MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

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Maximilian714d
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MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#1 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-04 15:47:58

Hallo,

Bestimmt hat Jemand eine fachkundige Meinung zu meiner Frage...

Nach dem Wohnmobilausbau ist das Hinterteil sichtbar tiefer geworden, so dass die Gummipuffer der unteren Lage nun auf Anschlag sind (siehe Bild 1+2) und die 3 Hauptlagen fast im negativen Bereich sind... Obwohl erst 2900Kg. (von möglichen 4300kg.) an der Hinterachse gewogen wurden.

Da der Bus 25 Jahre lang ein Bürofahrzeug war und immer mit voller Ladung herumfuhr, bin ich der Meinung dass die Federpakete ermüdet sind.
Ich habe einige Anfragen für Tausch-Federpakete geschrieben und ein Mitarbeiter einer erfahrenen Fahrwerk-Werkstatt am Telefon meinte dass:
  • Es so normal sein könnte
  • Eine Reparatur durch Aufsprengen durchaus möglich sei
Da ich mich schon entschieden hatte die Federpakete gegen neue (dem aktuellen Leer- bzw Reisegewicht angepasste) zu tauschen, bringt mich diese aussage ins Zweifeln.

Kennt sich jemand mit diesen MB Federblatt-Achs-Kombinationen aus?
Was ist eurer Meinung nach die sinnvollste Maßnahme um das Hinterteil wieder hoch zu bekommen und die Federn (bei gegebener Zuladung) im optimalen Bereich arbeiten zu lassen?

Das Fahrzeug ist ein MB T2/LN1 mit 5,9 t. zugelassener Gesamtmasse.
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Verbaute HA: HL2/15-5,8 Baumuster 742.470 (maximale Achslast der Hinterachse laut Fahrzeugschein: 4300Kg)
Leergewicht HA: 2900Kg.
Voraussichtliches Reisegewicht HA: 3200Kg.

Jede Anregung ist willkommen...

Grüße,

Max

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Maximilian714d
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#2 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-05 23:54:38

...
(Um den Beitrag wieder nach oben zu schieben :angel: )
Max

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meggmann
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#3 Beitrag von meggmann » 2020-10-06 15:19:34

Frag doch mal nen Federschmied was der dazu meint - denke der könnte das am besten einschätzen.
Ich persönlich wäre eher für neu, die die ich gesehen habe die neu aufgesprengt wurden haben den Effekt recht kurzfristig wieder annähernd eingebüßt.
Ist aber sicherlich auch eine Preisfrage.

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#4 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-06 16:10:00

meggmann hat geschrieben:
2020-10-06 15:19:34
...die die ich gesehen habe die neu aufgesprengt wurden haben den Effekt recht kurzfristig wieder annähernd eingebüßt.
Diese Erfahrung fehlt mir eben...
Ich bin auch für neu, Geld ausgeben obwohl es dann nicht notwendig gewesen wäre ist aber auch blöd... :idee:
Einen Federschmied aufzuscen hatte ich auch gedacht.
Danke,

Max
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#5 Beitrag von burkhard » 2020-10-06 16:30:43

Federn kann man aufsprengen oder aufschmieden. Aufsprengen ist rausgeschmissenes Geld. Aufschmieden und dabei die Federkennlinien individuell auf das Fahrzeuggewicht und Einsatzprofil abstimmen würde ich sogar neuen Federn vorziehen.
Lass dich von einer guten Federnbude beraten. Die können dir alles anbieten. Aufschmieden oder ganz neue Federn.

Schau dir mal die Videos aus Pakistan und das Video vom Federnwerk Bishoff an. Irgendwann wird dir auffallen, dass bei Bishoff ein Ofen zum Einsatz kommt. Dann kennst du den Unterschied zwischen Aufsprengen und Aufschmieden.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#6 Beitrag von Uwe » 2020-10-06 17:13:40

In der aktuellen Oldtimer-Praxis ist ein netter Bericht, der das Thema gut zusammenfasst...

Grüße
Uwe
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#7 Beitrag von Pirx » 2020-10-06 17:30:59

Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-04 15:47:58
Hallo,

Bestimmt hat Jemand eine fachkundige Meinung zu meiner Frage...

Nach dem Wohnmobilausbau ist das Hinterteil sichtbar tiefer geworden, so dass die Gummipuffer der unteren Lage nun auf Anschlag sind (siehe Bild 1+2) und die 3 Hauptlagen fast im negativen Bereich sind... Obwohl erst 2900Kg. (von möglichen 4300kg.) an der Hinterachse gewogen wurden.

