Super!
Nach der Frühjahrsbefüllung der Wasseranlage stand plötzlich die Karre unter Wasser. Ca. 15 Liter hatten sich fröhlich den Weg aus der Standheizung durch den kleinen Werkzeugschrank (den mit den Wartungsheftchen für Fahrzeug und Standheizung) gebahnt und begannen, von unten in die Möbel zu kapillaren.
Da hatte der Winter wohl einen Wasserschaden verursacht und die Entleerung mittels Pressluft (die Boilerentleerung funktioniert schon seit Jahren nicht mehr) war nicht ausreichend. Toll!
Die einzige gute Nachricht: Im schlimmsten Fall wäre die Lieferzeit für eine komplett neue Heizung ca. 1 Tag.
Also ausgebaut und neugierig aufgemacht.
Ich mache es kurz:
Unten im Boiler sitzt das Entleerungsventil.
Oben am Boiler sitzen 2 Ventile. Das eine (Bild 3 links) ist das federbelastete Überdruckventil und das andere (rechts) ist ein -ich nenne es mal- Schnüffelventil, welches im Falle einer Entleerung Luft in den Boiler läßt und eine unvollständige Entleerung wegen eines Unterdrucks verhindert. Sobald Druck im System ist, wird das Schnüffelventil mit einem O-Ring gegen den Dichtsitz gepresst. Für einen kurzen Augenblick beim Zustand zwischen drucklos und unter Druck ist es durchaus möglich, dass ein paar Tropfen durch das Schnüffelventil nach unten abfließen.
Verbunden sind alle 3 Ventile durch einen Silikonschlauch, der ganz einfach seitlich 3 Löcher hat, in die die Ventilstutzen reinploppen (im Bild 1 zu erahnen). Das Ende des Silikonschlauchs kann man unterhalb der Heizung sehen bzw. finden, wenn man die Dual Top entleert (im Bild 2 habe ich da ein Stück Kraftstoffschlauch reingesteckt, aus dem Wasser kommt).
Gefundene Fehler:
Der O-Ring des Schnüffelventils war nach 11 Jahren nicht mehr ausreichend geschmeidig und hat relativ lange während des Druckaufbaus Wasser in den Silikonschlauch gelassen bzw. nicht mehr richtig geschlossen. Vor 2 Jahren muss das bereits angefangen haben, da eigentlich immer Wasser aus der Heizung nach unten abtropfte. Ich hatte das auf das fehlerhafte Entleerungsventil geschoben und angefangen, mit dem Wasserverlust zu leben.
Merkwürdigerweise war der Silikonschlauch aber nach oben offen, weshalb nun der beachtliche Durchfluss nicht ausschließlich nach unten ging sondern in einem herzhaften Strahl direkt in das Heizgerät mit all seinen elektrischen Komponenten
.
Zunächst dachte in an einen kapitalen Konstruktionsfehler, der auch im Gespräch mit der zertifizierten Fachwerkstatt für die Dual Top zwischen den Zeilen gesprochen nicht ausgeschlossen wurde. Doch dann entdeckte ich ein kleines, rundes Silikonplättchen, das passgenau in den Schlauch ging. Aus irgendeinem Grund (vielleicht bei der Erneuerung des Brenners in der Werkstatt?) war dieses Plättchen aus dem Silikonschlauch gehupft und der feuchte Wahnsinn konnte seinen Lauf nehmen.
Die beiden angefragten Werkstätten hatten noch nie diesen popeligen O-Ring bei einer Heizung erneuern müssen, weshalb sie den Fehler auch noch nicht kannten. Ich gehe aber davon aus, dass dieser Altersverschleiß in der nächsten Zeit auch die anderen Geräte betrifft.
Also, tropft es unten raus, dann ist die Ursache im einstelligen Centbereich. (Natürlich war die passende Größe NICHT im stets mitgeführten O-Ring Sortimentkasten und ich musste dafür loseiern.)
Der einstellige Centbereich umfasst nicht die Arbeit, die Heizung aus dem Fahrzeug zu rupfen.
Warum die Werkstatt letzen Herbst übrigens nicht das Ablassventil wechseln wollte, weil sie Angst hatten, irgendein Plastikteil kaputtzumachen und einen neuen Boiler einbauen zu müssen, hat sich mir beim Anschauen der Konstruktion nicht so erklärt.
Beim Einbau war dummerweise wieder alles tropfnass, da ich die bei dieser Gelegenheit neu angefertigten Wasserschläuche in den finsteren Tiefen des Staukaustens so an den Schellen angebrummt habe, dass sich ein Y-Verbinder vor Schreck verbog und gnadenlos undicht wurde.
Wie ich das liebe: Arbeiten in Stellung kackender Fuchs ohne sofortige Erfolgserlebnisse
Aber jetzt kann der showerlich heiße Sommer kommen
Wieder ein Jochen
Anbei ein paar Bilder: