Wohnkofferlagerung

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Markus+Claudia
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#1 Beitrag von Markus+Claudia » 2006-12-21 10:48:10

Hallo zusammen,

ich hatte vor etwa 2 Jahren den Krankenwagenaufbau meines MB 710 LA KR gegen den Fahrzeugrahmen mit einem Gummiprofil 60x15 entkoppelt. Der Wohnkoffer ist folgendermaßen gelagert: Ganz hinten fest mit Rahmen verschraubt (je Seite 2x M16),
Auch noch hinten im Bereich der Hinterachse mit Gewindestangen (Briden) und Gegenplatte auf den Rahmen gezogen (fest), im vorderen Bereich mit Briden und Tellerfedern (maximal 3cm Federweg), kurz nach dem Fahrerhaus Wippe. Das sagt Euch bestimmt was. Um alles einigermaßen gründlich gegen Körperschall zu entkoppeln (um die Geräusche in der Wohnkabine während der Fahrt zu dezimieren) habe ich überall Gummiplatten unterlegt auch unter den Bock der Wippe. Nun möchte ich mehr Verschränkung zulassen, indem ich die vorderen Briden verlängere und mehr Tellerfedern einbaue. Leider ist der Gummi zu weich und muß nochmals ausgetauscht werden. Hinten, wo der Aufbau fest verschraubt ist mochte ich eine größere Shorehärte verwenden. Ob es geräuschtechnisch was gebracht hat kann ich leider nicht sagen, da ich damals mehrere Maßnahmen vorgenommen habe.
Kann ich was falsch machen, wenn ich jetzt den Federweg vorne verlängere??
Der Koffer ist doch durch die Wippe zwangsgeführt und kann eh nur bedingt nach oben abheben?? Sollte ich auch die Briden im Bereich der Hinterachse mit einigen Tellerfedern versehen?
Über Tipps wäre ich Euch sehr dankbar!
Vielleicht hat jemand eine ähnliche Kofferlagerung und Erfahrungen darüber gemacht.
Wie schätzt Ihr die Maßnahme für die Geräuschentkopplung ein - sinnvoll oder kann ich mir die Arbeit sparen??
Schönen Gruß
Markus
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anselm
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#2 Beitrag von anselm » 2006-12-21 11:24:35

Hallo!

Kannst du mal ein Foto reinstellen? Dann kann man sich das besser vorstellen.

Gruß

ANSELM

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osterlitz
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#3 Beitrag von osterlitz » 2006-12-21 13:03:31

Das Unterlegen einer kraftschlüssigen Verbindung wie der Brieden mit Gummi ist meines Wissens gefährlich, da sich die nur durch die Pressung hält und diese durch die Unterlage geschwächt wird. Schau auf jeden Fall, was die Aufbaurichtlinien dazu sagen und sichere auf jeden Fall die Muttern.

Federn an die hinteren Brieden wird dir komplett die Fahreigenschaften ruinieren, da der Koffer gar nicht mehr sinnvoll geführt wird, sondern frei fliegt.. Die Massenträgheit von mehreren Tonnen Koffer ist nicht zu unterschätzen, da braucht es eine vernünftige kraft- oder formschlüssige Verbindung, die mit Federn nicht mehr gegeben wäre.

Welches Bauteil begrenzt denn aktuell die Verschränkung? Die Wippe oder die Brieden? Ist die Wippe stabil genug, den Job alleine zu machen? In dem Fall weg mit den vorderen Brieden.. die brauchst du nicht, da bei einer Wippe ja der Koffer nicht auf den Rahmen zurückgezogen werden muss, in dem Fall reicht eine Dämpfung, die bei vielen Fahrzeugen mit Konuslagern ausgeführt ist. Im Extremfall trägt hier ja eh nur das "kürzere" Bauteil, also muss die Auslegung eh ausreichend sein.

Ob die Maßnahme was bringt, hängt davon ab, welcher Schall dich im Koffer stört..
Motor, Getriebe, Abrollgeräusche?

Einen großen Anteil der hinteren Geräuschkulisse haben die Abollgeräusche der Reifen, das ist aber immer Luftschall, da wäre eine Isolierung des Unterbodens wirksamer. In vielen Fällen strahlt auch der Motor Schall nach unten ab, der von der Fahrbahn reflektiert wird, da hilft die Unterbodendämmung ebenfalls.

