LKW-Kauf als Laie

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HaraldS50
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Re: LKW-Kauf als Laie

#61 Beitrag von HaraldS50 » 2021-01-26 16:15:32

Man muss ja bei der Entscheidung was man zum Unterstellen braucht auch überlegen was man da tun will. Nur parken? Nur Wartungsarbeiten oder gar Ausbauen? Lange Standzeiten über Winter, oder wird die Karre jede Woche bewegt?

Minimal-Wunsch ist dann: Trocken und Luftig.

Meine ist dann aber: Geschlossen, minimal beheizbar, minimal 5m Höhe, Stomanschluss, Betonboden

Ich bin halt kein Strassenrand-Schrauber :blush: Hätte ich eine solche Scheune nicht im Zugriff, dann hätte ich da Projekt auch nicht angegangen. Gibt genug abgebrochene Umbauprojekte. :huh:

Gibt dann noch ne Frage: Komme ich mit nem LKW (legal) überhaupt da hin? Ich hab nen Bekannten, der wohnt in ner Sackgasse mit Wendehammer und da steht vorne ein fettes Durchfahrtsverbot ohne 'Anlieger Frei'. Bei mir sieht es am Wohnhaus ähnlich aus. Ich komme nur mit 2km Umweg vor meine Tür. Ausnahmegenehmigung kriege ich nicht. Schon 3 mal Versucht. Kann man natürlich ignorieren, kostet dann aber, und hier ist das Ordnungsamt ziemlich fleißig.

Klar geht es mit weniger und man kann alles ignorieren, muss man aber auch wollen. ;)
Grüße aus der Pfalz
Harald

TurboFreak
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Re: LKW-Kauf als Laie

#62 Beitrag von TurboFreak » 2021-01-27 23:02:16

florian112 hat geschrieben:
2021-01-24 15:50:28
Als Literatur kann ich folgende zwei Bücher empfehlen:

https://www.europa-lehrmittel.de/t-1/fa ... hnik-4516/

https://www.europa-lehrmittel.de/t-1/fa ... echnik-93/
Danke für den Buchtipp! :)

HELLBOY10
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Re: LKW-Kauf als Laie

#63 Beitrag von HELLBOY10 » 2021-01-29 13:15:00

Hallo BickRick

lass Dich nicht entmutigen und kaufe Dir deinen Lkw. Jeder hat mal mit Schrauben angefangen.
Es ist halt learning by doing.Kaufe Fachbücher über Lkw Reparatur und hole Dir Hilfe aus dem
Forum. Am Anfang wird manches mangels Erfahrung und Fachwissen kaputtgeschraubt
werden aber so lernt man. Und denk auf keinen Fall schnell mit der Überholung, Restauration
oder Optimierung des Lkw's fertig zu sein. Leg ein gutes bis sehr gutes finanzielles Polster
zurecht. Ich habe meinen Lkw vor 8 Jahren gekauft und bin immer noch nicht fertig. Auch weil
er nichts von der Stange ist.Was ich sagen will ist das man einen langen bis sehr langen Atem
haben muss. Sowohl in finanzieller als auch in zeitlicher Sicht. Aber wenn es ein Mercedes wird
hast Du einen Riesenvorteil was Teileverfügbarkeit bzw.Teilebeschaffung oder Preise der Teile
betrifft.Das gebe ich neidlos zu obwohl ich mir niemals in meinem Leben einen Cermedes kaufen
würde.

Gruß Richard

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ud68
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Re: LKW-Kauf als Laie

#64 Beitrag von ud68 » 2021-01-29 13:33:57

Und: kaufe den LKW möglichst so, wie du ihn haben möchtest. Es ist meist schneller und billiger, etwas länger nach dem Gewünschten im gewünschten Zustand zu suchen, als auf spätere Anpassung zu setzen.
Meint z.B.: wenn dein LKW eine Servo besitzen soll, dann kaufe einen mit Servo, statt sie später nachzurüsten. Wenn du in Kürze damit fahren willst, dann gönne dir einen im vernünftigen Zustand und keine Bastelgrotte. Dann startet deine Schrauberkarriere mit planmäßiger Wartung und ungeplanten Reparaturen. Das ist besser als mit zusätzlichen 5 bekannten Baustellen anzufangen. Die Baustellen kommen von alleine.
Udo

