Schutz für Rahmen, Radkästen, Unterboden, Achsteile... Wie am besten vorgehen? Zuviel Bäume im Wald.

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
pgs
Selbstlenker
Beiträge: 151
Registriert: 2019-10-21 14:48:31
Wohnort: Baden-Württemberg

Schutz für Rahmen, Radkästen, Unterboden, Achsteile... Wie am besten vorgehen? Zuviel Bäume im Wald.

#1 Beitrag von pgs » 2021-02-27 16:18:53

Hallo zusammen,

vorweg: Ja, ich kenne Google und die Forensuche. Und ich habe auch schon massig Zeit verbracht, mich durch die mannigfaltigen Ergebnisse zu lesen. Jetzt geht es mir aber so wie jemandem, der einfach nur einen Joghurt kaufen möchte, und nun im Supermarkt in der Joghurtabteilung vor dem Joghurtregal steht: Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Gleichzeitig habe ich konkrete Fragen und Anforderungen, die ich mir aus den Webergebnissen nicht so recht zusammenbauen kann. Ich erhoffe mir also sozusagen jemanden, der mir sagt: "Du willst also einen Joghurt ohne Fruchtstücke, ohne Geschmack, am besten Bio, und leicht zu öffnen? Ganz klar, nimm DEN da."

Ok, weg vom Joghurt zum konkreten Fall. Mein Fahrzeug ist ein Volvo C303, 1974. Also Rahmen mit aufgesetzter Karosserie. Die Karosserie ist verzinkt. Ich habe noch keinen nennenswerten Rostbefall, und das soll auch so bleiben. Als der Wagen zu mir kam, vor ca. 18 Monaten, waren Unterboden, Rahmen und Teile wie z.B. Kardanwelle mit einem ca. ein Millimeter dicken Fett oder Wachs überzogen. Dreck blieb drauf haften und bröselte mit beim Schrauben immer schön ins Gesicht. Der Überzug ließ sich mit dem Fingernagel wegschieben. Zwischen den Fingern verrieben war es eher so wie geknetetes Kerzenwachs. Es war deutlich härter als Vaseline. Die Farbe würde ich mit gelblich-bräunlich bezeichnen. Es wurde offenbar gespritzt, das sah man an manchen Stellen, wo mehr aufgetragen war.

Nach drei Offroadparks inklusive Schlamm und der dazugehörigen Wäsche mit dem Hochdruckreiniger (und im Fürstenforest ist der Hochdruckreiniger wirklich einer!) ist dieser Schutz nun langsam weg. Nach dem Winter habe ich den Wagen nun erneut abgedampft. Nun ist nicht mehr wirklich viel vom Schutz da. Daher möchte ich das neu machen.

Der Rahmen ist lackiert und hat noch keine Lackabplatzer oder sichtbaren Rost. Mikrorisse im Lack kann ich natürlich nicht ausschließen, auch weiß ich nicht, wie es auf der Rahmenoberseite aussieht.
Bei den Teile wie Achsen oder Wellen sieht es genauso aus.
Der Unterboden ist ähnlich, hier und da gibt es aber Stellen, wo der Lack weg ist und die Verzinkung sichtbar ist. Vor allem im Spritzschatten der Räder.
Am "schlimmsten" sind die Radkästen. Vorne ist der Lack teilweise weg, Verzinkung sichtbar, aber kein sichtbarer Rost. Hinten ist ganz leichter Rost zu sehen, aber noch nicht narbig, eher schmierig wie Werkzeug, das man naß eingepackt hat, also nur Oberfläche, es ist noch nicht so, dass man eine Bürste bräuchte, um es wegzumachen. In den Radkästen sind noch Reste von irgendeinem schwarzen Überzug. Das Zeug ist steinhart und spröde und dort, wo es noch ist, haftet es brutal. Ich kann es aber mit einem Stechbeitel wegmachen.

Zu den Rahmenbedingungen: Ich habe weder Druckluft noch Strom vor Ort (Generator könnte ich allerdings leihen). Ich kann da auch nicht große Sauereien veranstalten. Also wären mit Produkte, die ich mit Spraydosen (auch wenns mehr kostet), Drucksprüher (Gartenspritze), Pinsel, Rolle verarbeiten kann, am liebsten. Irgendwas, was ich erhitzen, mit Kompressor sprühen und mir danach die Kündigung abholen kann wie Mike Sanders fällt also flach. Auch wird der Wagen ab und am im Gelände bewegt. Wenn also der Dreck nicht allzu stark haften bleibt, wäre das gut.

