Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

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kibelb
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Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#1 Beitrag von kibelb » 2013-01-04 20:23:57

… wie versprochen nun warum ich mich unter anderem in diesem Forum seit geraumer Zeit rumtreibe:

Bisher:
Zur Zeit nutzen wir einen ausgebauten Fiat Ducato Kastenwagen (600x205x260cm) für unsere Reisen und auch als Alltagszweitfahrzeug. Allerdings standen uns bisher immer nur die üblichen 2 bis max. 3 Wochen Urlaubszeit zur Verfügung.

Intention:
Wir möchten zukünftig in Form von Langzeitreise(n) die Welt erkunden. Der Startzeitpunkt zu unserem Traum lässt sich nicht konkret festlegen. Vor allem hängt dies von der Entwicklung unserer Tochter (12) ab. Sobald sie auf eigenen Füßen steht, kann es eigentlich losgehen. Wir schätzen, dass dies so in 5-8 Jahren sein wird.

Brainstorming:
Ich lese seit Monaten Reiseberichte, Ausbauberichte, Umbauberichte, … und mache mir halt Gedanken wie für uns das kompromissloseste Fahrzeug aussehen könnte. Jedoch drehe ich mich hierbei immer wieder im Kreis. Für das Fahren hätte ich gerne ein möglichst kompaktes Fahrzeug, für das Stehen möglichst viel Wohn- und Stauraum. Ich weiß, ganz neue Anforderungen für Euch ;-) .

Da wir jetzt ein paar Tage frei hatten, habe ich mich mit unseren Plänen konkreter beschäftigt. Bisher waren wir immer zeitlich sehr gebunden und mussten daher sehen, dass wir Strecke machen. Zumal wir kein Freund von Hauptverkehrsstraßen sind. Daher benötigen wir grosse Fahrzeiten. Zudem verbringen wir unsere Urlaube meist in südlichen Gefilden. Das Leben findet daher meist draußen statt. Aus diesem Grund ist unser bisheriges Fahrzeug die richtige Wahl - Hauptaugenmerk Fahreigenschaften.
Diese Kriterien ändern sich jedoch, wenn man über ein Wohnmobil für Langzeitreisen nachdenkt. Hier steht halt der Lebensraum im Mittelpunkt. Wir wollen Menschen und Kulturen kennenlernen und vestehen, Landschaften entdecken. Daher wird die Reisegeschwindigkeit insgesamt sehr gering sein. Ich denke, dass durchschnittlich 50km pro Tag schon zu viel sind. Zudem sind die Wetterbedingungen nicht immer optimal, so dass ein Leben im Fahrzeug keine Ausnahme ist.

Um ein Gefühl für die nötige Größe zu bekommen, habe ich unter Berücksichtigung unserer Rahmendaten zwei Grundrisse für Wohnkabinen entworfen. Einen minimalen Grundriss, der zum Leben unbedingt nötig ist und einen Grundriss, indem auch der Wohlfühlfaktor und Komfort eine gesteigerte Aufmerksamkeit erfährt.

Aber zunächst mal unsere Rahmenbedingungen für die Wohnkabine:
- nutzbar bei nahezu allen Klimabedingungen (absolute Extreme mal abgesehen)
- Lebensraum dauerhaft für zwei Personen (+ Hund)
- temporärer Lebensraum für drei oder optimaler Weise vier Personen (z.B. Besuch von Tochter + Freund(in)
- Festbett von 1,4 x 2m (reicht für uns absolut aus - hatten wir selbst zuhause jahrelang)
- Sitzgelegenheit mit Tisch (nice to have: großzügig mit Platz zum Lümmeln, großer Tisch)
- voll nutzbare Küche (Kochen ist für uns nicht nur eine Pflichtübung)
- Kompressorkühlschrank (nice to have: separate Gefrierbox)
- WC (Kassette reicht)
- Dusche
- Luftheizung (wahrscheinlich Diesel) (nice to have: Feststoffofen)
- Autarkie für mindestens 1 Woche - 2 Wochen wünschenswert
- 300l Frischwasser?
- Solaranlage (Berechnung steht aus)
- genügend Batteriekapazität (Berechnung steht aus)
- Abwasserkapazität und -behandlung steht noch aus

Kabine minimal, Innenmaße: 440x210x195cm+doppelter Boden (nicht komplett ausgearbeitet):

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Kabine optimal, Innenmaße: 540x220x195m (wahrscheinlich kein doppelter Boden nötig):

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Ich rechne mal mit einer Gesamtfahrzeuglänge = Kabinenlänge (außen) + 2m. Kommt das in etwa hin bei einer kleinen Fahrerkabine?
Somit hätte ich dann eine Fahrzeuglänge von ca. 6,5m - 7,5m (ggf. zzgl. Heckträger für Motorrad). Fahrzeugbreite von 2,2m bis 2,3m. Fahrzeughöhe? Ab welcher Höhe beginnt ca. der Kabinenboden?

Bedenken möchte ich auf jeden Fall unsere Reiseart - am liebsten abseits der Hauptverkehrsstraßen. Das wir hiermit keine kleinsten Wege fahren können ist klar. Dass man auch mal umdrehen muss, weil die Strecke aufgrund der Größe nicht befahrbar ist, lässt sich verschmerzen. Sollte man jedoch ständig auf Grund der Größe an die Grenzen stoßen, ist das die falsche Planung.
Auf der anderen Seite lese ich von Langzeitreisenden, die mehrere Ausbauten vorgenommen haben, dass sie sich meist vergrößert haben.

Was haltet Ihr von unseren Ausbauplänen?
Welche Größe würdet Ihr realisieren?
Wie sieht das mit der Breite bei den Basisfahrzeugen aus? Komme ich bei den meisten Fahrzeugen mit der Breite von max. 2,3m hin oder sind die Fahrzeuge aufgrund der Fahrerkabine schon auf 2,5m ausgelegt?

Um eins möchte ich Euch jedoch bitten: Gefragt sind vor allem ebenfalls Langzeitreisende, die ein ähnliches Profil aufweisen. Ich bin nicht an Mutmaßungen interessiert, sondern an erlebte Erfahrungen wie sich die Einschränkungen WIRKLICH auswirken.

War gar nicht so einfach die ganzen Gedanken und Ideen im Kopf mehr oder weniger geordnet aufzuschreiben. Ich hoffe, dass es nicht zu durcheinander ist. Schön, dass Ihr bis hierhin durchgehalten habt und schonmal besten Dank für Eure Tipps.