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Re: LKW-Kauf als Laie

#65 Beitrag von Mark86 » 2021-01-29 15:36:14

Jop. Für den Anfänger ist es sicher besser, etwas zu kaufen bei dem man einsteigen und losfahren kann, als direkt mit einer Jahrelangen Vollbaustelle an zu fangen. Das endet dann oft recht frustriert mit Abbruch.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#66 Beitrag von HELLBOY10 » 2021-01-29 15:57:21

Mark 86

Da gebe ich Dir zu 100% Recht .Geht aber nur wenn man auch die Kohle dafür sofort hat.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#67 Beitrag von Mark86 » 2021-01-29 17:10:25

Ja, wobei es oft billiger ist sofort was fertiges zu kaufen statt selbst zu bauen.
Die Rechnung Selbstbau geht nur auf, wenn man a) richtig kalkuliert und b) auch fertig wird.
Mit nem Projektabbruch verbrennt man oft richtig Geld.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

commander216
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Re: LKW-Kauf als Laie

#68 Beitrag von commander216 » 2021-01-29 17:59:48

Mark86 hat geschrieben:
2021-01-29 17:10:25
(...)Die Rechnung Selbstbau geht nur auf, wenn man
a) richtig kalkuliert und
b) auch fertig wird.
(...)
c) es kann und sich nicht selbst überschätzt.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#69 Beitrag von Mark86 » 2021-01-29 18:13:53

Würde ich unter B schreiben...

Bei vielen Projekten, egal ob dass der Aufbau eines Reise LKWs ist, die Restauration eines Oldtimers oder der Bau eines Hauses weis der Laie am Anfang nicht was ihn finanziell erwartet.
Er könnte natürlich die Profis fragen, meint dann aber oft dass die sich ne goldene Nase verdienen und alles billiger können und hört gerne auf den, der sein Projekt noch nicht fertig hat oder nicht angefangen hat und der sich blos noch an die Hälfte der Kosten erinnern kann.

Bei Häusern ist es nicht so kritisch, da die in der Regel finanziert werden und die Banken genau wissen, was ein m², bzw. der m³ umbauter Raum kostet und dann schon im Hinterzimmerchen hochrechnen. Wenn der Laie meint, er käme mit z.B. 300.000€ hin dann wissen die dass er noch 2x nachfinanzieren muss und daraus 500.000€ werden und gucken, dass die Kreditfähigkeit gleich zu den ausgerechneten 500.000€ passt :D
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Lassie
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Re: LKW-Kauf als Laie

#70 Beitrag von Lassie » 2021-01-29 23:42:42

Wenn der Laie meint, er käme mit z.B. 300.000€ hin dann wissen die dass er noch 2x nachfinanzieren muss und daraus 500.000€ werden und gucken, dass die Kreditfähigkeit gleich zu den ausgerechneten 500.000€ passt :D
Servus Mark,

du bist einfach ein ausgekochter Fuchs. :unwuerdig:
Übrigens bist du gar nicht so weit von der Realität weg - meine Schwester macht als Bänkerin Kreditvergaben für eine süddeutsche Sparkasse für Mittelständler.
Und die Bank rechnet in der Tat oft damit, dass laufende Finanzierungen nachbedient werden müssen und die Unternehmer zwar vorsichtig, mutig und klug - aber eben nicht ausgebufft sind und sich für ihr Geschäft und dem ewigen Wachstumsmantra bis auf die Knochen, achwas, bis aufs Knochenmark mit Haus und Hof und allen Lebensversicherungen verschulden. :cold:

BTW: liebe Angestellte - ihr habt Fixgehalt und 30 Tage Urlaub, euer Arbeitgeber schlaflose Nächte, Bluthochdruck und eine zerrüttete Ehe... denkt mal darüber nach, bevor ihr ihm den neuen Pseudo-Schicki-Micki-Abschreibungs-Geschäftstwagen neidet :ninja:

