Trinkwasser im LKW

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CharlieOnTour
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Re: Trinkwasser im LKW

#61 Beitrag von CharlieOnTour » 2020-12-29 12:04:25

hanomakker hat geschrieben:
2020-12-29 11:57:55
Hatzlibutzli hat geschrieben:
2020-12-29 9:10:03
Ja, der Trick von Aktivkohle ist dass diverse organische und anorganische Verbindungen bindet ... sicher nicht alles, aber einen gewissen Teil ...
der Nachteil von Aktivkohle ist
a; dass es irgendwann "voll" ist (Sättigung der Bindungsstellen)
b; von Biofilm und ggf. auch Bakterien "durchwachsen" werden kann ... und dann zur "Keimschleuder" wird

Der Trick heisst deshalb: Wechselintervalle beachten!

Grüsse ... Simon
Hallo Simon,

ist es dann egal, welche Aktivkohle? ist Aktivkohle gleich Aktivkohle? weil manchmal entsorg ich das zeug Sackweise...

viele Grüsse

Tino Förster
Hallo Tino,
egal ist es nicht.
Es kommt auf den Filter drauf an. In den gängigen 10" Filtern wird gepresste Aktivekohle verwendet. Die Filter haben in der Regel 5 Mikrometer oder 10 Mikrometer.
Ich nutze seit Jahren die 5 Mikrometerfilter. Ich hab auch schon mal welche mit 3 bekommen.

Das gute ist, du bekommst damit auch das Chlor heraus und kannst im Tank z.B. Mikropur Forte verwenden. Also Chlor + Silberionen.

Gruß
Chris
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Samu3l
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Re: Trinkwasser im LKW

#62 Beitrag von Samu3l » 2023-01-12 22:46:52

Nelson hat geschrieben:
2015-09-18 17:02:46

1. Welche Reihenfolge ist für Aktivkohlefilter und Keramikfilter sinnvoll? Simon erklärt eingangs erst durch Aktivkohle und dann durch Keramik zu filtern. Der angesprochene Kombifiler von Katadyn scheint mir anders herum aufgebaut zu sein und so hätte ich es auch gebaut. Was ist richtig? (und warum?)

Viele Grüße
Nils
Hi,
ohne das sehr ausgiebig und klasse diskutierte Thema neu anstoßen zu wollen, wurde die Frage von Nils noch nicht beantwortet :spiel: :angel:

Ist die Reihenfolge vor der Abnahmestelle egal?

Gruß
Kim
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AutoVilla
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Re: Trinkwasser im LKW

#63 Beitrag von AutoVilla » 2023-01-12 23:10:55

Ich habe:

1. Grobfilter (Netz)
2. Keramikfilter
3. Aktivkohlefilter

Mein Keramikfilter kann mit einer groben Bürste ab und an aussen gereinigt werden. Dabei wird eine dünne Schicht vom Keramikfilter (die sich zugesetzt hat) abgeschabt und der Durchfluss ist anschliessend merklich besser.

Bei meinen Aktivkohlefilter geht das Schaben nicht, da diese in einer Art Netz eingepackt sind und wenn der hinter dem Keramikfilter sitzt, kommen da weniger Partikel an und es wirkt primär die Aktivkohle, die mechanische Filterwirkung hat Nr 2. schon erledigt.

Nach 6 Monaten werden meine Filter ersetzt.

…. Viel Spass und sauberes Wasser.
Gruss Michael (AutoVilla)
--
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Re: Trinkwasser im LKW

#64 Beitrag von Forestman123 » 2023-01-13 1:02:05

Hatzlibutzli hat geschrieben:
2013-12-07 11:45:59
Da in letzter Zeit immer wieder komische Dinge hier herum geistern, fühle ich mich berufen, ein paar grundlegende Dinge nochmal zusammen zu fassen. Vor allem möchte ich mit der Vorstellung aufräumen, dass Wasser, das einmal sauber und trinkbar war, das nach langer Lagerung auch noch sein muss.

Dazu muss man zuallererst etwas über potentielle Keime im Trinkwasser wissen.

