Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

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Ulf H
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#121 Beitrag von Ulf H » 2022-04-29 5:44:35

... ich kenne es so, dass man die Mutter wieder leicht öffnet ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Blaue_Selma
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#122 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-04-29 6:01:34

Hallo Ulf,

mein Gedankengang war folgender:
Ziel ist es, Spielfreiheit und leichte Vorspannung herzustellen. Wenn ich also gerade nur so weit festziehe, bis das Spiel weg ist, habe ich noch keine Vorspannung geschaffen. Also müsste ich dann noch ein wenig weiter zudrehen. Würde ich stattdessen leicht öffnen, hätte ich ja wieder Spiel in der Lagerung.

Gruß,
Robert

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#123 Beitrag von husky240 » 2022-04-29 8:20:22

Moin,

1/8 zurück…

Das ist die Faustregel für Lagerspiel.
Bei dieser Nabe bin ich aber immer nach WHB vorgegangen.

Waren die Lager nicht auch zu stramm drin? Ich mein da gabs mal Fotos vom Schadensbild… zumindest hab ich das so gespeichert :)


Gruß vom Nils
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#124 Beitrag von husky240 » 2022-04-29 11:28:03

Moin,

hab mir noch mal die Fotos angesehen... zu feste Lager halten nur wenige 100km. Dann brennt entweder die Hütte ab oder das Lagerspiel wird automatisch viel zu locker... die Dichtung wird dann auf jeden Fall auch wieder undicht :angel:

40° (das wären die 1/8) bis 60° zurück drehen sind Faustregeln. Es geht einfach darum, dass von Spiel 0 ca 10 Hundertstel (0,10mm) dazu kommen. Das kann dann mit der Messuhr kontrolliert werden. Da gibt es natürlich je nach Lager Feinheiten, aber so passt es für ein paar 100000km. Oft ist zwischen Mutter und Lager noch eine Unterlegscheibe die sich dann noch stramm verschieben lassen muss.

Bei dieser Nabe bin ich aber immer nach WHB vorgegangen. Wird schon einen Grund haben warum das so drin steht. Mit Hebel, günstiger Federwage und ein bisschen rechnen geht das übrigends auch ;)


Gruß vom Nils
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#125 Beitrag von husky240 » 2022-04-29 13:33:51

Da bei mir bald noch mal eine Achse ansteht probier ich das mal wie Sico beschrieben hat.

Das Schleppmoment müsste dann ja dazu passen.

Was mir noch eingefallen ist... ist das Sonnenrad richtig rum drauf und lässt sich das auf der Verzahnung verschieben?


Gruß vom Nils
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#126 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-04-29 13:59:34

Hallo zusammen,
husky240 hat geschrieben:
2022-04-29 8:20:22
Waren die Lager nicht auch zu stramm drin? Ich mein da gabs mal Fotos vom Schadensbild…
Es gab Schäden am Lager, aber die waren wohl nicht vom zu fest anziehen. Sonst wäre, wie du schon festgestellt hast, sicherlich mehr kaputt gegangen.
husky240 hat geschrieben:
2022-04-29 11:28:03
40° (das wären die 1/8) bis 60° zurück drehen sind Faustregeln. Es geht einfach darum, dass von Spiel 0 ca 10 Hundertstel (0,10mm) dazu kommen
Das widerspricht dem, was Sico gesagt hat. Laut seiner Aussage dient das Zurückdrehen dazu, um von zu großer Vorspannung auf kleinere Vorspannung zu kommen. 0 Spiel sollte danach trotzdem noch vorhanden sein.
husky240 hat geschrieben:
2022-04-29 11:28:03
Bei dieser Nabe bin ich aber immer nach WHB vorgegangen. Wird schon einen Grund haben warum das so drin steht. Mit Hebel, günstiger Federwage und ein bisschen rechnen geht das übrigends auch
Bin ich auch. Ich ich hab mir da nichts mit Faustregeln zusammengereimt oder möglicherweise falsch berechnet, sondern mit Reibwertmesser die Werte aus dem WHB eingestellt.
husky240 hat geschrieben:
2022-04-29 13:33:51
Was mir noch eingefallen ist... ist das Sonnenrad richtig rum drauf und lässt sich das auf der Verzahnung verschieben?
Das Sonnenrad geht nur in einer Orientierung drauf, da nur auf einer Seite die innere Verzahnung ausgefräst ist. Andersherum bekommt man die Wellenmuttern gar nicht mehr richtig drauf. Mit Verschieben meinst du im montierten Zustand in axialer Richtung? Werde ich nachschauen.