Viele Grüße
Jürgen
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: LKW-Kauf als Laie

#71 Beitrag von Mark86 » 2021-01-30 10:11:47

du bist
Ne, ne Freundin von mir ist Bankerin :)

Ich hab für mich halt den Anspruch, meine Projekte ordentlich zu kalkulieren und in der Regel geht dass auf. Egal ob LKW Projekt oder Betrieblich oder Bauprojekte. Wenn da einer nach der absolut kalkulierten Zahl gefragt hat, dachte der ich bau mit goldenen Wasserhähnen, Marmor im Bad und Regendusche. Ne, ist alles Plastik...
Sich bei nem LKW Projekt zu verkalkulieren ist, wenn man es für sich privat baut ja nicht mal schlimm, außer dass man halt ne Baustelle stehen hat bis man wieder Geld hat oder nachlegen muss. Bei anderen Projekten ist man schnell insolvent.
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BigRick
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Re: LKW-Kauf als Laie

#72 Beitrag von BigRick » 2021-01-30 21:48:59

Ich möchte mir auch noch ein wenig Zeit lassen, bzw etwas mehr Kohle zur Seite schaffen und dann ein sauberes Fahrzeug kaufen. An eine Vollbaustelle würde ich mich als erstes Projekt absolut nicht rantrauen.
Habe vor 2 Jahren den Fehler gemacht, ein 124er T-Modell zu kaufen. Ein Fehler war es weil an dem Hobel echt viel zu machen war, ich habe da doppelt so viel Kohle reingesteckt als ich jemals dafür wieder sehen werde. Naja, jetzt habe ich ihn halt. Entlohnt mit endloser Freude beim Fahren. Macht die Kosten nicht wieder gut, aber entlohnt.
Denke wenn man damit beim LKW anfängt kann es richtig teuer werden.

Naiv vielleicht, aber für den Ausbau rechne ich mit relativ geringen kosten. Möchte mit Holz bauen, habe da einen befreundeten Zimmermann bei der Hand der mich instruieren wird. Was wird das bisschen Holz schon kosten :joke: #

BTW: liebe Angestellte - ihr habt Fixgehalt und 30 Tage Urlaub, euer Arbeitgeber schlaflose Nächte, Bluthochdruck und eine zerrüttete Ehe
Ich gönne jedem alles was er sich durch seine ehrliche Arbeit leistet. Aber wenn ich selbst schlaflose Nächte und Bluthochdruck habe und die Leistungen im vergangenen Jahr nicht einmal verbal gedankt werden, vergeht die Sympathie irgendwann.
Vielleicht sollte ich den Job wechseln :ninja:

Mark86
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Re: LKW-Kauf als Laie

#73 Beitrag von Mark86 » 2021-01-30 22:41:09

Siehste, mit 124er T Modellen verdiene ich mein Geld :D

Das Holz kostet wahrscheinlich nicht die Welt, wenn du es nimmst und legst es in den LKW rein, dann kostet dass auch nicht viel.
Wenn du anfängst es zu Möbeln zu bauen und brauchst Schubladenbeschläge, Scharniere, Verschlüsse, Verbinder, Schrauben, usw. usf. dann kosten die doppelt so viel wie dass Holz :)
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#74 Beitrag von Der Initiator » 2021-01-31 12:39:45

Mark86 hat geschrieben:
2021-01-30 22:41:09
Siehste, mit 124er T Modellen verdiene ich mein Geld :D
Genau deswegen sollte man lieber einen Bogen um das Modell machen. Nicht deinetwegen :-)
Davon abgesehen ist der 123 sowieso schöner.
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

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Re: LKW-Kauf als Laie

#75 Beitrag von bachmarc » 2021-01-31 15:13:28

Ganz ehrlich ich glaube wenn Sparen die alleinige Motivation fürs Schrauben ist und diese nicht durch schwäbischen Geiz, sondern „nix übrig haben“ zu Stande kommt... ganz schwierig dann mit LKW glücklich zu werden.

