Klappbare Rückwand - wie dimensionieren?

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MUSKOLUS
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Klappbare Rückwand - wie dimensionieren?

#1 Beitrag von MUSKOLUS » 2011-04-26 21:20:24

Hallo Forum,

ich bin über die Feiertage endlich dazu gekommen mich etwas um den neuen Aufbau für den 130er Frontlenker zu kümmern. Der vor ein paar Wochen erworbene Kofferaufbau aus Alu läßt sich offenbar gut einkürzen und mit wenig Aufwand in Form bringen. Ich kürze vorn da hier sowieso ein Schaden vorhanden ist und verändere die Rückseite nicht. Der Aufbau war original mit einer Ladebordwand versehen und benötigt jetzt eine Heckwand, welche seitlich und nach unten klappbar sein sollte. Nach unten geklappt als Podest etwa so:

Bild

Bild

In der Heckwand soll eine Tür eingelassen werden, welche bei abgeklappter Heckwand begehbar sein soll. Ebenso soll außen das maximal 200 kg schwere Ersatzrad hängen.

Die Heckwand soll als Skelett aus Vierkant-Rohr geschweißt werden und wird dann beidseitig mit Alublech beplankt. (Ist noch von Einkürzen über...) Wie stark muss das Skelett dimensioniert sein? Da LKW und Aufbau auch sonst sehr leicht sind zählt für mich jedes kg. Wie sollte das Skelett im Bereich des Ersatzrades aussehen?
Wie schon geschrieben - Dann und wann möchte ich die Heckwand seitlich wegklappen um z.B. Paletten mit dem Gabelstabler einladen zu können. Nach geringfügigem Umbau (Bolzen der Gelenke umstecken) will ich diese auch horizontal abklappen können. Wie würdet ihr den Klappmechanismus bauen - Hydraulikzylinder oder Seilzug? Ich habe durch die Seilwinde sowieso Hydraulik an Bord und könnte bei Verwendung des vorhandenen Steuerschiebers über zwei einfache 3-Wege Umschalter vor dem Ölmotor Hydraulikzylinder leicht anschließen. Seilzug wäre aber vermutlich weniger Gewicht... Wass meint ihr dazu?

Andreas

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Veit M
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#2 Beitrag von Veit M » 2011-04-26 21:46:33

Hallo Andreas,

ich würde außen rum einen Rahmen machen und dann die Ecken diagonal versteifen (sozusagen daß es innen wie ein Achteck aussieht). An eine solche Verstrebung dann die Halterung vom Ersatzrad ran. Im Innenbereich dann evtl. ein paar Latten rein als Abstandshalter für die Beplankung wegen Gewicht.

Seitlich wegklappen würde ich über die Seite mit dem Ersatzrad (kleinerer Habel).
Als Halterungen z.B. Rohrstücke mit Bolzen drin (wie bei alten Fenstern). Das links rechts und untern und Du kannst in alle Richtungen klappen. Evtl. wird es schwierig wegen Verwindung des Aufbaus, da ist evtl. viel Bewegung drin.

Seilzug anstelle Hydraulik ist eine denke ich leichter Variante, außerdem nicht so viele Schläuche und Verbindungen.

Ciao

Veit

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Lasterlos
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#3 Beitrag von Lasterlos » 2011-04-26 22:10:30

Hallo Andreas,
das Reserverad separat nur zum seitlichen wegklappen ?
Dann könnte die Tür-Klappenkonstruktion leichter ausfallen.

Gruß Markus

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Heos
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#4 Beitrag von Heos » 2011-04-26 22:14:15

hallo, also das mit dem reserverad würde ich als problem sehen. wenn du das ganze noch begehen willst, nen ausleger von über 1,5 meter hast, 200kg rad, treppe dran, mit zwei leuten mal drauf... da MUß das ganze sehr stabil sein.

wie willst du im notfall das rad ablassen bzw das andere rauf kriegen?


für mich persönlich wäre der aufwand auf dauer zu groß mal eben in den koffer zu gehen wenn man dann immer die rückwand ablassen muß.

bis denn dann, cheers helge.
Nett lächeln und winken, lächeln und winken...

Bis denn dann, CHEERS !

