Mercur lackieren

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ud68
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Mercur lackieren

#1 Beitrag von ud68 » 2011-08-14 17:04:05

Frage an die Lack-Experten

Ist-Stand:
* Mein Mercur braucht Farbe, die alte kreidet. Man kann mit klarem Wasser und Schwamm weiße Suppe herstellen.
* das Fahrerhaus hat Magirus vor 50 Jahren lackiert
* der Koffer wurde von Thiele lackiert
* ich habe (auch größere) Stellen ausgebessert mit Kunstharzlack. Vielleicht war auch mal ne Spraydose oder Acryllack im Rennen

Womit kann man den überlackieren? Gedacht ist an Spritzen

Eine LKW-Lackiererei schwört auf Glasurit HS 68er-Seire. Taugt das dafür?

Danke Udo
Zuletzt geändert von ud68 am 2011-08-23 23:12:54, insgesamt 3-mal geändert.

Filly

Re: Merkur lackieren

#2 Beitrag von Filly » 2011-08-15 0:42:39

Das genannte Glasurit HS 68 ist ein 2K Lack.
2K Lack ist grundsätzlich sehr agressiv und kann den vorhandenen Untergrund anlösen. Wenn so viele verschiedene Lacke schon auf dem Auto sind, dann ist bestimmt einer dabei der angelöst wird und dann Blasen wirft.

Am dankbarsten zum Überlackieren ist immer noch 1K Kunstharzlack. Es gibt z.B. von Mipa sehr guten Nutzfahrzeug/Baumschinenlack. Den hab ich auf dem Laster drauf. Natürlich kann man von einem 1K Lack keine Oberflächenqualität wie bei einem 2K Lack erwarten, insbesondere was die Kratzfestigkeit angeht. Ich bin allerdings sehr zufrieden damit.

Soweit ich weiß gibt es auch spezielle Trennlacke, die es ermöglichen auf egal welchen Untergrund einen 2K Lack auftragen...

Gruß
Christoph

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Hatzlibutzli
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Re: Merkur lackieren

#3 Beitrag von Hatzlibutzli » 2011-08-15 9:52:25

Hallo Udo,

erstmal mit dem Dampfstrahler und Geduld alles runter, was lose ist, evtl. noch ein Kaltreiniger und Wurzelbürste vorher .... wenn es blättert hilft es nichts ....

Ich habe jetzt 2 Autos mit BranthoKorrux und Rolle angemalt. Gibt eine etwas raue, matte Oberfläche, ist aber jederzeit ausbesserbar, recht haltbar und steht einem Nutzfahrzeug ganz gut ... Nachteil ist, dass die Farbe nicht ganz billig ist, aber ich denke mir wenn man sich schon die Arbeit macht, soll es auch halten .... ich habe inzwischen eine Allergie gegen 60 Jahre alte Lanzbulldogs, mit Akribie gefüllert und gespachtelt, mit spiegelnder Motorhaube wie ein fabrikneues S-Klassecoupe ....

Grüsse .. Simon

husky869
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Re: Merkur lackieren

#4 Beitrag von husky869 » 2011-08-15 10:40:12

Endlich mal ein schönes Thema :joke:

Soweit ich weiß, lackierte Magirus ursprünglich mit KH-Lack und gem. deren Beschreibung aus
den 60iger Jahren, darf nur mit KH nachlkackiert werden.
Also dürfte, wie oben schon beschrieben, 2K-Lacke ausscheiden.

Soweit so gut-klingt logisch.

Aber wie sieht es mit ACRYL-Lacken aus?
Sind die mit KH verträglich? Hat da Jemand schon Erfahrungen gesammelt?

Die werden z.B. bei http://www.ludwigautolack.de angeboten.
Damit liebäugel ich mal für meine beiden Mercurs.
Der Vorteil wäre, das alles im Set angeboten wird und untereinander verträglich ist.
(Spritzfüller, Decklack und Klarlack).

Grüße
Michael
Armut ist ohne Geld gar nicht denkbar.
Mit aber auch nicht.