In den Hohlräumen der Karosserie ist es etwas wachsig. Da habe ich zum Teil schon Fluid-Film ASR mit der langen Sonde eingebracht. Beim Rahmen innen und den restlichen Karosseriehohlräumen möchte ich genauso vorgehen.

Der Rahmen und die Fahrwerksteile sind wie gesagt lackiert ohne sichtbare Beschädigungen. Lackieren würde ich den eigentlich jetzt nicht wollen. Man kommt fast überall gut hin. Da würde ich am liebsten eine Art Wachs aufbringen. Oder besser Permafilm? Oder doch ganz anders, nämlich Owatrol?

Der Unterboden, da bin ich mir gar nicht sicher. Da wäre was zum Sprühen toll in der Verarbeitung. Aber auch Pinseln ginge.

In den Radkästen muss der Rost weg, klar. Da benötige ich einen Umwandler. Die Reste der alten Beschichtung müssen auch noch weg, das bekomme ich mit dem Stechbeitel hin. Dann muss ein Lack drauf, richtig? Und dann noch eine Schicht irgendwas gegen Steinschlag! Nur: Welche Produktkombination?

Ich habe mir gestern noch die TimeMax-Produkte angeschaut, und die gefallen mir von der Abstimmung her ganz gut (oder das Marketing ist besser :-) ). Da würde ich für die Radkästen sagen: SpeedLotion No.1 als Rostversiegler. Dann mehrere Schichten Color, danach Body.
Hier geht der Zweifel aber schon wieder los: reicht nicht auch UBS Clear und danach Body?

Ich hänge noch einige Bilder an.

Hier der Rahmen. Das "feuchte" an der Unterkante sind noch Reste des alten Schutzes. Da ist aber kein Rost drunter. Oliv ist die Originallackierung, schwarz wurde vom Vorbesitzer drübergespritzt, das ist eine nicht wirklich benzinfeste Farbe.
rahmen.jpg
Radkasten Übersicht. Leider noch Dreck dran, das ist teilweise wie Beton... ganz rechts die Reste des alten harten Schutzes.
radhaus.jpg
Hier der hintere Radkasten mit dem beginnenden Rost. Rechts das feuchte ist Öl, mir ist ein Fläschchen im Kofferraum umgekippt...
radhaus2.jpg
Und hier der Radkasten nochmal von unten.
radhaus3.jpg
Habt vielen dank für alle Ratschläge!

Mark86
Kampfschreiber
Beiträge: 12877
Registriert: 2014-10-11 14:29:35

Re: Schutz für Rahmen, Radkästen, Unterboden, Achsteile... Wie am besten vorgehen? Zuviel Bäume im Wald.

#2 Beitrag von Mark86 » 2021-02-27 16:40:37

Spruehdosen kannst vergesse. Unterbkdenschutzwachs von Teroson, kannst Pinseln, ggfls 2 oder 3x, bindet ab, zieht kein Dreck.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

Benutzeravatar
pgs
Selbstlenker
Beiträge: 151
Registriert: 2019-10-21 14:48:31
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Schutz für Rahmen, Radkästen, Unterboden, Achsteile... Wie am besten vorgehen? Zuviel Bäume im Wald.

#3 Beitrag von pgs » 2021-03-01 19:54:23

Ein kleines Update: Das, was ich als alten Unterbodenschutz vermutet hatte, ist Dreck! Er ist ganz schwarz auf der Außenseite und sehr hart. Ich habe aber mal ein größerers Stück weggemacht und mir angeschaut, es ist untendrunter braun und krümelig. Das kann ja kein Bitumen oder so ein. Der Dreck ist so fest, dass ich ihn nur mit einem Stechbeitel oder Spachtel runterbekomme. Dabei würde ich mir aber den guten Lack drunter beschädigen. Ich habe das jetzt mal mit Fluid-Film AS-R eingeweicht und fahren Ende der Woche nochmal zur Waschbox. Das muss noch sauberer werden...

Antworten