Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

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claib
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Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#1 Beitrag von claib » 2021-03-04 14:08:22

Ahoi Allerseits
Bin soeben stolzer Besitzer eines Werkstattanhängers geworden. Dabei handelt es sich um die Stinger Version, die keinerlei Fenster aufweist, bautechnisch jedoch sonst identisch mit dem Werkstattanhänger ist.
Weiss jemand Bescheid, wo Fenster angebracht werden können ? - Ich denke da hat's sicherlich Vertsrebungen und anderes Ungemach in den Wänden / Schrägen, die nicht gerne angesägt werden :-)
Ich lass die gute Büchse mal vorerst auf dem Hänger, baue sie aus, und verpflanze sie event später auf's Zugfahrzeug.
Isolation : Der Boden ist ja eine Phenol- Sperrholzplatte, und somit nicht isoliert. Hat jemand Erfahrung mit Isolation gegen unten ?

liebe Grüsse vom Bodensee
Christoph

Borsty
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#2 Beitrag von Borsty » 2021-03-04 22:53:59

Hallo Christoph
Bei mir steht seit Samstag dasselbe und wird gerade entkernt. Gefühlt 1 Tonne Halter und Winkel entfernt sowie Stromschrank mit zwei fetten Trafos. Zerleg es komplett, rate ich ich. :)
Die ohne Fenster waren zum Teil Desinfektionsanhänger keine Werkstattanhänger. Was genau das ist keine Ahnung. Davon gabs auch welche mit kleinen Türen auf der Seite nebst den zwei knapp 1m Breiten.
Soviel kann ich Dir mit Sicherheit sagen. Es hat nur Alueinlagen darin die rein nur zur Befestigung der Winkel und Ablagen usw. im Polyester eingelassen sind. Diese Einlagen können zerschnitten werden da sie auf die Festigkeit Null Einfluss haben. Ich habe genau dasselbe Modell und mit Calag telefoniert. Wenn man Fenster mit Rahmen einbringt erhöht sich sogar die Festigkeit der Wände. Die Konstruktion ist komplett selbsttragend auf dem Metallrahmen aufgeklebt und zusätzlich verschraubt.
Bei mir haben sich Teile des Bodens in den Bereichen der Türen aufgelöst. Da siehst du das die Wanddicken des Polyesters um die 4mm sind. Ich rate Dir an den Boden sehr gut anzuschauen und den Gummibelag zu entfernen. Schneiden wo Du willst nur nicht in die Ecken sondern mit genügend Anstandabstand und nicht eckig schneiden sondern ausrunden damit keine Risse aus der Ecke raus entstehen können. Bei mir kommen 2 schmale lange Fenster plus zwei grössere Rechteckige rein. Sowie 2 grössere Stauklappen. Eine der Vordertüren wird die Eingangstüre auf der anderen Seite geht bis zur Hälfte Toilettenbereich. Anschliessend Schrank der über die Türe von Aussen sowie von Innen mit Zwischenwand benutzbar wird. Von Aussen eigentlich die Batterieblöcke zugänglich und sonstiges.
Die Zwischenwand die den Geräteraum abtrennt ist auch eingeklebt. Schneiden mit Teppichmesser geht nicht. Auch diese Wand ist aus Polyesterverbund. Beim Kollegen war es über die ganze Wanddicke geklebt. Ich hatte Glück und war nur ca. 2cm geklebt. Habe es mit einer Vibrationssäge gemacht.
Isolation kann sofern Dein Boden wirklich gut ist von unten eingebracht und dann mit Blechen zugemacht werden. Der Rahmen hat eine Höhe von 80mm. Isolation kann wenn man es jeweils um die U-Profildicke zurechtschnippelt auch mit 80mm machen. Habe schon Versionen mit Fussbodenheizung gesehen. Ich mache es von oben da ich den Boden komplett ersetze. Dann von unten verzinkte Bleche aufkleben. Das ganze liegt dann mit den 4 Originalhalterungen befestigt auf dem Zwischenrahmen auf. So kann man es notfalls auch mal abheben und auf die Stützen stellen.
Hebt das Ding ja nicht an den schönen gelben Ösen. dort sind nur Aluplatten dahinter eingelegt. Zum heben sind die Stützen die ausziehbar sind. Laut Calag riskiert man Risse wenn man es an den Ösen hebt. Das komplette Dach inkl. der Schrägen wurde mir empfohlen zu anzuschleifen und dann Neu mit Gelcoat wieder zu versiegeln.Durch das Alter und die lange Standzeiten an Sonne Wind und Wetter könnte die Beschichtung angegriffen haben und Feinstrisse die man kaum sehe aufweisen. Dann erst Lack aufbringen. Wir machens mit UP-Vorgelat: Ein hochpigmentierter und UV-beständiger UP-Schwabbellack der auch bei Segelfliegern verwendet wird. Kann man eben direkt einfärben und das Lackieren entfällt. Durch das Alter und die lange Standzeiten an Sonne Wind und Wetter könnte die Beschichtung angegriffen haben und Feinstrisse die man kaum sehe aufweisen.
Die Trennwand benutzen wir gleich um Steckdosenöffnungen, die Öffnung des Kastens Vorne sowie diverse Belüftungsschlitze usw zu schliessen. Passend zugeschnitten mit Klebeharz in die Ausschnitte einkleben, überschleifen und ne Lage feine Matte wieder darüber und verschleifen.
Da liegt auch Einiges vor Dir, aber die Dinger kenne ich aus meiner Militärzeit wie auch schon von einigen Aufbauten damit. Gekostet hat so ein Ding übrigens mal gute 150k.
So, denke Ideen haste jetzt auch gleich genug sowie Infos. Viel Spass mit dem Ding wir habens mit unseren zwei. Der auf dem Bild ist der meines Kollegen vor ca. 3 Wochen. Muffensausen weil weiter oben noch mehr Schnee lag und wir kein Gewicht hinten hatten. Bei uns sah es absolut nicht nach Schnee aus und war sogar trocken. Dieser Aufbau war bis auf die Elektrik und Trennwand allerdings komplett leer.
Bild
Gruss Uwe