Den größten Einfluß werden aber vermutlich resonierende Brelche haben, da hilft Entdröhnung.

Körperschall kann vor allem aus Motor und Getriebe resultieren, da diese Teile schwer und auf dem Rahmen gelagert sind. Da helfen vor allem ordentliche Motor- und Getriebelager.

Grüße,
Stefan
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#4 Beitrag von Markus+Claudia » 2006-12-21 14:25:29

Hallo,

..haben nicht die vorderen Briden mit den Tellerfedern diesen Dämpfercharakter? Was jetzt nun die Verschränkung wirklich begrenzt, sollte ich mal testen. Die Wippe vorne hat aber nicht den Charakter wie bei den frei beweglichen Hilfsrahmen oder?
Der Koffer wird sich bei ordentlicher Verschränkung im Gelände immer einseitig (wegen dem festen Drehpunkt der Wippe vorne) abheben wollen. Wie weit das geschieht wird meines Erachtens durch die Tellerfedern begrenzt. Ja eigentlich könnte die Wippe entfallen, ist aber wahrscheinlich sinnvoll als Führung..

Als weitere Maßnahme der Schalldämmung habe ich damals außen Trittschalldämmplatten auf den Holzboden des Koffers geschraubt. Hat meines Erachtens den Luftschall als auch den Körperschall dezimiert. Außerdem macht es unheimlich viel aus, ob der Koffer innen leer (damals erste Probefahrt mit geschockter Frau Claudia) oder vollbepackt mit Matratzten, Bettzeug und vieles mehr ist..

Gruß

Markus
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#5 Beitrag von osterlitz » 2006-12-21 15:56:16

Hi,
Federn dämpfen nicht, sondern federn, d.h. sie geben die aufgenommene Kraft fast vollständig mechanisch ab.

Üblicherweise gibt es eines dieser beiden Verfahren:
1. Brieden mit Federn, dazu seitliche Führungslaschen am Rahmen, damit der Koffer immer suber auf dem Rahmen bleibt. Die Brieden halten nicht genug Seitenkräfte.

2. Wippe vorne: eine Wippe, deren Drehpunkt etwa auf der Rahmenoberkante liegt, diese muss etwas Spiel in Fahrzeuglängsrichtung haben. Diese Wippe hält den Koffer in alle Richtungen und erlaubt Rahmendrehung.

Die meisten hier würden eine Wippe gegenüber Brieden bevorzugen (siehe "Dreipunktlagerung"), weil sie geländestabiler ist und in mehr Richtungen führt, auch ist die Belastung für den Koffer geringer. Die Wippe kann man für optimales Fahrverhalten dämpfen.

Wie sieht die Wippe denn aus?
Woher glaubst du, kommt jetzt der meiste Krach?

Grüße,
Stefan
Zuletzt geändert von osterlitz am 2006-12-21 15:57:05, insgesamt 1-mal geändert.
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#6 Beitrag von Markus+Claudia » 2006-12-21 17:45:56

Hallo Stefan,

Bei der originalen Kofferlagerung sind definitiv beide Varianten kombiniert, der Koffer ist außerdem durch Laschen geführt. Der Drehpunkt der Wippe liegt schätzungsweise 5cm oberhalb der Rahmenkante (Fahrzeugrahmen). Bolzendurchmesser ca. 20mm.

Der meiste Krach kommt heute (nach Umbau von 12,5R20 auf 12.00R20) vom HA-Differential.

Danke für Deine kompetente Beteiligung..

viele Grüße

Markus
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#7 Beitrag von Mike » 2006-12-21 20:04:46

Hallo,
ich würde mal mit ne´m Stapler einen Verschränkungstest machen, ob´s nicht reicht. Im alten Forum gab es doch mal so extrem Fotos von einem verdrehten Benz, wofür ist sowas gut? Trail oder Reisen? Auf der Straße hat man mit so " weichen" und hohen Geräten doch nur Nachteile, da die Fuhre ja auch noch schnell sein soll. Federn und Führungen verlängern geht schon, aber dann müssen auch Stoßdämpfer rann, damit sich das ganze nicht aufschaukelt . Aber welche und wo befestigt? Ohne Familie alles kein Problem, aber mit und dann nen Elchtest?
Als Schallschutz würde ich gutes Öl oder Molykotezusatz und Ext.Platten unter die Kabine oberhalb des Diffs probieren.
take care
Mike

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#8 Beitrag von osterlitz » 2006-12-22 0:35:24

Der meiste Krach kommt heute (nach Umbau von 12,5R20 auf 12.00R20) vom HA-Differential.
Dann ist dein Fahrzeug leise genug :cool:

Mal im Ernst, wenn ich mein Hinterachs-Diff jemals hören würde, wär ich happy..

