die wildesten Schlosser-Sachen mit Familienhilfe in einem langen Wochenende erledigt.

Ohne höher zu werden wird es fade - das herumkrabbeln auf Dauer nervt. Dazu gibt es ja viele Lösungsansätze - wir haben einfach die Träger erhöht.

Natürlich kein FM2 sondern ein U1300 Ex-Rosenbauer Feuerwehraufbau - es gibt aber Parallelen.

Hoffe mit meinem Beitrag die Kreativität anderer zu beflügeln.

Lg - Rainer und Sandra
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Christian_S
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#37 Beitrag von Christian_S » 2021-07-02 22:57:06

Hallo Überholnix,

ich habe keine Lösung oder Entscheidungshilfe für Dich. Ich lese hier seit ca. 2 Jahren mit und seit einem Jahr steht so eine alte Gurke vor der Tür, die ich langsam herrichte.
Als Erfahrung kann ich bis jetzt auch nur eine Reise von 80 Km mit einer Übernachtung vorweisen, ein Greenhorn also.
Es ist momentan ein Trend die alten Kisten mit einer Tupperdose aufzubauen und dort möglichst alles an Technik einzubauen was geht. Wenn man das Internet durchsurft sieht
man aber auch, das es genügend Leute gibt, die die Kisten mit einfachsten Mitteln ausbauen und genauso weite Reisen machen und auch genauso viel Spaß wie die anderen haben.
Einer hier im Forum hat dazu einen aus meiner Sicht passenden Spruch in seiner Signatur: "Alle sagten das geht nicht - da kam Einer der wusste das nicht und machte es einfach".

Folge dem Bauchgefühl :p
Viele Grüße
Christian

Iveco 90-16 exTHWmo

Christian_S
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#38 Beitrag von Christian_S » 2021-07-02 22:59:09

So lange getippt und Reiner & Sandras Bilder sagen doch alles :D
Viele Grüße
Christian

Iveco 90-16 exTHWmo

Ueberholnix
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#39 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-02 23:16:06

Mark86 hat geschrieben:
2021-07-02 22:35:04
Also mein Alu Nietkoffer passt optisch "relativ" gut zum Oldtimerdesign und ich habe bisher sehr viel Zuspruch zu dem Fahrzeug bekommen. Positiven.
Grade von Leuten die auf der NG Serie ihr Studium finanziert haben oder die Karren beim Bund gefahren haben, fragen so viele ob sie sich nochmal hinter Lenkrad setzen dürfen, finden den Cool, wundern sich darüber dass er schon über 44 Jahre alt ist, also dass klappt...
Ist halt auch ne Frage von Lack und Design...
Nach dem, was ich bisher zu dem Thema so gelesen habe, scheinen BW-LKWs in Tarnfleck bei uns eher so eine Art Rentnerschreck zu sein (während bei Ortsdurchfahren im ländlichen Spanien allen Ernstes salutiert wird)... Vielleicht muß man einfach sagen, daß dieses Outfit polarisiert. Würde mich selber nicht stören, solange es bei Grenzübertritt bzw. im Kontakt mit den lokalen Behörden keine handfesten Schwierigkeiten gibt. Es wird ja auch von manchen die Meinung vertreten, daß man sich vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte mit einem deutschen Militär-LKW nicht im benachbarten Ausland blicken lassen sollte, um dort keine Gefühle zu verletzen, aber das halte ich 80 Jahre später dann doch für etwas übertrieben. Was mich von so einem Fahrzeug abhält, ist ein ganz anderer Grund, nämlich daß die VEBEG an 1017 und KAT mittlerweile scheinbar nur noch Schrotthaufen verhökert; da bin ich wohl einfach ein paar Jahre zu spät dran. Inzwischen kommt wohl immer wieder auch schon mal ein BW-Atego unter den Hammer, aber wenn die schon so früh ausgesondert werden, spricht das ja für sich. Zudem hätte ich schon das Glück haben müssen, ein Fahrzeug in sehr gutem Zustand zu ergattern, denn so eine Restauration, wie Du sie glaube ich gemacht hast, würde ich mir nicht zutrauen; dafür kenne ich mich einfach nicht gut genug aus.