Wenn dich ne Panne auf der Autobahn zwei Monatslöhne kostet, dann hätte echt miese Vipes beim Losfahren.
Ich bemühe mich viel selbst zu machen aber es ist Hobby... wenn ich’s nicht hinbekomme, dann ist da noch ne Wekstattoption und kein Totalverlust.
MAN G90 8.150 Bj 1994

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Re: LKW-Kauf als Laie

#76 Beitrag von Das-Alti » 2021-02-21 5:02:02

Mal was von mir einem LKW Schrauber "Lehrling".

Ich habe mein Abenteuer vor etwas mehr als einem Jahr im November 2019 mit einem 1222 AF angefangen. Auch mir wurden selbige Argumente wie schon geschrieben ans Herz gelegt. Ich hatte jedoch schon einige Jahre Erfahrung mit dem Schrauben an VW T3 und an das ein oder andere von meiner LKW Fahrschule mit Technikausbildung bei der Armee konnte ich mich erinnern.

Grundsätzlich kann ich nun sagen:

Es ist nicht unbedingt die komplexe Technik die für mein Verständnis weniger Komplex ist als ein VW Bus als eher die Tatsache, dass alle Teile an den Fahrzeugen einfach mal 5 Nummern größer und schwerer sind. Wenn der Karren steht und nicht mehr fahren will, dann steht der und den schiebst du eben mal nicht so einfach zur Seite. Wenn du was zerlegst, musst dir genau überlegen welche Teile du da abschraubst und ob du die alleine gehoben bekommst. Hast du den Platz um die Kiste zu sprengen und umzubauen. Das sind die Fragen die sich da für mich beim bauen gezeigt haben.

Alles was mit Technik zu tun hat, kannst du hier im Forum anfragen oder nachlesen, das ist in meinen Augen nicht das Problem.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#77 Beitrag von Ueberholnix » 2021-08-09 0:47:32

BigRick hat geschrieben:
2021-01-25 11:33:19
Ich könnte ja einen provisorischen Boden aus Gehwegplatten hinlegen damit der Wagenheber/Unterstellbock stabiler steht. Wobei zerlegt auf Böcken stehen lassen ist ohnehin nicht so ne sichere Sache oder?
Im Kat-Forum gab´s mal einen Bericht, wo ein Bock unter einem LKW zusammengebrochen ist (obwohl er laut Spezifikation eigentlich dicke hätte halten müssen; war wohl ein Materialfehler). Der Kat stand dann mit der Bremstrommel auf dem Hallenboden - zum Glück nicht auf seinem Besitzer. Respekt vor den Gewichten hier ist sicherlich lebensverlängernd...

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jmdahlhaus
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Re: LKW-Kauf als Laie

#78 Beitrag von jmdahlhaus » 2021-08-09 13:45:59

Hallo Gemeinde !

Intro:
Fahre einen 80-16 2WD EX-Feuerwehr GWG, d.h. eher ein Gemüsetonner, denn richtiger LKW - mit vermeintlich geringer
Komplexität und relativer Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Direkt von der Feuerwehr 2019 gekauft mit 14.ooo und "NULL"-Ahnung von LWK-Technik - geschweige denn
Willen und Können, selber zu schrauben.

Meine bescheidene Meinung nach fast 28.oookm später:
Ohne ein Wartungs- und Reparaturbudget sowie eine LKW-Werkstatt, die Einem helfen will, kann
der schöne LKW sehr schnell zur Immobilie werden.

Ich hatte bislang nur - teilweise langwierige - Standards wie reguläre Wartungen, Leckagen, Reifen, Bremse vorne links, Kupplungszylinder
und Ziegler-Feuerwehrsteuerungen (Motorbremse) und muß schon sagen, daß da gewaltig Euros
versickern.
Gerade, nachdem die >35 Jahre alten Komponenten mal richtig gefordert werden, treten dann nach weiteren 5.ooo-1o.ooo diese
Probleme auf...

... trotzdem bereue ich es nicht, einen 7,49er zu fahren. Das Campen in Feuerwehroptik-Incognito entschädigt für Vieles.