Gerhard Polt

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tonnar
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Re: Merkur lackieren

#5 Beitrag von tonnar » 2011-08-15 10:59:38

Da sich der Mercur so wunderbar zerlegen lässt, habe ich Kotflügel, Stehbleche, Frontmaske, etc. mit CSD-Scheiben komplett vom Lack befreit. Das geht wesentlich schneller als mehrere Decklackschichten abzuschleifen. Danach kann man nen neuen Lackaufbau betreiben ohne Angst vor Reaktionen mit dem Altlack zu haben. Sicherlich ist das nix für ne schnelle Schönheits-Reparatur, erleichtert aber die Lackauswahl und etvtl. spätere Ausbesserungsarbeiten.
Bei meinem letzten Projekt habe ich mir vom befreundeten Lackiermeister hochwertigen 2K-Grund und Lack besorgt. Das Zeug hat 30€/l (Freundschaftspreis incl. Härter und Verdünnung) gekostet. Dagegen ist Brantho-Korrux mit 20€/l sogar relativ günstig.

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captain T
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Re: Merkur lackieren

#6 Beitrag von captain T » 2011-08-15 14:35:23

Ich habe meinem Mercur mit 2KLack und der Rolle ein neues Farbkleid verpasst. Bin bisher sehr zufrieden.

Grüße aus dem Schwarzwald

Captain T

PS.: Er heißt übrigens Mercur - nicht Merkur :-)
Behandle die Menschen so wie du von ihnen behandelt werden willst (Die Bibel)

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Re: Mercur lackieren

#7 Beitrag von Wasserfloh » 2011-08-25 23:13:01

Hallo Udo!
so, morgen kommt "meiner" frisch lackiert vom Lackierer aus Oldenburg zurück!
Ich habe ihn weggegeben, und für einen recht guten Preis lackieren lassen; mal schauen, wie das Resultat ist!
Auf jeden Fall war es 2K-Lack, echter KFZ-LAck.
Vorher geschliffen und gestrahlt, kleine Ecken ausgebessert...

Adresse / Tel kann ich dir gerne geben!

Gruß,

Sven
Blau is beautiful!

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ud68
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Re: Mercur lackieren

#8 Beitrag von ud68 » 2011-08-25 23:30:26

ja, schick mal ne pn mit adresse& telnr & preis für deinen.


oh, sollte ne PN werden :-)

Danke Udo

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Freeclimber
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Re: Mercur lackieren

#9 Beitrag von Freeclimber » 2011-08-28 0:20:56

Guten Abend Udo,
bedenke bitte, dass (wie bereits angedacht) Acryl sich auf Kunstharz nicht vertägt, andersherum durchaus.
Mit den bezeichneten Trennlacken habe ich leider keine Erfahrungen. Ansonsten müsste dein kompletter Lack runter
und ob das dann noch wirklich günstig wird ??

Viel Erfolg ! Gruss Mike
Was würdest du versuchen wenn dir alles gewohnt erscheint ?

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Re: Mercur lackieren

#10 Beitrag von ud68 » 2011-08-28 11:13:18

Acryl sich auf Kunstharz nicht vertägt
das hab ich jetzt von 2 unterschiedlichen Seiten gehört, die ich als kompetent einschätzen täte.

Andersherum bietet ein LKW-Lackiererei das Vorhaben auf Festpreis an, die ich auch für kompetent halten täte, und die ja auch eine Gewährleistung eingeht.

Weiterhin sagt der Hersteller des Lacksystems : das ist täglich Brot für Lackierereien. Die werden einen Lösemitteltest machen und von dem Ergebnis ableiten, welcher Lackaufbau nötig ist.

Wem soll ich nun glauben tun?

Udo

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Der Bootsbauer
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Re: Mercur lackieren

#11 Beitrag von Der Bootsbauer » 2011-08-28 11:40:20

Dem Lackhersteller: Der Lösemitteltest zeigt Unverträglichkeiten, im Zweifel wird z.B. eine Epoxy-Grundierung als "Trennung" aufgebracht.
"Wer alle Beiträge liest, der verschafft sich einen unfairen Vorteil!" (tauchteddy)

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Re: Mercur lackieren

#12 Beitrag von Freeclimber » 2011-08-28 12:49:23

ud68 hat geschrieben:
.... und die ja auch eine Gewährleistung
In dem Fall pflichte ich Bootsbauer bei, gehst somit ja kein Risiko ein...

Epoxy als Trennlack ? :idee: Danke, wieder was gelernt... :unwuerdig: :D
Was würdest du versuchen wenn dir alles gewohnt erscheint ?