1. Zum einen gibt es Viren, das sind eigentlich keine Lebewesen, sondern ein Stück Erbmaterial mit oder ohne Hülle. Viren können sich nur in „Wirtszellen“ vermehren, behüllte Viren sind manchmal recht schwierig „umzubringen“ und manche sind so klein, dass sie auch durch recht feine Filter flutschen können. Über das Trinkwasser können sich z.B. Noroviren (Brechdurchfall), Enteroviren (Durchfall) aber auch Hepatitis A übertragen. Virusdurchfälle machen im Schnitt 30% der Reisediarrhoen aus, sind im Verlauf aber eher milde.
2. Dann sind da die Bakterien, unsere Hauptfeinde: das sind kleine Zellen mit einer einfachen Zellwand und unterschiedlicher Form, von denen sich die meisten ohne eine Wirtszelle, zum Teil rasend schnell durch Zellteilung vermehren können. Wie schnell sich Bakterien vermehren hängt von verschiedenen Bedingungen und der entsprechenden Art ab. Generell ist zu sagen: je wärmer, umso schneller geht’s, bis ab einer gewissen Temperatur dann die Bakterien sterben. Bakterien kann man durch gewisse Hemmstoffe (z.B. Silber oder Antibiotika) an der Vermehrung hindern, ja sogar umbringen. Unter den Bakterien gibt es harmlose Mitbewohner, wie die berühmten Escherichia coli in unserem Darm, aber manche Stämme von eben diesen E. coli sind klassischer Erreger der Reisediarrhoe, ja sogar vom HUS mit Nierenversagen. Choleravibrionen und Ruhrshigellen sind richtig bösartige Vertreter. Bakterien sind überall auf dieser Welt, manche gedeihen in 90°C heissen vulkanischen Quellen, andere gedeihen in unserem Dieseltank.
3. Einzeller sind deutlich grösser als die bisher genannten (man bekommt sie quasi durch einen Kaffeefilter schon herausgefiltert), von Relevanz sind Lamblien und Amöben, von den letzteren gibt es viele gutartige, aber auch einen bösen Ruhrerreger.

Damit man sich alles besser vorstellen kann, nehmen wir jetzt statt Wasser Milch.
Die Fragestellung lautet: wie verhindere ich, dass mir die sauer wird (das wird sie nämlich durch harmlose Milchsäurebakterien)

Möglichkeit 1: H-Milch d.h. Sterilisiert durch Erhitzen und dann dafür gesorgt, dass von aussen nichts mehr dran kommt. Wird mit Trinkwasser in Rettungsinseln in der Seefahrt gemacht oder mit Dosenbier. Wenn ich die H-Milch aufgemacht habe, kommen aber immer auch Keime daran und dann muss ich was anderes machen:

Möglichkeit 2: Kühlen. Bei 4°C hält mir die offene H-Milch 3-4 Tage, wenn ich Glück habe sogar eine Woche, bei 35°C wenige Stunden. Nun ist sie mir aber eben umgekippt und plötzlich hält sie mir als Sauermilch auch bei normalen Temperaturen einige Tage. Warum?

Möglichkeit 3: Die entstandene Milchsäure sorgt dafür, dass sich andere Bakterien nicht wohl fühlen, da es ihnen zu sauer ist. Nach diesem Prinzip funktioniert der Welterfolg von Coca Cola: Phosphorsäure und hohe Zuckerkonzentrationen erlauben kein Bakterienwachstum. Trinkwasser kann man mit Silbernitrat oder Chlor haltbar machen.

Mit diesem Wissen zurück zum Wasser im LKW:
Im Gegensatz zur christlichen Seefahrt haben wir, vor allem wenn wir in den Tropen und Subtropen unterwegs sind, das Problem geradezu idealer Temperaturen für das Bakterienwachstum, durch das ständige Geschüttel auch noch eine ideale Durchmischung/Belüftung. In Labors werden zur Anzucht von Bakterien sogenannte Schüttelinkubatoren verwendet, darin wird die Bakterienlösung bei 37°C dauerhaft geschüttelt. Unser Tank ist eben nicht im Kiel einer Yacht und hat „Meertemperatur“.

Grundsätzlich ist es gut erst mal sauberes Wasser einzufüllen. Also ein grober Filter vor dem Tank macht Sinn. Das Wasser vor dem Tank allerdings steril machen bringt nicht viel, warum? Weil es nachverkeimt! H-Milch aus Tetrapacks in den sauberen Tank geschüttet, kippt bei 35°C, Pisten geschüttelt sehr schnell um. Wasser braucht zwar etwas länger aber es kippt eben doch irgendwann auch um. Es müssen ja nicht gleich böse Legionellen sein, aber das Wasser schmeckt wie aus einem Rucksacktrinksystem, das man nach der Bergtour im letzten Herbst nicht richtig trocken bekommen hat. Die Wände bewachsen mit einem Biofilm (den kann man auch in vergessenen Kindertrinkflaschen nach einer Woche schon beobachten ;-))), darin oft harmlose Amöben.

Wie kann man es verhindern?
1. eine UV-Lampe im Tank
2. Silberionen (z.B. Certisil ohne Chlor)
3. wiederholtes erhitzen, z.B. indem man den (Blech-)Tank ohne Hitzeschutzschild über dem Auspuffschalldämpfer anordnet. Temperaturen über 60° über einen längeren Zeitraum reichen aus.

Um das Wasser direkt aus dem Hahn zu trinken, kann man dann am Ende filtern, optimal zuerst ein Aktivkohlefilter (der holt nicht nur das Silber z.T. wieder raus, sondern auch Schwermetalle, organische Substanzen wie Hormone und „schlechten Geschmack“), dann ein Keramikfilter mit Silberbeschichtung (die verhindert, dass die Bakterien durch den Filter durchwachsen). Ein Kohlefilter muss regelmässig erneuert werden, die Keramikfilter halten recht lange.