Gruß
Jost

Jan Schwarzkopf
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Re: LKW-Kauf als Laie

#79 Beitrag von Jan Schwarzkopf » 2021-08-11 23:52:09

Was man als Anfänger, wie ich auch, am meisten Braucht ist sehr viel Motivation und vor allem sehr, sehr, sehr gute Nerven (Nach zwei Monaten Fahrgestell-Abschleifen am Stück braucht man sehr viel Motivation wieder in die Halle zu fahren um die letzten paar cm abzuschleifen)

Abgesehen vom Motor/Antriebsstrang ist die Technik bei meinem 1017 relativ überschaubar, bis jetzt habe ich alles hinbekommen, teilweise gibt es hier im Forum sehr gute Anleitungen an welche man sich halten kann. Ich habe bis jetzt beide Achsen komplett zerlegt und auch wieder zusammenbekommen, das komplette Bremssystem überholt,... Die Probleme sind eher die Kleinigkeiten wie durchdrehende Schraubenköpfe, festsitzende Bremsleitungen (Vorderachse zerlegen dauerte zu Zweit keine Stunde, die Bremsleitungen losschrauben den restlichen Tag, da kommt mit der Zeit schon mal etwas mehr Frust auf), nach einem Monat "Hinterachsüberholung" läuft ein paar Tage später wieder Öl aus der Achse :mad: :mad:

Ich habe für den Umbau eine Halle (ungeheizt, ohne richtiges Licht, gepflasteter Boden und eine Steckdose, die ich mir mit allen anderen Hallenbewohnern teilen darf, aber es funktioniert trotzdem) und ein bisschen Handwerkerwerkzeug gehabt. Dazu kam bis jetzt ein Wagenkreuz, Wagenheber, Drehmomentschlüssel und ein paar größere Nüsse/Gabelschlüssel, damit bin ich bis jetzt komplett ausgekommen.

Im Prinzip alles kein Hexenwerk, man sollte sich aber vorher bewusst sein was man sich da genau antut, dass schnell mal mehrere tausende Euro für Ersatzteile verschwinden, man nach Monaten basteln so gut wie kein Erfolg sieht, man trotz vieler motivierter Helfer am Anfang irgendwann alleine weiterschleift :totlach:

Ganz wichtig: Für eine Fahrzeugbesichtigung jemanden mitnehmen, der sich mit der Thematik auskennt oder mit dem Fahrzeug vor dem Kauf in eine Werkstatt. Bei meiner Besichtigung sah bis auf die verrosteten Blattfedern an der Hinterachse für den Laien alles Top aus, im Nachhinein ist so gut wie alles an dem Fahrgestell defekt (Alle Achsen Ölten aus allen Öffnungen, Bremsschläuche rissig, Bremszylinder defekt, Stabilistoren hinüber, Luftpresser fördert Öl, Turbo undicht, etliche Roststellen am Rahmen,...). Eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden, die Werkstattkosten lagen vom Werkstattmeister grob über den Daumen gepeilt bei 20 bis 30k bei 7k Kaufpreis, wenn man dann nichts selber machen kann wirds evtl finanziell kompliziert. Selber machen: Kosten für Ersatzteile bis jetzt unter 3000 Euro, das ist dann doch ein kleiner Unterschied und Aufgeben steht sowieso nicht zur Diskussion (Und an alle "Zweifler", welche mich Vorwarnten, dass ich mit dem kompletten Fahrzeug nicht unter 20k bleiben könnte, bis jetzt bin ich noch gut im Bugdet :blume: )

Im Nachhinein hätte ich als "nicht-Kfzler" mir ein bedeutend jüngeres Fahrgestell gekauft, nach dem Motto "reinsitzen und losfahren" und hätte mich mit ein bisschen Glück nur mit dem Umbau zum Wohnmobil beschäftigen müssen. Ob das Fahrgestell an sich im Ankauf etwas teurer ist fällt im Nachhinein nicht mehr so sehr ins Gewicht.

