FRage bzgl. Zeppelin Shelter

[baurob]

Hallo zusammen

Ich habe heute plötzlich eine schräg-längliche "Blase" (7-8mm Dick und ca. 30cm lang) an meinem Shelter entdeckt. Verlauf siehe eingezeichneten Bereich. Seltsamer weise nur dann deutlich sichtbar/spührbar, wenn die Sonne voll auf diese Seite brennt. Ich weiss, er Shelter "dehnt" sich aus bei Hitzeeinwirkung, aber die Blase ist neu.

DSC_0744.jpg

Ich habe den Shelter jetzt seit zwei Jahren (Bild ist etwas älter) und bin mir sicher, dass kein Wassereintritt in den Sandwichaufbau kommt. Zudem ist das Fahrzeug stehts unter einem Carport abgestellt.

Was würdet ihr tun?
Belassen?
Aufbohren und Kleber einspritzen?

Hat wer Tipps bzw. Erfahrungen?

Danke,
LG
Robert

[Lucky cd]

Aus welchem Material ist der Shelter?

Gruß

Ralph

[FrankS]

soweit ich weiß, ist der FM2 eine Alukiste...

[dream]

Alu. Aber das sollte damit nichts zu tun haben...
Soweit mir bekannt entstehen solche Blasen wegen... ...hm... ...ich sag mal schlechter Produktion. Wenn an einer Stelle irgendwas mit dem Kleber des Sandwichs daneben geht, entstehen im Laufe der Jahre solche Blasen.
Was tun? Keine Ahnung. Wir haben das selbe Symptom beim Clou an der Heckwand. War schon beim Kauf vor neun Jahren so und ist heute immer noch unverändert (oder zu mindest nicht bemerkbar grösser geworden).
Anfangs dachte ich auch drüber nach wie man das sanieren könnte und stellte mir die selben Fragen... Mir hats damit gereicht das ich lieber die zwei Beulen im Heck habe als irgendwie dran rum zu fummeln, aufzubohren, und dann evtl. noch Wasserschaden leiden muss...

[Der Bonner]

Hallo Robert,

an dieser Stelle ist die Sandwich Platte delaminiert, heißt der Kleber zwischen Schaum und Alu Beplankung hält nicht mehr. Ich würde tatsächlich die Verklebung erneuern (damit sich die Delamination nicht ausbreitet). Hierzu kannst Du Löcherin das Alu bohren und dann eingedicktes Epoxid Harz einspritzen (eingedickt z.B. mit Baumwollfasern o.ä. Füllstoffen). Danach solltest Du die (lose) Wand andrücken, bis der eingespritzte Kleber soeben aus den Löchern herauskommt (nicht alles wieder herausdrücken).

Gruß
Horst

[dream]

Und was macht man dann mit den Löchern in der Aussenhaut? Wieviele Löcher pro Beule hast du in Gedanken? Wie kann ich gewährleisten das sich der Kleber (oder das Harz) vollflächig in der Beule verteilt? Denn wenn man das nicht gewährleisten kann, hat man zwar für ne Zeit keine Beule, jedoch bleibt weiterhin Luft drin, welche wiederrum dafür sorgen wird eine Beule entstehen zu lassen...

[Sven_Adv]

Hi,

ich würde versuchen von innen zu bohren, damit nicht die Aussenwand angebohrt werden muss.
Dann Sika oä rein und von aussen mit einer Holzplatte flächig Druck drauf geben.

MfG
Sven

[FrankS]

Hallo,
von Innen müsstest du aber durch die Isolierung bohren...
Hey, wir reden hier von einem FM2, einem Armeeshelter! Ich würde von Aussen bohren, Epoxi reindrücken und ein paar Blechschrauben, auch gedichtet, setzen.

...nich am Bagger packen...

Frank

[dream]

Naja, dann sind meine Beulen sicher unauffälliger... ...und der Koffer ganz.

Ich sag ja, seit 9 Jahren hat sich da nix weiter delaminiert... ...ist aber klar ein Schönheitsfehler.

[Der Bonner]

Hallo Beni,

wenn sich bei Deinen Beulen nichts mehr tut, dann ist es in Deinem Fall ja gut. Schönheitsfehler wäre mir in dem Fall auch egal. Nicht selten allerdings breiten sich die Beulen aus. Wenn die Klebeschicht beschädigt ist, kann sie leichter weiterreißen, wenn sie unter Spannung gerät. Eine mögliche Ursache hierfür ist zu B. die Wärmedehnung der Alu Außenhaut.