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#40 Beitrag von Mark86 » 2021-07-02 23:24:32

Mit nem natoolivefarbenem Auto kannst du nicht auf Weltreisen gehen, sondern nur auf Instagramreisen. In der Praxis lässt man dich damit kaum aus der EU raus, bzw. in die Anreinerstaaten rein.

BW1017er sind mitlerweile größtenteils durch, Feuerwehren haben noch gutes Material.
BW Ategos kaufen die Exmofreunde mitlerweile zu Preisen, bei denen du einfach nach Daimler gehen kannst und für nen geringfügigen Aufpreis (Lackierungskosten) nen neuen in Wunschlack und Wunschkonfiguration bestellen kannst.

Mein Auto war in nem relativ guten Zustand, außer Bremse und Kleinkram habe ich an der Technik in den letzten 6+ Jahren und 130tkm eher wenig machen müssen, nix großes. Das meiste waren Optische Dinge und allgemeine Umbauarbeiten...
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#41 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-03 0:48:25

Mark86 hat geschrieben:
2021-07-02 23:24:32
BW Ategos kaufen die Exmofreunde mitlerweile zu Preisen, bei denen du einfach nach Daimler gehen kannst und für nen geringfügigen Aufpreis (Lackierungskosten) nen neuen in Wunschlack und Wunschkonfiguration bestellen kannst.
Den Aufpreis zahle ich lieber, um keinen Atego nehmen zu müssen... Und MAN ist da wohl nicht besser, wenn dort bei den neueren Fahrzeugen nach ein paar Jahren die Wellendichtungen zu tropfen beginnen...

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#42 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2021-07-03 9:47:44

Hallo,
Mark86 hat geschrieben:
2021-07-02 23:24:32
Mit nem natoolivefarbenem Auto kannst du nicht auf Weltreisen gehen, sondern nur auf Instagramreisen. In der Praxis lässt man dich damit kaum aus der EU raus, bzw. in die Anreinerstaaten rein.
man kommt mit natoolive möglicherweise nicht in alles Länder dieser Welt, es gibt aber z.B. Richtung Osten reichlich Potential für ausgiebige Reisen, die man auch problemlos in natoolive durchführen kann, ohne dass man einen Instagramaccount bräuchte oder dieser gar den zentralen Punkt der Reise darstellen würde.

Grüße
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#43 Beitrag von Pirx » 2021-07-03 11:57:20

Ueberholnix hat geschrieben:
2021-07-02 23:16:06
Inzwischen kommt wohl immer wieder auch schon mal ein BW-Atego unter den Hammer, aber wenn die schon so früh ausgesondert werden, spricht das ja für sich.
Das liegt einfach daran, daß die Ategos der Bundeswehr (und etliche weitere Fahrzeugtypen) nicht mehr direkt beschafft werden, sondern vom BW-Fuhrparkservice geleast werden. Und wie bei Leasingflotten üblich, wartet man nicht darauf, bis die Kiste nach 20 Jahren auseinanderfällt, sondern verkauft sie relativ jung und ersetzt sie durch ein Neufahrzeug.

Ein ganz normaler Vorgang also, der keine Aussage über die Qualität der Fahrzeuge zuläßt.

Viel eher würde mich persönlich am aktuellen Atego der "fahrende Computer" und das Bedienkonzept stören, was ja auch z.B. in diesem Video ab Minute 7:55 thematisiert wird:



Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#44 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-04 12:11:14

Pirx hat geschrieben:
2021-07-03 11:57:20
Das liegt einfach daran, daß die Ategos der Bundeswehr (und etliche weitere Fahrzeugtypen) nicht mehr direkt beschafft werden, sondern vom BW-Fuhrparkservice geleast werden. Und wie bei Leasingflotten üblich, wartet man nicht darauf, bis die Kiste nach 20 Jahren auseinanderfällt, sondern verkauft sie relativ jung und ersetzt sie durch ein Neufahrzeug.

