Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

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Alter Tanker
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Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#1 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 16:47:54

Hallo Gemeinde,

Ich bin ja eher so der stille Mitleser- nun habe ich mich aber dazu entschieden auch mal einen Erfahrungs- und Baubericht einzustellen.
Es gibt zwar schon ein paar verschiedene Themen zu belgischen Sheltern mit Fenstern, aber ich versuche hier mal meine Erfahrungen zusammen zu fassen
und während des Ausbau verschiedene Einblicke in Problemzonen zu geben.

Vorab dann mal ein paar Infos rund um den belgischen Standart-Shelter mit Fenstern.
Auf die Umbauten der Armee bzw. die Sonderformen (mit anderen Tür- oder Fenster Anordnungen) gehe ich mal nicht ein, dazu fehlen mir
weitgehend die Infos, allerdings sind diese ähnlich aufgebaut.
(Dazu gab es wohl noch einen EMP geschützten Shelter welcher wohl gar keine Fenster hatte.)


Technische Daten:

Maße:

Außenmaße: Länge 4,40m x Breite 2,20m x Höhe 2,00m

Innenmaße: Länge 4,30m x Breite 2,10m x Höhe 1,90m

Aufbau der Sandwichplatten:

Außenschicht:
3-5 mm GFK Polyester

Isolierung: 40mm PU Schaum

Innenschicht: 3-5 mm GFK Polyester

Leergewicht Shelter: ca. 950 KG

Lackierung außen: oftmals mehrere Schichten und schlechte Ausbesserungslackierungen in belgischem "Khaki vert"
Lackierung innen: Wand- und Deckenfarbe in Beige/Elfenbein, Boden in Betongrau/Blaugrau

Die Baujahre der Shelter sind leider nirgends hinterlegt. Auch nicht die genaue Anzahl der gebauten Shelter.
Einsatzzeitraum bei der belgischen Armee ist irgendwo Mitte der 80er Jahre bis in die späten 2010er
Dann erfolgte ein große Ausmusterungswelle und Verfügbarkeit. Heute sind sie nur noch vereinzelt in der
Aussonderung der Armee zu finden, was darauf schließen lässt, dass dies die letzten ihrer Art sind...
Zu finden waren sie eher selten bei Händlern in Deutschland, meist in Holland oder Belgien.

Es gibt zwei verschiedene Ausführungen Fenstern und jeweils ein älteres und ein neueres Modell.

Das alte Modell hat viereckige Ausstellfenster mit Einfachverglasung und Schutzgitter
Ausführung 1 hat nur eine Hecktür (mit Ausstellfenster) und die 3 Fenster der Seitenwand
Ausführung 2 hat eine Heck-und Seitentür (beide mit Ausstellfenster) und die 3 Fenster der Seitenwand.

Das neue Modell hat abgerundete Ausstellfenster mit Dichtung, Doppelverglasung und Schutzgitter.
Auch hier gab es wohl bei Ausführungen wie bei der älteren Version.

Einsatzzwecke der Shelter waren unter anderem Fernmelde- Funk- und Sanitätsstellen, bzw. Gefechtsstände

Anbei ein paar Fotos. Im nächsten Fred werde ich mal auf die positiven und negativen Eigenschaften eingehen, welche teilweise auch schon
auf den Fotos zu sehen sind.

Gruß
Markus
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#2 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 18:26:44

Für uns waren bei den belgischen Sheltern folgende Punkte positiv:

- geringerer Beschaffungspreis als FM2
- originale Ausstellfenster in der Seitenwand und in den Türen
- Abdunklungsklappen im Inneren
- begehbares Dach der Selbsttragenden Sandwichkonstruktion
- geringeres Gewicht als FM2
- Wärme-/Kältebrücken nicht so ausgeprägt wie beim FM2
- keine großen Materialbewegungen bei Hitze oder Kälte
- Integrierter Wasserablauf im Shelterboden
- Verstärkungen der Shelterecken durch Metalleinlage und Metallwinkeln
- Vorhandene Stromanschlüsse und Anschlußkästen
- gute Bearbeitungsmöglichkeiten des GFK
- durchgehende Metallgleitschienen am unteren Boden
- optisch ansprechender als die geschlossenen Shelter

Negativ sind folgende Punkte:

- mehr Arbeit und nicht unbedingt sofort einsetzbar
- durch schlechte Lackierungen und Ausbesserungen und UV Einstrahlung "undicht"
- durch Feuchtigkeit in der Isolierung Korrosion der Metalleinlagen der Kantenverstärkungen
- Aushärtung der Klebeschichten und Dichtungen am Stoß der Sandwichplatten = Undichtigkeit
- teilweise Unebenheiten durch Ausbesserungen und Einbauten innen und außen
- nicht wirklich alles gerade und "im Blei" was beim Ausbau teilweise zur Herausforderung wird
- ggf. Probleme/Schäden bei starker oder extremer Verwindung des Rahmens, wobei ich hier keine Erfahrungen habe.
- Dach nur für max. 2 Personen tragfähig
- Beim Einbau bzw. Anbau von schweren Möbeln oder Regalen usw. sind zusätzliche Maßnahmen notwendig
- diverse Bohrlöcher, Verstärkungsbleche mit Nieten, Gewindebolzen usw. vorhanden, die egalisiert werden müssen

Soweit mal unsere bisherigen Pro- und Kontraargumente... da kommt garantiert mal noch etwas dazu.
Alles in allem ist der Shelter für uns trotz seiner teils gravierenden Negativpunkte die beste Wahl.

Was ihr unbedingt auf dem Schirm haben sollte: Ihr werdet unter Garantie KEINEN belgischen Shelter mehr finden,
der 100 Prozent dicht ist! Zwar sind diese keine Tropfsteinhöhlen oder es läuft auch Wasser bei Starkregen rein- aber die
Sandwichplatten sind alle durch Osmose innen feucht. Bohrt man dann innen beispielsweise in die Wand, merkt man die Feuchtigkeit.
Das kann dann fatal für die Möbel und das innere Klima sein.
Also, egal wie schön trocken der Shelter innen ist, geht davon aus, dass die Platten feucht sind.

Unser 1. Belgier wurde 2017 gekauft und hatte nur eine Hecktür.
Der Ausbau war relativ einfach mit Ikea Möbeln realisiert, das Bett selbst gebaut.
Das alles kam nach kurzer Neulackierung des Innenraum zum Einbau. Über die Jahre kamen dann noch eine Solaranlage,
Wassertanks, Standheizung und diverse Kleinigkeiten dazu.
Damit waren wir bis Sommer 2023 öfter unterwegs, allerdings nicht länger als 3 Wochen am Stück und auch nicht außerhalb Zentraleuropas...
Also weder extrem heiße, noch kalte Gefilde. Der LKW stand mit dem Shelter bei uns aber Sommer wie Winter ungeschützt draußen.

Im Frühjahr 2023 wurde klar, dass der Shelter dringend neu Lackiert werden muss und dazu noch die Klebestellen der
Stoßkanten neu abgedichtet werden müssen.
Schnell kam dann auch die Frage, ob wir nicht gleich Nägel mit Köpfen machen sollen und den Innenausbau noch einmal
neu gestalten. Die Idee einer Seitentür kam auf und schnell war klar- es wird dann ein neuer, alter, Shelter mit Seitentür.
Der Aufwand in unseren vorhandenen Shelter eine andere Tür einzubauen, oder die Hecktür umzusetzen
war uns dann zu viel. Klar war aber auch, am neuen Shelter wird sehr viel Arbeit sein, bevor wir überhaupt an
einen Ausbau denken können. Gekauft haben wir den neuen dann im Mai 2023.
Die Abholung könnte aber wegen der Zugänglichkeit des Standortes erst im Dezember 2023 erfolgen...

Den alten Shelter wollten wir schnellstmöglich verkaufen und haben ihn deshalb auch schon im Sommer 2023 entkernt.
Hierbei fiel dann auf, dass die Ikea Möbel teilweise an den Stellen der Verschraubung mit der Wand leichte Feuchtigkeitsschäden
hatten- nicht gravierendes, aber nach fast 6 Jahren Einbauzustand interessant zu sehen, waren wir ja von einem vollkommen
"dichten" Shelter ausgegangen...
Die Möbel waren größtenteils mit Winkeln an die GFK Wände gespaxt, hier wurde dann der leichte und ständige Feuchtigkeitsaustritt
an den Löchern in den Wänden sichtbar. Schimmel oder Probleme mit Feuchtigkeit im Inneren hatten wir in der ganzen Zeit nie.
Die Möbel haben alle, auch bei Geländefahrten wie in Saverne letztes Jahr, an den Verschraubungen gehalten.
Beim Neuausbau werden wir dies aber nicht mehr ganz so machen.

