Alu-Winkel auf Stahlblech nieten - womit ?

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urologe
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Alu-Winkel auf Stahlblech nieten - womit ?

#1 Beitrag von urologe » 2007-08-13 18:10:48

ich muß an einigen Stellen die beiden Materialien ( Aluminium und Stahl bzw Edelstahl) zusätzlich zum Kleben auch nieten - besser Alunieten oder Stahlnieten ? Gibt es da eine bevorzugte Kombination , um die Korrosionsfolgen langsamer ablaufen zu lassen ?
Vorsorge tut gut - KAT fahren
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anna
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#2 Beitrag von anna » 2007-08-13 18:44:14

Edelstahlnieten :eek:

Gruß Bodo

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#3 Beitrag von urologe » 2007-08-13 19:58:21

okay -danke
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felix
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#4 Beitrag von felix » 2007-08-13 20:44:45

Ähm...

Edelstahl ist fürs Alu nicht besser, als normaler Stahl. Edelstahl ist in sich "rostfrei", kommt jedoch ein anderes Metall hinzu, ist alles vorbei. Da genügt es mit unter schon, VA mit einer Stahl-Drahtbürste zu bearbeiten. Bei VA ist Alu genauso die Opferanode, wie bei normalem Stahl. Eine VA-Niete in Alu frisst das Alu um die Niete herum an.

Ich würde generell das "obere" Material verwenden und vor allen Dingen verhindern, dass dort Wasser eindringt! Z.B. bei Alublech auf Stahlrahmen Alunieten, diese jedoch in der Wasserdichten, geschlossenen Ausführung. (Habe gerade vergessen, wie die heißen)

MlG,
Felix

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Ulf H
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#5 Beitrag von Ulf H » 2007-08-13 21:42:24

felix hat geschrieben:... diese jedoch in der Wasserdichten, geschlossenen Ausführung. (Habe gerade vergessen, wie die heißen)...
Bechernieten

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#6 Beitrag von anna » 2007-08-14 10:30:03

@ Felix

Willst Du sagen das Edelstahl rostet wenn man ihn mit einer
Stahl bürste bearbeitet ?
Oder sinds vieleicht die winzigen Stahlpartikelchen die man
hinein kratzt.
Bis zwischen Edelstahl und Alu was passiert darf man einen
KAT nicht mehr fahren !!!

Grüßle Bodo

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#7 Beitrag von DieGrüneKuh » 2007-08-15 1:34:02

anna hat geschrieben:@ Felix

Willst Du sagen das Edelstahl rostet wenn man ihn mit einer
Stahl bürste bearbeitet ?
Oder sinds vieleicht die winzigen Stahlpartikelchen die man
hinein kratzt.
Bis zwischen Edelstahl und Alu was passiert darf man einen
KAT nicht mehr fahren !!!

Grüßle Bodo
Moin,
das habe ich auch schon gesehen. Eine Edelstahlspüle und ein Messer aus unbekannten Stahl haben zusammen mit etwas Wasser die Nacht verbracht. Und da war doch tatsächlich am nächsten Morgen Rost an der Spüle. Und der kam nicht vom Messer, das war blitzblank.
Gruß Stefan

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felix
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#8 Beitrag von felix » 2007-08-15 1:55:22

Hallo Bodo,

das Behaupte ich mit Innbrunst, und ich hoffe, dass du deinen KAT länger fährst, als Alu, VA und Wasser sich zusammen vertragen. (Ok, bei der Kombination zieht das Alu zuerst den Kürzeren, abhängig von der Alulegierung kann sich das hinziehen. Aber genau das habe ich auch geschrieben)

Frag einfach mal deinen Schlosser zur Stahlbürste auf VA. Oder mach dich mal kundig, warm rostfreie Stähle überhaupt rostfrei sind. Oder warum auch nicht rostfreie Legierungsstähle oder Guss ganz anders halten, als Baustahl. Und warum Zink/Alu/Blei so toll als Korrosionsschutz sind, während Kupfer nur toll ist, solange es keine Kratzer bekommt. Oder warum Chrom-Vanadium auch rostet, obwohl da doch auch Chrom drin ist...