Ein ganz normaler Vorgang also, der keine Aussage über die Qualität der Fahrzeuge zuläßt.
Oh Mann, mein Weltbild... die Bundeswehr least ihre LKWs... nun ja. Und ich lese zwischen Deinen Zeilen jetzt ausdrücklich nicht, daß Ategos nach 20 Jahren auseinanderfallen.
Pirx hat geschrieben:
2021-07-03 11:57:20
Viel eher würde mich persönlich am aktuellen Atego der "fahrende Computer" und das Bedienkonzept stören, was ja auch z.B. in diesem Video ab Minute 7:55 thematisiert wird
Ja, und das zum Preis eines komfortablen Eigenheims (wofür dann allerdings weniger der Atego als der Aufbau kann). Mal abgesehen davon, daß ich persönlich es völlig abwegig fände, 400 k für ein Fahrzeug auszugeben (selbst wenn ich das Geld hätte, wüsste ich da bessere Verwendungen) - bei den Tarifen sollte ein perfektes Fahrgestell ja wohl das Mindeste sein, und das scheint hier offenbar nicht gegeben zu sein (wobei ich mit "perfekt" die Abwesenheit von offenkundigen Unzulänglichkeiten meine - ansonsten ist das ja völlig subjektiv).

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#45 Beitrag von Pirx » 2021-07-04 17:50:33

Ueberholnix hat geschrieben:
2021-07-04 12:11:14
Pirx hat geschrieben:
2021-07-03 11:57:20
Viel eher würde mich persönlich am aktuellen Atego der "fahrende Computer" und das Bedienkonzept stören, was ja auch z.B. in diesem Video ab Minute 7:55 thematisiert wird
Ja, und das zum Preis eines komfortablen Eigenheims (wofür dann allerdings weniger der Atego als der Aufbau kann). Mal abgesehen davon, daß ich persönlich es völlig abwegig fände, 400 k für ein Fahrzeug auszugeben (selbst wenn ich das Geld hätte, wüsste ich da bessere Verwendungen) - bei den Tarifen sollte ein perfektes Fahrgestell ja wohl das Mindeste sein, und das scheint hier offenbar nicht gegeben zu sein (wobei ich mit "perfekt" die Abwesenheit von offenkundigen Unzulänglichkeiten meine - ansonsten ist das ja völlig subjektiv).
Nunja,

"Unzulänglichkeiten" will ich das nicht nennen. Vielen Leuten gefällt das Bedienkonzept ja. Ich persönlich kann damit nichts anfangen, aber das ist ja - wie Du selbst schreibst - völlig subjektiv.

Ein Beispiel zur Erläuterung:
Will ich in meinem Kurzhauber die Innenbeleuchtung einschalten, drücke ich den Schalter am Armaturenbrett. Daraufhin leuchtet die Innenleuchte mit der vollen Pracht ihrer 5 Watt.

Will ich im aktuellen Actros (sollte beim Atego ähnlich sein) die Innenbeleuchtung einschalten, klicke ich mich im Touch-Display durch 3 Menüs und Untermenüs, um anschließend einen virtuellen Schieberegler auf die gewünschte Helligkeit zu verschieben. Selbstverständlich sind in diesem Menü aber auch noch ein halbes Dutzend weiterer Optionen wählbar.

Bei so was krieg ich einen Vogel, aber wie gesagt, vielen Leuten gefällt das. Ich gehöre halt einfach nicht zur "Generation Touchpad" bzw. bin kein "digital native" ...

Pirx
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#46 Beitrag von netnomergn » 2021-07-04 19:29:20

pirx, du hast recht: sich durch menüs zu arbeiten um irgend eine selbstverständlichkeit zu bedienen ist gaga!!! (so wie bei vielen pkw‘s wie z.b. unserem audi...)
ich weis nicht ob das soooo vielen anwendern gefällt... kenne einige die sich einfach schalter wünschen....

die bw-atego‘s haben für alles noch schalter! 👍 und nicht das mäusekino der aktuelle atego-reihe...
Nein, das ist kein Defekt, das ist ein Special Effect!