Anbei ein paar Bilder des alten Shelters und des ehemaligen Ausbau
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#3 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 18:44:20

Der neue Shelter steht nun seit Weihnachten vor der Tür...

Nach gründlicher Inspektion ist auch dieser innen "dicht"... durch den Starkregen des letzten halben Jahren ist kein Wasser direkt eingedrungen.
Allerdings hat man schon nach der Demontage der Einbauten gesehen, dass die Sandwichplatten Feuchtigkeit haben- wie erwartet.
Seit der Shelter vor der Tür steht, ist auch die vorhandene Heizung im Innenraum eingeschaltet, um so viel wie möglich zu trocknen. Durch die offenen
Löcher der Bohrungen kann die Warme Luft eindringen, Feuchtigkeit ausdampfen... so der Plan.
Derzeit sind wir allerdings noch auf der Suche nach einer Halle in der er endgültig trockenen kann und wo dann die Dichtmaßnahmen vorgenommen werden sollen.

Der Fahrplan ist für dieses Jahr:

- Trocknen des Shelters
- Abschleifen des alten Lack bis zum Gelcoat
- Ausschleifen der Stoßkanten und der alten Dichtungsmasse
- Demontage der Verstärkungswinkel
- Entrosten und abdichten der Verstärkungswinkel und der Halteplatten soweit möglich
- Neuaufbau Gelcoat
- Primern und Lackieren
- Aufbau der Solarpanele und nochmalige Versiegelung des Daches
- Ausschleifen der inneren Stoßkanten
- Abschleifen der Wände
- Abdichten aller unnötigen Öffnungen und Bohrlöcher
- Neulackierung innen
- Beginn Innenausbau

Ist ein sportlicher Plan, denn wir wollen eigentlich bis zum Treffen am Bostalsee an Pfingsten mit Mindestausstattung in die Saison starten!
Fertig soll der Shelter dann bis spätestens Saverne 2024 ein!
Wir werden sehen...
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#4 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 19:00:02

Kommen wir mal zu den Problemzonen.

Anbei mal die Fotos der Stoßkanten im und außerhalb des Shelters.
Aufgrund der Verfärbungen kann man auch schön sehen, wo was rausläuft bzw. wo der Rost der Eckenverstärkungen austritt...
Probeweise habe ich mit verschiedenen Werkzeugen ein wenig herum geschliffen um die Möglichkeiten auszuloten:

Dies waren dann:

Flex mit Fächerscheibe- dieser nimmt mir eigentlich schon zuviel Material weg,
Exzenterschleifer und Bandschleifer...
Um die Fugen auszuschleifen werde ich um die Flex wohl nicht herum kommen.
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#5 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 19:05:33

Nach dem Entfernen eines aufgeklebten Gummibandes auf dem Dach war dann auch schon das GFK Gewebe zu sehen.
Der Gummi ließ sich einfach herunter reißen, der Kleber hatte die Lackschicht und den Gelcoat durchdrungen und mit abgelöst...
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#6 Beitrag von DocZero » 2024-01-14 19:16:18

Super Bericht, mit vielen Fotos ! Lieben Dank dafür !

Kann noch hinzufügen, dass diese Baeten Shelter nicht eigenstabil sind. Sie brauchen immer einen Zwischenrahmen, im Gegensatz zu vielen englischen Sheltern oder (soweit ich weiß) dem FM2. Die sind ne ganze Ecke verwindungssteifer. Problematisch sind auch Ersatzteile wie die Gummidichtung. Die einfach verglasten Fenster sind eher für Ausflüge Richtung Italien oder Griechenland geeignet, weniger für Skandinavien im Winter.

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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#7 Beitrag von seppr » 2024-01-14 19:25:13

Kann man denn eine Sandwichkabine, deren Schaumeinlage mit Wasser vollgesogen ist überhaupt noch verwenden?

Die Isolierfähigkeit ist doch hinüber. Auch wenn man die Innenwand abdichtet und keine Feuchtigkeit in den Wohnraum gelangt.