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Hallo Max!

Nur der Vollständigkeit halber: dein T2 besitzt die Sonderausstattungen Q81 "Parabelfedern vorn verstärkt, Stufe II" und Q86 "Parabelfedern hinten verstärkt, Stufe II".

Die Stützblattfeder soll bereits bei einer Hinterachslast von ca. 1800 kg zum Eingriff kommen. Daher halte ich den im Bild gezeigten Zustand bei einer Hinterachslast von 2900 kg für völlig normal.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#8 Beitrag von burkhard » 2020-10-06 18:08:51

Und um es ganz vollständig zu machen:

Parabelfedern lassen sich grundsätzlich weder aufsprengen noch aufschmieden und müssen immer als ganzes Federnpaket getauscht werden.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#9 Beitrag von WorldAndFamily » 2020-10-06 20:20:17

burkhard hat geschrieben:
2020-10-06 18:08:51
Und um es ganz vollständig zu machen:

Parabelfedern lassen sich grundsätzlich weder aufsprengen noch aufschmieden und müssen immer als ganzes Federnpaket getauscht werden.

Viele Grüße
Burkhard
Haben wir nicht vorn alle Parabelfedern an den Magiren? Und gibts die nicht bei Orthuber im Austausch als "aufgearbeitete"?

Gruß Kai
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#10 Beitrag von meggmann » 2020-10-06 20:22:24

Hat ja eigentlich nichts mit dem Thread zu tun aber aufgearbeitet kann auch entrostet und lackiert sein - oder steht da neu aufgesprengt aufgeschmiedet?

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#11 Beitrag von WorldAndFamily » 2020-10-06 20:34:44

meggmann hat geschrieben:
2020-10-06 20:22:24
Hat ja eigentlich nichts mit dem Thread zu tun aber aufgearbeitet kann auch entrostet und lackiert sein - oder steht da neu aufgesprengt aufgeschmiedet?

Gruß Marcel
Hast Recht, da steht nur :"Die Parabelfedern werden von einem deutschen Federnwerk überarbeitet, Sandgestrahlt und neu lackiert (schwarz)." :wack:

Gruß Kai
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#12 Beitrag von meggmann » 2020-10-06 20:49:12

Ich will das ja nicht behaupten - ich hatte Orthuber zwar nicht billig aber eigentlich recht ordentlich in Erinnerung.

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#13 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-07 0:49:56

burkhard hat geschrieben:
2020-10-06 18:08:51

Parabelfedern lassen sich grundsätzlich weder aufsprengen noch aufschmieden und müssen immer als ganzes Federnpaket getauscht werden.

Von MB würde ich auch keine andere Aussage erwarten... :D
Max

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#14 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-07 1:24:59

Pirx hat geschrieben:
2020-10-06 17:30:59
Nur der Vollständigkeit halber: dein T2 besitzt die Sonderausstattungen Q81 "Parabelfedern vorn verstärkt, Stufe II" und Q86 "Parabelfedern hinten verstärkt, Stufe II".

Die Stützblattfeder soll bereits bei einer Hinterachslast von ca. 1800 kg zum Eingriff kommen. Daher halte ich den im Bild gezeigten Zustand bei einer Hinterachslast von 2900 kg für völlig normal.

Pirx
Hallo Pirx,

Erstmal danke für die Info.

Du meinst also dass die Federn in Ordnung sein könnten?

Kannst du mir sagen in welchen Belastungsbereich die "Q86 - Parabelfedern hinten verstärkt, Stufe II" am besten federn können? Ist es möglich irgend wo die Federkennlinie oder Federrate zu lesen?

Wenn die Federn technisch einwandfrei sind dann ist es dumm sie rauszuschmeißen. Ich könnte sie so weiterfahren auch wenn sie etwas hart sind...
Trozdem möchte ich das Hinterteil wieder höher haben (fast 2 Meter Überhang!), es hängt jetzt ein Paar Zentimeter tiefer als das Vorderteil... Evtl durch leichtes Höherlegen (Unterlegklötze zwischen Hinterachse und Federpakete) zu lösen.