Johooz
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#3 Beitrag von Johooz » 2021-03-04 23:24:28

hab einmal eine technische Zeichnung vom Koffer bekommen. Bei Interesse pn mit email adresse und ich leite sie gerne weiter...

claib
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#4 Beitrag von claib » 2021-03-05 9:58:59

hey super !
herzlichen Dank.
Meiner ist der " Stinger " Anhänger. Von der Bauart im Grunde identisch, nur dass die Büchse oben in den Schrägen keine Fenster hat.
Zum Entkernen etwas einfacher ;-)

Christoph

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Reissi
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#5 Beitrag von Reissi » 2021-03-05 23:49:12

Hallo Christoph,

ich bin ebenfalls gerade dabei so einen Werkstattkoffer auszubauen. Die Qualität von dem Ding ist wirklich gut. Ich habe die Felder im Boden zwischen dem Stahlrahmen mit 80 mm Styrodur isoliert und den Koffer dann auf die Pritsche meines Lasters geschraubt.

Fenster hab ich auch eingebaut. Der Platz zwischen den Aluverstärkungen in den Seitenwänden ist aber etwas begrenzt. Es lohnt sich bei der Planung die Fenster zwischen die oberen Ösen zu setzen. Dann kommen sie etwas höher. Mir ist das leider nicht gelungen :blush:

Die genaue Lage der eingearbeiteten Alu-Verstärkungen (8mm) kann man aus den Plänen entnehmen. Die wurden dir ja schon angeboten.

Ich habe Fenster von Outbound verbaut, die aufgrund der rahmenlosen Bauweise und der daraus resultierenden geringen Bauhöhe gut in den Koffer passen.

Die Outbounds find ich von der Qualität eigentlich ganz gut. Mir hätte es nur geholfen, wenn ich vorher gewusst hätte, dass man sie lackieren sollte, da nicht UV-beständig. Dann hätte ich nämlich die Fenster ohne verklebte Gummidichtung bestellt und hätte keine neuen Dichtungen kaufen müssen.