Sepp

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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#8 Beitrag von Lassie » 2024-01-14 19:44:04

Servus,

wenn man die Arbeit gern macht, ist das wohl in Ordnung. Ich selber würde mir lieber neue Sandwich-Platten kaufen (zB Moser Fahrzeugbau o.ä.), einen passenden Alu-Rahmen auf Wunschmasse schweißen (bzw schweißen lassen) und die Sandwichplatten einkleben. Ist auch nicht so viel teurer, aber man hat ordentliche Platten, welche erst mal dicht sind und nicht fragwürdig getrocknet und repariert werden müssen. Weiter Vorteil: Fenster mit Wunschmassen an Wunschpositionen, etc. Auf jeden Fall aber erst mal viel Erfolg!

Viele Grüße
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#9 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 20:58:02

DocZero hat geschrieben:
2024-01-14 19:16:18
Super Bericht, mit vielen Fotos ! Lieben Dank dafür !

Kann noch hinzufügen, dass diese Baeten Shelter nicht eigenstabil sind. Sie brauchen immer einen Zwischenrahmen, im Gegensatz zu vielen englischen Sheltern oder (soweit ich weiß) dem FM2. Die sind ne ganze Ecke verwindungssteifer. Problematisch sind auch Ersatzteile wie die Gummidichtung. Die einfach verglasten Fenster sind eher für Ausflüge Richtung Italien oder Griechenland geeignet, weniger für Skandinavien im Winter.
Bei uns steht der Shelter ja als Ladung auf der Ladefläche, da brauchts natürlich keinen Zwischenrahmen, aber da gebe ich Dir recht mit der Stabilität.
An der Sache mit den Türdichtungen sind wir dran, ein belgischer Freund ist da sowas auf der Spur. Original gibt es da nichts mehr, aber ähnliche.
Die einfach verglasten Fenster haben natürlich ihre Schwäche, das haben die Belgier damals selbst erkannt und in der neueren Variante dann Doppelt verglaste mit Dichtungen verbaut.

Uns passt das aber so und man kann ja auch noch die Verdunklungsklappen vor klappen :-)

Gruss Markus
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#10 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 21:03:08

seppr hat geschrieben:
2024-01-14 19:25:13
Kann man denn eine Sandwichkabine, deren Schaumeinlage mit Wasser vollgesogen ist überhaupt noch verwenden?

Die Isolierfähigkeit ist doch hinüber. Auch wenn man die Innenwand abdichtet und keine Feuchtigkeit in den Wohnraum gelangt.

Sepp
Hallo Sepp!

Wenn sie nass ist, gibt sie wärme und Kälte weiter, logisch...

aber warum sollte die Schaumeinlage nicht mehr isolieren, wenn sie wieder durchgetrocknet ist?
Wenn sie getrocknet, außen und innen wieder abgedichtet ist- was spricht dagegen?
Der Schaum geht ja nicht durch die Feuchtigkeit kaputt. In trockenem Zustand hast Du du vorhandene Luft und den Schaum mit
seinen Poren als Barriere. So mal mein Verständnis dafür.

Gruß
Markus
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#11 Beitrag von Alter Tanker » 2024-01-14 21:08:19

Lassie hat geschrieben:
2024-01-14 19:44:04
Servus,

wenn man die Arbeit gern macht, ist das wohl in Ordnung. Ich selber würde mir lieber neue Sandwich-Platten kaufen (zB Moser Fahrzeugbau o.ä.), einen passenden Alu-Rahmen auf Wunschmasse schweißen (bzw schweißen lassen) und die Sandwichplatten einkleben. Ist auch nicht so viel teurer, aber man hat ordentliche Platten, welche erst mal dicht sind und nicht fragwürdig getrocknet und repariert werden müssen. Weiter Vorteil: Fenster mit Wunschmassen an Wunschpositionen, etc. Auf jeden Fall aber erst mal viel Erfolg!

Viele Grüße
Jürgen
Servus Jürgen!

Ich denke schon, dass ein Neubau wesentlich teurer ist, zudem fehlen uns da die Möglichkeiten alles selbst zu machen
Vom Platz bis zum Werkzeug.
Außerdem gefällt uns die Kabine ja genauso in ihrer Ausgestaltung, wie sie ist- sonst hätten wir sie uns nicht zum 2. mal gekauft.
Der Charakter des Militärfahrzeugs muss außerdem erhalten bleiben, weil als historisch zugelassen.