Von der anderen Seite denke ich: "geht es nicht ein bisschen besser..?" :huh:

Die sache verlief so:
1. Fahrzeug leer ----> Federn hart wie ein Stück holz
2. Fahrzeug im Ausbau (etwas voller) ----> Plötzlich fuhr es sich sehr angenehm (evtl kurz bevor die untere Stützlage zum Eingriff kommt?)
3. Fahrzeug ausgebaut und reisefertig ----> Federn wieder deutlich härter (wegen des Aufliegen der Stützlage?)

Also komme ich zum Schluss dass:
- es einen Moment gab wo die Feder optimal (für ihre Eigenschaften/Kennlinie) belastet war.
- eine härtere oder andere Feder, bei aktuellem Reisegewicht, in ihrem "Optimalbereich" arbeiten könnte.

...und Burkhart bestätigt meine Denkweise.
burkhard hat geschrieben:
2020-10-06 16:30:43
Aufschmieden und dabei die Federkennlinien individuell auf das Fahrzeuggewicht und Einsatzprofil abstimmen würde ich sogar neuen Federn vorziehen.
Lass dich von einer guten Federnbude beraten. Die können dir alles anbieten. Aufschmieden oder ganz neue Federn.
Ich muss echt mal eine Federwerkstatt drauf schauen lassen und nach Beratung bitten... die eine aus Staßfurt (die von der Aussage im Eröffnungsbeitrag) ist warscheinlich eine gute Adresse.

Der Technische Unterschied zwischen Sprenge und Schmieden wird mir auch erst Jetzt klar...


Max
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#15 Beitrag von burkhard » 2020-10-07 5:16:20

Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 0:49:56
burkhard hat geschrieben:
2020-10-06 18:08:51

Parabelfedern lassen sich grundsätzlich weder aufsprengen noch aufschmieden und müssen immer als ganzes Federnpaket getauscht werden.

Von MB würde ich auch keine andere Aussage erwarten... :D
Das ist keine Mercedes typische Aussage. Weder aufsprengen noch aufschmieden liegt einfach an der bei Parabelfedern verwendeten Stahllegierung.

Immer das ganze Federpaket tauschen liegt daran, das bei Parabelfedern das Federpaket aus sehr wenigen Federlagen besteht. Wird nur eine einzelne Federlage erneuert, so wird diese überbeansprucht und geht schnell wieder kaputt. Die Kraft muss sich gleichmäßig auf alle Federlagen verteilen, was bei sehr wenigen Federlagen nicht geht, wenn nur eine Federlage neu ist und die verbleibenden ermüdet sind.

Be normalen Federn ist dieser Effekt vernachlässigbar, da dort ein Federnpaket aus sehr vielen Federlagen besteht und die Kraft dann immer noch gleichmäßig genug verteilt wird.

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#16 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-07 8:45:08

burkhard hat geschrieben:
2020-10-07 5:16:20
Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 0:49:56
burkhard hat geschrieben:
2020-10-06 18:08:51

Parabelfedern lassen sich grundsätzlich weder aufsprengen noch aufschmieden und müssen immer als ganzes Federnpaket getauscht werden.

Von MB würde ich auch keine andere Aussage erwarten... :D
Das ist keine Mercedes typische Aussage. Weder aufsprengen noch aufschmieden liegt einfach an der bei Parabelfedern verwendeten Stahllegierung.

Immer das ganze Federpaket tauschen liegt daran, das bei Parabelfedern das Federpaket aus sehr wenigen Federlagen besteht. Wird nur eine einzelne Federlage erneuert, so wird diese überbeansprucht und geht schnell wieder kaputt. Die Kraft muss sich gleichmäßig auf alle Federlagen verteilen, was bei sehr wenigen Federlagen nicht geht, wenn nur eine Federlage neu ist und die verbleibenden ermüdet sind.

Be normalen Federn ist dieser Effekt vernachlässigbar, da dort ein Federnpaket aus sehr vielen Federlagen besteht und die Kraft dann immer noch gleichmäßig genug verteilt wird.
Ok, und was für federn sind in meinem bus (siehe Bilder) verbaut? Parabel Weitspaltfedern..?
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#17 Beitrag von burkhard » 2020-10-07 8:48:38

Das hatte Pirx doch schon gesagt. Parabelfedern.

