Hallo,
ob eine Heizung taktet hängt ja in erster Linie davon ab, wie viel Wärme dem Heizkreis entnommen wird. Wenn man keine Wärme entnimmt, taktet die Heizung auch bei großer Wassermenge, nur eben etwas später... Aber was Ulf schreibt stimmt natürlich, der Kreislauf benötigt eine Mindestmenge, z.B. bei der Webasto 90 sind das 6 Liter.
Die 15 Liter Boiler-Variante mit Konvektoren und Wärmetauscher zum Motor funktioniert bei uns problemlos und taktet nicht. Wichtig dabei ist eine Heizung, die die Leistung möglichst weit nach unten regeln kann. Theoretisch könnte man auch über einen Thermoschalter den Motorkreislauf zu und abschalten, um ein Takten in den Übergangsjahreszeiten, wenn wenig Wärme entnommen wird, zu verhindern.
Einen normalen Wasserheizkörper kann man leicht mit einem zuschaltbaren (PC) Lüfter versehen, um schnell Wärme ins Fahrzeug zu bekommen. Oder einen extra Wärmetauscher mit Lüfter zum Zuschalten installieren. Eine reine Luftheizung würde ich persönlich nicht empfehlen, wenn man im Winter länger im Fahrzeug wohnen will.
Vorsicht mit Marineboilern, ich habe schlechte Erfahrungen gemacht. Diese sind für gleichbleibende Druckverhältnisse auf Meereshöhe konzipiert. Wir aber fahren alle ständig rauf und runter Die Schweißnähte bzw. Schweißpunkte bei z.B. Schwallblechen müssen diesen Druckverhältnissen standhalten.
Das Problem mit defekten Schweißpunkten bei Boilern hat meiner Meinung nach einen ganz anderen Ursprung: der Öffnungsdruck der vorinstallierten Sicherheitsventile der Boiler liegt oft viel zu weit über dem erlaubten Betriebsdruck (z.B. bei Isotemp). Schaltet man nun bei einem kalten Fahrzeug die Standheizung ein, dehnt sich das Wasser im Boiler aus und der Druck steigt. Besonders problematisch ist das bei kleinen Anlagen mit starren Wasserleitungen( z.B. aus Kupfer). Das Überdruckventil fängt dann z.B. erst bei 5 bar an zu tropfen, obwohl der Boiler nur einen zugelassenen Betriebsdruck von 3 bar hat. So geht das jedes mal beim Aufheizen und die Schweißpunkte geben irgendwann nach. Vibrationen und Pistenfahrten bei hohem Druck kommen dazu. Tauscht man als erstes das Sicherheitsventil gegen eines, das bereits unter dem zulässigen Betriebsdruck des Boilers öffnet, z.B. 2.5 bar, gibt es i.d.R. keine Probleme mehr.
Wodurch der Druck im Boiler steigt, ob durch sich ausdehnendes Wasser oder eine Reise zum Mond, spielt dann keine Rolle mehr.
Baue ein mechanisches 2 Wege Regelventil im ankommenden Wasserkreislauf ein mit folgenden Funktionen bzw. Einstellmöglichkeiten. Stufe 1 nur Warmwasser, Stufe 2 Warmwasser und Heizung.
Zusätzliche Regelventile im Wasserkreislauf sind meiner Meinung nach überflüssig. Wenn die Konvektoren mit klassischen Haushaltsthermostaten versehen sind, bekommen die Heizkörper ganz automatisch kein warmes Wasser, wenn die Raumtemperatur hoch genug ist. Die Heizung bleibt von ganz alleine kalt und man kann auf zusätzliche Regler verzichten. Unsere Heizkörperthermostate stehen das ganze Jahr unberührt auf "3". Je nach Wetter werden die Heizkörper warm, oder eben nicht. Natürlich könnte man sie auch zudrehen, so dass sie auch im Winter kalt bleiben.
Ein zusätzlicher Regler würde demnach nur dann Sinn machen, wenn man heizen will ohne dass der Boiler durchströmt wird. Das macht eigentlich keinen Sinn, außer wenn man ganz schnell warme Heizkörper haben will. (Da wären wir dann wieder bei der Boilergröße)
Am Boiler wird ein Anlegefühler angebracht der widerum ein mechanisches Ventil ansteuert damit der Boiler nicht überhitzt. Einstellung so bei 60°.
Die Boiler sind für die Anbindung an Motoren konzipiert und vertragen die 80°C. Deshalb sind bei den meisten Boilern bereits Mischventile vorinstalliert, damit man sich nicht verbrüht.
Grüße
Olli