Gruß,
Robert

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#127 Beitrag von husky240 » 2022-04-29 14:22:58

Blaue_Selma hat geschrieben:
2022-04-29 13:59:34

Das widerspricht dem, was Sico gesagt hat. Laut seiner Aussage dient das Zurückdrehen dazu, um von zu großer Vorspannung auf kleinere Vorspannung zu kommen. 0 Spiel sollte danach trotzdem noch vorhanden sein.
Moin,

das ist eine Wald und Wiesen Methode... also allgemein. Lager mit 0,1mm Spiel laufen um Jahre länger als zu fest. Optimal (zum Lagertyp passend - wie von Sico zitiert) wär natürlich schöner.

Die Fotos die ich gesehen habe zeugen von zu stramm eingestellten Lagern. Aber das können die Profis sicher besser beurteilen. Gibt auch Schadesbilder im Netz zum Vergleich. Zu stramme Lager werden natürlich ganz schnell viel zu locker... Stichwort Verschleiß.

Erfahrung zählt mehr als das WHB oder Reibwerte und die hat Sico oder Felix sicherlich... ich hatte vielleicht bei meinen zwei Reparaturen Glück :ninja:


Gruß vom Nils
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#128 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-04-29 16:40:47

Hallo zusammen,

Ich habe jetzt Rad, Bremstrommel, Haafe, Welle und Planetenträger unten. Dann Stativ auf die Nabe und den Messstift auf die äußere Nutmutter.

Bild

Bild

Erst habe ich an der Nabe mit den bloßen Händen hin- und hergedrückt: kein Ausschlag.
Dann einen "Griff" drangebaut, wie auf dem Bild zu sehen, wieder hin- und hergedrückt: kein Ausschlag.
Dann habe ich noch mit dem Montierhebel leicht zwischen Wellenmutter und dem "Griff" gehebelt, ebenso zwischen Bremssattel und Nabe: kein Ausschlag.

Egal was ich mache, ich bekomme keinen Ausschlag.
Ich habe es so verstanden, als ob man, wenn da Spiel wäre, das mit den Händen bewegen können sollte?

Etwas ist mir allerdings aufgefallen: in den Schraublöchern in der Nabe, wo der Planetenträger festgemacht wird, sieht man, dass die Schrauben gearbeitet haben. Das Innengewinde ist da etwas nach hinten versetzt und beginnt nicht direkt vorn am Schraubloch. Man kann allerdings erkennen, dass das Gewinde der Schrauben gegen diesen vorderen Teil des Loches gearbeitet hat. Das ist quasi bei allen Löchern so.

Bild

Das Öl war sauber und auch sonst habe ich nirgendwo Abrieb gesehen. Es kann also schon älter sein. Die Schäden sind aber wohl durch zu viel Spiel entstanden.

Was kann ich noch besser/anders machen, um meinem Spiel auf die Schliche zu kommen? Ich will da jetzt ungern einfach mal willkürlich was fester drehen.

Gruß,
Robert

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#129 Beitrag von dave » 2022-04-30 23:01:53

moin,

nur zur sicherheit .. die messuhr sieht recht weit eingefahren aus und der millimeterzeiger steht an einem ende der skala,
und da sich auch mit hebel nix bewegt hat (massive stahlteile geben ja trotzdem elastisch etwas nach): stand die messuhr evtl. beim messen einfach am anschlag ?

grüße,
dave
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#130 Beitrag von sico » 2022-05-01 11:40:28

Hallo Robert,
zum Messen eines evtl noch vorhandenen Lagerspiels solltest du einen kräftigen Hebel verwenden, z.B. ein schweres Reifenmontiereisen oder einen Geißfuß. Mit der Hand an der Nabe zu wackeln ist m.E. nicht geeignet für so eine Meßung.

Dann noch eine Bemerkung zum Thema Schleppmoment.
Das Schleppmoment wird von mehreren Faktoren beeinflußt.
Zunächst durch die Lagervorspannung.
Dann auch durch die Eigenreibung der Wälzlager. Bereits eingelaufene Lager haben weniger Reibung, als neue Lager.
Am Ende hat auch der Wellendichtring eine Eigenreibung. Bei neuen Stemco-Ringen ist die Reibung recht hoch.
Hier wurde jedoch ein Nachbau von DPH verwendet. Die Reibung des DPH-Ringes dürfte von der Reibung eines Stemco-Ringes mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unerheblich abweichen.
Die Angabe zum Schleppmoment im Werkstatt-Handbuch hat jedoch als Basis einen neuen Stemco-Ring.
Wenn nun ein anderer Dichtring mit anderer Eigenreibung eingebaut wird, dann stimmt die Angabe zum Schleppmoment im Werkstatt-Handbuch natürlich nicht mehr.
Dann hängt es wieder am Gefühl und Erfahrung des Monteurs, die Lagerung spielfrei und mit geringer Vorspannung einzustellen.