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#18 Beitrag von Pirx » 2020-10-07 11:14:40

Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 1:24:59
Pirx hat geschrieben:
2020-10-06 17:30:59
Die Stützblattfeder soll bereits bei einer Hinterachslast von ca. 1800 kg zum Eingriff kommen. Daher halte ich den im Bild gezeigten Zustand bei einer Hinterachslast von 2900 kg für völlig normal.
Du meinst also dass die Federn in Ordnung sein könnten?

Kannst du mir sagen in welchen Belastungsbereich die "Q86 - Parabelfedern hinten verstärkt, Stufe II" am besten federn können? Ist es möglich irgend wo die Federkennlinie oder Federrate zu lesen?
Hallo Max!

Lesen ist anscheinend nicht so Dein Ding …
Wenn ich schreibe, daß ich die Feder für völlig normal halte, dann heißt das, sie ist meiner Meinung nach in Ordnung.

Die Feder federt natürlich dann "am besten" (also am komfortabelsten, am "weichsten"), wenn die Stützblattfeder noch nicht zum Eingriff kommt.

Federkennlinie und Federrate:

Kennlinie_Hinterfeder_01.JPG

Kennlinie_Hinterfeder_05.JPG
Kennlinie_Hinterfeder_05.JPG (34.61 KiB) 8256 mal betrachtet

Kennlinie_Hinterfeder_03.JPG
Kennlinie_Hinterfeder_03.JPG (5.38 KiB) 8256 mal betrachtet

Kennlinie_Hinterfeder_04.JPG
Kennlinie_Hinterfeder_04.JPG (22.29 KiB) 8256 mal betrachtet

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#19 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-07 13:27:35

Pirx hat geschrieben:
2020-10-07 11:14:40
Lesen ist anscheinend nicht so Dein Ding …
Ne, da muss ich dir Recht geben... :blush:
Die angaben in der tabelle beziehn sich auf die Stützfeder und nicht auf das gesamte Paket, richtig?

Auf jeden Fall hat mir der Tread weitergeholfen...
Werde über schreibenswerte Neuigkeiten berichten wenn es so weit ist.

Danke nochmals...


Max
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#20 Beitrag von Pirx » 2020-10-07 14:47:42

Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 13:27:35
Die angaben in der tabelle beziehn sich auf die Stützfeder und nicht auf das gesamte Paket, richtig?
Du hattest nach Federkennlinie und Federraten gefragt. Daher bin ich davon ausgegangen, daß Du damit auch was anzufangen weißt. Sonst hätte ich mir die Arbeit auch sparen können … :frust:

Die Angaben in der Tabelle beziehen sich selbstverständlich auf das gesamte Federpaket. Wie soll denn sonst der Knick in der Kennlinie zustande kommen? :idee:

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#21 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-07 17:47:17

Pirx hat geschrieben:
2020-10-07 14:47:42
Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 13:27:35
Die angaben in der tabelle beziehn sich auf die Stützfeder und nicht auf das gesamte Paket, richtig?
Du hattest nach Federkennlinie und Federraten gefragt. Daher bin ich davon ausgegangen, daß Du damit auch was anzufangen weißt. Sonst hätte ich mir die Arbeit auch sparen können … :frust:

Die Angaben in der Tabelle beziehen sich selbstverständlich auf das gesamte Federpaket. er Wie soll denn sonst der Knick in der Kennlinie zustande kommen? :idee:

Pirx
Wegen dem "S" für stützblattfeder in der letzten Spalte mit dem Werten, untere Reihe.
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#22 Beitrag von Pirx » 2020-10-07 18:28:44

Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 17:47:17
Pirx hat geschrieben:
2020-10-07 14:47:42
Maximilian714d hat geschrieben:
2020-10-07 13:27:35
Die angaben in der tabelle beziehn sich auf die Stützfeder und nicht auf das gesamte Paket, richtig?
Du hattest nach Federkennlinie und Federraten gefragt. Daher bin ich davon ausgegangen, daß Du damit auch was anzufangen weißt. Sonst hätte ich mir die Arbeit auch sparen können … :frust:

Die Angaben in der Tabelle beziehen sich selbstverständlich auf das gesamte Federpaket. er Wie soll denn sonst der Knick in der Kennlinie zustande kommen? :idee:

Pirx
Wegen dem "S" für stützblattfeder in der letzten Spalte mit dem Werten, untere Reihe.
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#23 Beitrag von Maximilian714d » 2020-10-07 23:46:55

Pirx hat geschrieben:
2020-10-07 14:47:42
:frust:

Die Angaben in der Tabelle beziehen sich selbstverständlich auf das gesamte Federpaket. Wie soll denn sonst der Knick in der Kennlinie zustande kommen?
Hey Pirx,

Ok, mit etwas mehr Ruhe betrachtet... ist es auch verständlicher und man kann die Werte zuordnen.
Das ist genau was ich suchte.
Ich sollte nicht Beiträge am Frühstück-/Mittagstisch mit dem Smartphone lesen und verfassen...