Viel Spass beim Ausbau!
Uwe
IMG_3582 (1).jpg
IMG_3583.jpg

Borsty
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#6 Beitrag von Borsty » 2021-03-06 8:55:01

Moin Reissi
Sieht gut aus. Die UV Beständigkeit des Aufbaus ist auch nicht mehr was sie mal war. Habs ja geschrieben. Da scheinen die Fenster das kleinste Problem darzustellen. Wusste ich nichtmal bei den Outbound. Ich werde auf Rat des Aufbau-Herstellers Fenster mit Rahmen verwenden. Tendiere zu Sideway. Die Ösen könnte man wegschneiden sofern man will. Funktion ist nur Befestigungspunkte für Planen als Regenschutz oder Tarnnetze einzuhacken. Ich werde da es dort auch Einlagen hat Einstiegseitig einen Sonnenschutz montieren. Braucht nur ein paar angepasste Winkel dafür. Wasserablaufkanäle sind ja praktischerweise auch schon dran.
Nochmals. Es sind keine Verstärkungen. Nur Einlagen. Sie sind weder untereinander verbunden noch mit dem Bodenrahmen oder sonstwie verbunden. Man kann durch sie durchschneiden und es passiert rein gar nichts. Der Aufbau kommt ohne jegliche Verstärkungen aus und wird direkt auf den Bodenrahmen verschraubt(Nicht Alle 100% gleich) und verklebt. Mit Zeitaufwand und Vibrationssäge könnte man den Oberbau vom Grundrahmen lösen. Ich habe und hatte Kontakt auch beruflich mit der Calag weil die Firma wo ich arbeitete Spiegel- und Kamerasysteme sowie sonstiges kleineres Nutzfahrzeugzubehör herstellte. Daher habe ich auch geschrieben was mir geraten wurde in Hinsicht auf weitere Langlebigkeit und was man eben lassen sollte mit den schönen gelben Ösen an den Ecken oben. Calag hat selber schon für Kunden die Aufbauten zum Reisen umgebaut. Der 6DM hat leider wohl aus Kostengründen dann nur je 2 Fenster zusätzlich gekriegt. War gestern da auch wieder dran und ich habe entschieden von unten erst die Bleche anzubringen und dann von oben direkt mit Isolierschaum zu arbeiten. Ein Kollege von uns arbeitet auf dem Sektor und hat es sich angeschaut. Alternative ginge auch vom Anhänger abheben, Plastikfolie mit Trennmittel darauf auszulegen und Alles wieder abzusenken. Dann den Schaum von oben und am Schluss Folie weg und mit Blechen zumachen. Wäre die Turbovariante :blush: Mal sehen. Erstmal die Bestellungen von Fenstern und Klappen für beide Aufbauten vorbereiten. Solange noch Alles zu ist werden wir wohl erst mit der Aussenbehandlung und Vorsorge beginnen. Lackierung dann erst ganz zum Schluss.
Gruss Uwe

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#7 Beitrag von Reissi » 2021-03-06 10:02:36

Hallo Borsty,
also mein Exemplar ist noch gut in Schuss. Wurde wohl kaum genutzt und in der Halle geparkt.
Ich versuche die gute Substanz soweit möglich zu erhalten, um den Aufwand in Grenzen zu halten. Der Boden war quasi neuwertig. Daher hab ich einfach Styrodurplatten zur Dämmung eingelegt.

Liebe Grüße

Uwe

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#8 Beitrag von seppr » 2021-03-06 11:15:57

Ihr wollt diese Kabinen offenbar als Wohnkabine für ein Expeditionsmobil auf LKW-Fahrgestell nutzen.

Früher waren das wohl Funktionsanhänger für Straßen, die keine Pistentauglichkeit benötigten. Aus den Beschreibungen von Borsty schließe ich, dass zusätzliche stabilisierende Maßnahmen getroffen werden sollten, um damit offroad oder Wellblech zu befahren.

Habe ich das richtig verstanden?

Sepp

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#9 Beitrag von Reissi » 2021-03-06 11:36:01

Also obs denn dann wirklich funktioniert auf der Wellblechpiste wird die Zukunft zeigen. Ich glaube aber, dass man einen Koffer aus GFK-Sandwichplatten gar nicht stabiler bauen kann als das die Schweizer mit dem Werkstattkoffer getan haben. Wenn der Koffer auf einem verwindungssteifen Zwischenrahmen sitzt sind zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen aus meiner Sicht nicht notwendig.