Viele Grüße
Bodo

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Vario 815 DA
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#2 Beitrag von Vario 815 DA » 2013-01-04 21:38:51

Hallo,

die Räder raus, dafür ist der Stauraum zu wertvoll, das Handling zu umständlich.

Als Heizung würde ich Warmwasser bevorzugen, wochenlang trockene Luft mag ich nicht

mehr, der Hund dankt es auch.

Max. Breite um die 230 cm, der Rest ist Ansichtssache.

Grüße von mir
Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#3 Beitrag von Maggus » 2013-01-04 21:46:24

Hi,


noch eine recht wirchtige Frage: geplantes Budget?

Noch was: Maximal geplantes Gesamtgewicht? Ist unter 7,5 Tonnen ein Thema, oder egal?

Fahrzeugbreite: Kommt auf das Basisfahrzeug an, ich würde aber den Koffer nicht viel schmäler machen wie das Fahrgestell, bzw die max. Breite ausnutzen, denn gerade die Breite bringt das Raumgefühl!


Gruß


Markus
Zuletzt geändert von Maggus am 2013-01-04 21:56:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#4 Beitrag von TobiasXY » 2013-01-04 21:48:59

Würde auch meinen das die Räder raus sollten.

Ansonsten...schon sehr schön :)

cupid
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#5 Beitrag von cupid » 2013-01-04 23:26:53

Hallo und welcome.....

ich schließe mich an..100kg Räder da hinten raus?????? no way!!! Es sei denn, die Freundin Deiner Tochter heißt Dr. Theißen :eek:

Wir haben auch lange nach Fahrgestell und Ideen für die Kabine (Shelter, Wohnwagen, oder GFK) gesucht und sind bei GFK 440 x 230 Außenmaße gelandet auf einem MB914 4x4 Fahrgestell, abgelastet auf 7,49t (theoretisch :blush: )

Wenn wir wochenlang autark sein wollen, helfen nur 200 km am Tag und eine Batteriekapazität von 200 Ah. Ansonsten haben wir auch die gleiche (Einkaufs-)Liste wie Du.

Viel Glück bei der Suche.

Gruß,
Sabine
Zuletzt geändert von cupid am 2013-01-04 23:49:35, insgesamt 3-mal geändert.
Freunde sind wie Sterne in der Nacht. Auch wenn sie manchmal nicht zu sehen sind, weist Du trotzdem, daß sie da sind.

kibelb
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#6 Beitrag von kibelb » 2013-01-04 23:28:41

Vario 815 DA hat geschrieben: die Räder raus, dafür ist der Stauraum zu wertvoll, das Handling zu umständlich.
Ja, das Thema Räder: Wohin damit weiß ich auch noch nicht wirklich. Ich hatte die Räder mal in die Garage eingebaut um zu gucken, ob es überhaupt paßt. Bei den liegenden Rädern im großen Koffer gefällt mir halt der niedrige Schwerpunkt und die geschützte Aufbewahrung. Aber auf der anderen Seite geht natürlich eine ganze Menge Raum verloren.
Was bleibt als Alternative?
Außen an der Rückseite befestigen: Dadurch hat man eine ganze Menge Gewicht (ich schätze mal ca. 150kg pro Reifen und Felge bei der Reifengröße 14,5 R20?) sehr weit hinten - vor allem bei der langen Kabine. Zudem soll wahrscheinlich auch noch ein Motorrad hinten dran.
Auf dem Dach des Koffers bzw. Fahrerkabine: Sehr hoher Schwerpunkt. Auch nicht sonderlich prickelnd. Jedoch stören die Räder dort am wenigsten. Gesehen habe ich die Dachvariante in sehr vielen Reiseberichten. Scheint also im Grunde möglich zu sein.
Mischvariante: Ein Rad am Heck oder in der Garage und ein Rad auf dem Dach.

Sind überhaupt zwei Räder nötig? Vielleicht bin ich diesbezüglich auch zu vorsichtig und es würde nur ein Reifen genügen. Jedoch hätte ich schon ein ungutes Gefühl weit abseits ein Rad wechseln zu müssen und dann keinen weiteren Ersatz verfügbar zu haben. Erfahrungen?
Vario 815 DA hat geschrieben: Als Heizung würde ich Warmwasser bevorzugen, wochenlang trockene Luft mag ich nicht mehr, der Hund dankt es auch.
Das hört sich danach an, als hättest Du Dein Heizungskonzept aufgrund Deiner Erfahrung geändert. Meine Gründe für Luftheizung sind:
- im jetzigen Wohnmobil bin ich damit zufrieden. Jedoch haben wir keine Langzeiterfahrung diesbezüglich, da wir immer nur mal zwischendurch etwas heizen mußten
- einfacher Einbau
- schnellere Erwärmung des Wohnraums
- keine unter Druck stehenden Wasserleitungen - sollte doch mal etwas undicht werden
- einfachere Reparaturmöglichkeit falls defekt
- keep it simple
Vario 815 DA hat geschrieben: Max. Breite um die 230 cm, der Rest ist Ansichtssache.
Maximal 2,3m Breite sehe ich auch so. Vielleicht auch nur 2,2m. Daher auch meine Frage: Auf welche Breite sind die meisten Fahrgestelle ausgelegt? Es bringt natürlich keinen fahrtechnischen Gewinn die Wohnkabine schmaler zu gestalten als z.B. das Fahrerhaus vorgibt.
noch eine recht wirchtige Frage: geplantes Budget?
Meine gefühlsmäßige Kalkulation sieht momentan wie folgt aus:
Basisfahrzeug inkl. Überholung, Reparatur und nötige Umbauten: ca. 15.000 - 20.000€
Koffer inkl. Lagerung: ca. 15.000€
Ausbau und Ausstattung: ca. 25.000€

Ich rechne also mit einer Mindestinvestition von 55 - 60.000€. Ich möchte vermeiden, dass das Fahrzeug unnötig teuer wird. Ein Totalverlust ist vielleicht unwahrscheinlich, jedoch möglich. Außerdem ist es ein Gebrauchsgegenstand. Wenn man allein aufgrund des eingesetzten Kapitals sich nicht mehr traut das Fahrzeug seinem eigentlichen Zweck entsprechend einzusetzen (es könnte ja ein Kratzer drankommen), dann hat man was falsch gemacht.
Sollte es jedoch (sinnvoll) teurer werden, dann kann ich damit auch leben.
Noch was: Maximal geplantes Gesamtgewicht? Ist unter 7,5 Tonnen ein Thema, oder egal?
Das Gewicht des Fahrzeugs mach ich an keine bestimmte Grenze fest. Ich selbst besitze auch den C-Schein. Meine Frau müsste eh den LKW-Schein machen, da sie nur bis 3,5t fahren darf. Natürlich gibt es noch weitere (bürokratische) Nachteile, wenn über 7,5t ist. Jedoch werde ich mich nicht krumm legen, um diese Grenze nicht zu überschreiten.
Unnötig schwer will ich auch nicht bauen. Jedes unnötige Kilo bringt schließlich auch fahrdynamische Nachteile, Spritverbrauch und Verschleiß mit sich. Daher nach dem Motto: So schwer wie nötig und so leicht wie (sinnvoll) möglich.