Federkennlinie Hinterfedern.png

Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen, es handelt sich hier um wertvolle Informationen die, ohne dieses Forum und die Leute die dem beitragen, schwer zu finden wären...
burkhard hat geschrieben:
2020-10-07 8:48:38
Das hatte Pirx doch schon gesagt. Parabelfedern.
Pirx hat geschrieben:
2020-10-07 11:14:40
Lesen ist anscheinend nicht so Dein Ding …
@Burkhard und @Pirx: ich hoffe ihr nimmt mir diese Missverständnisse (meinerseits) nicht übel...


Auf jeden Fall interpretiere ich die Tabelle so:

Das "S" bei "Bemerkungen" bezieht sich also auf den Federtyp
"Fe" ist die Kraft bei dem die 4. Lage (Stützblatt) anfängt zu tragen, deine genannte 1800Kg ---> (8721N x 2 Federpakete pro Achse) / 9,81 = 1777,98Kg.
"Se" ist der Federweg in mm bei dem die 4. Lage zu tragen anfängt

"Fl" ist die federlast bei leerem Fahrzeug
"Sl" die Federstellung bei leerem Fahrzeug
"Fv" ist etwa die maximale Federlast (21582N x2 ) / 9,81=4400Kg. (im Fahrzeugschein 4300 als Achslast, laut Hersteller in deiner Tabelle 4700)
"Sv" der maximale Federweg..?
"hv" die Höhe der Feder im ausgebauten Zustand..? (wenn ja, dann ist dieser Wert wichtig um eine neue Feder zu bauen/besorgen)
"Nl" und "Nv" die Schwingungsfrequenz bei Leergewicht und volle Beladung..? (wenn ja, dann relevant bei der Dämpferwahl)

Anhand der Federraten "C" könnte ich (durch rudimentäres Messen des Federwegs) den Soll- und Ist-Zustand der Blattfedern vergleichen.

Oder ich gehe zu einem Feder-Spezialist der diese Werte von MB bekommt, dann die alten Federn im Prüfstand messen kann... Und mir anschließend die Alten federn umbaut/schmiedet oder neue baut/besorgt, so dass diese bei einem gewünschten Gewicht (Reisegewicht) kurz vorm Einsetzen der Stützlage (kurz vor dem Knick, noch im "weicheren" teil der Kennlinie) arbeiten.

So eine Fahrwerk-Optimierung ist natürlich mit Kosten und Aufwand verbunden... deswegen all dieses Recherchieren.
Und der Dämpfertausch steht ja auch noch an..!

Grüße,


Max
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beppo413
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#24 Beitrag von beppo413 » 2021-08-16 9:23:17

Hi Max,
hast du was neues rausgefunden.
Ich habe letzten Herbst meine Feder ausgebaut und zu DFF gegeben. Die haben mir ein Angebot für eine neue Feder gemacht, was zu teuer war. Desshalb hatte ich mich dazu entschieden die Federn aufsprengen zu lassen (vermutlich ohne Ofen, nach dem Aufsprengen). Nach dem Einbau war allerdings kein Unterschied zu erkennen. Da die Stützlage der 3/1-Federpakete weiterhin voll belastet ist (Lediglich 3cm Höherlegung, die nicht gewünscht war, da die Stützlage mit aufgesprengt wurde). Mittlerweile ist klar, dass mir die falschen Pakete angeboten wurden und auch überteuert. Bei meinem Fahrzeug ist es sehr unangenehm abseits der Straße zu fahren, desshalb habe ich mir jetzt die richtigen Federn anbieten lassen bei Europart und preislich bin ich bei 1250 Euro für alle 4 Federn, was sehr OK klingt, v.a Schomäckern Federn, also Erstausrüsterqualität.