Liebe Grüße

Uwe

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#10 Beitrag von Borsty » 2021-03-06 16:02:07

Hallo Sepp
Nein, es braucht eigentlich nichts mehr ausser man möchte selber Hand anlegen und zusätzlich verstärken. Es bezog sich Alles auf die Alluminiumeinlagen die eben als Verstärkungen getitelt werden was sie aber nicht sind. Verstärken würde aber ja nur noch über aufgeklebte Winkelprofile an den Konturen gehen. Wie mein Namensvetter schreibt wenn man ihn auf einen verwindungssteifen Zwischenrahmen baut, braucht es nichts. Sie sind extrem stabil gebaut, haben aber eben KEINE Verstärkungen. Mit Fenstern die Rahmen haben würde man die Wände zusätzlich stabilisieren was aber von Grund auf aber nicht nötig wäre da sich die Wände nicht drücken lassen. Sie sind damals nicht für Offroad oder Wellblechpisten gebaut worden. Das Pflichtenheft sah vor das sie auf Strassen und Feldwegen bewegt werden konnten und eben schwere Innenausbauten vertragen konnten. Wie sich das verhält werde auch ich und mein Kollege sehen.Toleranzen nur zur Fertigung des Rahmens sind bei +/- 0,5mm. Besteht eigentlich aus 5 Quertraversen, 2 Längsträger, 2 Hecktraversen und 2 Stirntraversen sowie im Geräteraum nochmals 3 kurze Langstraversen. Bei Front und Heck sind 80x50 Rohr für die Stützen oder Hebevorrichtung je nachdem wie man es benutzt. Wir hatten nur eine Ecke mit Stockwinde hochgehoben damit man sah wie es dort aussah wo der Boden Innen moddrig war. Also die Plattform darunter. Da hat nix geächzt oder geknarzt beim Anheben. Die Kisten Alleine wiegen rund 1200kg laut Aussagen, wir wollen es aber vor dem Ausbau noch genau wissen. Türen konnten wir auch noch Alle locker auf und zumachen. Also hat sich da nix verzogen. Die Ausschnitte der Türen sind mit Aluprofilen gemacht. Was ich empfehle auch wenn der Boden gut ist sich die Ecken wo die Verstärkungslaschen angebracht sind gut anzugucken. Dort ist jeweils eben gute 2-3 mm Luft wo das Wasser sitzen bleibt. Wenn man isoliert und von unten zumacht ist es dann kein Thema mehr. Ich werde eh jede der Fugen die versiegelt sind nochmals überarbeiten. Soviel ich noch im Kopf habe sind die Wände auch nicht nur verklebt, sondern irgendwie verschweisst und geklebt.
Wenn ich sehe wie die Notstromgruppe herausgehoben wurde und wo der Hauptteil des Gewichtes da lag glaube ich noch mehr daran das die Dinger so stabil wie nur möglich gebaut sind. Haben ja auch ohne Einrichtung schon sehr viel gekostet.
Dazu kommt noch das sie so konzipiert waren um sie auch auf die Ladeflächen der 6 DM und 10DM Saurer abzustellen und damit zu einem Panzer aufs Feld zu kommen sofern man nicht mit dem Hänger hinkam oder mit nem Bergepanzer gebracht wurden. Selber im Übungsgelände in Bure erlebt. Das Chassis der 6DM und 10DM Fahrzeuge ist zwar stabil, aber nicht Verwindungssteif. Da wurden sie eben an den meist gelben Ösen einfach auf die Pritsche gezurrt. Ich weiss von solchen Aufbauten auf 2DM die keine herkömlichen Lagerungen gemacht haben. Zwischrahmen rein und fertig. Mal mit ein paar Federn, mal gar nix. Der 6Dm im Link des obigen Posts hat glaube eine 4 Punktlagerung darunter. Ein Kollege von mir mit 6Dm macht eine Federlagerung. Ich selber zu 99,9% auch. Die Calag stellt noch Heute Aufbauten für die Armee her. EOD Aufbau auf DURO IIIP 6x6 usw.
Ich persönlich habe da mehr vertrauen in diese Aufbauten als was ich schon bei Kabinenbau sah. Unser CH-Armeezeuchs konnte nie stabil genug gebaut sein, schon so ein blöder kleiner Anhänger für die Jeeps waren ja unglaublich schwer und massiv.
Gruss Uwe
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#11 Beitrag von MIG » 2021-03-08 22:39:08

Hallo zusammen,

ich habe auch so einen Koffer, mit Fenstern. BJ ist 1992. Hier im Forum firmieren sie als Schweizer LAK. Bin ganz zufrieden mit meinem. Vorletztes Jahr habe ich ein paar Risse und Macken im GFK ausbessern müssen, dananch übergerollert. Ansonsten super solide. Lagerung als hinten fest, vorne gefedert.