Viele Grüße
Bodo

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wohnmog
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#7 Beitrag von wohnmog » 2013-01-05 0:17:40

Hallo,
ich habe auch den ereifen hinten quer drin.Das geht zur Not sogar ohne Winde.. einpaar Klötze oder ähnliches zum drauf rollen, umlegen und rein... meine 13.00 sind auch nicht gerade leicht.. aber mit einer kl man Winde über eine Rolle am Dach umgelenkt geht das ohne Probleme. Aber ich würde keine 2 Räder mitnehmen, sondern 5 vernünftig neuwertige Reifen in eineer leicht erhältlichen Größe kaufen. 14,5 sind das nicht.
Aufbaugröße würde ich zwischen den beiden wählen, Breite max 2.3m eher 2,2m je nach Fahrerhaus.

Wasserheizung und Gastherme, beides um flexibel zu sein.
Die Kosten für den Ausbau sehe ich zu hoch, die Kosten für ein fertiges Fahrgestell eher zu nieder, alleine die Reifen kosten 2 t€ min...
Aber die Gewichtsverteilung finde ich mit Motorradträger zu hecklastig, die Flüssigkeiten sollten eher weiter nach vorne.
Gasflasche in den Rahmen, Abwasser auch, Batts auch... senkt den Schwerpunkt und der Koffer schaukelt nur weniger.
my 2 cents..
Markus

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Maggus
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#8 Beitrag von Maggus » 2013-01-05 9:13:37

Hi,

du planst den Koffer, sowie den Ausbau selbst zu machen?

Wenn du dies bei einem der üblichen Aufbauer machen lassen willst wird es ein bisschen knapp mit der Kalkulation.

Persönlich gefällt mir Variant 2 besser, wobei ich persönlich auf den Ofen verzichten würde, braucht zu viel Platz und irgendwo muß ja auch der Kamin hin, an der Seite währe dieser das erste Teil was abreißt wenn man durch dichte Büsche fährt!

Gruß



Markus

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#9 Beitrag von lunschi » 2013-01-05 16:02:20

kibelb hat geschrieben: Maximal 2,3m Breite sehe ich auch so. Vielleicht auch nur 2,2m. Daher auch meine Frage: Auf welche Breite sind die meisten Fahrgestelle ausgelegt? Es bringt natürlich keinen fahrtechnischen Gewinn die Wohnkabine schmaler zu gestalten als z.B. das Fahrerhaus vorgibt.
Koffer auf LKW-Fahrgestellen haben normalerweise zwischen 2,35 und 2,55 m Außenbreite (Kühlkoffer mit Ausnahmegenehmigung auch mehr). Für ein LKW-Fahrgestell wie Ihr es anstrebt würde ich nicht unter 2,35m Außenbreite gehen. Das kostet einfach Platz und bringt wahrscheinlich keinen Vorteil. Die 2,55m aber auch nicht komplett ausnutzen, weil das schon Probleme machen kann, je nachdem wo man so hinwill.

Noch ein Punkt: vielleicht solltest Du auch noch Radausschnitte unten im Koffer berücksichtigen, weil man sonst den Koffer entsprechend hoch setzen muss (Schwerpunkt- und Gesamthöhe!). Hängt aber natürlich vom Fahrgestell und der verwendeten Reifengröße ab. Dafür könntest Du sicher andere Dinge wie z. B. Frischwassertanks o.ä. nach außen unter den Koffer setzen.

Gruss
Kai
Kaputt ist wenn man aufhört zu reparieren.

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jonson
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#10 Beitrag von jonson » 2013-01-05 16:15:38

Ich würde auf keinen Fall soviel Geld und Zeit in so einen langwierigen Plan für die nächsten Jahre stecken.. Fast alle die ich kenne haben das nicht durchgehalten und das sind eine Menge... Lieber ein günstiges fertiges Fahrzeug jetzt kaufen .... zb 60000.- nicht ausgeben...Dafür im hier und jetzt einfach mal losfahren... Wahrscheinlich bleibts sonst ein Traum wie bei 99% aller die Dir hier irgentwas schreiben und doch nie wegkommen... Wenn du sehen willst wie Leben im Fahrzeug ist , schau auf meine Seite.... Unterwegs seit 30 Jahren... Mir ist mein Untersatz komplett egal was das ist... Hauptsache "Frei on Tour"..Und in 5-8 Jahren ist eh alles ander... Sollte es doch ein Allradler werden, ist die Chance das Du jemals wegfährst noch viel,viel,viel geringer...Siehe Allradforum.....mehr als 5000 Mitglieder und aktuell so um die 5 Leute auf grosser Reise. :joke: :joke: :joke: :joke: :joke:
Frei im Fahrzeug lebend. Unterwegs seit Oktober 1982 . Jetzt mit Reisefahrzeug / Kombi Nummer 22
Instagramm ... jonsonglobetrotter

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#11 Beitrag von danimilkasahne » 2013-01-05 16:26:07

/Offtopic
jonson hat geschrieben:mehr als 5000 Mitglieder und aktuell so um die 5 Leute auf grosser Reise. :joke: :joke: :joke: :joke: :joke:
:unwuerdig: einspruch .... ist ja nicht das allrad-lkw-reise-forum.... es kann/will nicht jeder in Koffern leben

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Lassie
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#12 Beitrag von Lassie » 2013-01-05 16:59:55

Hallo und willkommen im Forum!
Um eins möchte ich Euch jedoch bitten: Gefragt sind vor allem ebenfalls Langzeitreisende, die ein ähnliches Profil aufweisen. Ich bin nicht an Mutmaßungen interessiert, sondern an erlebte Erfahrungen wie sich die Einschränkungen WIRKLICH auswirken.
... dann schau mal auf folgende Websites und schreib evtl die Reisenden an:
http://www.reisenomaden.de/
http://www.two-vagabonds.de/
http://www.auf-abwegen.de/
http://www.pistenkuh.de/
http://www.gerhardgreti.at/
http://www.gritsch.at.gg/
http://www.dergrossewagen.eu/
http://www.shumba.eu/
http://www.mantoco.com/index.php?id=4
http://www.sparthmann.de/
etc...

