Alublech auf Alukoffer vollflächig verkleben

[Philena]

Moin Ihr!
Ich hatte auf meinem Alu-Sandwichkoffer eine Ausbesserung in der Wand mit einem Alublech von ca. 1qm überklebt. Dafür hatte ich, wenn ich mich recht erinnere, Dekalin MS5 verwendet. Nun hatte ich doch reichlich Wasser zwischen den Blechen und den Mist erstmal wieder abgerissen. Nun soll ein neues Alublech (0,8mm) erneut flächig auf die Kofferwand geklebt werden. Und zwar flach, ohne dicke Klebefuge und gerne dauerhaft dicht. Angeblich soll ja ein 2K Kleber auf Epoxybasis dafür wohl am besten sein. Aber mit den kleinen Tuben, die ich bisher so fand, kriege ich ja einen Quadratmeter nicht realistisch verklebt. Am sinnvollsten wäre vermutlich ein Kleber, den ich mit Zahnspachtel gut verstreichen kann. Was würdet ihr dafür nehmen? Und sollte ich das Blech vorher grundieren? Oder besser den Kleber pur aufs angeschliffene Alu? Die Kofferwand ist ja auch lackiert. Hier gibts doch bestimmt ein paar Klebeexperten, die sowas schon erfolgreich gemacht haben, oder?
Besten Dank und Gruß!
Philip

[vm+flinux]

Körapur 666

Gruß, Volker

[Philena]

Hey Volker! Das scheint mir ein vernünftiges Zeug dafür zu sein! Kannte ich noch nicht. Danke dafür!

[felix]

Moin,

Alublech korrekt mit der Wand verklebt hat nicht funktioniert. Was tun? Ja klar! Noch einmal ein Alu-Blech auf die Stelle kleben. Nur dieses Mal ohne korrekt ausgeführte Klebefuge…

Hmm…

Je kleiner die Bleche, desto zuverlässiger die Klebung. Lässt sich dahingehend etwas verbessern?

MlG
Felix

[hugepanic]

Blech nur so groß wie notwendig.
Überlapp so breit das man 2 Reihen Nieten unterbringen kann.
Randabstand 1,5D, abstand zwischen den Nieten 4-6D.
dann das ganze mit einem Dichtmittel und (dichten!) Nieten verbinden. Nieten mit Dichtmittel einsetzen.
Wenn alles fest ist, eine dichtnaht an der Kante ziehen.
Wenn du motiviert bist: drüber lackieren!

Das ist dann dauerhaft Dicht und geht bestimmt nichtmehr ab.

[felix]

Genau!

Hier wird eine steife Bodenplatte nur auf einen Rahmen geklebt. Die Kanthölzer und Zwingen auf dem Bild waren noch zu wenig, habe die hinterher noch verdoppelt:

Dennoch hat der Kleber keine gleichmäßige Dichtfuge ergeben, weil der ungleichmäßig fließt. Abschließend werde ich die Klebefugen außen mit einer Dichtmasse abdichten, die weicher ist, als der Kleber und mehr Bruchdehnung hat und dann das ganze lackieren.

Wenn du 1m^2 Alublech flächig wasserdicht verkleben möchtest, brauchst du entweder eine Funierpresse oder eine ~40mm Multiplex-Platte die du dann mit Zwingen, Schrauben oder wie auch immer verspannst, um Druck in die Fläche zu bringen.

Einfacher ist es da, wie oben beschrieben, Nietfelder zu verwenden, um den Kleber anzupressen. Je kleiner die Flicken desto geringer die erforderlichen Kräfte, ein kleines Blechstück drückst du einfach von Hand an die Wand. Tipp: 4-mm Blindnieten sind viel einfacher zu verarbeiten, als 5mm. Nimm Bechernieten und sorge mit Abstandshaltern für eine ausreichend dicke Klebefuge.

Epoxydharze sind anspruchsvoller in der Verarbeitung, als elastische Kleber. Ich wüsste keinen, den man Vertikal an einer Wand für vollflächige Verklebungen verwenden kann, kenne denn nur zur Herstellung von Paneelen horizontal auf einer Presse.

MlG
Felix

[Kork]

Zum verpressen fährt man an eine Hauswand, Holzplatte drauf dann Balken und mit Spreizzwingen (z.b. von Wolfcraft) gegen die Wand verpressen.
Gruß Ralf

[vm+flinux]

Moin, ich nochmal. Der Mensch, der meine Hütte gesandwitched hat, hat mit Vakuum gearbeitet [1]. Ich meine, auch hier mal was derartiges gesehen zu haben. "Jemand" hat sozusagen eine Folie (moglichst) luftdicht über der aufgeklebten Platte angeklebt und mit Vakumsauger (AFAIR Staubsauger) die Luft rausgezogen. Der äußere Lufdruck hat dann wohl recht gleichmäßig gedrückt.

Gruß, Volker

[1] Der hat sich allerdings eine ziemlich professionelle "Sandwitch-Klebe-Anlage" gebaut.

[hugepanic]

Warum brauchst du überhaupt ein soo großes Blech? Wie sieht der Schaden aus? Je größer das Blech, desto schwieriger zu verarbeiten.
Lieber 2h mit der Flex bearbeiten, und dann nur einen Bruchteil der Fläche verarbeiten.

Am allerwichtigsten ist die Kantenabdichtung. Ob das Blech flächig verklebt ist, ist ziemlich unerheblich. Sobald Wasser unter die Kante kommt, geht's dahin. Kapilarwirkung, Wärmeausdehnung und Eis...

[Philena]

Danke euch schonmal! Ich hatte eigentlich gehofft, ohne Nieten und auch ohne dicke Klebefuge auszukommen. Aber wie es aussieht, muss ich mich wohl doch von dem Gedanken verabschieden. Und zusätzlich noch etwas an der Blechgröße knabbern. Ja, das geht sicherlich auch noch etwas kleiner. Sieht dann aber wahrscheinlich nach reparierten Pfusch aus und nicht mehr gewollt, wie mit einem größeren Blech. Aber am Ende ist es ja auch das: reparierten Pfusch. Also doch Mut zur Ehrlichkeit.
Also Stand jetzt: Alublech aufs nötigste verkleinern, dann würde ich von hinten erstmal grundieren, damit ich die Schicht Aluoxid verhindere, dann mit Abstandshaltern und Dichtmittel aufkleben und zumindest am Rand ne Reihe dichter Nieten setzen. Später eine Stütznaht mit Dichtmittel außenrum anbringen. Dann sollte das passen, richtig?
Merci und Gruß!
Philip

[vm+flinux]

Moin Philip,
was die Grundierung betrifft, würde ich mich ganz strikt an das Datenblatt vom Kleber halten. Bei Alu würde ich aber auch davon ausgehen, dass da was nötig ist. Was die Niete betrifft: Da hängt von Deiner Risikobereitschaft ab. Wenn Du noch einen Schuss zum Test frei hast ... andererseits - wenn die Hütte verfault ist auch niemandem geholfen.

Gruß, Volker

edit: Achja: Und Grüße an Lena!

[felix]

Moin,

Pro-Tipp für gepfuschte Blechflicken: Kiemenbleche nehmen. Das sieht dann aus, als wäre da etwas ganz tolles technisches dahinter und kleine Undichtigkeiten sind auch kein Problem mehr.

MlG
Felix

[Philena]

Dafür ist das bei mir zu groß, das wird nix, aber für kleinere Pfuschereien ist das ne super Idee!

[felix]

Sehr gut für Durchrostungen.