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Lasterlos
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#5 Beitrag von Lasterlos » 2011-04-26 22:18:07

Hallo Helge,
Andreas hat in der Rückwand auch eine Tür vorgesehen

Gruß Markus

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MUSKOLUS
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#6 Beitrag von MUSKOLUS » 2011-04-26 22:57:30

Hallo, da sind ja schon mal recht brauchbare Gedanken dabei. Ja, es ist eine Tür in der Klappe vorgesehen. Das mit den diagonalen Verstrebungen leuchtet mir ein, im Bereich wo die Tür hinkommt geht das aber nur begrenzt. Ich vermute das Ersatzrad braucht trotzdem an seiner Seite zusätzliche vertikale Streben?
Spare ich wirklich Gewicht wenn ich den Ersatzradhalter separat baue? Mir kommt es so vor, als könnte ich eben dieses Material auch in der Heckwand verwenden...
Zum besseren Verständnis: Im abgeklappten Zustand könnten die Kräfte durch Seile etc in den Koffer eingeleitet werden. In der Skizze oben ist je Seite ein solch ein Seil eingezeichnet, es könnten aber auch zwei sein. Hier sehe ich nicht das Problem. Die Wand muss vor allem stabil genug sein um während der Fahrt die dynamischen Kräfte aushalten zu können.
Also wie dimensionieren?! 40x40 aussen herum und hinter dem Ersatzrad zusätzlich noch zwei Streben dieser Dimension vertikal?
Ich hab leider noch kein Gefühl dafür was hier angebracht ist...

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unknow74
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#7 Beitrag von unknow74 » 2011-04-27 7:32:25

Prinzipiell geht das, allerdings solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass das Problem der Seilzug an sich wird. Du brauchst im Koffer (also entweder in den Seitenwänden oder an der Vorderwand) ein entsprechend stabiles Gegenlager für eine Umlenkung des Seiles zur Trommelwelle, da der Seilzug an sich auch nur in einer gewissen Höhe angebracht werden kann, um die Bordwand wegen des Winkels überhaupt zu heben. Eine Seite des Seilzuges muß ohne Aufwand lösbar sein (zum Wegklappen der Bordwand) und Du brauchst zwei möglichst synchron laufende Trommeln, also möglichst auf einer Welle für den Seilzug.

Mit ein bißchen handwerklichem Geschick kann man die Scharnierbolzen federbelastet mit außen liegendem Hebel versehen um die verschiedenen Kipp- und Klappzustände zu realisieren (ähnlich den Torriegeln), allerdings sehe ich noch keine gängige Lösung, um den Seilzug bei eingeklappter Rückwand sinnvoll zu demontieren, bzw. auch zu montieren, um das seitliche Wegklappen zu ermöglichen.

Ich würde in dem Zusammenhang auch den Seilzug bei hochgeklappter Rückwand entlasten, Stahlseil dehnt sich mit der Zeit und ständig auf Zug halte ich für kontraproduktiv hinsichtlich des Synchronlaufs der Trommeln.
MfG Chrischan

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#8 Beitrag von osterlitz » 2011-04-27 11:19:50

Hi,
Seile halten das nicht auf Dauer und nicht dicht genug. An den Dichtflächen hättest du durch Verwindung immer Spalten. Schau dir mal die Türen von Sattelaufliegern an, wenn die vor dir her fahren, was sich auf schlechten Straßen da für Türspalte bilden, trotz 5cm-Dichtungen..

Das Ersatzrad mit abzuklappen macht die Sache auf jeden Fall schwerer, da du die Kräfte bis zu deinen Scharnieren und darüber ableiten musst. Es macht was aus, ob du in Kanten und Flächen einleiten kannst oder in (nahezu) punktförmige Scharniere.
Im offenen Zustand geht das wie gezeichnet über Dreiecke ganz gut, geschlossen sind die Hebel enorm.

Was mir nicht ganz klar ist: warum überhaupt horizontal klappen? Als Dachterasse? Nur, damit der Klappstuhl nen Meter höher steht?
Zum Beladen ist seitlich günstiger, aus statischen Gründen mittig geteilt (halt wie bei nem Kühlkoffer). Sobald ne Hydraulik drankommt braucht man Hebel, dann ist man gleich wieder bei ner Ladebordwand.

Wenn der Paletteneinsatz selten genug ist, würde ich es einfach vorschrauben und bei Bedarf mit dem Stapler wegheben, dann sparst du die ganze Mechanik und kannst ordentlich dichten und verbinden.

Zweitbeste Lösung wäre seitlich klappbar mit den Scharnieren auf Seite des Ersatzrades.