Es gibt sicher noch einige mehr, die aktuell unterwegs sind ;-)

Der Einwand von Jonson ist nicht ganz unberechtigt: viele hängen für lange Zeit einem Traum nach und basteln gegen das Verrotten und die Standschäden an. Von daher ist die neulich vorgetragene Idee von (Allrad?-)Pritschenlaster und halbwegs tauglichem Wohnwagen-Aufbau gar nicht mal so abwegig.
Interessant ist auch der Ansatz von Burkhard & Sabine von der Pistenkuh: für das teuere Australien haben sie dort einen lokal verfügbaren und eher geeigneten Buschcamper gekauft und geben diesen eben Mitte diesen Jahres wieder ab.

Muss aber jeder selber wissen und der Weg gehört ja auch zum Ziel. :hug:

Viele Grüsse aus Dhaka
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#13 Beitrag von egge-fn » 2013-01-05 17:53:51

Ich seh das auch so.
Hab mir vor 4 Jahren ein fertiges Auto gekauft und konnte damit
sofort dreimal im Jahr in Urlaub fahren (ich habe schulpflichtige Kinder)
In den letzten vier Jahren habe ich an dem Wagen "Feintuning" betrieben.
Wenn ich Lust zu basteln hatte, hab ich Arbeit gefunden, wenn nicht, bin
ich einfach in Urlaub gefahren.
Die von Dir anvisierten 50t€ reichen um ein ordentliches Reisemobil zu kaufen,
da musst Du nicht jahrelang rumbasteln, um dann zu bemerken, dass die geplante Art
zu Reisen, gar nichts für Dich oder Deine Familie ist.

Gruß Markus

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#14 Beitrag von unimag » 2013-01-05 18:46:54

Hallo Bodo,
nachdem ich gerade zwei Seiten geschrieben habe, ist der Text verschwunden.
Hier nocheinmal die Kurzfasssung:
Überlege zunächst, wo du hinwillst und welches Fzg sich dafür am besten eignet. In vielen Ländern ist ein LKW eher hinderlich, dazu liegen die Betriebskosten etwa doppelt so hoch wie bei eurem Kastenwagen, ohne dass ihr wirklich mehr davon habt. Nur in sehr wenigen Gegenden brauchst du ein Allradfahrzeug. In weiten Teilen Sibiriens, Chinas wirst du aus Mangel an Alternativen keine kleinen Sträßchen benutzen können und daher hohe Tagesetmale zurücklegen. Wir haben in Mittelamerika oft die Hauptstraßen aus Sicherheitsgründen verlassen; je kleiner das Auto, um so weniger fällt es auf. Bedenkt, dass ein LKW nur selten in die Stadt kann, an Grenzen oft in einer LKW-Schlange (manchmal tagelang) warten muss. Aus Sicherheitsgründen sind zumeist längere Pausen an Stränden nicht möglich, grundsätzlich besteht im LKW ein höheres Unfallrisiko (Überholvorgänge im Gebirge) als bei kleineren Fzgen. Gleiches gilt für das Befahren von engen Bergpässen.
Grundsätzlich: Ein LKW ist dann erste Wahl, wenn große Mengen an Treibstoff und Trinkwasser in sehr entlegene Gebiete mitgenommen werden müssen. Gilt für die Sahara, z. Zt. ohnehin nicht zu bereisen. Ebenso in Regionen, die ohne Allrad nicht bereist werden können (Mongolei z. B. ).
Wenn es dir in allererster Linie ums Reisen, nicht ums Schrauben, den Besitzerstolz und alles, was sonst mit einem Allradlkw zu verbinden ist, geht, such dir einen stabilen, zuverlässigen weltweit verbreiteten Kastenwagen und bau diesen aus. Häng dir ein paar Sandbleche dran und leg dir für den Fall der Fälle ein paar Schneeketten rein. Amen.
Zur Isolation:
Viel wichtiger als eine komplette Isolation gegen Kälte ist die Möglichkeit, die Hitze aus dem Wohnraum zu kriegen. Plane große, verschließbare Öffnungen ein. (Seitzfenster mit Mückenrollo sind Mist)
Wir, und ich denke das gilt für die meisten, brauchen nach einer gewissen Reisezeit Urlaub. Du kannst jetzt lachen, aber als wir von Mexiko City im Mai zurückflogen, kaufte ich in der Apotheke am Flugplatz erstmal Beruhigungsmittel. Ich war nach sieben Reisemonaten fix und alle. Für mich hat eine Langzeitreise in fremde Kontinente wenig mit Urlaub, aber sehr viel mit Kampf und Stress zu tun. Das mag, s. o., in den USA völlig anders als z. B. in Mittelamerika sein.
Mein Rat: Spare dir die Arbeit, die zwei Jahresgehälter (bei mir in etwa), flieg in die USA und kauf dir einen größeren Ford mit Kabine. Dann bereise für ein Jahr die USA und Kanada, stell das Auto in Mexiko ab (darf dort 10 Jahre bleiben) komm irgendwann wieder, verschiff die Karre nach SA, bleib dort so lange wie möglich und verkauf sie dort schließlich. Wenn du dann zurück bist, kannst du immer noch an deinem eigenen Entwurf planen.

Gruß Gerd
Loose your dreams and you will loose your mind (Rolling Stones)

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#15 Beitrag von Bluekat » 2013-01-05 22:22:12

Hallo Bodo,

unser Koffer hat die Maße 5,1x2,55mtr.

Die Breite bingt sehr viel, vom Handling sehe ich ein Problem.