Alle Methoden, Keime loszuwerden, haben Vor- und Nachteile:

UV-Licht:
Hauptproblem ist die fehlende Wirksamkeit bei Trübung oder zu hohen Keimlasten
Strom notwendig
Lampe evtl. nicht Pistenfest
Kontrolle ob es funktioniert?
Teuer
extrem harte UV-Strahlung/weiche Röntgenstrahlung kann auch komplexere organische Moleküle zerstören wie Hormone oder Antibiotika

Filter:
vernachlässigte Kohlefilter können zu echten Keimschleudern werden
Verstopfen
Können brechen
Niedrige Durchflussraten bei „engen“ und damit den effektivsten Keramikfiltern
teuer
Kohlefilter können diverse andere Stoffe wie Schwermetalle, Hormone usw. teilweise entfernen

Wärme:
entsteht nur beim Fahrbetrieb
Stahltank notwendig
Wärme beim Verbrauch evtl. störend
Ausfallen von Salzen („Verkalken“)

Silbernitrat:
bei 10-15 Jahren Reisedauer evtl. gewisse Anhäufung im Körper
Dosierung manchmal schwierig („wieviel Liter sind jetzt da neu rein?“)
Desinfizierende Wirkung erst nach Stunden


Zu guter Letzt ein ganz wichtiger Punkt:
Ein fest installiertes System muss zu 100% ohne Siphons sein, sprich es muss völlig restzuentleeren sein. Das ist Grundvoraussetzung, um es - wenn es doch mal „versifft“ - wieder halbwegs zu desinfizieren und um bei längerer Standzeit das System trocken zu bekommen. Der Tank sollte eine Revisionsöffnung haben, um mechanisch die Wand sauber zu bekommen, wenn man die Rohrleitungen mit einem Kabel und daran hängender Reinigungsbürste (gibt es im Jagdbedarf für Flinten) durchputzen kann wäre es ideal. Den Biofilm auf unseren Zähnen bekommt man auch am besten durch mechanisches Putzen ab.
Im Zweifel ist es von Vorteil, wenn man das System komplett erneuern kann, ohne die ganze Inneneinrichtung zu zerkloppen.

Die sicherste und beste Lösung würde also so aussehen:
vor dem Tank ein einfacher Filter, leicht zu wechseln/billig
Tank mit Revisionsöffnung, wenn das Wasser in der Wärme nicht binnen 1 Woche verbraucht wird kommt Silbernitrat dazu, oder man installiert eine UV-Lampe im Tank. Eine UV-Lampe erfordert einen UV-stabilen Tank (schwarzes PET oder Metall). Das weisse PET verträgt das UV-Licht nicht. (Danke Urologe!)
Vor den „Trinkwasserhahn“ ein (regelmässig gewarteter) Aktivkohlefilter und ein silberbeschichteter Keramikfilter (Ersatz, bruchsicher gelagert nicht vergessen), vor die Dusche muss bei dieser Vorgehensweise nichts.
Rohrleitungen zu Tank und Pumpe hin fallend, kurz, wenige Kurven, durchbürsten möglich

Die Wahl der richtigen Wasserquelle ist manchmal nicht ganz einfach:
weltweit ist Grossstadtleitungswasser in der Regel recht sicher und als Basis für o.g. Anordnung geeignet, jedoch oft arg gechlort → Aktivkohle
Fluss- und Quellwasser ist geeignet, je höher und kälter die Quelle, um so besser. Wenn sich oberhalb der Entnahmestelle keine Möglichkeit menschlichen oder tierischen Keimeintrags (Sprich: da hat sich wahrscheinlich keiner drin gewaschen, reingepullert, die Nachbarwiese gedüngt o.äh.) findet, umso besser.
Reines Schmelzwasser ist mineralarm und kann „Luftverschmutzung“ (Leeseite von Schwerindustrie???) enthalten
Quellwasser ist mineralisiert und durch das Sickern durch den Boden „gefiltert“
Manche Quellen, gerade in Wüsten und Wüstenrandgebieten, können so viel Mineralien enthalten, dass das Wasser beim nicht daran gewohnten zu Durchfall z.B. durch zu hohen Magnesiumgehalt führen kann.

So, das war jetzt ein ganzer Haufen kluggeschissen ...