Und wenn man doch viel Reparieren möchte: Es empfiehlt sich ein weit verbreitetes Fahrgestell zu nehmen, da gibts immer jemand der sich mit Auskennt oder genau diese Sache schon mal repariert hat :angel:

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Re: LKW-Kauf als Laie

#80 Beitrag von Bushrider65 » 2021-08-12 5:29:57

Eschwege hat geschrieben:
2021-01-24 15:00:50
Wenn Du keine Ahnung vom KFZ handwerk hast ....ist das alles zu heftig.
Wenn Du nix weisst ist das ein Buch mit 7 Siegeln.
Und ein 1222 ist ja nun mal gleich was Fetteres.
Ich wehre mich immer dagegen , wenn Manche meinen Jeder könnte das schon irgendwie autodidaktisch....
Letztendlich muss das wohl jeder selber entscheiden .Oft kennt man weder die Person noch die Umstände .
Spricht man mit einem Träumer / Spinner oder jemand der sich wirklich Gedanken macht ?
Ich habe letztes Frühjahr meinen 1824 gekauft und zuhause draussen auf einem Stellplatz komplett hergerichtet .
Kein Kran , keine Grube - nicht mal ein Dach .
Scheint für viele schon ein absolutes no go zu sein .
Dazu bin ich kein Lkw Schlosser und kam mal aus dem Baumaschinen Bereich .
Geht ja gar nicht :joke:
Jeder muss selber wissen was er tut . Wer die Erfahrungen nicht hat tut gut dran sich Hilfe zu holen .
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Re: LKW-Kauf als Laie

#81 Beitrag von joern » 2021-08-12 7:46:02

Mir persönlich wäre meine Lebenszeit zu schade, erstmal 2 Monate den Rahmen abzuschleifen etc., um dann nach 2 Jahren Stillstand das "perfekte" Fahrzeug zu besitzen. Mein Laster muss nicht die nächsten 50 Jahre halten, 20 Reisejahre reichen, in der Zeit rostet der Rahmen nicht durch. Mein Reiselaster musste immer vom ersten Tag an laufen, Matratzen in die Doka, Wasserkanister im Aufbau. Ein paar Tage Fahrunfähigkeit, wenn der neue Tank eingebaut wurde, hat mich schon nervös gemacht.
Klar kann es sinnvoll sein, erstmal "Bremse komplett" zu machen. Ich wechsel den RBZ erst, wenn er defekt ist. Mir ist es wichtiger, unterwegs zu sein und Schrauben eine Notwendigkeit, wenn es sein muss. Regelmäßige Wartungsarbeiten zu Hause ist klar. Ohne meinen Laster regelmäßig nutzen zu können, geht meine Motivation in den Keller. Ich bin auch nicht der Typ, der jahrelang sein Wunschauto "nach Lastenheft konfiguriert". Die Rahmenbedingungen und der Preis müssen stimmen, dann kaufen. Räder, Sitze, Tank neu und den Wohnaufbau zweckmäßig gestalten, fertig.
Aber das ist ja individuell verschieden.
Auf dem Landweg nach Australien 2025, Mitfahrer?

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Re: LKW-Kauf als Laie

#82 Beitrag von Konstrukteur » 2021-08-12 8:00:23

Hallo,
ich bin da auch ziemlich unkompliziert drangegangen. (manche würden sagen blauäugig) :joke:
Mein Fahrzeug ist von PADH.
Habe es mir dort ausgesucht und nur geguckt, wie es mit Rost aussieht.
Das Fahrgestell war topp, die Hütte hatte zwei kleine Rostlöcher, also auch in Ordnung soweit.
Da das Fahrzeug mit neuem TÜV verkauft wurde, sollte dass auch passen.
Ölflecken unterm Auto oder an den Achsen > Fehlanzeige.
Reparaturen bisher: neue Kupplung (die alte war verglast und das Ausrücklager ein Rostklumpen, hatte sich erst bei längerer Fahrt offenbart).
Außerdem die Bremse vorne links, aber das hatte ich ja hier im Forum beschrieben.

Nach dem Kauf das Fahrzeug direkt dem TÜV-Prüfer gezeigt, der hat den sehr guten Allgemeinzustand bestätigt.