Beste Grüße
Michael

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#12 Beitrag von Borsty » 2021-03-13 9:00:12

Moin
Mal zum aufzeigen wie es unter dem Boden aussieht.

Bild

Haben uns die Mühe genommen trotz nur partieller Holzverflüchtigung den ganzen Boden rauszureissen und Neu zu machen. Der Kleber der benutzt wurde ist ne eigene Nummer. Habe sowas noch nie erlebt das sich etwas gegen die Haftung so sträuben kann. Die Fein hats soweit gerichtet, Rest wird nochmals Fein und Fächerscheibe erledigen. Die Wände sind übrigens so in nach Innen gerichteter _I_I Form aufgeklebt und und auf dem Rahmen verschraubt. Innen liegt dann der Boden der Rundum am Rand mit Oberfräse abgesenkt wurde auch auf dem GFK auf wo er auch unten wie seitlich zu den Wänden geklebt wird. Links im Bild sieht man noch das Holz und rechts ist es schon weg. Die Multiplexplatte ist 30mm dick.
An und für sich ist die Idee den GFK Oberbau auf dem Eisenrahmen zu halten mit der Klebung und Verschraubung direkt am Eisenrahmen und zusätzlich sind ca 20mm GFK als Lasche nach innen und diese wird wieder mit dem Boden und Klebung auch auf den Rahmen gehalten. Der Rest ist in sich verklebt, geschweisst usw. Innen wie Aussen Gelcoat drauf.
Zwischenrahmen ist da nach meiner Meinung unbedingt empfohlen, sonst wird der GFK unten wegreissen.
Auch wenns teuer ist, nach der Isolation dazwischen setze ich wieder ne 30mm Multiplexplatte mit Oberfräse behandeltem Rand ein und verklebe das ganze auch wieder nur am Rand mit etwas mehr Kleber als vorher damit der Rand zu bleibt. Das war zu 99,9% die Ursache das der Boden den Rändern entlang entweder schon weggefault war oder eben feucht. Die Klebung war nur unten und oben war nur ne bisschen dickere Fuge gezogen und dazwischen nix. Also umlaufender 5mm Kanal wo das Wasser durch kam.
Mache dann mal nen neuen Thread auf mit dem Aufbau. Ach ja, das Holz das man sieht ist die Ladefläche des Anhängers wo sie darauf stehen. Gehört nicht zum Aufbau.
Gruss Uwe

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#13 Beitrag von claib » 2021-04-07 7:07:14

