Der Initiator hat geschrieben: ↑2023-06-16 9:14:33
Wenn mal jemand eine Binse braucht - hier ist sie
Mark86 hat geschrieben: ↑2023-06-16 8:40:45
Da kommen noch mehr Insolvenzen...
Ob das ne Binse ist?
Explore Magazin und Lila Pistenkuh, etc. haben schon über mehrere Insolvenzen in der Branche berichtet, in der kürzeren Vergangenheit.
Darüber hinaus vermeldete die Autobild Reisemobil, das bei den Wohnmobilherstellern (und zu der Branche gehören Expeditionsmobile auch) Stand Januar sämtliche Neufahrzeugmodelle für das Jahr 2023 noch verfügbar sind, bzw. bei den Händlern auf Lager sind. Die hatten alle großen Hersteller angefragt und es sind im Gegensatz zu den Vorjahren für die Saison noch genug Bestandsfahrzeuge bei den Händlern aufm Hof, die noch nicht verkauft waren.
Dann kommt der Umfang dass viele Dinge gebaut haben, die nicht so ganz funktioniert haben und seit einiger Zeit die Gerichtsverfahren so weit durch sind, das die Regressforderungen und Vollstreckungen anstehen. Das wird einigen das Genick brechen, wenn sie Fahrzeuge für die sie 6 stellige Summen kassiert haben, zurück nehmen müssen.
Dazu sind mit steigenden Materialpreisen, Lohnkosten und auch deutlich teurer gewordenen Basisfahrgestelle die Preise auch nochmal deutlich gestiegen.
Je nach Verträgen und die Exmofirmen haben teilweise Verträge gemacht, auf 3 Jahre im voraus, lassen sich die Preissteigerungen nicht unbedingt 1:1 an die Kunden weiter geben.
Das wird noch so manche die vor 1,5 Jahren noch über volle Auftragsbücher gefreut haben, in Schwierigkeiten bringen...
Man darf im Hinblick auf die Zinssteigerung des letzten Jahres nicht vergessen, das 56% des Camping/Freizeitfahrzeugbestandes der Bundesrepublik (Quelle Zeitschrift Capital) Banken gehört und 72% aller Neuanschaffungen finanziert oder teilfinanziert sind.
Wo nun die Zinsen für die Autofinanzierung nicht mehr bei 2,5 sondern eher bei 6,5% liegen, da ändert sich die Monatsrate dann signifikant...
Als kleine Beispielrechnung:
Vor 3 Jahren konnte man noch ein komplettes Exmo für 300.000€ bestellen. Gab man ein Fahrzeug in Zahlung, legt etwas erspartes drauf, finanziert man von den 300.000€ nur 200.000€ auf 13 Jahre mit 2% Zinsen auf Ziel, ist man bei einer Monatsrate von 1456,99€.
Kauft man das heute, kostet das gleiche Produkt Inflationsbedingt 350.000€, finanziert man davon nun 250.000€ mit einem Zinssatz von 6% ist man bei einer Monatsrate von 2311,81€
Das sind "mal eben" 855€ mehr im Monat. Das zusammen mit gestiegenen Lebensmittelkosten, gestiegenen Energiekosten, etc. wird meiner Einschätzung nach zu deutlich weniger Bestellungen führen. Grade die Energiekosten dürften bei der Käuferschicht die geschätzt eher große Einfamilienhäuser bewohnt, das Monatsbudget durchaus belasten... Und da mal n 1000er im Monat mehr raus reißen, tja...
Dazu kommen einige, die sich so ein Fahrzeug aus Immobilienverkauf kaufen. Und am Immobilienmarkt gehen die Preise derzeit nach unten, die Preisvorstellungen der Verkäufer haben sich aber in weitem Feld noch nicht dem neuen Zinsniveau der Käufer angepasst, sprich, derzeit ist das Angebot deutlich gewachsen, es wird aber weniger verkauft. So lange nichts verkauft ist, wirds auch mit ner Neuanschaffung nix...
Und wir sehen ja die Insolvenzbekanntmachungen 2022. EQ Line, Extrem Fahrzeuge, Bumo, Alpha Cab, ...
Nach meiner Einschätzung kommt da noch mehr von "jungen Firmen" denen in den letzten 10 Jahren im Campingboom das Geld hinterher geworfen wurde...
Die Branche hat durch Corona nochmal nen Nachbrenner bekommen und jetzt bereinigt sich der Markt...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.