Ich würde nicht von innen bohren weil
1) die Bohrung genau im Rißbereich enden sollte. Das ist wegen der Bohrerspitze oft nicht so leicht hinzubekommen (i.d.R reißt es nicht exakt zwischen Alu und Schaum. Meist ist es so, dass Schaum am Blech haftet (also eine Grenzschicht noch verklebt ist, ansonsten würde die Reparaturmethode nicht klappen - Harz auf Harz hält ohne anschleifen nicht vernünftig aufeinander))
2) es schwieriger ist, den angedickten Harz zu applizieren.
Wichtig ist, dass der Harz gut angedickt ist, ansonsten läuft er nach unten und oben ist nix.
Wenn die Beplankung dann angedrückt wird, bis der Harz gerade wieder austritt, sind die Löcher verschlossen. Da läuft dann auch nichts mehr hinein. Solle es doch noch Stellen geben, wo der Harz das Loch nicht vollständig schließt, kann man mit Harz oder Sika nacharbeiten.
Ohne Reklame machen zu wollen gibt es hier gute Verarbeitungshinweise für den Harz (gerade auch was das Andicken angeht):

http://www.westsystem.com/ss/assets/How ... German.pdf

Gruß
Horst

[baurob]

Hallo zusammen,

Vielen Dank für die ersten Antworten und Vorschläge.

War heute wieder beim Shelter und es ist mal nicht größer geworden. Ich habe gleich als "Erstmaßnahme" mal die betreffende Stelle vor der Sonneneinstrahlung abgedeckt um die Spannung zumindest etwas heraus zu nehmen.

Das mit dem eingedickten Epoxid Harz leuchtet mir ein > aber wie einspritzen?
Mit einer medizinischen Spritze > geht das Harz da durch, durch die kleine Öffnung?

Gibt es evtl. noch einen anderen Klebstoff der verwendet werden kann?

LG
Robert

[dream]

Hallo Horst,
danke für deine Erklärung!

Eine Frage stellt sich noch:
Gut, dass das Harz zum Schluss das Loch versiegelt leuchtet ein und hat dem nach auch eben diesen Vorteil gegenüber anderen Klebern (Sika und Konsorten ausgenommen). Nur, wie Robert schon fragt, wie oder mit was das dickflüssige Harz einspritzen?
Ich denke da wäre ein PU Kleber doch die elegantere Lösung, oder? Denn dieser schäumt auf, "kriecht" in alle Ecken, und zu guter letzt bildet eine Verbindung aus dem selben Material wie die Dämmung eh schon ist, also PU. Und dann das gebohrte Loch noch flicken...
Gibt es eigentlich auch Erfahrungswerte einer solchen Sanierung? Es könnte ja durchaus sein, das, angenommen Harz (wenn mal ausgehärtet) einen anderen Ausdehnungskoeffizient hat als Alu. Was wiederum bedeuted das es dann irgendwann mal nicht mehr dicht sein könnte. Allerdings wäre das Leck so winzig das man es wahrscheinlich erst zu spät merken würde, nämlich dann wenn Wasser schon in die Wand eingedrungen ist und es zu neuen Beulen durch frieren/entfrieren kommt...

So mal meine Ünerlegungen...

[Der Bonner]

Hallo Beni,

beim Zeppelin Koffer ist der Hartschaum mittels Harz mit der Alu Wand verklebt. Insofern kann man beim Sanieren der Wand auch bei Harz bleiben. Bei einer solchen Sanierung habe ich zunächst zum "Einweichen" einfachen Harz (wenig, um den Schaum etwas vorzutränken, wenn man zuviel nimmt läuft er nach unten) und dann den aufgedickten Kleber mit einer dicken Spritze eingespritzt. Gebohrt hatte ich vorher 5er Löcher. Bei ein paar Löchern ist der Harz trotzdem dass er aufgedickt war zurückgelaufen. Diese Stellen habe ich mit Sika abgedichtet.
Deine Idee mit dem PU Kleber mag auch funktionieren - da habe ich aber keinerlei Erfahrung. Ich würde aber keinen Kleber nehmen, der aufschäumt. Ein solcher Kleber hat genug Kraft die Beule zu vergrößern weil an den Grenzen die Verbindung auf Kopfzug und nicht auf Scherung beansprucht wird wenn der Kleber expandiert. Oft reißt es dann weiter ein...
Ich weiß auch nicht, wie es aussieht, wenn die Beule quasi durch aufschäumenden Kleber weiter "Unterlegt und gefestigt" wird. Zurückdrücken, nachdem der Kleber eingespritzt wurde und Zeit hatte zu expandieren ist sicher nicht einfach. Ich weiß nicht ob aufschäumender Kleber wirklich gut ist...

Gruß
Horst

[Unimuck]

Hallo Robert,
kann es sein das in der Wand das Wasser stand und dann bei Minustemperaturen durch die Volumenvergrößerung des gefrierenden Wassers, das Aluminium an der Stelle gedehnt wurde? Wäre zumindest für mich eine plausible Begründung.

Ich kann mir nicht vorstellen das ein sich ablösender Schaum eine Beule an dem Aluminiumblech hervorruft.
Bei dem Kunststoffsandwich eher, aber das kann man mit dem Shelteraufbau nicht vergleichen.