KapaTech-Leichtschaumplatten - Erfahrungen?

[InsomniaBCN]

Ich schmeiss mal hier nen Begriff oder ein ein Produkt in die Runde, über welches ich sowohl in diesem als auch in andern Foren bisher noch nie etwas las:
KapaTech

Ist eine Leichtschaumplatte von 3ACompsites

Das Anhängen vom Datenblatt in PDF-Form funktionier leider hier im Forum nicht, daher ein Link zu dem Artikel: https://www.display.3acomposites.com/de/kapatech/

Bei 10mm ein Gewicht von unter 2kg pro Quadratmeter ist schon eine wirklich interessante Option und die B1-Brandschutz-Zertifizierung ebenso.

Ich würde diese Platten gerne für den Bau von Zwischenböden in LKW´s einsetzen, welche dann oben abschliessend beispielsweise eine Laminatschicht als Abschluss erhalten und ebenso auch Möbel für Van-Lifer bauen.

Doch leider hat bisher wohl kaum einer mit derartigen Platten gearbeitet. Von den Infos zu diesen Platten und entsprechenden Erfahrungen habe ich bisher zumindest noch nichts vernommen.

Daher meine Frage - hat jemand von Euch diese Platten schon mal verwandet und kann ein wenig mehr in Bezug auf Belastung und Haltbarkeit sagen?
GFK-Möbel sind zwar voll mein Ding, doch sofern bei geraden Flächen möglich, halte ich derartige Platten für durchaus interessant.

Herzliche Grüsse aus dem Süden!

[benni170d]

Morgen,
Die Platten lesen sich nicht schlecht. Erfahrungen habe ich leider keine damit. Auf die schnelle habe ich jetzt aber nur einen Händler gefunden der die KAPATech an Privat verkauft und der möchte für 8 Platten in 10x1250x2500mm knappe 1100€ plus Märchensteuer, dafür ohne Versandkosten. Das ist dann doch sehr teuer finde ich.
In seiner schnellauswahl gibt es auch nur die Möglichkeit zwischen 4 und 8 Platten zu wählen.
https://www.kohlschein.de/shop/leichtsc ... gKYrPD_BwE

Gruß

Benni

[InsomniaBCN]

Naja billig ist der Kram natürlich nicht - aber wenn ich die 10er Platten mit aktuellen GFK-Preisen vergleiche (sofern diese überhaupt in 10mm Stärke erhältlich wären), dann schneiden diese Leichtschaumplatten gar nicht so schlecht ab.

Ist natürlich immer eine Frage, was man damit anstellen will.
Bei Kohlschein gibt's die schon im 4er-Pack.

Hatte neulich mal nen Test gesehen, da haben die Dübeln in die Platte eingeklebt und diese haben 700N pro Dübel ausgehalten. Sowas ist schon heftig, allerdings auch immer davon abhängig, wie so eine Platte belastet wird.

Rein oder allein als Zwischenboden hätte ich meine Bedenken, da das 0,2mm Alu die Belastung sicher nicht gleichmäßig genug einleiten kann und es u.U. zu Verformungen kommt. Daher eine Laminatschicht drüber und gut is.

Für den Schrankbau ist der Kram allerdings wirklich interessant, sofern bearbeiten kann.
Ist in meinen Augen halt deutlich weniger Last, die oben im Aufbau rumbaumelt, als wenn man Gleiches in MDF oder Playwood machen würde.

[2brownies]

Servus,

diese Platten habe ich oft im Messebau erlebt und mein persönliches Fazit für den von dir avisierten Verwendungszweck: nö, lass es.
Das Material ist sehr druckempfindlich und die Laminatschicht ist ruckzuck durch. Sieht auch sehr schnell unansehnlich aus.
Für den eigentlichen Zweck super - alles andere würde ich sein lassen.
Das ist aber mein ganz persönlicher Eindruck/ Meinung.

Grüße Frank

[felix]

Hallo,

0,2mm Alu gibt es als “Dibond” mit massivem pe dazwischen. Für Möbelflächen ist das zu gebrauchen, als Fußboden ist es zu unstabil. Wenn man das PE durch Schaum ersetzt, wird die Geschichte sicherlich nicht stabiler. Bei Dibond sind die Schnittkanten scharf wie Rasiermesser, die muss man entsprechend abdecken, um schwere Unfälle zu vermeiden.

MlG
Felix

[2brownies]

Eine Alternative dazu wären HPL Platten. Teuer, aber extrem widerstandsfähig und stabil.