Grüsse ... Simon
Servus Simon,
Was hältst Du von 1.Aktivkohlefilter 2. Osmosefilter mit 10 liter Druckspeichertank 3. Vor der Entnahme nochmal Aktivkohle.
Gruß roland

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burkhard
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Re: Trinkwasser im LKW

#65 Beitrag von burkhard » 2023-01-13 9:16:39

Forestman123 hat geschrieben:
2023-01-13 1:02:05
Was hältst Du von 1.Aktivkohlefilter 2. Osmosefilter mit 10 liter Druckspeichertank 3. Vor der Entnahme nochmal Aktivkohle.
Funktioniert und filtert auch nicht besser als ein ganz normales System aus Sieb, Keramikfilter, Aktivkohlefilter. Also nur mehr Aufwand für Null Mehrleistung.

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buntbaer2001
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Re: Trinkwasser im LKW

#66 Beitrag von buntbaer2001 » 2023-01-13 9:28:18

Was sich mir hier nicht erschließt:
Tank mit Revisionsöffnung, wenn das Wasser in der Wärme nicht binnen 1 Woche verbraucht wird kommt Silbernitrat dazu, oder man installiert eine UV-Lampe im Tank. Eine UV-Lampe erfordert einen UV-stabilen Tank (schwarzes PET oder Metall). Das weisse PET verträgt das UV-Licht nicht. (Danke Urologe!)
Vor den „Trinkwasserhahn“ ein (regelmässig gewarteter) Aktivkohlefilter und ein silberbeschichteter Keramikfilter (Ersatz, bruchsicher gelagert nicht vergessen), vor die Dusche muss bei dieser Vorgehensweise nichts.
Ist die Option „silberbeschichteter Keramkifilter“ bei Einsatz von Silbernitrat oder UV-Lampe nicht überflüssig?
Oder anders: Warum keine Purion UV Lampe als letztes Desinfektionsgerät und auf Keramik verzichten?

Gruß, Peter
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Re: Trinkwasser im LKW

#67 Beitrag von burkhard » 2023-01-13 9:52:48

Was in dem Tank passiert ist relativ egal. Ist eher ein mentales Problem. Man filtert ja erst mach dem Tank unmittelbar vor der Entnahmestelle und dafür ist die Kombi aus Keramik- und Aktivkohlefilter am besten (simple Technik und hervorragende Filterleistung). Also nicht auf den Keramikfilter sondern auf die UV-Lampe kann man verzichten.

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Tomduly
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Re: Trinkwasser im LKW

#68 Beitrag von Tomduly » 2023-01-13 10:49:54

buntbaer2001 hat geschrieben:
2023-01-13 9:28:18
Warum keine Purion UV Lampe als letztes Desinfektionsgerät und auf Keramik verzichten?
Ganz einfach: weil UV-Licht nur tötet, aber nichts entfernt. UV-Licht macht aus reproduktionsfähigen Mikroorganismen lediglich tote bzw. nicht mehr reproduktionsfähige Biomasse. Und da der Strahler niemals 100,00% der Mikroorganismen erfasst, freut sich der überlebende Rest über die nach wie vor vorhandene Biomasse als Nahrung.

Ein Keramikfilter wirkt dagegen mechanisch: Dinge ab einer bestimmten Größe passen nicht mehr hindurch und setzen sich auf der Filteroberfläche ab. Deshalb muss man Keramikfilter auch regelmäßig reinigen (oder austauschen).

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Re: Trinkwasser im LKW

#69 Beitrag von Pirx » 2023-01-13 11:01:34

burkhard hat geschrieben:
2023-01-13 9:52:48
Was in dem Tank passiert ist relativ egal. Ist eher ein mentales Problem. Man filtert ja erst mach dem Tank unmittelbar vor der Entnahmestelle und dafür ist die Kombi aus Keramik- und Aktivkohlefilter am besten (simple Technik und hervorragende Filterleistung). Also nicht auf den Keramikfilter sondern auf die UV-Lampe kann man verzichten.
Das kann ich nur unterstreichen. In meiner Zeit in der chemischen Industrie war für Rein- und Reinstraum-Anwendungen die Filtration von Prozessflüssigkeiten tunlichst so dicht wie möglich vor die Verbrauchsstelle zu setzen ("Point-of-use-Filtration"). Nur so kann eine Wiederverkeimung bzw. Verschmutzung zwischen Filter und Auslauf minimiert bzw. ausgeschlossen werden.

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Re: Trinkwasser im LKW

#70 Beitrag von Konstrukteur » 2023-01-13 11:11:33

buntbaer2001 hat geschrieben:
2023-01-13 9:28:18

Oder anders: Warum keine Purion UV Lampe als letztes Desinfektionsgerät und auf Keramik verzichten?

Gruß, Peter
Hallo Peter,
wir hatten das Thema UV-Lampe vor kurzem hier schon einmal.
Dabei ist wichtig, dass Leistung der UV-Lampe und Durchflussgeschwindigkeit genau zueinander stimmen müssen.
Passt nur ein Parameter nicht, ist das System wirkungslos. (Lampe zu schwach oder Durchfluss zu hoch)
Nicht berücksichtigt ist da, dass zum Beispiel auch die Leistung der UV-Lampe recht schnell nachlässt.

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: Trinkwasser im LKW

#71 Beitrag von burkhard » 2023-01-13 11:30:51

Ja, aber wofür so eine aufwendige Technik mit einer UV-Lampe, wenn es auch mit einem Keramik-/Aktivkohle Filter viel einfacher geht, die Filterleistung besser und vor allen Dingen zuverlässiger ist?

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Re: Trinkwasser im LKW

#72 Beitrag von Konstrukteur » 2023-01-13 12:19:17

burkhard hat geschrieben:
2023-01-13 11:30:51
Ja, aber wofür so eine aufwendige Technik mit einer UV-Lampe, wenn es auch mit einem Keramik-/Aktivkohle Filter viel einfacher geht, die Filterleistung besser und vor allen Dingen zuverlässiger ist?
Hallo Burkhard,
absolut richtig!
Ich wollte auch keine Lanze für UV im Auto brechen, sondern nochmal auf die vielen Fehlerquellen hinweisen.
Grobfilter, Keramik- und Aktivkohlefilter sind für mich die richtige Wahl.
Wenn das nicht reicht hat man glaube ich ganz andere Probleme.

Gruß Uwe
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Re: Trinkwasser im LKW

#73 Beitrag von buntbaer2001 » 2023-01-13 13:53:24

Tomduly hat geschrieben:
2023-01-13 10:49:54
buntbaer2001 hat geschrieben:
2023-01-13 9:28:18
Warum keine Purion UV Lampe als letztes Desinfektionsgerät und auf Keramik verzichten?
Ganz einfach: weil UV-Licht nur tötet, aber nichts entfernt. UV-Licht macht aus reproduktionsfähigen Mikroorganismen lediglich tote bzw. nicht mehr reproduktionsfähige Biomasse. Und da der Strahler niemals 100,00% der Mikroorganismen erfasst, freut sich der überlebende Rest über die nach wie vor vorhandene Biomasse als Nahrung.
Ich sprach von der Entnahme. Da dient nix mehr als Nahrung, höchstens mir… :D
Purion schreibt die UV Lampe als letztes vor. Wenn ich vor der Purion auf ca. 5 Mikron oder noch feiner filtere, bleiben sowieso viele Bakterien um Filter hängen. Aber halt keine Keramikfilter, die ständig zusetzen, den Durchfluss begrenzen, doppelt oder noch mehrfacher papallel geschaltet werden usw… Den Rest tötet die UV-Lampe und die Leichen trinke ich halt…

Und klar muss die Lampe dem Durchfluss angepasst sein…

Aber jeder wie er meint. Mark filtert ja überhaupt nicht und lebt auch noch…

Gruß, Peter
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Re: Trinkwasser im LKW

#74 Beitrag von Sofa74 » 2023-01-13 15:06:43

Hatzlibutzli hat geschrieben:
2013-12-07 13:02:13
Hallo Jörg,

Legionellen, das sind Deine grösste Bedrohung. Sie brauchen Zeit, wachsen gern in Biofilmen. Sie werden eingeatmet und machen dann Lungenentzündungen und schlimmeres.
Sie sind ein Problem in Ferienwohnungen, waren im Buckinghampalace und in Kühlanlagen von Großbrauereien ....

Vorbeugung: komplette Restentleerung und Trockenpusten (Druckluft/ evtl. ein Trocknungssackerl in den Tank) oder einfach reichlich Certisil o.Äh. in den Tank ... Erhitzen über 70°C macht sie auch tot ... die Temperatur sollte aber im gesamten Rohrleitungssystem erreicht werden ....
Lektüre: http://de.wikipedia.org/wiki/Legionellen

Grüsse ... Simon
Hallo Simon,

einen herzlichen Dank auch von mir für die umfassende Nachhilfe in Infektiologie und Hygiene. Interessieren sich Legionellen eigentlich für die Tankgröße? Ich habe vor Jahren mal irgendwo aufgeschnappt, dass es relevant sei für das Legionellenwachstum, ob es sich um einen 80 oder 400 Liter-Tank handele.

Ist da was dran?

Freundliche Grüße,

Sven

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Re: Trinkwasser im LKW

#75 Beitrag von felix » 2023-01-13 15:20:59

Moin,

danke für die Zusammenfassung! Ich schwöre ja auf Kanister, damit die hygienischen Vorteile der kürzeren Füllungsdauer im Kanister aber wirklich zum tragen kommen, bräuchte ich dann "Trockendeckel" welche eine Belüftung der Kanister zulassen, Staub aber draußen halten. (Leere Kanister einfach offen durch die Gegend zu fahren ist keine Option und Kanister mit Restpfütze zudrehen ist auch nicht toll.) Kennt da jemand etwas fertiges, oder muss ich einen Filter (z.B. Schaltschrankbelüftung) in einen Kanisterdeckel schrauben?

