Ausstattung Basisfahrzeug

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philtality
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Ausstattung Basisfahrzeug

#1 Beitrag von philtality » 2019-12-14 16:10:59

Hallo 4x4-LKW-Gemeinde,

mein Name ist Phillip, ich bin 31 Jahre alt und erst seit kurzer Zeit gedanklich auf dem Weg zu einer Weltreise mit fahrbarem Untersatz. Gedanklich schwanke ich zwischen einem 4x4 Kastenwagen den ich für Regionen wie das Nordkap, Alaska oder aber auch die Atacama-Wüste und den Iran optimieren müsste (Heizung, Kühlung, Wasser- und Dieselvorräte). Die Alternative dazu ist ein Expeditionsmobil - klar eine ganze Nummer größer, aber wenn man vor hat über mehrere Jahre auf vier (oder sechs oder acht) Rädern zu leben darf es auch mal eine Nummer größer sein. Es gibt mehrere Prämissen wie z.B. eine Toilette und Dusche an Bord und aufrecht stehen können (deshalb kein California/Marco Polo) und eine Pick-Up-Kabine ist mir ebenfalls zu klein. Auch soll das Gefährt über längere Zeit autark stehen können.

Jetzt findet man unzählige Artikel, Videos, Blogs, man fängt an auf Google zu suchen, sucht Basisfahrzeuge, Expeditionsmobile (Nein, ich habe keine 350.000 EUR für ein Wohnmobil übrig :lol: ) und Gebrauchtfahrzeuge (leider wenige zu finden). Man schaut was gebrauchte LKW kosten, was eine GKF-Leerkabine kostet, wie der Aufbau mit Rahmen funktioniert, was Verwindung bedeutet, wie lange andere Menschen für den Ausbau einer Leerkabine gebraucht haben und rechnet diese Zeit abzgl. Materialkosten auf den Kauf einer Kabine vom Profi um (aus meiner Sicht die bessere Lösung),fragt sich dann, auf welchen Truck man diese Kabine bestenfalls montiert, welche Anforderungen an das Fahrzeug und die Gesamtkonstruktion gestellt werden und kommt irgendwann zu dem Schluss, dass man einfach viel zu wenig Ahnung hat - und deshalb wende ich mich heute an euch.

Ich habe nicht den Anspruch, dass hier DIE Lösung herausspringt und ich bin mir sicher, dass viele von euch auch unterschiedliche Erfahrungen zum selben Thema gemacht haben, andere Herangehensweisen und Lebensstandards haben, aber mich interessiert die Meinung jedes Einzelnen und ich werde versuchen meine Fragen so pauschal wie möglich zu stellen um eine schöne, breite Masse an Einschätzungen zu bekommen. Vielleicht gelingt es mir sogar den weiteren Verlauf so unterhaltsam zu formulieren, dass auch ihr ein bisschen Spaß und Unterhaltung daran findet. Also, los geht's!


1. Das Fahrzeug sollte mit Wüstenhitze umgehen können und zumindest die Wohnkabine für min. eine Woche kühl halten können - ist das möglich? Gibt es Grundlegende Ausstattungen die verbaut werden sollten? Zusatzfrage: Haltet ihr eine Klimaanlage im Führerhaus (nicht Adlerhorst) für wichtig? Erfahrungen?

2. Ich habe lieber einen höheren Verbrauch oder umfahre extrem schwieriges Terrain dafür, dass ich mehr Platz im Innenraum habe. Die Kabine sollte 6m haben. Welchen Radstand braucht das Basisfahrzeug hierzu? Kann man jeden LKW (auch 3-Seiten-Kipper, Tanklaster usw.) theoretisch so umbauen, dass er eine Wohnkabine tragen kann? Ist der Rahmen IMMER gleich und man muss nur zurückbauen? Was ist mit den Modellen mit Kran hinter der Fahrerkabine?

3. Apropos Fahrerkabine: Alte Feuerwehrfahrzeuge sind ja unfassbar günstig bei wenig km Laufleistung. Was kostet es das Fahrzeug so umzubauen, dass es eine Wohnkabine tragen kann? Also Fahrerkabine kürzen, Feuerwehrkoffer entfernen etc.?