[Ueberholnix]

Bei Dibond sind die Schnittkanten scharf wie Rasiermesser, die muss man entsprechend abdecken, um schwere Unfälle zu vermeiden.

Also das würde ich nicht so stehen lassen. Ich habe relativ viel mit Dibond zu tun gehabt (wenn auch in anderem Zusammenhang), daher kenne ich das Material ein wenig. Natürlich sind die Sägekanten erst mal scharf, genauso wie wenn man ein Blech schneidet. Aber dann mal kurz mit Sandpapier die Kanten leicht gebrochen, und alles ist in Ordnung. An und für sich ist Dibond ein tolles Material, aber nicht geeignet für tragende Teile, und insofern stimme ich Deiner Schlußfolgerung zu. Außerdem ist es relativ teuer, und zu dem Quadratmeterpreis sollte man dann auch schon wieder besser geeignete Materialien finden.

[InsomniaBCN]

Das Material ist sehr druckempfindlich und die Laminatschicht ist ruckzuck durch. Sieht auch sehr schnell unansehnlich aus.

Frank - reden wir auch wirklich vom gleichen Produkt?

3AComposites hat verschiedene Produktlinien unter dem Namen Kapa im Programm.

Hier der weiter oben genannte Belastungstest

Leider nur mit Zugbelastung und nicht mit Druck.
Eine Härte des Schaums kann ich leider auch nirgends finden, das würde das sonst etwas vereinfachen.

Ich denke waagegerecht als Unterbaubasis sollte es gehen, solange oben drüber eben besagtes Laminat die Kräfte gleichmäßig verteilt.
Doch bei Längsbelastung - also Druck von einer Seite auf eine Stirnfläche, das erfahre ich vermutlich nur durch Ausprobieren raus.

Zu HPL - ja, ist ein toller Werkstoff und ich setze ihn zur in 5mm-Stärke zur Einfassung der Zentralelektrik ein. Doch für andere Stellen halt ich HPL (abgesehen vom Preis) für konkurrenzlos zu schwer.
Ein ehemaliger Freund hat in einer Firma Möbel aus HPL für medizinische Einrichtungen gebaut - ich habe bis dato noch nie so schwere Möbel gekannt.

[2brownies]

Frank - reden wir auch wirklich vom gleichen Produkt?

Augenscheinlich nicht.
Offensichtlich ist bei diesen Platten die Laminatschicht erheblich stärker.

[InsomniaBCN]

Sie ist nicht nur stärker, sondern auch aus einem komplett anderen Material.

Bei den anderen Produkten aus den Kapa-Serien von 3AComposites sind die Deckschichten entweder aus einen Papie-/Papp-Laminat oder bestenfalls aus einem dünnen Kunststoff.

Die KapaTech sind die einzigen Composit-Platten, bei welchen die Deckschicht aus einer dünnen Alu-Folie (0,2mm) besteht.
Das bringt Vor-und ebenso auch Nachteile - ein Vorteil ist zum Beispiel die bessere Brandschutzklasse (B1) - Nachteil ist, dass das Alu sehr scharfkantig ist und man sich dessen beim Einsatz klar sein sollte, da nun nicht ungeschützt E-Kabel über diese Kanten zu verlegen.
Ich drucke mit mit nem Drucker da extra Durchführungen, so dass dies kein Problem mehr ist.

Hier mal ein Bild, damit man sich grob vorstellen kann, um was es da eigentlich geht (sorry für das fehlende "K" im Dateinamen:

Die Elemente sind grob 160mm hoch und in den großen Aussparungen ist auf der einen Seite eine Duschwanne und rechts unter dem Boden des Bades ein Abwassertank.
Die KapaTech-Elemente stehen also selten da ganz "allein".
Die runden Aussparungen am Rand sind Durchführungen für Kabel und Wasserleitungen.

Wie gesagt, im waagerechten Einsatz mache ich mir bei den Platten keine großen Sorgen, da sie da ihre vollen Vorteile einer Verbundplatte ausspielen können. Einzig an den Auflagestellen auf den senkrechten Elementen sollte ich im Auge behalten, dass der Druck nicht zu groß wird.
Anders sieht es grundsätzlich bei den Zwischenboden-Elementen (siehe Bild) aus, da hier ja die Platten "nur" auf den Kanten stehen.

[InsomniaBCN]

Sodele - habe mir mal 4 von diesen Leichtschaumplatten bestellt.
Bin gespannt, was da geliefert wird und wie stabil der Kram ist.

Werde Euch auf dem Laufenden halten.