Bezüglich Katadyn & CO: Gibt es da nicht auch Systeme aus der Haushaltsversorgung. Die Filtereinsätze sind dann oft deutlich günstiger und die Filter haben dann auch einen praxistauglichen Durchfluss. Auch wenn die bei uns überflüssig und daher unüblich sind, so hat man mir gesagt, dass man die Filter z.B. in Kroatien für kleines Geld an jeder Ecke bekommt.

MlG
Felix

P.S: Wie ist es eigentlich mit Kälte: Ist es von Vorteil, wenn die Wasseranlage im Winter einmal komplett durchfriert? Oder juckt das die Fieslinge im Wasser nicht sonderlich?

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Re: Trinkwasser im LKW

#76 Beitrag von Wombi » 2023-01-13 15:23:08

Rüttelfest heißt das Zauberwort .... und das beißt sich mit Haushalt.

Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Re: Trinkwasser im LKW

#77 Beitrag von burkhard » 2023-01-13 16:07:11

buntbaer2001 hat geschrieben:
2023-01-13 13:53:24
Aber halt keine Keramikfilter, die ständig zusetzen, den Durchfluss begrenzen, doppelt oder noch mehrfacher papallel geschaltet werden usw…
Purion sagt, das bei der "Dezentrale Trinkwasseraufbereitung" die UV-Lampe zusammen mit einer Umkehrosmoseanlage verwendet wird. Alles zusammen ist das schon ein komplexes System und glaube nicht, das du bei so einem System weniger Probleme oder Wartungsaufgaben hast, wie das Reinigen des Keramikfilters (den man auch einfach austauschen kann).

Wenn der Keramikfilter den Durchfluss begrenzt oder parallel geschalter werden muss, so hat man bei der Planung Fehler gemacht, die sich durch eine richtige Auslegung der Pumpe ganz einfach vermeiden lassen.

Es gibt einige im Forum, die es richtig ausgelegt haben und damit sehr zufrieden sind. Es ist auch nicht so, dass der Filter ständig gereinigt werden muss. Ein bis zwei mal im Jahr im Rahmen der üblichen Filterwartung bzw. -tausch reicht.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: Trinkwasser im LKW

#78 Beitrag von Lassie » 2023-01-13 16:19:11

Ich schwöre ja auf Kanister, damit die hygienischen Vorteile der kürzeren Füllungsdauer im Kanister aber wirklich zum tragen kommen, bräuchte ich dann "Trockendeckel" welche eine Belüftung der Kanister zulassen, Staub aber draußen halten. (Leere Kanister einfach offen durch die Gegend zu fahren ist keine Option und Kanister mit Restpfütze zudrehen ist auch nicht toll.) Kennt da jemand etwas fertiges, oder muss ich einen Filter (z.B. Schaltschrankbelüftung) in einen Kanisterdeckel schrauben?
Servus Felix,

ich bin ja auch so ein Kanister-Verfechter. Leere Kanister hab ich immer erst mal umgedreht wieder ins Stauregal gepackt und mit offenem Deckel sowie Öffnung nach unten mitgenommen, nach einem Tag waren die innen knochentrocken. Dann den Deckel wieder drauf und gut war es. Bei der Befüllung erst mal ausgespült, dann möglichst voll machen, so dass keine Luft mehr drin war und dann den Deckel wieder drauf. Das ging bei meinen bisherigen BW-Kautex-Kanistern recht gut. Und da eben lichtdicht konnte ich das Wasser teilweise mehrere Wochen mitnehmen ohne dass da irgendwas verkeimt wäre. Hat so über viele Jahre sehr gut funktioniert.

Viele Grüße
Jürgen
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Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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Re: Trinkwasser im LKW

#79 Beitrag von burkhard » 2023-01-13 16:27:56

Hallo Jürgen,

ich glaube nur, jemanden der ein High-Tech Spielzeug wie eine Umkehrosmoseanlage zusammen mit einer UV-Lampe plant, von der Kanisterlösung zu überzeugen, ist nochmal eine ganz andere Herausforderung.
Das es auch damit geht hast du ja schon bewiesen. Lebst noch Kackst wie vorgesehen.

Viele Grüße
Burkhard
Zuletzt geändert von burkhard am 2023-01-13 16:30:43, insgesamt 2-mal geändert.

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Wesermann
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Re: Trinkwasser im LKW

#80 Beitrag von Wesermann » 2023-01-13 16:29:05

moin
den Legionellen ist es egal wie gross das Behältnis ist,wie lange Restwasser und bei welcher Temp. in dem System , ist da entscheidend.
gruss Armin

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Re: Trinkwasser im LKW

#81 Beitrag von Hatzlibutzli » 2023-01-13 22:25:22

Uff, das ist ja nochmal explodiert :eek:

Keramik vs. Kohle: der wesentliche Unterschied ist die Standzeit und das "Durchwachsen werden" ... Kohle hat im ggs. zu silberdotierter Keramik sofort einen Biofilm und sollte eben nach 1-2 Monaten (je nach Temperatur) ausgetauscht sein. Keramik entfernt Keime, Aktivkohle organische Stoffe fast jeglicher Art, deshalb gerne in Kombination um alles herauszubekommen. Die Wirkung der Silberdotierung in der Keramik muss man sich etwa so wie die eines Kupferdachreiters auf die Vermoosung eines Schindeldaches vorstellen.