4. Wie viele PS sollte das Fahrzeug mindestens haben? Wie hoch sollte das max. Gewicht sein? Reicht ein 1017er in jedem Fall aus oder könnte es passieren, dass ich am Ende doch bei 12 Tonnen lande, wenn ich die Karre vollpacke?

5. Ich habe positives und negatives über die einzelnen LKW-Hersteller gehört. Magirus eher nicht so zuverlässig, ab IVECO deutlich besser. Mercedes-Benz sehr zuverlässig aber Ersatzteile teurer. Unimog noch teurer, grandiose Fahreigenschaften aber notwendig?

6. Reist jemand mit Motorrad? Wie wichtig sehr ihr die Mitführung eines Motorrads um z.B. mehr Flexibilität in der Mobilität zu haben (muss nicht mit dem Truck in die Stadt oder zum Supermarkt). Welche Erfahrungen habt ihr bzgl. der Aufhängung um das Motorrad am Heck oben mitzuführen? Braucht ja n Motor für hoch und runter etc.

7. Ich habe einige Modelle gesehen bei denen zwischen Matratze und Decke vllt noch 70-80 cm liegen. Aus persönlichen Gründen (jaja, ihr habt das schon richtig verstanden :cool: ) hätte ich gerne mehr "Frei(zeit)raum". Damit entfällt ja unten wieder einiges an Stauraum. Wie belastbar ist das Dach einer solchen Kabine? Hat jemand oben Kisten drauf? Ich würde auch gerne dort oben zwei Stühle und einen Tisch aufstellen um z.B. in Regionen mit Raubtieren dennoch an die frische Luft zu können und Fotos aus erhöhter Position zu machen. Geht das? Wie geht das?

8. Da ich noch nie in einem Expeditionsmobil unterwegs war würde ich das natürlich gerne erstmal ausprobieren. Kann man das irgendwo mieten? Wer bietet so was an?

9. Was sind die besten Messen um Gleichgesinnte kennen zu lernen und Aussteller zu treffen? Vllt auch um mal die finanziellen Aspekte einer Wohnkabine genauer zu beleuchten. Ich habe bis jetzt die CMT und die Abenteuer & Allrad identifiziert.

10. Kommen wir zum Finanziellen: Ich war die letzten 10 Jahre fleißig und habe kein "Budget", sehe es aber z.B. nicht ein 350.000 EUR zu investieren - das sind zwei kleine Wohnungen in Stuttgart und würden 1600 EUR monatlich einbringen. Mir ist aber auch klar, dass die Vorstellung einiger anderen Neulinge ein Expeditionsmobil für 100.000 EUR hinzustellen auch schwierig umsetzbar ist. Ich bin selbständig und je mehr ich arbeite umso mehr verdiene ich. Wenn ich die Stunden rechne die einige in den Selbstausbau gesteckt haben und die Materialkosten abziehe fahre ich besser, wenn ich diese Zeit nutze um selbst Geld zu verdienen. Außerdem wird das Ergebnis nie so gut wie vom Profi. Ich bin handwerklich begabt, bräuchte aber überdurchschnittlich viel mehr Zeit. Was ist ein realistischer Preis für eine Wohnkabine 6m mit WC, Dusche, Sitzgruppe (umbaubar), Kühlschrank, Gefrierfach, Ofen, 2 Herdplatten Gas, Bett für 2 Personen, Klimaanlage und Heizung? Es muss nicht super fancy sein aber Pressspanplatten an der Wand müssen auch nicht unbedingt sein, ein bisschen mehr darf da schon kommen.


Bestimmt gibt es noch gaaaaanz viele andere Aspekte aber die fallen mir im Moment nicht ein und der Artikel ist schon jetzt viel zu lange geworden (besten Dank an all diejenigen die bis jetzt dabei geblieben sind :unwuerdig: ). Ich freue mich auf eure Antworten, einen schönen Austausch und großartiges Fachgesimpel.