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Maximilian714d
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#25 Beitrag von Maximilian714d » 2021-08-16 14:26:48

beppo413 hat geschrieben:
2021-08-16 9:23:17
Hi Max,
hast du was neues rausgefunden.
Ich habe letzten Herbst meine Feder ausgebaut und zu DFF gegeben. Die haben mir ein Angebot für eine neue Feder gemacht, was zu teuer war. Desshalb hatte ich mich dazu entschieden die Federn aufsprengen zu lassen (vermutlich ohne Ofen, nach dem Aufsprengen). Nach dem Einbau war allerdings kein Unterschied zu erkennen. Da die Stützlage der 3/1-Federpakete weiterhin voll belastet ist (Lediglich 3cm Höherlegung, die nicht gewünscht war, da die Stützlage mit aufgesprengt wurde). Mittlerweile ist klar, dass mir die falschen Pakete angeboten wurden und auch überteuert. Bei meinem Fahrzeug ist es sehr unangenehm abseits der Straße zu fahren, desshalb habe ich mir jetzt die richtigen Federn anbieten lassen bei Europart und preislich bin ich bei 1250 Euro für alle 4 Federn, was sehr OK klingt, v.a Schomäckern Federn, also Erstausrüsterqualität.
Hallo Beppo,

Danke für diene Erfahrung, vom Aufsprengen alleine bin ich nichtehr so überzeugt.

Da deine Stützlage auch aufgesprengt wurde hat sich wenig geändert... Kann sein.

Ich konnte anfang Juli mein Auto für ein Angebot zu einer Feder-Bude bringen. Sie haben mir vorgeschlagen durch den Einbau einer Zusat-Hauptfederd (und ein Aufbiegen der alten Hauptfedern) die untere Stützfeder zu entlasten... Sollte dann bei gleicher belastung eine nicht so steile Federkennlinie haben. Dazu wird das Fahrzeug hinten etwas Höher und kann das Gewicht von Ladung/Wassertanks und Anhänger besser verkraften.
Diese genaue anpassung ist natürlich nur möglich weil das Auto das entgültige Reisegewicht erreicht hat und es nicht mehr so große Unterschiede zwischen voll und leer geben wird (wie bei LKWs z.B.).
Mit Material, Anpassung und Montage ist es (nur für die HA) um die 1000€ netto, ich glaube aber dass es eine deutliche Verbesserung sein wird.
Dann Härtere Dämpfer hinter montieren und probieren ob es besser ist...

Grüße,

Max
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#26 Beitrag von beppo413 » 2021-08-24 10:05:23

Hi Max,
bei welcher Federnbude warst du denn da? Und bei welcher Endgültigen Achslast bist du mittlerweile? Würde mich interessieren, weil ich mich dann vielleicht einfach für die gleiche Konfiguration entscheide? Ich habe natürlich kein Endgültiges Gewicht, weil ich meinen 711 als LKW nutze, aber unbeladen auf der Stützlage augzuliegen ist einfach unangenehm.
VG beppo

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#27 Beitrag von beppo413 » 2021-08-24 10:09:27

Hey Pirx, das ist ja interessant, wo du diese Kennlinie her hast. Mercedes Nutzfahrzeuge und auch Schomäkern Federnwerke konnten mir die nicht zur verfügung stellen... Bin jetzt ein bischen enttäuscht, dass Mercedes damals die Parabelfedern so lieblos dimensioniert hat...
Zuletzt geändert von Wilmaaa am 2021-08-24 10:14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vergriesgnaddeltes Zitat entfernt, da es sich beim besten Willen nicht mehr aufdröseln ließ. Bitte passt beim Zitieren ein bisserl auf!

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#28 Beitrag von HildeEVO » 2021-08-24 11:35:51

Hi Beppo,

Die Kennlinien und viele weitere Infos bekommt man aus Tabellenbüchern von Mercedes Benz. Diese kann man manchmal bei Ebay kaufen. Das waren früher die Hauptinfo's für Mechaniker, als es noch kein WIS oder Xentry gab. Die Bibel kam jährlich auf den internen Markt und für manche Baureihen abgegrenzt. Ich hatte für meinen 1994 SK ein Tabellenbuch von 1998. Damit konnte man sehr viel über sein Auto oder vergleichbare Fahrzeuge erfahren. Es ersetzt jedoch nicht gewisse Grundkompetenzen die man in der Fachausbildung erlernt.
Ich Vergleiche das mit dem Besitz einer Stardiagnose. Auch wenn man viel Geld für sowas ausgibt, kann man nicht zwangsläufig damit umgehen! Dies soll exemplarisch sein, nicht persönlich betrachten!

Grüße Chris
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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#29 Beitrag von felix » 2021-08-24 14:25:39

Hallo,

wenn eine WSP Feder unkomfortabel ist, kann es sein, dass die aktuelle Beladung ungünstig an dem Punkt liegt, in welchem die Schwerlastlage in Eingriff kommt. Ähnliches kann man auch bei mehrstufigen Trapezfedern haben. Das liegt daran, dass viele LKW nicht für Teilladungen ausgelegt sind.* Ist zudem die Traglage einer Feder ermüdet, sackt diese ab und es verschieben sich die Knickpunkte zusätzlich und die Federung wird weniger progressiv und damit bei Teillast zu hart. Wenn wir als Reiseauto dann dauerhaft teilgeladen fahren, kann es Komforteinbußen bis hin zu gefährlichen Fahrzuständen geben, wenn die Federung nicht angepasst wird.

Man kann in so einer Situation die Knickpunkte verschieben, indem man den Abstand zwischen den Federn ändert. Wenn man das übertreibt, kann man die Traglagen überlasten, in einem gewissen Rahmen und bei einer tendenziell nicht ausgelasteten Feder kann man da aber einiges machen, ohne dass die Feder unzuverlässig wird. In extremen Fahrsituationen verhindert die Schwerlastlage noch immer Schlimmeres. Das ist sehr günstig und kann auch recht einfach nachgebessert werden, wenn das Ergebnis nicht zufrieden stellt.

Beim Aufschmieden haben die im Prinzip genau dasselbe gemacht: Durch eine stärkere Sprengung der Traglagen wurde der Knickpunkt verschoben, bei welchem die Schwerlastlage in Eingriff kommt. Weil ein Schmied hat auch keinen Einfluss auf das E-Modul deines Federblatts, er kann nur dessen Sprengung verändern, also dein Auto höher oder tiefer legen. Das hättest du mit einem Stahlblech zwischen den Lagen auch deutlich günstiger (und zuverlässiger) haben können, weil ein Stahlblech gibt nicht so schnell nach, wie eine aufgesprengte Feder.

Ein andere, auf das aktuelle Fahrzeuggewicht angepasste Feder, ist für den Komfort sicherlich die beste, aber auch die teuerste Lösung.

* Oft werden vom Hersteller nur die Zustände "voll" und "leer" beachtet. Teilladung ergibt z.B. bei einem Kipper keinen Sinn und wird daher auch nicht abgebildet. Bei Einsatzfahrzeugen (oder bei dir auch Bürofahrzeugen) wird oft nur die volle Beladung betrachtet und alle anderen Zustände ignoriert. Bei oft nur teilgeladenen Lieferwagen oder Bussen nimmt man lieber Luftfederung, welche sich kontinuierlich an die Beladung anpasst.

MlG
Felix

P.S.: Ich dachte immer Federschmiede trauen sich an WSP Federn nicht heran. Aber vielleicht sind die auch inzwischen kompetenter geworden, da WSP Federn immer häufiger werden.

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Re: MB Blattfeder ermüdet? (Tausch vs Sprengen)

#30 Beitrag von Maximilian714d » 2021-11-28 18:22:50

Hallo,

Endlich habe ich die Hinterachsfedern verstärken lassen (BF Staßfurt), das Fahrzeug fährt sich jetzt viel angenehmer und fühlt sich viel sicherer an: stabilere Kurvenlage und schon etwas weniger aufschaukeln. Die Federn sind insgesamt etwas Härter und die HA ist dezent höher. Wie ich erhofft hatte trägt die dicke untere Stützlage kaum mehr Gewicht.

Eine Zusatzlage wurde verbaut, die alten Blattfedern wurden dabei bearbeitet und angepasst. Meiner Meinung nach optimal zum aktuellen Fahrzeuggewicht.

Eine Probefahrt auf Schotterpisten oder kurvige Bergstraßen habe ich noch nicht gemacht, werde berichten... nun Warte ich auf die verstärkten Stoßdämpfer (nur für die HA).

ich wollte nur, nach der ganzen Diskussion im Thread, über die Umbauten berichten...

Nochmals danke an alle und Grüße,

Max


Vorher.jpg
Vorher

Nacher.jpg
Nacher

Neue Federn HA und 3,5cm. höher.jpg
Verstärkte Federn hinten und dadurch 3,5cm. höher an der HA
Max

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