UV-Lampe vs. Keramikfilter ist Tesla Model X vs.Toyota Landcruiser 80er. Mit dem einen kann man wunderbar in die Toskana fahren, den anderen würde ich aber für Kairo-Kapstadt bevorzugen ...

Wer selber ausprobieren will, was Biofilm ist, der rieche und fühle in die im Schulranzen seiner Kinder vergessene Trinkflasche am Ende der Sommerferien mal rein :joke:

Tankgrösse und Legionellen: man kann sich vorstellen, dass ein grösserer Tank aufgrund derTrägheit durch die hohe Wärmekapazität von Wasser die Durchschnittstemperatur besser hält und damit evtl. ein klein weniger anfällig ist: Die Keimwachstumsgeschwindig steigt exponential mit der Temperatur bis zum Denaturierungspunkt ... das aber in sein Kalkül einzubeziehen halte ich für Mist, da der Tankinhalt mit Reisedauer ja geringer wird ... und das "Umkipp-Risiko", je älter das Wasser ist ohnehin grösser wird.

Keime wachsen immer exponentiell ... Ihr kennt das Spielchen: die Zahl der Seerosen in einem Teich verdoppelt sich jeden Tag, am Tag 40 ist er zugewachsen. An welchem Tag war er zur Hälfte zugewachsen? :huh:

Meine leeren Kanister werden auf den Kopf gestellt und getrocknet: Von Hünersdorf gibt es wirklich restentleerbare mit grossem Einlass, die kann man sogar am Ende händisch mit Küchenkrepp trockenreiben, wenn es schnell gehen muss.

Und ja natürlich kann man als ganz harter Hund (nach dem Motto: "Scheiss drauf" :joke: ) den ganzen Mist lassen ... und ja, das kann auch lange gut gehen, wenn man Glück hat ... ich selber denke, dass bei sicherheitsrelevanten Teilen zwei Dinge wichtig sind:
a. KISS keep it simple stupid
b. Redundanz, also eine Rückfallebene, wenn Plan A nicht geklappt hat.

Stets gesunde Wiederkehr ... wünscht Simon

Mark86
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Re: Trinkwasser im LKW

#82 Beitrag von Mark86 » 2023-01-14 9:39:36

Hatzlibutzli hat geschrieben:
2023-01-13 22:25:22
Und ja natürlich kann man als ganz harter Hund (nach dem Motto: "Scheiss drauf" :joke: ) den ganzen Mist lassen ... und ja, das kann auch lange gut gehen, wenn man Glück hat ...
Meine Eltern fahren seit über 30 Jahren Wohnmobil und nehmen das Wasser ausm Tank, am Ende der Saison wird mit Essig durchgewischt und fertig...
Das dürfte so für mehrere hundert tausend Wohnmobilfahrer zu treffen.

Mein LKW ist jetzt knapp 8 Jahre fertig, gleiches System nur mehr Wasser...
Biofilm hatte ich ganz am Anfang, nach 2 Wochen hatte ich richtige Algen im Tank...
Das Problem ist, (und auch die Grundlage warum viele Leute bei Neufahrzeugen ein Problem mit Biofilm haben und dann Filter, Gitter, Zusätze, usw. usf. konsumierenI) ein ganz anderes...
Das Trennmittel mit dem die Tanks gebacken werden, das wächst ^^
Man muss also einfach nur hin gehen und einen neuen Tank einmal richtig mit Chlorbleiche durchspülen, damit das Biologische Trennmittel raus ist.

Danach reicht einfach Wasser einfüllen, meiner Erfahrung nach ist dann weder irgend ein Zusatz noch irgend eine Filteranlage nötig.

Das hat wenig mit "harter Hund" zu tun sondern es ist einfach nur Wasser, wenn man da sauberes Trinkwasser einfüllt welches man "zügig" verbraucht, dann passiert da Erfahrungsgemäß gar nichts. Das schwimmt tausende Jahre unter der Erde und wenn man es hoch holt und in nen Tank kippt, dann passiert da erstmal garnix...

Den Komfort eines gescheiten Wassersystems mit Wassertank und Pumpe würde ich nie gegen ne Kanisterlösung eintauschen wollen, die käme für mich niemals in Frage....
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Trinkwasser im LKW

#83 Beitrag von joern » 2023-01-14 10:19:46

Das Problem ist doch nicht, für 10 Tage Campingurlaub deutsches Trinkwasser zu lagern. Das Wasser aus dem Hahn zwischen Teheran und Kalkutta möchte ich jedenfalls nicht ohne Keramik/Kohlefilter dazwischen trinken. Und auf den ganzen Plastikmüll mit den Trinkwasserflaschen möchte ich möglichst verzichten.