Das Hinterachs-Diff ist aber mit Sicherheit kein Körperschall, solcher ginge ja nur über Wellen -> Getriebe -> Rahmen -> Lagerung oder über Achse -> Federn -> Rahmen -> Lagerung in den Koffer.

Wenn das stört, handelt es sich mit Sicherheit um Luftschall mit Resonanz im Koffer.
Da helfen nur die Maßnahmen von Mike.


Wenn bei dir beide Varianten kombiniert sind, wäre es interessant zu wissen, ob die beiden aufeinander abgestimmt sind..

Vielen Dank für die Blumen,
Stefan
Zuletzt geändert von osterlitz am 2006-12-22 0:35:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Ulf H
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#9 Beitrag von Ulf H » 2006-12-23 20:27:55

Wenn du das HA-Diff hörst, dann könnte es auch kaputt sein, war bei meinem Hano so, seitdem da ein neues drin ist, wurde es im Koffer echt leise.

Wippe und Federn am selben Kofferende könnten sich leicht gegenseitig blockieren. Bitte also hier mal Fotos einstellen, damit wir die Sinnhaftigkeit der bestehenden Konstruktion einschätzen können. Bei Federlagerung sind 15 cm Federweg. also "Abhehehöhe" vom Rahmen ein gutes und bewährtes Mass.
Die Befestigung an einem Kofferende, bevorzugt hinten muss in jedem Falle fest sein, hier dürfen in keinem Falle zusätzlich Federn eingebaut werden, das ansonsten Koffer und Fahrzeug nicht mehr ausreichend fest miteinander verbunden sind. Schon das unterlegen von weichen Zwischenlagen halte ich hier für recht bedenklich.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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#10 Beitrag von Ingo » 2006-12-24 14:42:43

Wenn ich deine Lagerung richtig verstanden habe ( hinten fest, vorne Wippe, dazwischen Brieden mit Tellerfedern+Laschen zur seitlichen Begrenzung ) habe ich irgendwie das Gefühl das hier alles doppelt vorhanden ist .
Meiner Meinung nach reicht bei ausreichender Dimensionierung die Wippe und die beiden Fixpunkte hinten , aber bitte hinten keine Gummis unterlegen (wegen der Verbindung) und falls dann noch Dämpfung nötig wäre (wegen aufschaukeln) dann mit Stoßdämpfern möglichst weit vorne.
Das neben der Wippe noch seitliche Führungen und Federbrieden vorhanden sind macht mich allerdings etwas stutzig , vielleicht ist das ja noch die ursprüngliche Lagerung ???
Auf jeden Fall wäre es nicht schlecht wenn du mal Bilder posten könntest !
GRuss Ingo
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Markus+Claudia
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#11 Beitrag von Markus+Claudia » 2007-01-06 20:32:07

Hallo,

leider komm ich erst jetzt dazu, Euch eine Skizze einzustellen (falls es klappt).
Ich hoffe, Ihr kommt mit der Zeichnung klar.
Die Maße hab ich soeben mal aufgenommen. Originaler Federweg an den vorderen Briden war nur ca. 4cm. Was nun wirklich die Verschränkung begrenzt (Wippe oder Federweg) weiß ich nicht.
Mit der Unterlegung des Flachgummis kommt der Drehpunkt der Wippe etwas höher, d.h. ich bekomme etwas mehr Spielraum, bevor der Aufbaurahmen am Fahrzeugrahmen anstößt. An den Festpunkten hinten und unter den Bock der Wippe würde ich einen härteren Gummi verwenden, da dort die Flächenpressung bei Geländefahrten höher ist....alles vorrausgesetzt, daß ich überhaupt einen Flachgummi beilege oder die Sache eventuell wieder in den Originalzustand bringe.

Gruß

Markus

..und noch ein guten Anfang im neuen Jahr!
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#12 Beitrag von Markus+Claudia » 2007-01-06 20:49:39

zum dritten und für heute letzten...
Urlaub in Afrika:
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