Ich habe die Sitzgruppe in U-Form gewählt:
1. Geht auch mit 4-6 Personen
2. Bei zwei Reisenden kann man sich auch mal bei schlechter Witterung "querlegen", ohne gleich in Bett zu müssen.
Koffer heizung.png
Zwei Reifen unterm Bett:
-mir wäre der Platz zu Schade
-wenn Du mal so einen richtigen Reifenplatzer hast und die Stahldrähte in alle Richtungen herausstehen ist so ein knapp bemessener Stauraum ev. zu klein.
- Gewicht und Handling - geht meiner Meinung nach nicht

Wasser- und andere Kapazitäten nach persönlichem Bedarf

Gruß,
Rainer
http://bluekatk.blogspot.de/
Hubraum ist der Raum, welchen die Hupe zum hupen braucht...

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#16 Beitrag von Bluekat » 2013-01-05 22:24:47

...noch ein Aspekt:

Abtrennung von Wohn- und Schlafraum!?

Für uns war eine Abtrennung wichtig, da wir "kalt - bis eiskalt" schlafen, morgens aber nicht im Eiskalten Kaffee trinken möchten...
http://bluekatk.blogspot.de/
Hubraum ist der Raum, welchen die Hupe zum hupen braucht...

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#17 Beitrag von Tomsn » 2013-01-06 12:22:31

Moin,
Jonson bringt es auf den Punkt, wenn du dennoch an deiner Planung festhalten willst, dann benutze den Waschraum nicht als Durchgangsschleuse, du verlierst zuviel an Raumgefühl wenn da so ein Klotz im Raum steht, dann ständig diese stolperei durch die Duschwanne ist auch net ohne. Dann besser die Duschwanne als Durchgang ins Fahrerhaus benutzen, Klappwaschbecken übers Klo reicht völlig aus, ist hauptsächlich eh nur zum Zähneputzen.
Hab mal auf die Schnelle ein Layout gepinselt, in dem Hochschrank, am Eingang, könnte man auch den Kühlschrank hinsetzen, wo man ihn auch gut erreichen kann, wenn man sich draußen aufhält und nicht durch den Koffer turnen will.
Plane eine lange Sitzbank mit ein, wie die vorm Bett, Bluekat hat recht, man will sich auch mal lang machen können , ohne gleich ins Bett zu krabbeln.
Der Küchenblock ist auf der Eingansseite besser aufgehoben, macht mehr Spaß, wenn man am kochen ist und man schaut in die attraktivere Richtung, da man seinen Stellplatz eh nach dem Eingang ausrichtet, wenn dann noch die Eingangstür geöffnet ist, hat man ein schönens offenes Gefühl.

Gruß Tomsn
Dateianhänge
Ausbauplan.jpg
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#18 Beitrag von kibelb » 2013-01-07 3:14:26

Hi Leute,

Ihr seid echt klasse! Vielen Dank für Eure Meinungen, Tipps und auch die Zeit, die Ihr für mich/uns opfert.
Ich garantiere Euch, dass ich wirklich jeden Beitrag sehr ernst nehme und mir meine Gedanken darüber mache.

Bevor allerdings ein falscher Eindruck ensteht - momentan beschäftige ich mich ausschließlich mit der Planung. Die praktische Aktivität (Kauf, Ausbau, ...) wird frühestens in drei Jahren beginnen. Solange ist unser Kastenwagen noch die bessere Wahl, da dieser besser zu unseren momentanen Lebensumständen passt. Doch warum mache ich bereits jetzt die Pferde scheu? "Bereits jetzt" ist eigentlich untertrieben. Dieser Traum brodelt schon seit mindestens 10 Jahren in uns. Immer wieder lesen wir, gucken, beratschlagen, ... - träumen halt. Den Kabinenplan habe ich erstellt vor allem weil es Spaß macht. Und so ganz langsam kommen wir in die Zeitphase in der auch konkrete Pläne Sinn machen. So möchten wir uns langsam über die für uns optimale Größe und Aufteilung der Kabine und damit auch über die möglichen Basisfahrzeuge im Klaren werden. Vielleicht erscheint ja irgendwann ein ausgebauter Wagen auf dem Markt, der zu uns gut passt. Dann kann man je nach Angebot überlegen, ob man nicht doch schon früher zuschlägt. Dazu muss aber schon wissen was man selbst möchte. (So finde ich den 192D11, der gerade angeboten wird sehr interessant).

Aber jetzt möchte ich erstmal ein paar Ratschläge und Fragen beantworten:
Gasflasche in den Rahmen, Abwasser auch, Batts auch... senkt den Schwerpunkt und der Koffer schaukelt nur weniger.
Meine Vorstellung bzgl. Abwasser ist momentan zwei Tanks einzubauen. Einen (kleineren) direkt unter der Spüle im Koffer. So ist zumindest dieser frostgeschützt. Einen weiteren im/am Rahmen unter der Dusche ggf. sogar mit einem Überlauf von dem Koffertank verbunden.
Gasflaschen im Rahmen: Der Gedanke an sich gefällt mir. Jedoch bewegt sich der Koffer und der Rahmen durch die Lagerung nicht synchron. Kann es da nicht zu Problemen mit den Gasleitungen durch die ständigen Bewegungen kommen?
Batterien: Ist es nicht besser diese auch temperaturbeständig im Koffer einzubauen?
du planst den Koffer, sowie den Ausbau selbst zu machen?
[…]
Persönlich gefällt mir Variant 2 besser, wobei ich persönlich auf den Ofen verzichten würde, braucht zu viel Platz und irgendwo muß ja auch der Kamin hin, an der Seite währe dieser das erste Teil was abreißt wenn man durch dichte Büsche fährt!
Den Koffer würde ich mir bei meinem jetzigen Wissensstand nicht zutrauen selber zu bauen. Den Ausbau werden wir selber bewerkstelligen. Aber auch hier sind die Kenntnisse - wie auch in der Fahrzeugtechnik - noch nicht gegeben. Ich finde es jedoch sehr wichtig sich unterwegs selber helfen zu können. Das Wissen aneignen muss man sich also eh. Dann ist es nur von Vorteil, wenn man bereits den Ausbau selber bewerkstelligt hat.