Borsty hat geschrieben:
2021-03-06 16:02:07
Hallo Sepp
Nein, es braucht eigentlich nichts mehr ausser man möchte selber Hand anlegen und zusätzlich verstärken. Es bezog sich Alles auf die Alluminiumeinlagen die eben als Verstärkungen getitelt werden was sie aber nicht sind. Verstärken würde aber ja nur noch über aufgeklebte Winkelprofile an den Konturen gehen. Wie mein Namensvetter schreibt wenn man ihn auf einen verwindungssteifen Zwischenrahmen baut, braucht es nichts. Sie sind extrem stabil gebaut, haben aber eben KEINE Verstärkungen. Mit Fenstern die Rahmen haben würde man die Wände zusätzlich stabilisieren was aber von Grund auf aber nicht nötig wäre da sich die Wände nicht drücken lassen. Sie sind damals nicht für Offroad oder Wellblechpisten gebaut worden. Das Pflichtenheft sah vor das sie auf Strassen und Feldwegen bewegt werden konnten und eben schwere Innenausbauten vertragen konnten. Wie sich das verhält werde auch ich und mein Kollege sehen.Toleranzen nur zur Fertigung des Rahmens sind bei +/- 0,5mm. Besteht eigentlich aus 5 Quertraversen, 2 Längsträger, 2 Hecktraversen und 2 Stirntraversen sowie im Geräteraum nochmals 3 kurze Langstraversen. Bei Front und Heck sind 80x50 Rohr für die Stützen oder Hebevorrichtung je nachdem wie man es benutzt. Wir hatten nur eine Ecke mit Stockwinde hochgehoben damit man sah wie es dort aussah wo der Boden Innen moddrig war. Also die Plattform darunter. Da hat nix geächzt oder geknarzt beim Anheben. Die Kisten Alleine wiegen rund 1200kg laut Aussagen, wir wollen es aber vor dem Ausbau noch genau wissen. Türen konnten wir auch noch Alle locker auf und zumachen. Also hat sich da nix verzogen. Die Ausschnitte der Türen sind mit Aluprofilen gemacht. Was ich empfehle auch wenn der Boden gut ist sich die Ecken wo die Verstärkungslaschen angebracht sind gut anzugucken. Dort ist jeweils eben gute 2-3 mm Luft wo das Wasser sitzen bleibt. Wenn man isoliert und von unten zumacht ist es dann kein Thema mehr. Ich werde eh jede der Fugen die versiegelt sind nochmals überarbeiten. Soviel ich noch im Kopf habe sind die Wände auch nicht nur verklebt, sondern irgendwie verschweisst und geklebt.
Wenn ich sehe wie die Notstromgruppe herausgehoben wurde und wo der Hauptteil des Gewichtes da lag glaube ich noch mehr daran das die Dinger so stabil wie nur möglich gebaut sind. Haben ja auch ohne Einrichtung schon sehr viel gekostet.
Dazu kommt noch das sie so konzipiert waren um sie auch auf die Ladeflächen der 6 DM und 10DM Saurer abzustellen und damit zu einem Panzer aufs Feld zu kommen sofern man nicht mit dem Hänger hinkam oder mit nem Bergepanzer gebracht wurden. Selber im Übungsgelände in Bure erlebt. Das Chassis der 6DM und 10DM Fahrzeuge ist zwar stabil, aber nicht Verwindungssteif. Da wurden sie eben an den meist gelben Ösen einfach auf die Pritsche gezurrt. Ich weiss von solchen Aufbauten auf 2DM die keine herkömlichen Lagerungen gemacht haben. Zwischrahmen rein und fertig. Mal mit ein paar Federn, mal gar nix. Der 6Dm im Link des obigen Posts hat glaube eine 4 Punktlagerung darunter. Ein Kollege von mir mit 6Dm macht eine Federlagerung. Ich selber zu 99,9% auch. Die Calag stellt noch Heute Aufbauten für die Armee her. EOD Aufbau auf DURO IIIP 6x6 usw.
Ich persönlich habe da mehr vertrauen in diese Aufbauten als was ich schon bei Kabinenbau sah. Unser CH-Armeezeuchs konnte nie stabil genug gebaut sein, schon so ein blöder kleiner Anhänger für die Jeeps waren ja unglaublich schwer und massiv.
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Hallo Borsty
nice job !
Was ich nicht ganz packe : hast Du die Eingangstüre auf die andere Seite gelegt ? - Oder ganz zugemacht, und benutzt die Seitentüren als Eingang ?

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#14 Beitrag von Borsty » 2021-04-08 6:41:06

Moin
Danke. Ja, die eine "Maschinenraumtüre" wird zum Eingang. Aufem CAD habe ich nur Ausschnitte gemacht und Hinten wären es dann Stauklappen. Die Höhe der kleineren Türen ist nicht so prickelnd, aber wenn man mit ner Treppe an die Türe geht, dann stellt sich die Höhe eigentlich gar nicht als Problematisch dar. Hinten durch die Originaltüre wäre schön, aber dann müsste der Innenraum umgestaltet werden. So wie es jetzt aussieht bleibt aber auch diese Türe als Zugang bestehen. Heckträgerkonstruktion lege ich so aus das die Türe bei abgesenktem Reserverad benutzbar würde. Nicht die ganze Höhe, aber die untere Hälfte. So fällt eine der Stauraumklappen weg. Wird jedenfalls noch das Eine oder Andere umgefrickelt bis es fertig wird. Die Planen-und Netzhacken an der Kante oben werden auch wegfallen wegen der Fenster. Ich bin auch anderswo noch auf Alueinlagen gestossen die nicht verzeichnet waren. Eigentlich dürften in der Schräge keine sein. Aber es spielt keine Rolle. Sind ja nicht Verstärkungen.
Berichte hier über den Verlauf des Umbaus.
Gruss Uwe

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#15 Beitrag von claib » 2021-04-08 9:40:29

supi ; merci
Ich überlege mir ein Setup mit dem Bett über dem Fach des Generators. Heisst ich kappe die Wand auf entsprechender Höhe, und lege einen Boden. Dann habe ich darunter zugänglichen Stauraum, und kann bei Hitze die Seitentüren öffnen für belüftetes Schnarchen :-)
Ist die ganze Zwischenwand reingeklebt ?
Andere Frage : Was machst Du mit den Ventis auf dem Dach ?