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#47 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-06 0:24:30

Pirx hat geschrieben:
2021-07-04 17:50:33
Will ich im aktuellen Actros (sollte beim Atego ähnlich sein) die Innenbeleuchtung einschalten, klicke ich mich im Touch-Display durch 3 Menüs und Untermenüs, um anschließend einen virtuellen Schieberegler auf die gewünschte Helligkeit zu verschieben. Selbstverständlich sind in diesem Menü aber auch noch ein halbes Dutzend weiterer Optionen wählbar.

Bei so was krieg ich einen Vogel, aber wie gesagt, vielen Leuten gefällt das. Ich gehöre halt einfach nicht zur "Generation Touchpad" bzw. bin kein "digital native" ...
Würde mich auch wahnsinnig machen. Aber ob das wirklich irgendeine Nachfrage befriedigt? Irgendwie kann ich mir nur schwer vorstellen, daß unsere digitalen Eingeborenen tatsächlich mehrheitlich für so einen Unsinn zu haben sind. Digitale Lösungen können ja ohne Zweifel einen Mehrwert bieten, aber einen Lichtschalter durch ein Menü auf einem Touchpad zu ersetzen ist einfach over the top. Ganz zu schweigen von der Störanfälligkeit elektronischer Steuerungen... Was bin ich froh, daß man heute noch Alteisen aus dem analogen Zeitalter bekommt!

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#48 Beitrag von hugepanic » 2021-07-06 5:59:55

Das zeug ist billiger im der Herstellung.

Der computer ist der gleiche wie in jedem anderen Fahrzeug. Die Software kannam dann konfigurieren.
Das armaturenbrett ist immer das gleiche, sind ja eh keine Schalter verbaut. Den computer braucht mah eh, für irgendwas, also packt man da gleich alles rein.

Die Kunst ist es halt die wichtigen Funktionen schnell zugänglich zu haben, und die unwichtigen im Menü zu verstecken.

Jetzt muss man halt seine Kundschaft kennen....

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#49 Beitrag von lura » 2021-07-06 7:51:00

hugepanic hat geschrieben:
2021-07-06 5:59:55
Das zeug ist billiger im der Herstellung.

Der computer ist der gleiche wie in jedem anderen Fahrzeug. Die Software kannam dann konfigurieren.
Das glaube ich nicht, dass das billiger ist, ich denke eher die Hersteller wollen Technikkompetenz demonstrieren und dem Zeitgeschmack entsprechen.
Gruß
Bernd

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#50 Beitrag von netnomergn » 2021-07-06 22:03:30

es hat in der summe niedrigere kosten für die modellreihe ( mag das wort billiger nicht... :) )
ein zentralrechner, VIEL WEIGER KABELBÄUME und mechanische komponenten.... die variationen macht die software... den ganzen klimbim der ausstattungsvarianten zu verwalten, zeichnungen zu erstellen, zu dokumentieren, varianten (und supply chain) bei lieferanten zu managen die final in homöopatischen stückzahlen zu horrenden preisen in manufakturqualität bestellt werden ist verrückt... das macht alles nun eine software... wird uns als toll, digital und fortschrittlich verkauft heisst aber oft in der praxis das produkt aus sicht der variantenvielfalt zu vereinfachen und dadurch kosten zu sparen....
Nein, das ist kein Defekt, das ist ein Special Effect!