LG
Sico

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#131 Beitrag von Enzo » 2022-05-01 20:17:08

Moin
wenn ich hier sehe, mit wieviel Sorgfalt und Hilfsmitteln gearbeitet wurde und das mehrfach, da muss ich unwahrscheinliches Glück gehabt haben bei meiner Wald und Wiesen Aktion in Bolivien. So recht glauben kann ich es nicht und mich beschleicht das Gefühl, die Ursache des Ölaustritts liegt noch im dunklen. Auf die Auflösung bin ich gespannt.

Jens

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#132 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-05-02 3:40:00

Hallo zusammen,
dave hat geschrieben:
2022-04-30 23:01:53
nur zur sicherheit .. die messuhr sieht recht weit eingefahren aus und der millimeterzeiger steht an einem ende der skala,
stand die messuhr evtl. beim messen einfach am anschlag ?
So sieht die Uhr im unbelasteten Zustand aus:

Bild

Die hat einfach einen kurzen Messstift. Ich habe sie bei der Messung vom Zustand im Bild auf ca. "0" vorgespannt, also etwa um 65 µm. Von daher sollte das gepasst haben.
dave hat geschrieben:
2022-04-30 23:01:53
und da sich auch mit hebel nix bewegt hat (massive stahlteile geben ja trotzdem elastisch etwas nach)
Bewegt hat sich schon was, allerdings war das nur die Verbiegung in meinem Hebel und dem "Griff". Da ging schon etwas, nur eben bei der Nabe nicht.
sico hat geschrieben:
2022-05-01 11:40:28
Dann noch eine Bemerkung zum Thema Schleppmoment...
Ja, das leuchtet ein. Der Gedanke ist mir bisher nicht gekommen.
sico hat geschrieben:
2022-05-01 11:40:28
zum Messen eines evtl noch vorhandenen Lagerspiels solltest du einen kräftigen Hebel verwenden, z.B. ein schweres Reifenmontiereisen oder einen Geißfuß.
Das habe ich jetzt noch einmal gemacht. Ich habe einen großen Hebel genommen und die Messuhr genau darunter angesetzt, sodass sie die größtmögliche Auslenkung erfahren sollte. Dann habe ich mit beiden Händen alles gegeben, während jemand anderes die Messuhr beobachtet hat. Aber auch hier hat sich wieder rein gar nichts an der Messuhr getan. Ich habe nur gegen den Hebel gefedert.

Bild

Ich habe es also nicht geschafft, die Nabe in irgendeiner Form zu bewegen. Ich würde daher glauben wollen, dass kein nennenswertes Spiel vorhanden ist.


Ich habe noch eine andere Idee, was dieses Mal das Problem gewesen sein könnte:
Als ich das letzte Mal die Lager neu gemacht und in einer Werkstatt habe einpressen lassen, habe ich dort auch den Laufring auf den Zwischenring pressen lassen. Dabei hatte ich sonst immer Hylomar M zwischen den beiden zum Abdichten verwendet. In der Werkstatt waren sie der Meinung, sie hätten dafür ein besseres Mittelchen. Das war neongrün und deutlich flüssiger als Hylomar. Wegen der geringeren Zähflüssigkeit waren sie der Meinung, das würde sich besser verteilen und daher besser dichten. Da ich bisher mit meinen Methoden keinen Erfolg hatte, habe ich sie mal machen lassen.

Als ich jetzt aber das ganze das erste Mal seitdem wieder betrachtet habe, sah es nicht sehr vertrauenserweckend aus. Wenn man hinter das Ölfangblech schaut, sieht man dort ja den Lauf- und Zwischenring auf dem Achsstummel. Ursprünglich war da zwischen den beiden ein gleichmäßiger Rand, wo das grüne Zeug beim Verpressen rausgequollen ist. Jetzt war es an einigen Stellen allerdings nicht mehr grün sondern braun, vor allem an der Unterseite des Achsstummels. Außerdem waren Unebenheiten zu erkennen, als hätten sich dort Blasen gebildet, die dann geplatzt sind. Das lässt mich vermuten, dass das Dichtmittel womöglich zu dünn war und mit der Zeit vom Öl rausgespült bzw. -gedrückt worden ist und daher die Undichtigkeit kam.

