[Sanitär] Erfahrungen mit Trockentoiletten

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[Sanitär] Erfahrungen mit Trockentoiletten

#1 Beitrag von cookie » 2007-05-04 14:33:59

Hello again!

Ja, schon wieder dieses Thema! :D

Wir hatten ja bereits schon lebhaft über die Frage der Notwendigkeit einer Toilette diskutiert.

Nun habe ich vor eine sog. Trockentoilette einzubauen. Die günstigste Version gibts von Separet Version Privy für etwa 100€.
http://www.separett.de/Global/Images-Pr ... rrdass.jpg

Ich nehme die noch einfachere Version "Komplett-Selbstbau", bestehend aus einem großen Edelstahltrichter (ebay 15€), einem Maurereimer (ca. 10€), sowie PC-Lüfter (hab ich noch) und paar Schläuchen. Gesitzt wird wie gewohnt auf einer soliden Klobrille. :cool:

Hat jemand Erfahrungen mit Trockentoiletten allgemein und evtl. sogar im WoMo?

Grüße,
Jan
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Karl S.
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#2 Beitrag von Karl S. » 2007-05-04 15:01:20

Hi Jan,

damals habe ich dahier geschrieben:

"Hi,

hab mich früher auch immer mit den Chemieklos rumgeärgert von wegen Chemiegeruch und problematische Entsorgung. Hab jetzt ungefähr ein Jahr eine "Trockentoilette". Ist ein Plastikteil mit eingehängtem Eimer mit absolut dichtschließendem Deckel und kommoder Brille. Nach der Benutzung wird das "Geschäft" mit gewöhnlichem Rindenmulch aus dem Baumarkt abgedeckt, der den Geruch bindet.

Vorteil:
-Absolute Geruchsfreiheit bei geschlossenem Deckel
-Nur minimale Geruchsbelästigung, wenn man den Deckel für's nächste Geschäft wieder öffnet, das mit dem Rindenmulch funktioniert astrein.
-"Überall" in der Pampa ohne schlechtes Gewissen entsorgbar.

Nachteil:
-Ein gewisser Vorrat an Rindenmulch muß mitgeführt werden. Bei Langzeitreisen kann man den Rindenmulch aber auch durch andere Materialien ersetzen (Torf, Erde, Laub, Nadelstreu.....)

Aus der Erfahrung mit mehreren Reisen ohne Klo kann ich nur sagen: Nie mehr ohne!!

Diese Toiletten gibt's übrigens auch in Großversion zum Festeinbau in Wochenendhäusern und dergl.. einfach mal nach "Trockentoilette" oder "Toilette" und "Rindenmulch" googeln."

Dem ist aus heutiger Sicht nichts hinzuzufügen. Ich bin immer noch voll zufrieden damit.

Gruß

Karl

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RobertH
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#3 Beitrag von RobertH » 2007-05-04 15:01:48

Ja, als Plumsklo mit Häuschen drüber. Wir hatten früher nichts anderes und auch im Urlaub begegnet man den Dingern ja ziemlich häufig. Und die sind (wenn sauber) wesentlich angenehmer als jedes Dixie-Klo.

Ich frage mich aber was mit dem Inhalt des Eimers geschieht wenn sich das Auto auf 60-70 Grad aufheizt. Plumsklos stehen ja dann doch meistens im Schatten.

Grüße

Robert

Karl S.
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#4 Beitrag von Karl S. » 2007-05-04 15:08:54

Wenn sich die Kiste aufheizt passiert erstmal...nichts! Langzeitversuche über mehrere Tage/ Wochen hab ich mir allerdings aus naheliegenden Gründen geschenkt :D
Da man keinen Entsorgungsterminal für das Entsorgen der Chemie braucht, tut man sich halt auch leichter damit.

Gruß

Karl

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RobertH
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#5 Beitrag von RobertH » 2007-05-04 15:18:06

Wo läuft dann eigentlich der flüssige Teil der Ausscheidungen hin?

Karl S.
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#6 Beitrag von Karl S. » 2007-05-04 15:25:06

In meinem Fall ist alles in einem Eimer (einfachste Lösung). Es gibt aber wohl auch aufwendigere Systeme, bei denen Fest und Flüssig durch getrennte "Einfüllöffnungen" separiert werden.

Gruß

Karl

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#7 Beitrag von cookie » 2007-05-04 16:17:41

Bei meiner Installation wird das Urin vom Kot getrennt. Das hat den Vorteil, dass ich auch auf den Rindenmulch und Co verzichten kann, denn der Gestank kommt hauptsächlich aus dem -äh- Gemisch von Fest und Flüssig. Ohne die Rindenmulch-Technik brauch ich auch nicht diese Materialien mitschleppen bzw. suchen und der Eimer wird nicht so schnell voll.

Festinstallationen können Wochen- und tw. Monatelang benutzt werden, ohne den Behälter wechseln zu müssen. Allerdings sind diese System manchmal noch etwas rafinierter mit einer Heizung "unterm Eimer" versehen- d.h. Hitze im Auto ist eigentlich null Problem. Das hat dann den Effekt, dass der Kot auf ca. 40% des ursprünglichen Volumens schrumpft (Rest ist Feuchtigkeit).

Und damit die Feuchtigkeit nicht wild im Auto rumstinkt, werden die Lüfter eingebaut, die die Luft unter dem Klodeckel nach außen leiteten (zusätzlich kommt ein normaler, billiger Aktivkohlefilter von ne Abzugshaube rein - dann stinks auch draußen nicht).

Einzige Herausdorderung: Die Abzugöffnung muss so gestaltet sein, dass während der Fahrt kein Druck / keine Luft hineindrückt wird, sonst stinks nach jeder Fahrt im Auto.
Wenn das Auto steht, muss man bei Starkwind darauf achten, dass das System auch hier nicht versagt. Es gibt so tolle Dinger, die sich durch Wind drehen und einen Sog erzeugen. Kosten aber ca. 150€ oder so.
Mit dem Lüfter braucht man auch keinen dicht abschließenden Klodeckel (im Gegenteil) und selbst beim Öffnen des Deckels stinkt es nicht.
Fällt der Lüfter aus hat man ein Problem :ninja:

Der Urin wird übrigens in den Abwassertank geleiten (ist unter dem Aufbau, damit brauch ich keine Pumpe o.ä.) - da hab ich dann gleich auch Frostschutzmittel im Abwasser. *lol*

Grüße,
Jan
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#8 Beitrag von Zem » 2007-05-04 17:13:23

Hey Jan,

Hab da ein paar Anmerkungen:

1)

100€ für nen Trenneinsatz ist zu teuer, guck mal hier:
http://www.berger-biotechnik.de/5321949 ... index.html

2)

Soweit ich das verstanden habe ist der Rindenmulch unbedingt für die Kompostierung notwendig, da in der Scheiße nicht alle notwendigen Nährstoffe für die Bakterien vorhanden sind.

Für den Geruch sind wiederum andere Bakterienkulturen notwendig die aber dank der Kompostbakterien rechtzeitig verschwinden.

Das Urin sollte blos abgetrennt werden weil es Gift für die Kompostbakterien ist.

Wie gesagt, so hab ich das verstanden, ich kann mich aber auch verlesen haben.


3) Würde ich zwecks Reduktion von Insektenpopulationen im Auto auf jeden Fall den Deckel einfach dicht verschließen. Bei mir ist da geplant, das Separett mit Klodeckel einfach aus dem Behälter zu entfernen, und einen Luftdichten Deckel draufzusetzen. Belüftung erfolgt dann über ein Rohr mit Insektengitter.


gruß

Hans
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Immanuel Kant)

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