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#51 Beitrag von PeterWEN » 2021-07-06 23:56:03

netnomergn hat geschrieben:
2021-07-06 22:03:30
es hat in der summe niedrigere kosten für die modellreihe ( mag das wort billiger nicht... :) )
ein zentralrechner, VIEL WEIGER KABELBÄUME und mechanische komponenten.... die variationen macht die software... den ganzen klimbim der ausstattungsvarianten zu verwalten, zeichnungen zu erstellen, zu dokumentieren, varianten (und supply chain) bei lieferanten zu managen die final in homöopatischen stückzahlen zu horrenden preisen in manufakturqualität bestellt werden ist verrückt... das macht alles nun eine software... wird uns als toll, digital und fortschrittlich verkauft heisst aber oft in der praxis das produkt aus sicht der variantenvielfalt zu vereinfachen und dadurch kosten zu sparen....
Habedere,

hängen dann noch alle Verbraucher am can-bus reduzieren sich die Kosten evtl. weiter,

Außerdem zwingt man dadurch den geneigneten Systemtester äääh Kunden wegen jedem Pfurz zum :D .
Vor mir die Bahn, unter mir was fahrbares, nach mir die Sintflut.
Fragt mich nur, ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.
Inzwischen Meister im Verschieben, von der "to do" in die "ach, was soll`s" Liste.

Ueberholnix
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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#52 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-08 0:40:54