Dann wäre natürlich denkbar, unten und an einer Seite eine Art Klavierband aus Rohr und Vollmetall-Achse bauen, wobei du die Achse ziehen kannst. Die anderen Seiten kannst du dann mit Schnellverschlüssen verschrauben. In die Hoizontale klappbar wäre gut mit einem deckenmontierten Seilzug möglich, dessen Seil man aushängen kann, wenn es nicht gebraucht wird. Dafür wären ausklappende Stützen nach Art eines Klapptisches gut, da die Seile oben arg im Weg wären. Das ganze könnte sogar ein Ersatzrad tragen, wenn das Gelände nicht zu arg wird, ist aber mehr eine Schlechtwege- als eine echte Offroadlösung.

Grüße,
Stefan

PS: Du kannst dir ja mal auf www.osterlitz.de mal anschauen, wie die Russen das bei meinen Seitenwänden gelöst haben. Da gibt es auch Seilzüge und die sind super platzsparend. Einfach auf Galerien, dann auf "Detailansichten des Fahrzeugs" gehen..
Zuletzt geändert von osterlitz am 2011-04-27 11:22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Ulf H
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#9 Beitrag von Ulf H » 2011-04-27 11:31:13

Einfach 2 Türen hinten an den Koffer dran ... die lassen sich auch gut abdichten ... das Ersatzrad entweder an eine Türe oder an einen separaten Rahmen hängen ... wenn die Türen offen sind kannste immer noch einen leichten Einlegeboden dazwischenlegen und hast Deinen Balkon ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#10 Beitrag von Martin O307 » 2011-04-27 16:03:12

Ulf H hat geschrieben:Einfach 2 Türen hinten an den Koffer dran ... die lassen sich auch gut abdichten ... das Ersatzrad entweder an eine Türe oder an einen separaten Rahmen hängen ... wenn die Türen offen sind kannste immer noch einen leichten Einlegeboden dazwischenlegen und hast Deinen Balkon ...

Gruss Ulf
Das wäre auch mein Vorschlag, wenn die Klappe denn als Terrasse dienen soll. Alternativ kannst Du Dir eine Rückwandgroße Siebdruckplatte hinten an Scharnieren in den Koffer stellen, die Du runter lassen könntest, wenn die Türen geöffnet sind.
Die Scharniere kannst Du verbolzen so dass Du die Platte zur staplerbelarung rausnehmen kannst, und in die Platte kannst Du mit einfachen Mitteln (keine Dichtung erforderlich) eine Tür einbauen, die auch begehbar ist.

Für die Türen kannst Du bei Titgemeyer fertige Profile, Gummis und Drehstangenverschlüsse kaufen.
Viele Grüße,
Martin

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#11 Beitrag von MUSKOLUS » 2011-04-27 23:05:55

Hallo,

Das mit dem Einlegeboden ist interessanter Gedanke. Trotzdem kann ich mich mit der zusätzlichen Platte nicht so recht anfreunden. Komplett verschrauben ist leider auch keine Option, mehr als 5 min sollte es eigentlich nicht dauern bis der Stapler die Palette einladen kann.

Ich habe aus den Beiträgen verstanden, dass eine geteilte Heckwand günstiger ist, da sich hier beide Teile gegeneinander verschieben können und somit bei Verwindungen ein geringeres Biegemoment entsteht. (System Hecktüren beim Sattelauflieger)

Jetzt also meine neue Idee:
Bild

In dieser Skizze ist die Heckwand nun asymetrisch geteilt. Angeln können entweder seitlich (in diesem Fall bildet die rechte Klappe die Tür) oder unten verbunden werden. Beide Teile können miteinander verbunden auch gemeinsam nach unten abgeklappt werden. Außerdem habe ich dargestellt wo das Skelett im Bereich des Ersatzrades besonders stark ausgeführt sein sollte.
Besser so?

Zu den Seilen: Möglich wäre auch ein klappbares oder einschiebbares Gestänge. Stützen wie am Klapptisch wären sowieso gut.
Hat noch jemand eine Idee zur Dimensionierung?

Andreas

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#12 Beitrag von osterlitz » 2011-04-28 9:31:18

Hi,
ohne jetzt was zu rechnen würde ich für die Radaufhängung so an 60x60x3 oder 60x60x4 denken, bei den Türen 30x30x2.

Ich würde mir vor Baubeginn noch gute Dichtungen suchen, das wird weder einfach noch billig.

Grüße,
Stefan
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