Der Aufbau auch vor dem Haus, ohne Halle, ohne Überdachung... :joke:
Gut, ich wohne am Ende einer Sackgasse und die Nachbarn waren neugieriger als ich selbst, wie es mit dem Aufbau weiterging... :D

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: LKW-Kauf als Laie

#83 Beitrag von Bushrider65 » 2021-08-12 8:15:10

joern hat geschrieben:
2021-08-12 7:46:02
Mir persönlich wäre meine Lebenszeit zu schade, erstmal 2 Monate den Rahmen abzuschleifen etc., um dann nach 2 Jahren Stillstand das "perfekte" Fahrzeug zu besitzen.
In meinem Fall ging das eigentlich sehr zügig . Im letzten Jahr war ich Covid bedingt ein Deutschland und konnte nicht zurück ins Ausland an meinen Arbeitsplatz . Der Lkw wurde im Frühjahr gekauft und von mir hergerichtet , im Herbst ging er zum Kofferbauer , Weihnachten kam er zurück und im Frühjahr diesen Jahres konnte ich die erste bescheidene Ausfahrt machen .
Inzwischen bin ich seit Januar diesen Jahres wieder permanent in Usbekistan und kann nur am Auto arbeiten wenn ich zu Hause bin .
Daher wird es auch noch 3 - 4 Jahre dauern bis das Auto für mich "perfekt" ist .
Das ist dann auch der Zeitpunkt wo ich plane aus dem Arbeitsleben auszuscheiden .
In der Zwischenzeit hält mich aber nichts davon ab im Urlaub bereits kleinere Trips zu machen .
Ist halt bei jedem anders .
Einer hat Zeit und kein Geld - der nächste hat Geld und keine Zeit , einer lässt machen um Zeit zu sparen , dem nächsten ist die Zeit egal und macht selber usw.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#84 Beitrag von Mark86 » 2021-08-12 9:22:36

Ich wehre mich immer dagegen , wenn Manche meinen Jeder könnte das schon irgendwie autodidaktisch....
Das ist die Schulmeinung, dass alle Kinder gleich sind und alle Kinder alles werden können.
So wie ich weder n Bild mahlen kann noch singen kann, können andere mit nem Schraubenschlüssel nix gescheites anfangen... So ist die Realität.

Wer natürlich n gewisses Talent hat, kann das lernen, ohne eben nicht. Als Einstiegsauto sollte man aber vieleicht besser mit nem Moped oder nem PKW anfangen und nicht unbedingt mit nem 30+ Jahre altem LKW, vor allem wenn der auf Reisen auch noch zuverlässig laufen soll. Die Technik ist grade im Bereich Bremsanlage schon etwas komplexer und aufwändiger und ein bisschen Schrauber Erfahrung sollte man schon haben. Dazu kommt der Umstand dass da alles groß & schwer ist und entsprechendes Verletzungspotential mit sich bringt. Ein ausgewachsener LKW ist jetzt nicht unbedingt der richtige Einstieg ins Thema Schrauberei, wobei manche ja auch eine steile Lernkurve hin kriegen...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: LKW-Kauf als Laie

#85 Beitrag von Wilmaaa » 2021-08-12 9:45:33

Mark86 hat geschrieben:
2021-08-12 9:22:36
So wie ich weder n Bild mahlen kann
Wieso, man braucht nur eine Papiermühle, um Bilder zu mahlen. :joke:

Ansonsten bitte keine "nature/nurture"-Diskussion anfangen, wenn man vom Thema nix weiter weiß. ;)

Dass man besser mit Moped oder PKW anfängt, halte ich persönlich für eine Mär. Gerade weil beim LKW manches größer ist, sind vor allem ältere Fahrzeuge (mit überschaubarer Technik) recht dankbar zum Einstieg. Denn man bricht sich nicht irgendwo im engen Motorraum die Finger oder muss das Fahrzeug immer gleich hochbocken, um irgendwo dranzukommen.
Damit meine ich nicht, dass man einfach wurschteln sollte und am Ende wird's schon passen. Lernen muss man immer, und sollte man auch, und als Anfänger*in sollte man auch nicht gleich mit einer Hydrair-Überholung anfangen und sich vor allem fachlichen Rat holen, wenn man keine Ahnung hat. Und immer die eigenen Grenzen kennen. :)
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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"Das ist also ein Kleinbus und ein LKW in einem." (Mitarbeiterin über den 170er)

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Re: LKW-Kauf als Laie

#86 Beitrag von felix » 2021-08-12 10:00:56

Mark86 hat geschrieben:
2021-08-12 9:22:36

Das ist die Schulmeinung, dass alle Kinder gleich sind und alle Kinder alles werden können.
So wie ich weder n Bild mahlen kann noch singen kann, können andere mit nem Schraubenschlüssel nix gescheites anfangen... So ist die Realität.