Tja, der Ofen hat mich lange beschäftigt. Ich finde es sinnvoll ein redundantes Heizungssystem zu haben. Gerade beim Ofen gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Nein, stimmt nicht. Es gibt eigentlich nur zwei Meinungen - beste Möglichkeit oder geht gar nicht. Die meisten Befürworter kommen jedoch aus dem Bereich, die lange Zeit im Wohnmobil leben. Unter anderem waren auch Jonsons Kommentare diesbezüglich in anderen Freds für mich hilfreich und ich würde einen Ofen sehr gerne realisieren, wenn ich mich dazu entschließe eine größere Kabine zu bauen.
Das Ofenrohr würde dann durch das Dach geführt. In meinem Plan geht das Ofenrohr zur Seite, da ich fertige Sketchup-Komponenten benutzt habe und keine Lust hatte das Rohr abzuändern.
Noch ein Punkt: vielleicht solltest Du auch noch Radausschnitte unten im Koffer berücksichtigen, weil man sonst den Koffer entsprechend hoch setzen muss (Schwerpunkt- und Gesamthöhe!). Hängt aber natürlich vom Fahrgestell und der verwendeten Reifengröße ab. Dafür könntest Du sicher andere Dinge wie z. B. Frischwassertanks o.ä. nach außen unter den Koffer setzen.
Bei den wenigsten Wohnmobilen, die auf ein Allrad-LKW aufgebaut wurden habe ich Radausschnitte gesehen. Anscheinend kommen die Kabinen aufgrund der Lagerung schon hoch genug. Sollte es jedoch sinnvoll sein, werde ich diese berücksichtigen.
Frischwassertanks nach außen zu legen bedeutet wieder Frostgefahr. Man könnte sich überlegen, die Tankkapazitäten zu splitten und diese dann teils innen und außen zu legen.

@Jonson:
natürlich kenne ich Deine Seite schon längst. Ich glaube so variabel wie Du war noch keiner unterwegs. Hut ab!
... dann schau mal auf folgende Websites und schreib evtl die Reisenden an:[…]
Von daher ist die neulich vorgetragene Idee von (Allrad?-)Pritschenlaster und halbwegs tauglichem Wohnwagen-Aufbau gar nicht mal so abwegig.
Bis auf zwei Links kannte ich die Seiten bereits. Aber klasse, wieder zwei neue Seiten gefunden zu haben.

Auch diese Idee stand schon bei uns auf dem Visier. Ein Basisfahrzeug zu kaufen, dass es ermöglicht den gewünschten Kabinenaufbau aufzunehmen. Jedoch erstmal einen Wohnwagen draufpacken und so zu testen ob die Fahrzeuggröße überhaupt zu einem passt. Sollte es nicht so sein, kann man das Fahrzeug ohne allzu großen Wertverlust wieder verkaufen. Sollte es passen, kann man den Kabinenbau in Angriff nehmen. Bei dieser Variante hängt es natürlich davon ab was ein tauglicher Wohnwagen kostet. Aber mal sehen, vielleicht wird das ja genau der Weg werden.
nachdem ich gerade zwei Seiten geschrieben habe, ist der Text verschwunden.
Hier nocheinmal die Kurzfasssung:
Überlege zunächst, wo du hinwillst und welches Fzg sich dafür am besten eignet. In vielen Ländern ist ein LKW eher hinderlich, dazu liegen die Betriebskosten etwa doppelt so hoch wie bei eurem Kastenwagen, ohne dass ihr wirklich mehr davon habt. Nur in sehr wenigen Gegenden brauchst du ein Allradfahrzeug. In weiten Teilen Sibiriens, Chinas wirst du aus Mangel an Alternativen keine kleinen Sträßchen benutzen können und daher hohe Tagesetmale zurücklegen. Wir haben in Mittelamerika oft die Hauptstraßen aus Sicherheitsgründen verlassen; je kleiner das Auto, um so weniger fällt es auf. Bedenkt, dass ein LKW nur selten in die Stadt kann, an Grenzen oft in einer LKW-Schlange (manchmal tagelang) warten muss. Aus Sicherheitsgründen sind zumeist längere Pausen an Stränden nicht möglich, grundsätzlich besteht im LKW ein höheres Unfallrisiko (Überholvorgänge im Gebirge) als bei kleineren Fzgen. Gleiches gilt für das Befahren von engen Bergpässen.
Grundsätzlich: Ein LKW ist dann erste Wahl, wenn große Mengen an Treibstoff und Trinkwasser in sehr entlegene Gebiete mitgenommen werden müssen. Gilt für die Sahara, z. Zt. ohnehin nicht zu bereisen. Ebenso in Regionen, die ohne Allrad nicht bereist werden können (Mongolei z. B. ).
Wenn es dir in allererster Linie ums Reisen, nicht ums Schrauben, den Besitzerstolz und alles, was sonst mit einem Allradlkw zu verbinden ist, geht, such dir einen stabilen, zuverlässigen weltweit verbreiteten Kastenwagen und bau diesen aus. Häng dir ein paar Sandbleche dran und leg dir für den Fall der Fälle ein paar Schneeketten rein. Amen.
Zur Isolation:
Viel wichtiger als eine komplette Isolation gegen Kälte ist die Möglichkeit, die Hitze aus dem Wohnraum zu kriegen. Plane große, verschließbare Öffnungen ein. (Seitzfenster mit Mückenrollo sind Mist)
Wir, und ich denke das gilt für die meisten, brauchen nach einer gewissen Reisezeit Urlaub. Du kannst jetzt lachen, aber als wir von Mexiko City im Mai zurückflogen, kaufte ich in der Apotheke am Flugplatz erstmal Beruhigungsmittel. Ich war nach sieben Reisemonaten fix und alle. Für mich hat eine Langzeitreise in fremde Kontinente wenig mit Urlaub, aber sehr viel mit Kampf und Stress zu tun. Das mag, s. o., in den USA völlig anders als z. B. in Mittelamerika sein.
Mein Rat: Spare dir die Arbeit, die zwei Jahresgehälter (bei mir in etwa), flieg in die USA und kauf dir einen größeren Ford mit Kabine. Dann bereise für ein Jahr die USA und Kanada, stell das Auto in Mexiko ab (darf dort 10 Jahre bleiben) komm irgendwann wieder, verschiff die Karre nach SA, bleib dort so lange wie möglich und verkauf sie dort schließlich. Wenn du dann zurück bist, kannst du immer noch an deinem eigenen Entwurf planen.
Oh ja, das mit den verschwundenen Texten kenne ich zu genüge. Da kann man wirklich in die Tischkante beißen. Ich habe es mir daher schon seit einiger Zeit zur Gewohnheit gemacht Texte in Word vorzuschreiben, wenn ich weiß, dass diese länger werden. Insbesondere Dir nochmals herzlichen Dank, dass Du dennoch die Motivation gefunden so ausführlich zu antworten.

