Tankentrostung und Nachbehandlung

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Lampenhalter
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Tankentrostung und Nachbehandlung

#1 Beitrag von Lampenhalter » 2020-05-04 18:50:08

Hallo zusammen,

ja, ich weiß, es gibt schon einige Themen zu diesen Fragestellungen. Ich hab mich auch schon eine Stunde durchs Forum gelesen, bin aber nur halb schlauer als zuvor. Sollte es irgendwo eindeutige Antworten auf meine Fragen geben, gerne auch verlinken.

Ich muss am Ural den Tank wechseln, bedingt durch den Aufbauwechsel. Sonst ist der Tankstutzen im Weg. Es ist ein 300-l-Stahltank, ab Werk innen unbeschichtet und außen einmal russisch lackiert.

Ich habe auch schon den passenden Tank mit entsprechendem seitlichen Einfüllstutzen von einem anderen Ural. Leider war das ein Benziner und der Tank ist innen entsprechend komplett rostbraun. Die Russen waren nicht sparsam am Stahlblech, der neue alte Tank ist also weder löchrig noch dünn oder beulig noch sonstwas in der Richtung. Er unterscheidet sich ansonsten auch baulich nicht vom Dieseltank, der Tausch ist kein Problem.
Nun könnte man natürlich selbst mit Betonmischer und Zitronensäure usw. anfangen, aber ich hab dazu eigentlich keine Lust. :blush: Und so ein Trumm ist ja von der Handhabung nicht so einfach wie ein Mopedtank. Außerdem hab ich jemanden an der Hand, der mir den Tank für 'nen Äppel und n Ei chemisch komplett entlackt und entrostet (Beiwerk beim Tauchbad für komplette Karosserien). Die könnten von den vorhandenen Anlagen her auch im Nachgang noch phosphatieren und KTL-beschichten.

Nun sagt man der KTL-Beschichtung angeblich nach, sie sei nicht dauerhaft kraftstoffbeständig. Stimmt das? Wenn ja, ist das natürlich keine Lösung für das Tankinnere. Wie sieht es mit der Phosphatierung aus? Würde die sich als Innenbeschichtung dauerhaft eignen? Oder doch lieber ganz blank lassen, wie ab Werk? Was erzielt auf Dauer die besseren Ergebnisse?
Eine zusätzliche Tankversiegelung ist aufgrund von Größe und Aufwand eigentlich nicht geplant. Was man von außen macht richtet sich ein wenig nach der Innenbehandlung. Wenn man innen phosphatiert, macht man natürlich außen mit. Ansonsten außen eben ganz normale Rostschutzgrundierung und von da aus weiter...

Danke für eure Erfahrungen und Ratschläge. :)
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Tomduly
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Re: Tankentrostung und Nachbehandlung

#2 Beitrag von Tomduly » 2020-05-04 20:55:18

Moin,

meine Erfahrung bezieht sich auf den 160l-Serientank am U1300L. Außen gut und dicht, innen nach >30 Jahren rostig. Betonmischer wäre vorhanden gewesen. Durch die diversen Schwallbleche hätte man aber nicht allen Rost mechanisch entfernen können. Dann die diversen Anbieter von Tankversiegelungs-Chemie abgefragt, am Ende hätte mich die für diese Tankgröße nötige Menge an Tankversiegelungslack mehr gekostet, als ein neuer Tank aus dem Zubehörmarkt. Hab mich dann für die Totalsanierung entschieden. Der alte Tank fristet jetzt sein Restleben als Abwassertank an einem anderen Unimog...

Ich würde bei einem derart großen Tank wie beim Ural erst mal die Preise für den spritfesten Innenlack klären. Und dann auch einen neuen Tank nehmen.

Grüsse
Tom

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Lampenhalter
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Re: Tankentrostung und Nachbehandlung

#3 Beitrag von Lampenhalter » 2020-05-04 21:04:22

Hallo Tom,

danke Dir zunächst für die Antwort. Wie gesagt - Tankversiegelung stand eigentlich eh nicht zu Debatte. Eben aus diesem Grund. Ich sehe zwei Möglichkeiten:

1. Tank blank machen und dann Diesel hineinschütten. So lief das ab Werk.
2. Tank blank machen, phosphatieren und dann Diesel hineinschütten. Vorher natürlich ausspülen mit Aceton o.ä., um den Staub rauszubekommen.

Die Frage ist also, ob die Phosphatierung auf Dauer dieselbeständig ist.

Ersatztank ist ein schwieriges Thema, weil nicht verfügbar. Nach Original nachfertigen lassen ein teures Vergnügen. Irgendwas modernes drunterhängen kommt optisch nicht in Frage (Oldtimer).

Grüße...
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Re: Tankentrostung und Nachbehandlung

#4 Beitrag von Apfeltom » 2020-05-04 22:36:22

...und alten Tankstutzen weg, zu schweißen und neuen Tank Einschweißstutzen ( Hoppe Tanks) an passender Stelle?
Gruß
Thom

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Lampenhalter
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Re: Tankentrostung und Nachbehandlung

#5 Beitrag von Lampenhalter » 2020-05-04 23:04:07

Hallo Thom,

Das geht bestimmt. Aber im aktuellen Tank ist wie ich das sehe auch keine Versiegelung - das macht also rosttechnisch (zukünftig) keinen großen Unterschied. Da kann ich auch den rostigen Tank innen blank machen lassen, kostet eher weniger als umarbeiten.

Um die Versiegelung mache ich mir auch keinen so großen Kopf. Der aktuelle Tank ist mit immer reichlich Diesel drin fast 40 Jahre ohne ausgekommen. Ich überlege halt ob sich eine Zinkphosphatierung ohne anschließende Versiegelung im Tank unter Dieseleinfluss irgendwie auflöst und dann mehr Probleme als Nutzen macht.

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Wuiderer
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Re: Tankentrostung und Nachbehandlung

#6 Beitrag von Wuiderer » 2020-05-04 23:47:50

Servus,
Ich sehe bei der Phosphatierung kein Problem, immerhin wird das auch bei der Verwendung mancher Rostumwandler als Ergebnis erzielt.
Hier wird das ganze auch ganz gut beschrieben mit dem Schritt der Phosphatierung im do it yourself Verfahren.
Gruß Clemens

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Re: Tankentrostung und Nachbehandlung

#7 Beitrag von Lampenhalter » 2020-05-05 1:15:10

Das ließt sich gut. :happy: Ich werde berichten, was sich ergibt.

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