Wer natürlich n gewisses Talent hat, kann das lernen, ohne eben nicht. Als Einstiegsauto sollte man aber vieleicht besser mit nem Moped oder nem PKW anfangen und nicht unbedingt mit nem 30+ Jahre altem LKW, vor allem wenn der auf Reisen auch noch zuverlässig laufen soll. Die Technik ist grade im Bereich Bremsanlage schon etwas komplexer und aufwändiger und ein bisschen Schrauber Erfahrung sollte man schon haben. Dazu kommt der Umstand dass da alles groß & schwer ist und entsprechendes Verletzungspotential mit sich bringt. Ein ausgewachsener LKW ist jetzt nicht unbedingt der richtige Einstieg ins Thema Schrauberei, wobei manche ja auch eine steile Lernkurve hin kriegen...
Moin,

habe mir meinem ersten LKW mit 19 Jahren gekauft, konnte vorher schon musizieren, hatte aber keinerlei grobmechanische Erfahrung. Hatte auch vorher keine Mofa, den ersten PKW habe ich mir mit 28 Jahren gekauft, mit Vergasern bin ich heute noch überfordert. Aber ich hatte viel Begeisterung für Technik. Außerdem ist man in dem Alter noch niedlich, da wird einem gerne vieles gezeigt, habe damals viel Hilfe in einer LKW Werkstatt bekommen.

Eine Grube ist beim Allrad LKW überflüssig.

MlG
Felix

BigRick
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Re: LKW-Kauf als Laie

#87 Beitrag von BigRick » 2021-10-18 11:57:05

Ein kleines Update von meiner Seite:

Im April habe ich einen Düdo auf Mobile.de gefunden. OM314, kurzer Radstand, 30tkm auf der Uhr.
Besichtigt, (in Zusammenarbeit mit Flo aus dem Forum hier) für gut befunden und nach ein Paar Tagen Bedenkzeit gekauft.

Ist zwar kein Allrad LKW aber auch kein Sprinter. Das empfand ich als vernünftigen Mittelweg. Richtig simple Technik, alles nicht ganz so schwer wie bei den größeren Fahrgestellen und im Notfall vermutlich auch leichter wieder zu verkaufen.

Ausbau ist sehr low Budget, im Prinzip ist ein Bett und ein kleiner Ikea Schrank drin. Technisch war er bisher recht zuverlässig, für den TÜV mussten wir die Federaugen neu lagern und ich habe die WaPu sogar alleine getauscht. Für mich eine nervenaufreibendere Operation aber eigentlich war es ganz simpel.
Habe inzwischen um die 4000km (davon 2500 quasi am Stück) damit runtergeschrubbt. Bin gespannt wie die Zukunft aussieht.

Ich werde im Frühjahr meinen Wohnsitz nach Norwegen verlagern, mal sehen wie Düdingers mit dem Winter klarkommt.
Wollte eigentlich den kompletten Rahmen mit Owatrol einjauchen und dann lackieren, da in diesem Jahr andere Dinge dazwischen kamen, wurde daraus leider nichts.
Ich werde demnächst bei einer LKW Werkstatt anfragen ob sie mir die Karre mit Fett vollspritzen würden.
Da das wahrscheinlich sehr schmutzige arbeit ist, möchte ich das lieber nicht selbst auf dem Parkplatz machen...

Habe gerade leider nur ein Bild auf dem Rechner - das war am Tag an dem ich das gute Stück gekauft habe. Möchte nocheinmal anmerken dass das ende April war :motz:
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Mark86
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Re: LKW-Kauf als Laie

#88 Beitrag von Mark86 » 2021-10-18 14:13:38

:)
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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