MlG,
Felix

P.S: Einfach mal ne VA-Schraube und ne schwarze(= nicht verzinkte) Mutter mit Bremsenreiniger Fettfrei machen, zusammenschrauben und auf dem Fensterbrett in ein Glas mit Wasser und etwas Salz legen. Dann kannst du jeden Morgen schauen, was so passiert. Noch besser ist es auf einem VA-Blech mit der Flex etwas Eisenspäne einzubrennen.
Zuletzt geändert von felix am 2007-08-15 1:59:31, insgesamt 3-mal geändert.

anna
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#9 Beitrag von anna » 2007-08-15 10:21:18

Hallo Felix

Das mit dem Schlosser um die Ecke fragen kann ich mir sparen.
Ich verarbeite seit 17 Jahren hauptberuflich aluminium und
austenitische Edelstähle mechanisch wie schweißtechnisch.
Bin gelernter Maschinenschlosser und Europäischer Schweißfachman auserdem verfüge ich über ein paar Schweißerprüfunger der beiden Werkstoffe.
Ich habe an meinem eigenem Fahrzeug Alu Edekstahkontakt
seit mehr als 10 Jahren. Da blüht nix.
Auserdem fahre ich einen 150 D10 A und glaube nicht das uns die
EG in 15 Jahren noch gestattet unsere Stinker zu fahren.

Grüßle Bodo


PS. Ein Rostbrauner Fleck an einer Spüle bedeutet noch lange nicht
das sie gerade aufgefressen wird. :D

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#10 Beitrag von anna » 2007-08-15 10:28:17

@ Felix

Auserdem hatte der Urologe nach der kombination mit der
geringsten korrosion gefragt. Überasch mich mit was besserem
als Edelstahl. :D

Grüßle Bodo

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#11 Beitrag von felix » 2007-08-15 11:08:10

Hallo Bodo,

die Konstruktion mit der geringsten Korrosion, ist die mit dem geringsten Potentialunterschied zwischen den Elementen, und das ist Alu auf Alu, bzw. Edelstahl auf Edelstahl, wobei ich da nicht weiß wie sich verschiedene Legierungen untereinander vertragen, sollten die Nieten aus anderen Werkstoff sein, als die Bleche.

Beim unteren Material muss zu 100% das Eindringen von Wasser verhindert werden, was mit Bechernieten und Klebeverbindung gewährleistet ist.

MlG,
Felix

P.S: Dir ist jedoch klar, das Nirosta nicht zu edel zum oxidieren ist, wie Gold, Platin und Iridium, und es sich auch nicht über ein harte, homogene Oxidschicht schützt, wie Alu, Kupfer, Zink u.s.w.

Stahl hat grundsätzlich das Problem, dass unterschiedliche Kristallkörner ein unterschiedliches elektrisches Potential haben. Rostet erstmal ein Kristall an (Der unedelste in seiner Umgebung) steigt das Potential und es wird alles schlimmer. Der Werkstoff ist an sich eine Batterie.
Nichtrostende Stähle sind so legiert, dass dieses Potential der einzelnen Kristalle fast vollständig ausgeglichen ist und es zu keiner Korrosion im Werkstoff an sich kommt. Hat der Edelstahl einen hohen Kohlenstoffanteil, genügt zum Teil das erhitzen beim Schweißen, einzelne Kristalle reagieren mit dem Kohlenstoff und die Schweißnaht beginnt zu rosten, obwohl gleiche, rostfreie Werkstoffe verschweißt wurden.
VA hat noch lange keine schützende Korrosionsschicht und ist auch an sich nicht zu edel um ernsthaft zu korrodieren.

Bei einer Kombination mit Alu ist alu das bedeutend unedelere Material, daher wird die VA-Niete durch das Alu um sich herum geschützt. Das Alu drumherum dient jedoch als Opferanode und wird von der VA-Niete angefressen. Bei einer Alu Niete in Alu-Blech passiert das nicht, da es kein Potential zwischen den Bauteilen gibt.

Wie schnell es zu wirklichen Schäden kommt, hängt von vielen Faktoren ab:
- Versiegelung. Da Nieten, gerade als Konstruktionshilfe bei weichen Klebeverbindungen immer etwas in Bewegung sind, ist eine Lackschicht vonnöten, der flexibel genug ist, um das mitzumachen. Ich schmiere immer gerne vorm Lackieren etwas Sika über Nieten. (Auchtung: Sika mehrere Tage aushärten lassen, damit es keine komischen Sachen mit dem Lack hinterher macht.)
- Art des Alus: Während Reinaluminium (Oft bei Tränenblechen) an sich sehr homogen ist, und daher weder zu Potentialspannungen im Material selbst, noch zu instabilen Oxidschichten neigt, widersteht es "Angriffen" bei denen es als Opferanode dienen muss deutlich besser, als z.B. Duralaluminium, welches schon an sich instabil ist. Keine Ahnung woraus Nieten sind, ich denke aber eher aus weichem Reinalu.

http://de.wikipedia.org/wiki/Korrosion
Zuletzt geändert von felix am 2007-08-15 11:09:11, insgesamt 1-mal geändert.

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