Ich habe daher jetzt die Fugen zwischen Achsstummel und Zwischenring sowie zwischen Lauf- und Zwischenring von außen her mit Hochtemperatur-Silikon nachgedichtet. Da sich bei der Spielmessung nichts ergeben hat, würde ich das jetzt erstmal dabei belassen und wieder fahren. Dann werde ich sehen, ob meine Vermutung korrekt ist oder nicht.

Gruß,
Robert

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#133 Beitrag von Konstrukteur » 2022-05-02 7:45:38

Blaue_Selma hat geschrieben:
2022-05-02 3:40:00
Hallo zusammen,
dave hat geschrieben:
2022-04-30 23:01:53
nur zur sicherheit .. die messuhr sieht recht weit eingefahren aus und der millimeterzeiger steht an einem ende der skala,
stand die messuhr evtl. beim messen einfach am anschlag ?
So sieht die Uhr im unbelasteten Zustand aus:

Bild

Die hat einfach einen kurzen Messstift. Ich habe sie bei der Messung vom Zustand im Bild auf ca. "0" vorgespannt, also etwa um 65 µm. Von daher sollte das gepasst haben.
dave hat geschrieben:
2022-04-30 23:01:53
und da sich auch mit hebel nix bewegt hat (massive stahlteile geben ja trotzdem elastisch etwas nach)
Bewegt hat sich schon was, allerdings war das nur die Verbiegung in meinem Hebel und dem "Griff". Da ging schon etwas, nur eben bei der Nabe nicht.
sico hat geschrieben:
2022-05-01 11:40:28
Dann noch eine Bemerkung zum Thema Schleppmoment...
Ja, das leuchtet ein. Der Gedanke ist mir bisher nicht gekommen.
sico hat geschrieben:
2022-05-01 11:40:28
zum Messen eines evtl noch vorhandenen Lagerspiels solltest du einen kräftigen Hebel verwenden, z.B. ein schweres Reifenmontiereisen oder einen Geißfuß.
Das habe ich jetzt noch einmal gemacht. Ich habe einen großen Hebel genommen und die Messuhr genau darunter angesetzt, sodass sie die größtmögliche Auslenkung erfahren sollte. Dann habe ich mit beiden Händen alles gegeben, während jemand anderes die Messuhr beobachtet hat. Aber auch hier hat sich wieder rein gar nichts an der Messuhr getan. Ich habe nur gegen den Hebel gefedert.

Bild

Ich habe es also nicht geschafft, die Nabe in irgendeiner Form zu bewegen. Ich würde daher glauben wollen, dass kein nennenswertes Spiel vorhanden ist.

Gruß,
Robert
Hallo Robert,
wenn sich in Deiner Messuhr wirklich gar nichts bewegt, dann ist an Deinem Versuchsaufbau etwas nicht in Ordnung! (vielleicht stand sie auf Anschlag oder hatte gar keinen Kontakt?)
Du setzt eine µm-Uhr ein, da tun sich viele schwer, sie sauber zu positionieren!
Eine µm-Uhr ist so empfindlich, dass wenn Du da, wo Du das Brecheisen angesetzt hast, mit einem Gummihammer dagegen schlägst, ein Zittern am Zeiger zu sehen ist!!!
Vielleicht kannst Du Dir irgendwo eine Messuhr mit 0,01mm Messbereich besorgen, die sind leichter zu positionieren. (auch da muss der Zeiger vibrieren, wenn ich mit einem Gummihammer
an der Stelle, wo das Brecheisen ist, dagegen schlage!)

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#134 Beitrag von dave » 2022-05-02 9:30:52

moin,

das bleibt ja echt spannend hier!

@konstrukteur : ich denke schon dass die uhr vorhandenes spiel korrekt anzeigen würde wie sie eingerichtet ist, im unbelasteten zustand sieht man ja dass noch bewegung in beide richtungen möglich ist, also ist auch meine vermutung aus viewtopic.php?p=997803#p997803 falsch .

sicher ist das tausendstel auflösung sehr nervös, aber ich finde das nervt eher bei digitalen messuhren (wobei man da ja auch die letzte stelle ignorieren kann).