Danke Dir trotzdem für den Hinweis ;-)

Gruß
Markus
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#12 Beitrag von Hohentwil » 2024-01-28 20:26:00

Hallo,
Bin neu in dem Forum und noch nicht so vertraut.
Bin auch an einem Beaten Aufbau,meiner ist allerdings besser. Osmose und Feuchte habe ich auch.Meine Dachkanten sind vom Vorbesitzer mit GFK Winkel abgedichtet worden.Dachluke und Seitenfenster sind schon drin. Habe ich das richtig verstanden und Du hast die Befestigungen gespaxt, also Spax direkt ins GFK? Hast Du keine Gewindebuchsen eingepasst?
Türdichtungen habe ich Bezugsadresse. Ich will meine Türverriegelung noch umbauen um von den grossen Griffen wegzukommen, aber auch um von innen und aussen einfach abzuschließen.
Gib mir bitte Mailadresse zum Austauschen.
Grüsse vom Bodensee
Uli

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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#13 Beitrag von felix » 2024-01-28 22:52:43

seppr hat geschrieben:
2024-01-14 19:25:13
Kann man denn eine Sandwichkabine, deren Schaumeinlage mit Wasser vollgesogen ist überhaupt noch verwenden?

Die Isolierfähigkeit ist doch hinüber. Auch wenn man die Innenwand abdichtet und keine Feuchtigkeit in den Wohnraum gelangt.

Sepp
Moin,

mir bildet sich bei den Bildern auch eine tiefe Sorgenfalte auf der Stirn. Hast du den Koffer schon einmal gewogen, um die Menge des Wassers abzuschätzen?

Wenn der Rost bereits die Außenlagen sprengt, ist der Koffer doch hinüber, das Wasser kommt doch nie wieder aus den Platten heraus, und daher wird das nie aufhören zu rosten. Außerdem wird dir der Frost das Sandwich sprengen und den Schaum in den Platten zerbröseln, eventuell sind einige der Platzer bereits durch Frost entstanden?

Außerdem werden die Platten an den feuchten Stellen nicht mehr dämmen, aber Dämmwert ist beim LKW nicht wichtig und daher ist das am ehesten zu verschmerzen.

War das wirklich Osmose? (Kenne mich mit GFK nicht wirklich aus.) Kenne es von Militärkoffern eher, dass An- und Aufbauten entfernt werden und der Koffer dann Jahrelang mit offenen Bohlöchern im Regen steht. Zu gering Schichtdicken beim Lack kenne ich vom Militär her eher nicht.


Ich befürchte der Koffer ist hinüber und du solltest nichts weiter darin investieren, weder Zeit noch Geld. Sorry.

MlG
Felix

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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#14 Beitrag von Alter Tanker » 2024-02-03 18:05:08

Hohentwil hat geschrieben:
2024-01-28 20:26:00
...Habe ich das richtig verstanden und Du hast die Befestigungen gespaxt, also Spax direkt ins GFK? Hast Du keine Gewindebuchsen eingepasst?
...
Hallo, Uli!

Ja, in meinem ersten Shelter hatte ich die Möbel mit Winkeln und anderem direkt ins GFK gepaxt, das ist richtig. Ganz ohne Gewindebuchsen.
Hatte alles gehalten, sogar die Geländefahrten in Saverne...
Bei unserem derzeitigen Ausbau werde ich wohl kleben und schrauben.

Gruß
Markus
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#15 Beitrag von seppr » 2024-02-03 18:13:26

Für einen Selbstbauer, der keine Haftung gegenüber zahlenden Käufern erbringen muss, ist das schon möglich.

Ich habe eine Sitzbank gebaut und auf einer Seite nur mit wenigen 3mm-Spaxschrauben an der dünnen GfK-Schicht verschraubt. Hält seit über 10 Jahren und wenn es mal kaputt geht schraube ich daneben neue Befestigungen.
Die Scherkräfte auf die Schrauben werden von der GfK gut toleriert.

Sepp

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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#16 Beitrag von Alter Tanker » 2024-02-03 18:23:09

felix hat geschrieben:
2024-01-28 22:52:43
Moin,

mir bildet sich bei den Bildern auch eine tiefe Sorgenfalte auf der Stirn. Hast du den Koffer schon einmal gewogen, um die Menge des Wassers abzuschätzen?