liebe Grüsse
Christoph

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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#16 Beitrag von Borsty » 2021-04-08 19:30:03

Hallo Christoph
Gerne.
Ja, das war auch erst der Gedanke das ich es andersrum mache. Aber Schlussendlich ist das ein Türöffnungsproblem. Türen sollten nicht gegen die Fahrtrichtung zu öffnen sein. Gelesen habe ich aber dies wirklich noch nirgends.
Die Zwischenwand ist mit Winkeln genietet und geschraubt. Dann leider rundum komplett verklebt. Am Boden ist sie nur an dem Winkel verschraubt. Die Idee ist jedenfalls nicht schlecht. Sie ist 35mm dick und auch GFK Sandwich.
Bei mir hatte ich auch etwas Glück, da waren sie etwas sparsamer mit dem Kleber und es gab beidseitig ca. 1cm zum durchtrennen. Beim Kollegen war es die ganzen 35mm durchgeklebt. Am Besten gehts mit einer Fein. Für Messer oder so ist der Kleber zu hart und zäh.
Die 2 Lüftungslöcher sowie die Löcher der Steckdosen und nicht benötigte Lüftungen mache ich mit Teilen der Zwischenwand zu. Schleife vorher Aussen und Innen bis auf die GFK Faser runter damit man einen sauberen Übergang kriegt. Dann werde ich ein Stück GFK Laminat von Innen anbringen andrücken und trocknen lassen. Dann von Aussen die zurecht gesägten Teile einlegen und mit einem Epoxyd Baumwollgemisch ausgiessen. Darüber wieder ein Laminat. So baue ich Innen und Aussen wieder auf bis ich eine durchgehende Fläche habe. Mache das überall so. Am Schluss kommt oben beim Schrägenanschluss auch ne Lage Laminat über die oberste Fuge. Vorher die Übergänge glatt schleifen. Finish wird dann eigentlich eine Lage komplett nochmals übers Dach bis über die Schräge und Kante unten gezogen. Viel Schleifarbeit vorher aber im ganzen Gelcoat sind ganz feine Risse zu sehen und mit einer Lage komplett darüber ist das weg. Bei uns Beiden Aufbauten ist es so. Mein Kollege muss nur mehr Löcher stopfen. Aber die Trennwand eignet sich super dazu. Andere nahmen einfach Aluteller und klebten sie grosszügig darüber. Habe aber auch schon nacharbeiten deswegen gesehen da sich das Material ja nicht gleich ausdehnt und wurde undicht. Deshalb der weitere Weg zur Lösung. Dort wo wir es machen ist Einer der auf GFK, Carbon, Epoxy usw spezialisiert ist und Custom E-Fahrräder baut. Mit ihm ihm haben wir es angeschaut und die haltbarste, zwar etwas teurere Version um die Löcher zu stopfen bestimmt.
Wird sobald es wieder wärmer wird in Angriff genommen. Stelle dann wieder Bilder ein. Habe die Schraubenlöcher und Nietlöcher im Innern auch grosszügig angesenkt und mit Epoxygemisch zugespachtelt. Als Füllmittel haben wir Baumwollflocken benutzt damit es nicht davonläuft genommen. Innen spielt es nicht so eine grosse Rolle, aber damit lässt sich der Überschuss relativ leicht schleifen.
Gruss Uwe

carrots
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#17 Beitrag von carrots » 2021-06-20 14:04:26

Hey Uwe, wie weit bist Du mit deinem Projekt? MaNN hört und sieht nix meh :-(

Steht dein Projekt in der Schweiz?

Gruss aus Luzern

Marc

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Pirx
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#18 Beitrag von Pirx » 2021-06-20 17:01:48

carrots hat geschrieben:
2021-06-20 14:04:26
Hey Uwe, wie weit bist Du mit deinem Projekt? MaNN hört und sieht nix meh :-(
Das ist nicht Dein Ernst, oder? Uwe berichtet hier sehr fleißig:
viewtopic.php?f=35&t=96619

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

carrots
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Re: Schweizer Werkstattanhänger Fenster Einbau / Isolierung

#19 Beitrag von carrots » 2021-06-20 17:14:11

Sensationell :-). Dann hab ich etwas zu lesen heute Abend :-)

Danke Pirx

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