was ich hier entweder überlesen habe oder noch niemand davon schrieb : nach form des kegelrollenlagers würde ich vermuten dass die nabe schwerkraftbedingt eher nach "aussen" (vom differential weg) rutscht.
wenn also spiel da wäre und die "hangabtriebskraft" in den kegelrollenlagern reicht um das fett weitgehend zu verdrängen, würde das hebeln wie auf den fotos nur diese kraftrichtung verstärken.

wenn wirklich spiel gemessen werden soll, müsste das lager nach meinem laienverständnis während der messung zum differential hin und vom differential weg belastet werden, oder ?

ab wieviel radialspiel wird so ein ring eigentlich undicht - irgendwo ab ein oder zwei zehntel mm ?

beste grüße,
dave
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#135 Beitrag von Konstrukteur » 2022-05-02 9:47:11

dave hat geschrieben:
2022-05-02 9:30:52
moin,

das bleibt ja echt spannend hier!

@konstrukteur : ich denke schon dass die uhr vorhandenes spiel korrekt anzeigen würde wie sie eingerichtet ist, im unbelasteten zustand sieht man ja dass noch bewegung in beide richtungen möglich ist, also ist auch meine vermutung aus viewtopic.php?p=997803#p997803 falsch .

sicher ist das tausendstel auflösung sehr nervös, aber ich finde das nervt eher bei digitalen messuhren (wobei man da ja auch die letzte stelle ignorieren kann).

beste grüße,
dave
Hallo dave,

natürlich kann ich mit der Uhr, wenn sie richtig eingestellt ist, dass Spiel messen.
Aber wie Robert schrieb, bewegt sich bei ihm halt gar nichts. Deshalb mein Hinweis auf eine falsche Messanordnung.
Aus Erfahrung weiß ich, dass mechanische µm-Uhren immer ein Zittern am Zeiger aufweisen, wenn Erschütterungen auftreten. (Schlag mit Gummihammer reicht da immer aus)

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#136 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-05-02 10:23:25

Hallo zusammen,
Konstrukteur hat geschrieben:
2022-05-02 7:45:38
Eine µm-Uhr ist so empfindlich, dass wenn Du da, wo Du das Brecheisen angesetzt hast, mit einem Gummihammer dagegen schlägst, ein Zittern am Zeiger zu sehen ist!!!
Ich schau das gleich noch einmal an, ob da ein Zittern ist, wenn ich mit dem Gummihammer schlage.
Konstrukteur hat geschrieben:
2022-05-02 7:45:38
Vielleicht kannst Du Dir irgendwo eine Messuhr mit 0,01mm Messbereich besorgen, die sind leichter zu positionieren.
Hab ich auch eine da und werde ich dann genauso testen, inkl. Schlägen sowie Hebeln.
dave hat geschrieben:
2022-05-02 9:30:52
was ich hier entweder überlesen habe oder noch niemand davon schrieb : nach form des kegelrollenlagers würde ich vermuten dass die nabe schwerkraftbedingt eher nach "aussen" (vom differential weg) rutscht.
wenn also spiel da wäre und die "hangabtriebskraft" in den kegelrollenlagern reicht um das fett weitgehend zu verdrängen, würde das hebeln wie auf den fotos nur diese kraftrichtung verstärken.
Solche Gedanken hatte ich auch schon. Allerdings ist mir keine Möglichkeit eingefallen, wie ich mit geeigneter Kraft in die andere Richtung hebeln kann, da mir der Angriffspunkt fehlt. Ich hatte nur eine Idee, wie ich das ganze nach Montage nochmal prüfen kann:
Wenn alles wieder dran ist, aber das Rad noch aufgebockt, setze ich die Messuhr von hinten gegen die Bremstrommel. Wenn ich dann das Auto langsam auf das Rad absenke, sollte das Gewicht des Autos in die andere Richtung hebeln als vorher ich bzw. das montierte Rad. Das wollte ich dann ganz zum Schluss noch machen und schauen, was rauskommt.

Gruß,
Robert

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#137 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-05-02 11:08:32

Hallo zusammen,

Habe gerade beide Uhren getestet. Mit Schlägen zittern beide wie sie sollen, beim Hebeln aber weiterhin kein Ausschlag.

Daher werde ich jetzt wieder alles zusammenbauen und noch die Messung am Schluss durchführen, wie im letzten Post beschrieben. Dann erstmal wieder fahren und beobachten.

Falls ihr noch Tipps und Anmerkungen habt, trotzdem gern her damit. Dann spare ich mir beim nächsten Mal ein bisschen Zeit mit hin- und herposten, falls es immer noch undicht sein sollte.