So, zurück zum Ausgangsthema. Ich fasse mal zusammen, was hier aus dem Thread, aus PNs (danke!) sowie aus einigen weiteren Fundstellen an zu lösenden Problemen ersichtlich wurde, wenn man sich an einen solchen Umbau eines RW2 zum Reisefahrzeug unter Erhalt der RW2-Optik begeben will:
  • Auch wenn Rüstwagenkoffer oft auch nach Jahrzehnten äußerlich noch tadellos aussehen, sind sie unter der Haube bisweilen schon arg verrottet, was unabhängig vom Ausbau schon einmal umfangreiche Sanierungsarbeiten voraussetzen kann.
  • Die sehr niedrige Aufbauhöhe (Stehhöhe nur für Reisende bis 9 Jahre) macht eine Koffererhöhung nötig. Da die RW2 typischerweise Staukästen aus Alu-Riffelblech auf dem Dach haben, könnte diese Erhöhung zumindest teilweise in Riffelblech ausgeführt werden, so daß der Unterschied zum unveränderten Aufbau zumindest auf den ersten Blick nicht ins Auge springt. Allerdings müssten hierfür wohl auch die Rolläden verlängert werden, wenn der obere Riffelblech-Anteil nicht überproportional hoch werden soll. Zu achten ist auf die Problematik unterschiedlichen thermischen Ausdehnungsverhaltens zwischen Alu und Stahl.
  • Die Rolläden erschweren die ganze Angelegenheit erheblich, insbesondere wenn man ihre Funktion erhalten will. Es gäbe die Möglichkeit, sie zu großen Klappen umzubauen (das Konzept hat´s sogar bis in die Modellwelt gebracht, siehe viewtopic.php?f=16&t=93217&p=901064&hil ... rn#p901064) :spiel: . Diese Lösung kann mich aber nicht so richtig überzeugen. Hat was von Pommesbude, und irgendwie wären mir diese Klappen im Weg. Das Problem der Jalousien: je nach Aufbauhersteller werden sie entweder aufgerollt (scheint häufig bei Metz so umgesetzt) oder ins Dach geschoben (macht Ziegler wohl in der Regel so, zumindest bei Rüstwagen). Im letzteren Fall macht eine Erhöhung oberhalb der Ebene, in die die Jalousien geschoben werden, keinen Sinn. Im ersteren Fall beanspruchen die Rollen einigen Platz, und im Fall einer Rolladenverlängerung unter Umständen so viel davon, daß die Wellen weiter nach innen verlegt werden müssten. Damit geht im Innenraum Platz verloren, den man ansonsten gut für Oberschränke hätte verwenden können. Zudem darf ein Innenausbau des Koffers nicht dazu führen, daß man nie mehr ohne Beil an die Jalousien im hochgefahrenen/aufgerollten Zustand herankommt. Das dann noch ohne Wärmebrücken umzusetzen... na ja.
  • Die Kofferlagerung ist ganz anders als bei sonstigen Aufbauten üblich, und funktioniert nur mit einem sehr flexiblen Koffer. Offenbar ist ein Rüstwagen-Koffer typischerweise ohne einen echten Zwischenrahmen der Länge nach mit dem LKW-Rahmen verbunden und macht dessen Verwindungen mit. Das dürfte einerseits die Tauglichkeit für schlechte Pisten selbst im Originalzustand stark einschränken und bedeutet andererseits, daß ein klassischer Ausbau mit starren Wänden nicht möglich ist, ohne daß man sehr schnell in größere Probleme läuft. :angry: Theoretisch könnte man den Ausbau ja in mehrere gegeneinander bewegliche Segmente unterteilen, aber ob man am Ergebnis einer solchen Bastelei Freude hätte scheint mir mehr als fraglich. Umsetzen des Koffers auf einen vernünftigen Zwischenrahmen wäre eine Option, dann kommt allerdings gleich auch alles Mögliche zu hoch zu liegen (Radkästen, Trittstufen und der ganze seitliche Unterbau), so daß dies gleichzeitig eine weitere Modifikation des Koffers voraussetzte.
  • Für Freunde einer eingebauten Seilwinde ist ein Rüstwagen eine feine Sache, auch wenn sich das Seil leider nicht wie beim KAT nach hinten umlegen lässt; Selbstbergung mit der Winde bleibt also schwierig. Wenn man die Winde lieber los wäre, weil man nicht eine halbe Tonne Eisen 24/7 mit herumgurken möchte bloß um alle 12 Jahre mal bei Glatteis einen Golf aus dem Graben ziehen zu können, wird's schwierig. Ein Ausbau nach unten scheint kaum zerstörungsfrei möglich zu sein, ohne den Koffer abzuheben. Das ist aber ebenfalls schwierig, wenn der Koffer erhalten werden soll, weil schwer zu erkennen ist, wo und wie der Koffer genau am Rahmen befestigt ist, und noch viel mehr wegen des Kabelverhaus zwischen Koffer und Rahmen. Ob eine eingebaute Seilwinde einer regelmäßigen Prüfungspflicht unterliegt, habe ich noch nicht herausgefunden, scheint mir aber wahrscheinlich. Das kann dann weitere Folgekosten nach sich ziehen, wenn beispielsweise die Hydraulikschläuche überaltert sind und getauscht werden müssen, oder wenn die Seilwinde irgendeinen Defekt hat - ich habe von einem Fall gelesen, bei dem eine Reparatur der Winde für mehrere tausend Euro fällig war. Merke: Seilwinden können genauso Standschäden bekommen wie das Fahrzeug, an welches sie montiert sind.
  • Der Hydrauliktank für die Seilwinde ist manchmal oberhalb und manchmal unterhalb des Kofferbodens montiert und ist im ersteren Fall einem Ausbau mächtig im Weg.
  • Der Generator mag ja eine coole Sache sein - 20 kVA Netzstrom beim Camping am See hat nicht jeder. Leider ist er so montiert, daß er ein gutes Stück nach oben über den Fahrzeugrahmen steht und somit in den Aufbau hineinragt.
  • Wenn man deswegen dann doch lieber mit Gas als auf dem eigenen Induktionsherd kocht und den Generator ausbaut, taucht das nächste Problem mit der Seilwinde auf. Der Generator ist mit einer Gelenkwelle mit dem Nebenantrieb am Getriebe verbunden, und auf der der Gelenkwelle abgewandten Seite des Generators ist die Hydraulikpumpe angeflanscht. Wenn man die Seilwinde nicht nur als Ballast, sondern funktionsfähig erhalten will, kann die Pumpe an den Nebenantrieb angesetzt werden - dafür gibt es sowohl passende Umrüstteile als auch einen eigenen Thread hier im Forum (viewtopic.php?f=33&t=31453&p=772199&hil ... pe#p772199). Unklar ist mir allerdings z.Zt. noch, ob der Generator ein Getriebe enthält und die Welle an seiner Sekundärseite mit anderer Geschwindigkeit rotiert als die Kardanwelle - dann wäre u.U. auch noch eine andere Pumpe fällig. :wack:
  • Und da wir gerade von Problemen mit der Seilwinde sprechen: die Seilführung scheint einem Umsetzen des Koffers auf einen Hilfsrahmen im Weg zu sein, da das Seil hinter dem Fahrerhaus über den Fahrzeugrahmen hinweggeführt wird - dort sollte sonst eigentlich der Hilfsrahmen aufliegen können.
Irgendwie ist so ein Rüstwagen überraschenderweise doch als Rüstwagen und nicht als Reisefahrzeug konzipiert. :eek: Mit anderen Worten: um sich so ein Projekt anzutun, muß man schon ziemlich von der Idee angefressen sein, ein RW-WoMo zu fahren. Unter dem Strich ist sicher vieles lös- und machbar, aber ich denke, man muß da schon sehr genau wissen, worauf man sich einlässt. So ziemlich das Gegenteil von "plug and play"...