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Re: Trinkwasser im LKW

#84 Beitrag von north-bert » 2023-01-14 10:39:37

Hi
Beim Bau meines 90-16 habe ich zwei Wasserinstallationen gemacht.

360 Liter Brauchwasser und 3 x 10 Liter Trinkwasser. Plus einen Vorrat an handelsüblichen Flaschen im Kofferraum.


Die Installationen sind komplett getrennt.

Die Tanks (3x10l) befülle ich aus handelsüblichen Flaschen oder aus zuverlässigen Quellen.
10 l sind eine Menge, die schnell aufgebraucht ist, also nicht lange gelagert werden muss.

Beim Wechsel von einem 10-Liter-Tank zum nächsten werden die Kappen für den Anschluss mit Wasserdurchgang und Pumpe ausgetauscht. Die Installation ist kurz und leicht zu reinigen.



Ich sage nicht, dass es ein Allheilmittel ist, aber es macht die Dinge einfacher.

Grusse
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Re: Trinkwasser im LKW

#85 Beitrag von Willi Jung » 2023-01-14 14:44:38

Nachdem ich meine Filteranlage in den ersten drei Jahren nur spazieren gefahren habe, war ich froh noch einige Zeit zum Nachdenken zu haben über das Thema.
Wir haben nun, nachdem wir die Plastikflaschen auch satt hatten, die Filteranlage hinter separatem Kugelhahn unter der Spüle montiert und füllen direkt aus den Filtern (Keramik und Aktivkohle) unsere Trinkflaschen. Alles andere bleibt ungefiltert.
So reduzieren wir die Reinigungszyklen des Keramikfilters und haben lediglich beim Flasche füllen den geringeren Druck.
Das passt für uns sehr gut.
Liebe Grüße
Willi
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Re: Trinkwasser im LKW

#86 Beitrag von mangusta » 2023-01-14 15:13:26

Schwierig wird es, wenn man einen Wasserfilter benutzt, von dem "man" eigentlich nirgendwo herausfinden kann, wie er genau aufgebaut ist und woraus er eigentlich besteht:

https://www.campingwagner.de/product_in ... imung.html

viewtopic.php?f=36&t=103611&p=1023988&hilit=3M#p1023988


Gruß

Rolf
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Re: Trinkwasser im LKW

#87 Beitrag von seppr » 2023-01-14 15:37:24

Ich bin ja ein Bergfahrer und Europareisender und habe meinen Katadyn-Filter seit 20 Jahren dabei und nie eingesetzt - bisher ohne die geringsten Störungen.
Aber kürzlich auf unserer Marokkoreise haben wir mehrmals ziemlich salziges Wasser aus dem Wasserhahn gezogen. Das bekommt man weder mit Aktivkohle noch mit Keramik wieder raus. Deshalb haben wir irgendwann begonnen, auf ein Zweikreissystem umzustellen und für Trinkwasser bzw. Teewasser die käuflichen 5 Liter PET-Flaschen zu nehmen. Das war ziemlich lästig: Viel Plastikabfall, Lagerproblem für die vollen Flaschen, Handling komplizierter. Alternative??? Für die kurze Zeit eher keine und nun, zurück in Europa trinke das Teewasser wieder ungefiltert.

Für einen Langzeitreisenden durch Afrika oder Asien gelten aber andere Regeln als für mich, den Alpen, Karpaten oder Pyrenäenkurver.

Sepp

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Re: Trinkwasser im LKW

#88 Beitrag von seppr » 2023-01-14 15:40:51

Noch eine technische Frage:

Wenn Aktivkohle und Keramik in Serie, dann doch zuerst Kohle danach Keramik. Oder irre ich da?

Sepp

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burkhard
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Re: Trinkwasser im LKW

#89 Beitrag von burkhard » 2023-01-14 16:11:33

seppr hat geschrieben:
2023-01-14 15:40:51
Noch eine technische Frage:

Wenn Aktivkohle und Keramik in Serie, dann doch zuerst Kohle danach Keramik. Oder irre ich da?

Sepp
Schau dir einen Katadyn-Kombi-Filter doch einfach mal an, wie der aufgebaut ist.

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Re: Trinkwasser im LKW

#90 Beitrag von seppr » 2023-01-14 16:27:08

Was soll ich da sehen? Es sind zwei voneinander unabhängige Systeme, die ich in Serie anordne. Der Kohlefilter hat hinten und vorne eine Schlauchtülle. Danach habe ich den Katadynfilter angeordnet.
Meine Frage zielte aber nicht auf mein System oder auf ein fertiges Kombifilter sondern darauf, was sinnvoller ist.
Sepp

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