Na ja, es gibt bei uns nur wenige Länder, die wir nicht bereisen möchten, bzw. die wir von Vornhinein ausschließen können. So locker ins Auge gefasst haben wir folgende Touren: Größere Testtour durch Skandinavien (1/2 Jahr?), Osttour (Osteuropa, Russland/Baikal, Mongolei, vlt. Kasachstan, Russland, Abchasien, Osteuropa, zurück), Südtour (Südeuropa, Afrika, Südeuropa, zurück), Asientour. Aber auch Kanada ggf. USA und Südamerika. Gerne würde ich auch nochmal nach Australien. Aber da macht es wahrscheinlich wirklich Sinn dort ein Fahrzeug zu beschaffen.
Aber mein Gott, das sind wirklich nur Träume und noch soviel Zeit, die bis dahin ins Land streicht. Vielleicht ist es wirklich so, dass wir nach der Skandinavientour die Schnauze voll haben.

Gedanklich haben wir schon fast jede Fahrzeuggröße durchgespielt - ausgebauter Geländewagen, Chevrolet Tahoe oder Chevy Suburban, Transporterfahrgestell, Klein-LKW (Daily, Bremach), … . Wir sind jedoch zu der Überzeugung gekommen, dass uns genügend Lebensraum sehr wichtig ist. Ich spreche jetzt nicht von der Ausstattung an sich. Klar WC, Duschmöglichkeit, Kühlschrank und Kochstelle sind ein Muss - Backofen wäre schön. Wir brauchen aber keine Waschmaschine, Trockner, … . Auch TV ist bei uns nicht von Interesse. Zum Lebensraum gehört auch, dass wir nicht ständig umbauen, umräumen o.ä. wollen. Daher wird der Weg wohl nicht um ein LKW herum kommen. Wir müssen halt unseren Spagat finden aufgrund der Größe nicht zu „immobil“ zu werden.

Bzgl. der Sicherheit sehe ich das aber ein wenig anders. Klar fällt man mit einem größeren Fahrzeug mehr auf. Wahrscheinlich ist auch die Gefahr größer anzuecken und auf schmale (ungesicherte) Bergstraßen muss man gehörig aufpassen. Jedoch gibt mir die Größe auch Sicherheit aufgrund der Stabilität (Unfall), Höhe (Übersicht und es kann keiner mal eben durch die Fenster gucken), …

Nachdenklich hat mich Deine Aussage gemacht, dass Du nach sieben Reisemonaten fix und alle warst! Nein, eine Langzeitreise ist mit Sicherheit kein Urlaub - also reine Erholung. Es ist halt eine (temporäre) Lebensform und man muss sich daher auch mit vielen Dingen auseinander setzen (Bürokratie, Korruption, Visaangelegenheiten, Geldwechsel, Material- und Lebensmittelbeschaffung, Informationsversorgung und bestimmt jede Menge mehr). Aber wie kommt es, dass dies einen wirklich dermaßen mitnimmt? Hattest Du dir einen Zeitdruck aufgesetzt und somit zuweing Erholungsphasen? Was waren die Gründe?

@Bluekat, Tomsn, danke für Eure Mühen und Eure Grundrisse. Ich werde mal sehen, ob ich meinen Grundriss mit Euren Ideen verbessern kann.


Sollte ich durch mein theoretisches Halbwissen Blödsinn schreiben, so scheut Euch nicht mir dieses um die Ohren zu klatschen. Wie war das: Lob ist schön zu hören, Kritik bringt einen weiter ;) .

Viele Grüße
Bodo

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#19 Beitrag von AL28 » 2013-01-07 5:27:52

Hallo
Ob man nach 7 Monaten Reisen , fix und alle ist , hängt wahrscheinlich mit dem Programm so einer Reise zusammen . :eek:
Über den Festbrennstoff Ofen gibt es einen eigen Diskussion Zweig , einfach mal suchen .
Baue auch gerade einen LKW für eine Längere Reise um , aber meine Philosophie ist um so viel anders , das sie nicht hier mit rein passt .
Gruß
Oli

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Lassie
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#20 Beitrag von Lassie » 2013-01-07 7:15:56

Hi Bodo,

eine Traumreise mit eigenem Laster besteht für mich aus 4 Phasen:
#1 Träumen, Planen und Ideen rumspinnen
#2 Fahrgestell kaufen, basteln und bauen
#3 Reise MACHEN und wirklich FAHREN
#4 in Erinnerungen schwelgen :joke:

Die meisten Menschen hier hängen in den Phasen 1 und 2. Nur wenige sind in den Phasen 3 oder gar 4. Wenn zuviel Zeit zwischen Phase 1 und 3 liegt, ist die Gefahr gross, zu perfekt, gross, schwer und teuer zu planen. Manchmal ist es gut - so wie Jonson es uns vormacht - einfach mal loszufahren. Der Rest ergibt sich von alleine. Auch sollte das selbstgebaute Vehikel kein goldenes Kalb werden, dem man alles opfert - egal ob Zeit, Aufwand, Geld, Familienleben, Wochenenden, etc. Der Spass und die Akzeptanz der Familie bleiben dann schnell auf der Strecke. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Bedürfnisse und Umstände mit der Zeit ändern - und wenn es nur steigende Spritkosten, Durchfahrtsverbote, Rückenschmerzen oder schwächer werdende Augen sind.

Nachdem ich meinen Mog selber ausgebaut habe und schon ein wenig damit gereist bin, weiss ich, dass die Fahrbereitschaft und kleine Trips zwischendrin enorm wichtig ist. Es wurde schon oft gesagt: so ein Projekt dauert 3x so lange wie geplant und kostet mindestens doppelt so viel wie angenommen. Von daher mein Rat: keep it simple! Nimm ein Allerweltsfahrgestell wie zb ein MB1017er oder ähnlich, mach einen 5m Aufbau oder evtl robusten WoWa drauf, verzichte auf zuviel Technik und fahre einfach. Am Ehesten würde ich mittlerweile einen abgelegten Traum oder einen gut erhaltenen Rückkehrer einer langen Reise kaufen. Polster neu beziehen, neue Matratze rein, ordentliche Grundreinigung, ein bisschen Farbe und los geht es. Spar dir das Geld für einen perfekten Selbstbau, lege es lieber für die Altersvorsorge an, kauf zB eine Wohnung, vermiete diese und verfahre den Mietertrag :spiel:

Und falls du doch selber bauen willst: eine Plastekiste zusammen zu kleben ist kein Hexenwerk - hab ich auch gemacht und geht verhältnismässig einfach.