Wenn der Rost bereits die Außenlagen sprengt, ist der Koffer doch hinüber, das Wasser kommt doch nie wieder aus den Platten heraus, und daher wird das nie aufhören zu rosten. Außerdem wird dir der Frost das Sandwich sprengen und den Schaum in den Platten zerbröseln, eventuell sind einige der Platzer bereits durch Frost entstanden?
Hallo Felix,

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass die Sandwichplatten voll Wasser sind! Auch ist hier nichts bei Frost aufgeplatzt...
Es war die Rede von Feuchtigkeit in den Platten, eine Durchtrocknung ist meines Erachtens nach möglich, auch läuft nirgendwo Wasser aus Bohrungen
im Inneren. Und ja, er ist bei strömendem Regen dicht- es gibt keine Bohrlöcher im Äußeren die offen wären, lediglich die kleinen Risse in den diversen Lackierschichten.
Die Stahlkanten und die eingelegten Stahlhalteplatten im GFK sind eine bekannte Schwachstelle, das stimmt. Die werden auch noch demontiert und entrostet, die Einlagen im GFK kontrolliert
und ebenfalls konserviert. Man beachte, dass man da vor 30/40 Jahren nicht wirklich an eine so lange Nutzung gedacht hat und daher auch nicht wirklich viel in Korrosionsschutz gesteckt hat.
felix hat geschrieben:
2024-01-28 22:52:43
Außerdem werden die Platten an den feuchten Stellen nicht mehr dämmen, aber Dämmwert ist beim LKW nicht wichtig und daher ist das am ehesten zu verschmerzen.

War das wirklich Osmose? (Kenne mich mit GFK nicht wirklich aus.) Kenne es von Militärkoffern eher, dass An- und Aufbauten entfernt werden und der Koffer dann Jahrelang mit offenen Bohlöchern im Regen steht. Zu gering Schichtdicken beim Lack kenne ich vom Militär her eher nicht.
Ja, das entsteht durch Osmose, kannst Du mal googeln, ist bekannt auch im Bootsbereich...

felix hat geschrieben:
2024-01-28 22:52:43
ch befürchte der Koffer ist hinüber und du solltest nichts weiter darin investieren, weder Zeit noch Geld. Sorry.

MlG
Felix
Du schreibst selbst, Du kennst Dich nicht mit GFK aus, räts mir aber mein Projekt einzustellen weil der Koffer hinüber wäre... sorry, sehe ich anders und ja es ist viel Arbeit und natürlich auch Geld.
ABER es ist unser Wunsch Shelter und Du hast mit jedem, ich wiederhole mit jedem gebrauchten Shelter Arbeit. Ob Alu, GFK oder anderem Material. Und nein 15k aufwärts für ne neue nackige Kabine mit
der man auch noch jede Menge Arbeit hat, haben wir gerade nicht und wir wollen uns auch nicht irgendwas anderes bauen...

Gruß
Markus
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UND IRGENWIE LIEBE ICH FRANZÖSISCHE SCHLAMMLÖCHER.....
Deswegen bin ich auch glatt nach Frankreich gezogen

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Alter Tanker
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Re: Erfahrung und Neuaufbau belgischer Shelter mit Fenstern

#17 Beitrag von Alter Tanker » 2024-02-03 19:01:30

Weiter im Text...

leider bis dato immer noch nicht in der trockenen Halle- aber mit gut Glück in spätestens 14 Tagen, dann kann es an die äußere Abdichtung gehen.

Derweil wird halt innen vorbereitet, Nieten und Gewindebuchsen ausgebohrt und die Wände schon einmal angeschliffen.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen- aber es geht minimal weiter...
Frauchen hat auch schon gemeckert wegen der Stromrechnung, die beiden Heizungen im Shelter laufen nun seit Anfang Dezember toujour durch :p

Neue Erkenntnis:
Dieser Shelter war wohl ein Montagsbau... auf dem Boden sind deutlich die Stahleinlagen für die Kufen als Erhöhungen zu erkennen, beim alten Shelter war der Boden plan...
Jetzt bin ich am überlegen, wie ich den plan bekomme... eventuell auflaminieren mit Glasfasermatten und Expoxydharz aufgießen- Oder es einfach so lassen da es nachher
eh unter dem Möbelbau nicht zu sehen ist. :huh: :totlach:

In jedem Fall ist demnächst eine große Spachtelorgie und danach geht das schleifen richtig los. Löcher über Löcher wollen geschlossen werden.
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