Gruß,
Robert

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#138 Beitrag von husky240 » 2022-05-02 12:05:28

dave hat geschrieben:
2022-05-02 9:30:52

was ich hier entweder überlesen habe oder noch niemand davon schrieb : nach form des kegelrollenlagers würde ich vermuten dass die nabe schwerkraftbedingt eher nach "aussen" (vom differential weg) rutscht.
wenn also spiel da wäre und die "hangabtriebskraft" in den kegelrollenlagern reicht um das fett weitgehend zu verdrängen, würde das hebeln wie auf den fotos nur diese kraftrichtung verstärken.
Moin,

es sind ja zwei Lager verbaut ;)
Screenshot 2022-05-02 120110.jpg
Das ganze läuft in Öl...

Es bleibt spannend.
Sicos Gedanken zum Thema Schleppmoment finde ich interessant und werde das auf jeden Fall mal testen. Kann aber eine Weile dauern bis ich da Zeit hab.


Gruß vom Nils
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#139 Beitrag von dave » 2022-05-02 13:28:30

husky240 hat geschrieben:
2022-05-02 12:05:28
es sind ja zwei Lager verbaut ;)
äh ja sorry, stimmt latürnich ! :lol: :idee:
also sollte man irgendwas im bereich des halben spieles messen, falls die nabe von selbst in der mitte hängt ..
und wenn man sich da nicht drauf verlassen will und das ganze spiel messen will also weiterhin drücken und ziehen ?
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#140 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-05-02 17:38:17

Hallo zusammen,

ich habe jetzt alles wieder zusammen und wie gesagt zuletzt nochmal die Spielmessung durchgeführt. Dazu habe ich das Rad genau so montiert, wie ich auch losfahren würde: alle Radmuttern voll angezogen, Bremsen frei, Wellenspiel eingestellt.

Ich habe die Uhr an der Achsbrücke festgemacht und auf die Bremstrommel von hinten getastet, so mittig wie möglich. So sah der Aufbau aus:

Bild

Das Rad war zunächst noch angehoben, da habe ich die Messuhr folgendermaßen vorgespannt:

Bild

Dann habe ich langsam den Wagenheber abgelassen. So sah die Uhr aus, als das Rad komplett unten war:

Bild

Nach dem Ablassen habe ich erneut hochgepumpt und bin annähernd wieder auf die Ausgangsposition gekommen.

Ich habe währenddessen auch meine Handykamera draufgehalten, damit der gesamte Prozess nachvollziehbar ist und man sieht, dass der Messstift Kontakt hat, die Uhr vorgespannt ist, auf Klopfen reagiert etc.




Die Bewegung von 95 µm auf 595 µm ergibt einen Weg von 0,5 mm. Dieser Messung zufolge wäre also ein deutliches Kippspiel vorhanden. Jetzt ist die Frage, wie ernst zu nehmen ist das? Ich habe schon darüber nachgedacht, ob das Spiel von woanders kommen könnte? Mich macht halt stutzig, dass ich ohne Rad etc. so gar nichts bewegt bekommen habe. Aber mein popliger Hebel verglichen mit mehreren Tonnen ist halt auch ein Unterschied. Außerdem habe ich ja auch in die andere Richtung gehebelt.
Könnte die Bremstrommel gegenüber der Nabe die Ursache für dieses Spiel sein? Ich habe keinen Drehmomentschlüssel für die Radmuttern verwendet, sondern einfach ein Radkreuz mit langem Hebel.
Es könnte natürlich auch sein, dass sich der Achsstummel unter dem Druck verformt und es sich gar nicht um Spiel handelt. Ich kann nicht einschätzen, ob das dafür ein realistischer Wert wäre.

Gruß,
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#141 Beitrag von Enzo » 2022-05-02 18:50:02

Hallo Robert,

kennst du niemanden in der Nähe, der der die nötige Erfahrung besitzt, das Spiel ohne jegliche Messtechnik einzustellen? Den Weg würde ich gehen.

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#142 Beitrag von Jimmy » 2022-05-02 19:07:08

Hallo,
ich würde nicht davon ausgehen, das du hier wirklich 0,5mm Spiel misst, hier kommt auch eine gewisse Elastizität mit ins Spiel, und diese Messmetode ist so nicht beschrieben und kann ganz andere Ergebnisse auf der Messuhr hervorzaubern als für die angegebene Messmetode angegeben sind.

Und Stemco-Ring hin oder her, der muß doch etwas Toleranz/Spiel zulassen können, so ein Magirus ist doch keine Raketentechnick.

Vielleicht ist in dem ganzen Sandwich axial der Wurm versteck.