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#53 Beitrag von lura » 2021-07-08 2:51:09

Hi Überholnix,
Feine Zusammenstellung, gut recherchiert und aufgeschrieben
Wenn man den Koffer sortenrein entsorgt, gibt es sogar noch einen Anschub für den neuen Hilfsrahmen.
Gruß
Bernd

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#54 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-08 10:41:50

lura hat geschrieben:
2021-07-08 2:51:09
Wenn man den Koffer sortenrein entsorgt, gibt es sogar noch einen Anschub für den neuen Hilfsrahmen.
Wobei, als letzte Rache des Koffers, auch das "sortenrein" offenbar nicht einfach ist. Die Aluminiumteile sind durch unzählige Nieten, Verschraubungen und teilweise auch Verklebung so mit dem Rest verbunden, daß man eine Menge Zeit in die Trennung stecken muß. Außerdem geht der Abtransport wohl nur per Zweit-LKW (den man ja ohnehin haben sollte) oder wenigstens mit einem großen Anhänger; das ist schon eine Menge Material (läuft über den Daumen wohl auf rund eine Tonne hinaus). Oder man löst den Koffer weitgehend, fährt mit den letzten paar verbindenden Schrauben im Schritttempo zum Schrottplatz und lässt ihn dann dort (nach Lösen der letzten Schrauben) vom Fahrgestell heben. Dann reicht der Erlös aber nur noch für ein paar neue Getränkehalter, nicht mehr als ernstzunehmende Anzahlung für einen Hilfsrahmen...

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#55 Beitrag von FrankS » 2021-07-08 11:26:51

Moin,
zum Antrieb des Generators/der Pumpe kann ich etwas Licht ins Dunkle bringen.
Der Generator wird über den NA angetrieben der ans Getriebe angeschraubt ist und eine Übersetzung von ca. 1:3 mitbringt - heisst Ausgangswelle des NA dreht ca. 3x schneller als ausgangsseitig Getriebe.
Die Pumpe ist per flexibler Kupplung mit der Welle des Generators verbunden - diese ragt hinten aus dem Generator raus, darauf steckt eine Flansch mit besagter Kupplung. Baut man den Generator aus, muss man eine Zwischenlagerung bauen - mit Lagerböcken, Welle und passendem Flansch so denn man die originale Pumpe weiter nutzen möchte.
Will man das ändern, kann man den NA vom Getriebe trennen und die alte Anbindung des NA am Getriebe nutzen und mittels einer im Handel erhältlichen Adapters dort z.B. eine Kipperpumpe anbauen. Da die Drehzahl reduziert ist, muss man eine Pumpe wählen, die die gleiche Literleistung bei reduzierter Drehzahl hat wie die originale Pumpe bei dreifacher Drehzahl...
Am G3 Getriebe "sitzt" die Pumpe dann nicht mehr beifahrerseitig oben, sondern fahrerseitig unten am Getriebe. Dann ragt auch nichts mehr in die Kabine...
Ich hab leider nur noch ein Foto vom "nackten" NA - ohne Generator und Pumpe.
IMG_5371.jpg
Grüßle Frank

