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von Puffi » 2014-12-10 16:15:00
Wir haben mittlerweile 2 Überdruckvenile, einmal das Original, das direkt am Boiler sitzt und 5,5 bar hat. Ein zweites in der Leitungsverknüpfung mit 4,5 bar zur erhöhten Sicherheit. Überdruckventile sind generell fest auf einen entsprechenden Wert eingestellt. Zusätzlich haben wir einen Druckmanometer eingebaut um zusehen wie sich der Druck generell verhält. Die Pumpe schaltet bei ca. 4 bar ab und bei 1 bar ein. Einen Unterdruck schließe ich aus. Die Knall- und Knackgeräusche kamen von einer zu hohen thermischen Belastung über Motorwärme. Dies wurde alles abgeändert und zur Sicherheit haben wir zusätzlich ein 3 Wege Ventil mit Anlegefühler eingebaut um 100% keine zu hohen Temperaturen in den Wärmetauscher zu bringen. Trotzdem haben wir wieder eine Undichtheit!
Ich halte das ganze für einen Schweißpunkt, die Verfärbung kommt von einer falschen Behandlung, siehe Beispieltexte per Zitat:
ENTFERNEN VON VERFÄRBUNGEN DURCH SCHWEIßEN AUF
EDELSTAHL, UM KORROSION VORZUBEUGEN:
Während des Schweißvorgangs von Edelstahl entsteht durch die
Oxidation der Metalloberfläche die typische Verfärbung, wenn der
Schutz in Form eines inerten Gases (wie Argon) fehlt. Natürlich kann
diese Oxidation bei vorhandenem Sauerstoff auch während anderer
Wärmebehandlungen von Edelstahl auftreten.
Zum einen führen diese Verfärbungen, auch thermische Oxide
genannt, zu einem nicht akzeptablen Aussehen des Materials. Zum
zweiten können die porösen thermischen Oxide den Prozess des
Mediums verunreinigen. Drittens, und dies hat die deutlich
negativsten Folgen, führen diese porösen thermischen Oxidschichten
dazu, dass der Edelstahl für verschiedene Arten von Korrosion
anfällig ist. Der Korrosionswiderstand von Edelstahl ist abhängig von dem
Vorhandensein einer dünnen, schützenden, passiven Chromoxidhaut
auf der Metalloberfläche. Als Folge der Wärmezufuhr, die beim Schweißen (oder anderen Wärmebehandlungen) entsteht, diffundiert
Chrom aus den Metallkristallen in Richtung Oberfläche, wodurch in der unteren Metallbasis der Verfärbung
eine dünne, chromarme Zone entsteht. Dies ist eine wichtige Ursache für den verminderten Korrosionswiderstand. Dazu kommt, dass die porösen thermischen Oxide Chloride selektiv absorbieren können, wodurch eine örtliche Zunahme der Chloridkonzentration auftritt und der pH-Wert absinken wird. Das untenstehende Foto zeigt eine Verfärbung einer GTAW-Schweißung auf Duplex X2CrNiMoN22-5-3.
Die vorhandene Verfärbung macht Edelstahl darum deutlich anfälliger für verschiedene lokale Formen von Korrosion, da ein homogener passiver Oxidfilm fehlt. Mögliche Formen dieser Korrosionen, die entstehen könnten sind:
- Lochfraßkorrosion
- Interkristalline Korrosion
- Spaltkorrosion
- Mikrobiologisch induzierte Korrosion
Um diesen Korrosionsformen vorzubeugen ist es wichtig, dass die Verfärbungen entfernt werden, bevor der Edelstahl einem aggressiven oder nassem Milieu ausgesetzt wird. Für die Fälle, bei denen Materialien für Mittel verwendet
werden, die einen beizenden Effekt wie Salpetersäure haben, kann eine Ausnahme gemacht werden. Man
sollte immer einen Korrosionsspezialisten fragen, wenn man nicht sicher ist, ob die Verfärbung entfernt
werden muss.
Technical Bulletin
Das Entfernen einer Schweißverfärbung kann mittels mechanischer oder chemischer Oberflächenbehandlung
oder einer Kombination aus beiden erfolgen.
Mechanische Oberflächenbehandlung
Edelstahl kann wie folgt mechanisch behandelt werden:
- Polieren
- Bürsten
- Perlstrahlen
Chemische Oberflächenbehandlung
Eine chemische Oberflächenbehandlung wird in der Regel mit einem Beizmittel auf Säurebasis durchgeführt,
wie:
- Salpetersäure + Fluorwasserstoffsäure
- Schwefelsäure + Fluorwasserstoffsäure + Wasserstoffperoxid
Vor einer Beizbehandlung muss die Oberfläche frei von Verschmutzungen wie Fett, Öl, Farben- und
Tapetenresten u.a. sein. Wenn ein normales Beizmittel nicht funktioniert, kann es notwendig sein, ein
Beizmittel in einer stärkeren Zusammensetzung zu gebrauchen. Eine derartige Behandlung muss gut
beobachtet werden.
Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass, aus dem Blickwinkel der Korrosion betrachtet, einer
chemischen Oberflächenbehandlung vor einer mechanischen Behandlung der Vorzug gegeben werden sollte.
In diversen Veröffentlichungen wird angegeben, dass eine Beizbehandlung den Korrosionswiderstand von
Edelstahl nach einer Schweißung vollständig wiederherstellt.
Um einem Überbeizen, z.B. durch das Vorhandensein einer dicken Oxidhaut, vorzubeugen, kann vorab eine
mechanische Behandlung durchgeführt werden. Der Korrosionswiderstand sollte in vergleichbarer Form
wiederhergestellt sein.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
- Das Vorhandensein von thermischen Oxiden (Verfärbungen) beschleunigt die Auslösung verschiedener
Arten von örtlicher Korrosionsbildung wie Lochfraß, -interkristalline und mikrobiologisch induzierte
Korrosion.
- Um die Möglichkeit von Korrosion zu verringern, müssen thermische Oxide entfernt werden.
- Aus dem Blickwinkel der Korrosion betrachtet, sollte einer chemischen Oberflächenbehandlung vor einer
mechanischen Behandlung der Vorzug gegeben werden.[/color]
Spannungsrisskorrosion (SPRK) tritt nur dann auf, wenn ein Werkstück oder Bauteil Zugspannungen enthält, der verwendete Werkstoff eine SPRK-Empfindlichkeit besitzt und ein spezielles Medium einwirkt. Es entsteht eine Rissbildung unter mechanischer Beanspruchung in Anwesenheit von korrosionsbildenden Flüssigkeiten (z. B. chloridhaltig und stark alkalisch) bei austenitischen CrNi-Stählen (Edelstahl).
Lochkorrosion kann auftreten, wenn die Passivschicht örtlich durchbrochen wird.
Wenn Chloridionen, besonders bei erhöhten Temperaturen, vorliegen, können an
diesen Stellen -häufig nur nadelstichartig- Löcher entstehen. Durch Ablagerungen,
Fremdrost, Schlackenreste und Anlauffarben auf der Oberfläche wird die Gefahr einer
Lochkorrosion verstärkt.
Durch weitere Erhöhung des Chromgehalts, insbesondere durch Zusatz von Molybdän
und z. T. von Stickstoff, wird die Beständigkeit der nichtrostenden Stähle gegenüber
Lochkorrosion erhöht.
Gruß Puffi
Zuletzt geändert von
Puffi am 2014-12-10 17:40:09, insgesamt 1-mal geändert.
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