Viele Grüsse
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#21 Beitrag von unimag » 2013-01-07 16:09:15

Hallo Bodo,
erstmal ein Kompliment, dass du dir die Ratschläge unvoreingenommen anhörst, auch die, die deinen Vorstellungen zuwiderlaufen. Wenn du glaubst, einen LKW haben zu müssen um glücklich zu werden, dann kauf ihn. Dann ist er allein schon deshalb richtig, weil er für dich richtig ist. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, Wünsche, träume. Aus meinen Reiserfahrungen heraus würde ich heute vieles anderrs machen, als vor zwei Jahrzehnten. Diese Erkenntnisse möchte ich weitergeben, will aber um Himmelswillen niemanden missionieren.
Unsere ersdte große reise 2004 führte uns duchr Sibirien, dann zurück über Alma Ata, entlang der Seidenstraße duch Usbekistan, Turkmenistan, den Iran, Türkei zurück. (Geplant war ursprünglich zusätzlich über China nach Indien)
Diese reise wurde zu einem einzigen Fiasko, teils selbstverschuldet, weil nicht gründlich genug geplant, teils lags an den Umständen. Jeder Reisetag war Horror pur. Es war garantiert meine aufregendste Reise, die reise meines Lebens. Aber ich habe daraus gelernt, und vieles wurde später sehr viel entspannter.
Der Grund für die Belastung in unserem letzten Reiseabschnitt ( Nov. 11 - Mai 12) lag an den Problemen mit unserem Auto (Mercedes G ) und der Tatsache, unseren Hund mitgenommen zu haben. Ganz kurz: Übergesprungener Zahnriemen in Bolivien, Motorüberholung in Ecuador, Teilen, die 5 Wochen brauchten um anzukommen, Probleme mit dem Hund an jeder mittelamerikanischen Grenze, Verlust des Rucksacks mit 4000 US$ in Cartagena usw usw. Hab das meiste schon hier gepostet, bin zu faul es noch einmal zu schreiben.
Ich denke, ungeschoren wird auf einer langen Reise keiner davonkommen. Ich zitiere einmal aus dem ALLRADLER, Nr 4/12 S. 100:
"...Die tägliche Mühsal des Unterwegsseins nimmt man stärker wahr und plötzlich sitzt man an einem wunderschönen Fleckchen der Erde und kriegt die Sinnkrise........Wir waren gefühlt gerade noch am Anfang und fragten uns an einem wunderschönen Strand in Mosambike plötzlich, warum tun wir uns das an?" (Zitat Ende)
Dies ist eine Erfahrung, die alle Langzeitreisenden wohl machen werden. Je schwieriger die Reiseländer, je anstrengender das Fahrzeug, um so eher. Ich habe 120t km mit Mercur, 404 und 170er zurückgelegt, dazu im Vergleich 100t km mit dem G, glaube also zu wissen, wovon ich rede.
Was ich dir ganz besonders ans Herz legen möchte: Mißtrau allem, was dir suggeriert wird bezüglich der Notwendigkeit von Geländegängigkeit, von Reise- und Expeditionsmobilen im allgemeinen. Hier ist ein riesengroßer Markt entstanden (Bad Kissingen als Stichwort), der bedient werden will ohne Rücksicht auf die wirklichen Notwendigkeiten für die Fernreise. Leiste dir lieber ein Jahr Auszeit von dem Geld, das du in den Ausbau eines komplizierten, teuren Wohnmobils versenkst.
Gruß Gerd
Loose your dreams and you will loose your mind (Rolling Stones)

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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#22 Beitrag von jonson » 2013-01-07 18:05:45

Ich finde einen grosse Allrag LKW als nicht sehr geeignet eine grosse Reise zu machen..Das war vor Jahren anders..Mittlerweile ist das rumfahren auf der Welt so arg reguliert, der Wahnsinn und echt stressig... Rucksack, Zelt mitnehmen und los.. Für das Geld von einem Truck kannste Jahrzentelang mit einem Rucksack auf Reisen bleiben...evtl. vor Ort eine billige Karre kaufen
Frei im Fahrzeug lebend. Unterwegs seit Oktober 1982 . Jetzt mit Reisefahrzeug / Kombi Nummer 22
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Re: Brainstorming - der kompromissloseste Kompromiss für uns

#23 Beitrag von Mister Catdriver » 2013-01-07 22:33:49

Hallo Bodo,

Auch ich habe mehr als 10 Jahre diesen Traum mit mir rumgetragen, bei mir ist's das allgemeine Fernweh und die Glückseligkeit wenn ich mit einem großen Teil on the Road bin! Als ich noch studiert habe konnte ich das bei meinen diversen Nebenjobs als Trucker ziemlich gut im Zaum halten-die letzten Jahre wurde das schwieriger(Job, Familie usw.). Also kam die logische Frage, wie man das alles unter einen Hut kriegt. Ich habe zuerst die Suche nach einem bereits reisetauglichen Fahrzeug angetreten, das war aber ziemlich enttäuschend: meistens zu teuer oder runtergewirtschaftet. Habe letztendlich ein gutes Basisfahrzeug gefunden (Unimog 1300 L, KrKw) und den Ausbau doch selber gemacht! Habe mich aber nicht ewig mit "Lastenheften" und endlosen Diskussionen über die verschiedenen Arten einer Kofferisolierung usw. aufgehalten sondern einfach angefangen zu schrauben. Hatte 3 Skizzen und das war mein Plan. Viele gute Ideen kamen auch während der Bauphase. Beginn war im Januar 2011, im März haben wir die Fähre gebucht und Mitte Juli ging's los nach Schweden! Inzwischen fahren wir ca. 10000 km im Jahr und sind oft übers Wochenende unterwegs. Ich bin auch der Meinung, dass die meisten ewig von der Wüste träumen und dann doch nicht losfahren! Klar träum auch ich von einer Weltreise aber das geht halt momentan leider (noch) nicht. Trotzdem haben meine Familie und ich extrem viel Spass an der Sache und tolle Erlebnisse. Der Weg ist das Ziel!

Also wart lieber nicht zu lange und gib Gas-ich selber kann's fast schon nicht mehr erwarten!
Drück Dir auf alle Fälle beide Daumen!
„Sie wissen doch genau, dass solche Hupen in Deutschland nicht erlaubt sind!“

„Ja-aber da wo wir hinfahren brauchen wir die!“
- Franz Meersdonk - Folge 1-

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