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#56 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-08 12:52:11

FrankS hat geschrieben:
2021-07-08 11:26:51
zum Antrieb des Generators/der Pumpe kann ich etwas Licht ins Dunkle bringen.
Frank, vielleicht schreibst Du noch, auf welches Deiner beiden Fahrzeuge sich das bezieht, und was für ein Aufbau das war. Du hast das mit dem Zweit-LKW ja schon umgesetzt, und mich würde nicht wundern, wenn es hier je nach Modell (und Baujahr) Unterschiede im Detail gäbe.

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#57 Beitrag von lura » 2021-07-08 12:58:45

Ueberholnix hat geschrieben:
2021-07-08 10:41:50
lura hat geschrieben:
2021-07-08 2:51:09
Wenn man den Koffer sortenrein entsorgt, gibt es sogar noch einen Anschub für den neuen Hilfsrahmen.
Wobei, als letzte Rache des Koffers, auch das "sortenrein" offenbar nicht einfach ist. Die Aluminiumteile sind durch unzählige Nieten, Verschraubungen und teilweise auch Verklebung so mit dem Rest verbunden, daß man eine Menge Zeit in die Trennung stecken muß. Außerdem geht der Abtransport wohl nur per Zweit-LKW (den man ja ohnehin haben sollte) oder wenigstens mit einem großen Anhänger; das ist schon eine Menge Material (läuft über den Daumen wohl auf rund eine Tonne hinaus). Oder man löst den Koffer weitgehend, fährt mit den letzten paar verbindenden Schrauben im Schritttempo zum Schrottplatz und lässt ihn dann dort (nach Lösen der letzten Schrauben) vom Fahrgestell heben. Dann reicht der Erlös aber nur noch für ein paar neue Getränkehalter, nicht mehr als ernstzunehmende Anzahlung für einen Hilfsrahmen...
Richtig, wo hört man auf, wo fängt der Unsinn an.
Gruß
Bernd

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#58 Beitrag von FrankS » 2021-07-08 13:46:00

Moin,
Fahrzeugdaten, RW2, 1019, Bj. '83, Ziegler Aufbau, Getriebe: G3/60, NA :00005448, original Mercedes NA4?

Grüßle Frank

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#59 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-08 17:54:01

FrankS hat geschrieben:
2021-07-08 13:46:00
Fahrzeugdaten, RW2, 1019, Bj. '83, Ziegler Aufbau, Getriebe: G3/60, NA :00005448, original Mercedes NA4?
Danke, Frank! Gut vorstellbar, daß es noch andere Abstimmungen zwischen Nebenantrieb, Generator und Pumpe gibt, die ohne ein Zwischengetriebe auskommen. Wäre interessant zu hören, ob es hierzu aus dem Forum noch weitere Beobachtungen gibt.

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Re: Ausbau/Umbau von FW-Rüstwagenkoffer

#60 Beitrag von Ueberholnix » 2021-07-09 23:58:50

Ueberholnix hat geschrieben:
2021-07-08 0:40:54
Ob eine eingebaute Seilwinde einer regelmäßigen Prüfungspflicht unterliegt, habe ich noch nicht herausgefunden, scheint mir aber wahrscheinlich.
Also - hier bin ich inzwischen etwas klüger. Nach dem, was ich gelesen habe, scheint eine jährliche Windenprüfung nur im gewerblichen Bereich vorgeschrieben zu sein. Einer Einzelauskunft zufolge lassen Feuerwehren ihre Winden ebenfalls jährlich prüfen. Erfreulicherweise sind diese Prüfungen wohl nicht besonders teuer, dafür aber sicher durchaus sinnvoll, wenn man seine Winde nicht nur spazierenfahren, sondern auch mal benutzen möchte. Was im eigenen Interesse mit dem gebotenen Respekt passieren sollte, angesichts der vielseitigen Unfallmöglichkeiten.

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