Irgendwann wird auch dieses Rätsel gelöst werden. :positiv:

Gruß, Jimmy

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#143 Beitrag von sico » 2022-05-02 19:54:45

Für so eine Messung sollte der Messstift auf einer kleinen Fläche tasten, die von Schmutz, Rost und Lack befreit ist.
Die Tastfläche sollte eine fein angeschliffene und blanke Oberfläche haben.
Beim Aufbringen der Last hat sich die Bremstrommel etwas gedreht. Das verfälscht das Messergebnis.
LG.Sigi

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#144 Beitrag von Konstrukteur » 2022-05-02 21:28:44

Hallo Robert,
gibt es irgendeine Möglichkeit tiefer zu messen, zum Beispiel in Höhe des Lagerdurchmessers?
Wenn nicht, kannst Du auch über den Dreisatz die tatsächliche Abweichung in Lagerdurchmesserhöhe ermitteln.
Je weiter außen du misst, desto größer dürfte die Abweichung werden. (halt Winkelfunktion)
Und eine elastische Verformung findet unter Last ja jetzt auch statt.

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#145 Beitrag von felix » 2022-05-02 22:23:51

Hallo Robert,

da hast du die Durchbiegung der Achse gemessen, nicht das Lagerspiel. Um das Lagerspiel zu messen, genügt es, dir Radnabe kräftig zu packen.

Ich würde eine Lagerung immer nach WHB einstellen, wenn dort ein Schleppmoment angegeben ist, würde ich genau das anwenden.

Offensichtlich waren die Lager bei Demontage spielfrei. Daher kann Spiel keine Ursache für die erneute Undichtigkeit sein. Man muss die Ursachen neu denken.

MlG
Felix

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#146 Beitrag von Enzo » 2022-05-02 22:29:16

Jimmy hat geschrieben:
2022-05-02 19:07:08
Und Stemco-Ring hin oder her, der muß doch etwas Toleranz/Spiel zulassen können, so ein Magirus ist doch keine Raketentechnick.
Das denke ich auch die ganze Zeit. Wenn das Teil so empfindlich auf kleinste Toleranzen reagiert, dann müsste doch bei jeder zweiten Achse das Öl austreten.

Jens

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#147 Beitrag von Enzo » 2022-05-02 23:09:44

Hallo Robert
eine Frage. Weiter oben schreibst du von Abdichtung mit Hylomar und nachträglich mit Silikon. Was bezeichnest du als Lauf und Zwischenring? Da stehe ich auf dem Schlauch. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich an einer Stelle Hylomar benutzt habe.
Radlager und Stemco hatte ich mit so einer Art bolivianischen Loctide mittelfest eingeklebt und den Verschleissring im Backofen auf Temperatur gebracht. Dann auf den Achsstummel geschoben und fertig.
Wo an dieser Stelle hast du nachträglich abgedichtet?

Gruss Jens

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#148 Beitrag von Blaue_Selma » 2022-06-07 21:34:42

Hallo zusammen,
Enzo hat geschrieben:
2022-05-02 18:50:02
kennst du niemanden in der Nähe, der der die nötige Erfahrung besitzt, das Spiel ohne jegliche Messtechnik einzustellen? Den Weg würde ich gehen.
Hätte ich auch schon längst gemacht, wenn ich nicht im Ausland unterwegs wäre.
Jimmy hat geschrieben:
2022-05-02 19:07:08
ich würde nicht davon ausgehen, das du hier wirklich 0,5mm Spiel misst, hier kommt auch eine gewisse Elastizität mit ins Spiel, und diese Messmetode ist so nicht beschrieben und kann ganz andere Ergebnisse auf der Messuhr hervorzaubern als für die angegebene Messmetode angegeben sind.
sico hat geschrieben:
2022-05-02 19:54:45
Für so eine Messung sollte der Messstift auf einer kleinen Fläche tasten, die von Schmutz, Rost und Lack befreit ist.
Die Tastfläche sollte eine fein angeschliffene und blanke Oberfläche haben.
Beim Aufbringen der Last hat sich die Bremstrommel etwas gedreht. Das verfälscht das Messergebnis.
Ja, das war wohl eine wenig sinnvolle Messung. War allerdings auch eher eine Verzweiflungstat als alles andere. Aufgrund der neusten Entwicklung (s.u.) gehe ich derzeit davon aus, dass das Ergebnis meiner ursprünglichen Spielmessung korrekt war und kein Spiel vorhanden ist.
Enzo hat geschrieben:
2022-05-02 23:09:44
Weiter oben schreibst du von Abdichtung mit Hylomar und nachträglich mit Silikon. Was bezeichnest du als Lauf und Zwischenring? Da stehe ich auf dem Schlauch. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich an einer Stelle Hylomar benutzt habe.
Radlager und Stemco hatte ich mit so einer Art bolivianischen Loctide mittelfest eingeklebt und den Verschleissring im Backofen auf Temperatur gebracht. Dann auf den Achsstummel geschoben und fertig.
Wo an dieser Stelle hast du nachträglich abgedichtet?
Der Verschleissring (auch Laufring genannt) wird ja nicht direkt auf den Achsstummel aufgeschoben, sondern sitzt auf einer Art "Adapter", dem Zwischenring. Der hat den Innendurchmesser so, dass er auf dem Achsstummel fest sitzt und den Außendurchmesser so, dass genau der Laufring draufpasst. Hier mal ein Bild aus dem WHB:

Bild

Dort ist auch die Rede von Dichtmittel zwischen den beiden Ringen. Wenn das bei dir ohne ging, hattest du wohl Glück, dass die Passung genau genug ist und auch keine Beschädigungen auf der Außenseite des Zwischenringes sind.

Hier mal ein Bild, wie das ganze montiert von außen aussieht. Das Bild war von einer früheren Reparatur, nicht der letzten, es zeigt also weder das ungeeignete Dichtmittel noch das Ergebnis nach dem Abdichten.

Bild
Achsrohr - Rot
Zwischenring - Grün
Laufring - Blau

In Violett angedeutet ist der Querschnitt der Silikonfuge. Rundherum habe ich eine Art Hohlkehle über der gesamten Kante vom Achsrohr bis zum Laufring hergestellt.

Das liegt nun ca. 2300 km zurück. Seit dem ist keine erneute Leckage aufgetreten. Daher gehe ich derzeit davon aus, dass meine Spielmessung und Diagnose zuletzt korrekt waren: Spielfreiheit ist gegeben, das Dichtmittel war ungeeignet und die nachträgliche Abdichtung hat Abhilfe geschaffen.

Ich denke also, dass ich zu Beginn meiner Odyssee das Spiel zu lose hatte, wodurch die Lager Schaden genommen haben. Das hat dann dazu geführt, dass der Tausch der Dichtung allein nichts gebracht hat, sondern diese immer wieder durch die Lager ruiniert wurden. Erst als ich auch die Lager mitgetauscht und das Schleppmoment höher eingestellt hatte, hat sich dauerhafter Erfolg eingestellt.

Ich danke allen an diesem Thread Beteiligten vielmals für die Hilfe :unwuerdig:

Falls noch jemand Bedarf an Dichtungssätzen (DPH-Stemco-Nachbau, Rundschnur sowie Hohlrad-Wedi) hat, gerne eine PN an mich. Ich hatte bei DPH eine größere Menge abnehmen müssen und habe daher jetzt noch einige davon übrig.

Viele Grüße,
Robert

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Enzo
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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#149 Beitrag von Enzo » 2022-06-10 1:21:13

Hallo

Vielen Dank für die Aufklärung. Die Achsen vom 170er und vom 110 17' verwenden zwar den gleichen Stemco, sind vom Aufbau jedoch unterschiedlich, wenn ich die Fotos richtig interpretiere. Aber egal, Hauptsache die Achse ist dicht :D

Jens

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Re: Magirus 170 - Stemco wiederholt undicht

#150 Beitrag von MdBs » 2022-07-16 18:44:17

sico hat geschrieben:
2021-11-01 12:38:41
Die Radnaben der 170er Magirus Fahrzeuge gab es in zwei verschiedenen Ausführungen:
Mit flachem Stemco-Ring
mit gekröpftem Stemco-Ring.

Den gekröpften Stemco-Ring kann man derzeit nur ganz schwierig beschaffen, z.B. aus USA, wenn mandie genaue Bezeichnung und die Maße weiß.
Meines Wissens verkauft JFW den flachen Stemco-Ring als Ersatz für den gekröpften Stemco-Ring.
Der flache Ring ist dabei eigentlich zu kurz und schnäbelt nur ca 1 mm auf den Laufring. Das kann dicht werden, kann aber auch nicht dicht werden.
LG
Sico
Stemco-Ringe mit Vergleichsnummern 2475977, 2477421, 2479949 können im Web unter https://www.magirus-deutz.ch/anfrage-ersatzteile.html bestellt werden
Gruss MdBs

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