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Der Bootsbauer
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Re: Mercur lackieren

#13 Beitrag von Der Bootsbauer » 2011-08-28 14:43:33

Nicht Epoxy sondern Epoxy-Basierte Grundierung. So wie es auch Epoxy-Basierte Decklacke gibt. Sollen auch auf 1K-Lacken funktionieren. Hab aber selber damit keine eigene Erfahrung.
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Re: Mercur lackieren

#14 Beitrag von lunschi » 2011-08-28 20:12:10

Hallo Udo,

wenn der original-Lack eigentlich noch ganz gut steht, aber auskreidet - hast Du schon mal Polytrol probiert? Damit kann man das Leben des original-Lacks deutlich verlängern. Ist vielleicht nichts, wenn das Fahrzeug für eine Weltumrundung gerüstet wird, aber für einen Oldtimer, der nicht mehr viel bewegt wird, durchaus eine Überlegung wert. Man spart sich einen Teil der Arbeit und Investition für die Neulackierung und erhält obendrein den Originalzustand.

Bei unserem (sicher KH-lackierten) Kurzhauber habe ich den übel aussehenden original-Lack des Fahrerhauses damit behandelt (d.h. erst gründlich reinigen, dann Polytrol) und ein wirklich vorzeigbares Ergebnis bekommen, das jetzt schon über drei Jahre alt ist. Ein Nachteil könnte sein, das man bei so aufbereiteten Lacken wohl keinen echten Hochglanz mehr hinbekommt.

Gruss,
Kai
Kaputt ist wenn man aufhört zu reparieren.

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Re: Mercur lackieren

#15 Beitrag von ud68 » 2011-08-28 22:08:16

Was tut das Zeug? Wie muss der vorhandene Lack sein?

Ich kann mit Schwamm und klarem Wasser weiße Brühe machen - Stellenweise kommt/kam die Grundierung durch, dort dann schon mal gerollt

Udo

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Re: Mercur lackieren

#16 Beitrag von lunschi » 2011-08-28 22:22:59

@Udo:
Das Zeug dringt in den Lack ein und wird dann hart. Wenn er schon einfach so bis auf die Grundierung abzuwischen geht ist es vielleicht zu spät...

Guggst Du Polytrol

Gruss,
Kai
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Re: Mercur lackieren

#17 Beitrag von Wasserfloh » 2011-08-30 8:19:26

So, hier nun das Resultat:
Wurde vorher angeschliffen; grundiert; und dann mirt Relius-Farbe (2K) komplett lackiert.
Bin ehrlich: So chic hätte ich es als Amateur nicht hinbekommen, trotz Sata-Pistole zuhause... :blush:

Der Untergrund wurde allerdings nicht gespachtelt, so dass "frührere Macken" aus seinem Vorleben noch erkennbar sind - aber:
Ist auch ein Nutzfahrzeug, oder???
Preis war in Ordnung, inkl. Farbe im niederen 4-stelligen Bereich...
Dateianhänge
20110828_Stuhl_013_Bildgröße ändern.JPG
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Re: Mercur lackieren

#18 Beitrag von ud68 » 2011-09-13 23:02:08

Der Lacker würde gerne Dellen ausspachteln, weil sieht besser aus.
Ich bin da etwas skeptisch, weil die von mir mal gemachte Stelle ist immer wieder aufgeplatz und dann von Feuchtigkeit unterwandert. KAnn auch mein Unvermögen gewesen sein.

Wie steht ihr zum Spachteln von Dellen? Hält das? Löst sich dass durch Vibration?

Udo

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Ulf H
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Re: Mercur lackieren

#19 Beitrag von Ulf H » 2011-09-14 9:41:48

... am Hano hab ich nur Kummer mit gespachtelten Stellen ... wird vom Rost unterwandert, platzt ab, reisst ... wenn ich da mal rangehe, kommt die Spachtelmasse runter und ich lackiere des verdellerte Blech direkt ... ist doch ein altes Nutzfahrzeug ... das darf vom Leben gezeichnet sein ... und gefällt mir viel besser so ...

Gruss Ulf, mit Allergie gergen neu lackierte und hochglanzpolierte Ackerschlepper (besonders Porsche) ...
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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