Abenteuerliche Grüße aus Stuttgart
Phillip

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Lassie
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#2 Beitrag von Lassie » 2019-12-14 17:11:38

Servus Philipp,

tja, wie so immer: einer reist mit dem Motorrad und findet, er hat zuviel Zeug dabei, ein anderer hat ein 8x8-Doppelstock Ex-Mo und vermisst seinen Whirlpool und Sauna...
Mein Tipp: fang mal lieber klein und bescheiden an und wundere dich, wie weit du kommst und was du letztlich nicht brauchst. Mein Tipp wäre - sollte ich noch mal ganz am Anfang meiner Reise-Tätigkeit stehen: ein Sprinter oder ähnlich mit guter Baustellenbereifung, möglichst 4x4, einen kleinen Minimal-Ausbau mit Standheizung, ein paar Kanistern, Küchenkiste, Kühlbox und einem Portapotty (gerne auch eine Trockentrenntoilette). Der Rest ist eigentlich Firlefanz und mehr oder weniger unnötig. Überm Bett bräuchte ich ca 1 m Sitzhöhe, sonst kannst du kaum aufrecht im Bett sitzen.

Natürlich kann man aus allem eine Wissenschaft machen: Strom- und Wasserversorgung, Heizkonzept, etc. Aber alles wird dadurch komplizierter, fehleranfälliger, schwerer, teurer, etc.
Less is more...

Nun zu deinen konkreten Fragen:

#1 Klimanlage: hab ich nicht, hatte ich nicht und ich war auch 40 Tage im Hochsommer in Marokko und Tunesien unterwegs (d.h. jeden Tag Temperaturen über 40 bis fast 50°C). Geheimnis dabei: viel trinken, mittags Siesta halten, Baumwoll-Kleidung mit Blumenspritze anfeuchten, sich an die Temperaturen gewöhnen, Auto abends gut durchlüften. Tuaregs kommen auch ohne Klimaanlage aus...

#2 6m Wohnraum ist viel. Sehr viel sogar. Da kommst du sicher nicht unter den magischen 7,5 to hin. Wird automatisch ein großes Auto mit viel Gewicht, Verbrauch, Kosten und entsprechender Unbeweglichkeit werden. Wer Langzeit-Reisende spricht: kleiner ist da oft besser. Manche steigen sogar aus dem Unimog wieder in einen Bully um.....

#3 Kosten Umbau: machen lassen oder selber machen? Du hast es in der Hand zwischen 30 t€ und 300 t€. Oder mehr. Ich hab vor 15 Jahren einen Feuerwehr-Mog um- und selber ausgebaut. Mit diversen Fremdhilfen kam ich auf ca 70 t€. Ist aber kein Schicki-Micki-Mobil, sondern ein kindertauglicher Fernreise-Kompromiss mit Camping-Atmosphäre.

#4 Leistung? Ist die eine Frage, Gewicht und Fahrzeuggröße die andere. Mir wurde am Anfang geraten: das beste Tuning ist Gewichtstuning. Was du nicht dabei hast, musst du nicht aus dem Schlammloch ziehen. Und Leistungstuning zieht oft andere Probleme nach: Kühlung, Getriebe, Achsantriebe, etc. Die wenigsten Probleme haben offenbar die Fahrzeuge, welche mehr oder weniger in der Serienkonfiguration und gewichtsmässig mit Reserven unterwegs sind. Warum wohl ?!

#5 Markendiskussion? Ist was für viel Bier und Chips. Du kannst jedes Auto zu Tode pflegen oder auch zu Tode reiten. Zuverlässigkeit heist für mich: ordentliche Grundwartung, vorbeugender Verschleissteile-Ersatz, Hirn beim Fahren einschalten, regelmässige Inspektionen und Durchsicht.

#6 Motorrad? Auch etwas für Bier und Chips. Ich fahr Moped, würde es aber nie auf eine Weltreise mitnehmen. Da reichen mir die Wanderschuhe und ggf ein MTB. Ein Moped hab ich bisher nie vermisst - sehen andere sicher anders...

#7 Begehbares Dach: bau es ordentlich und du kannst drauf herumlaufen. Hast du alles mit Solarpanels voll, ist nichts mehr mit Tisch und Stühlen da oben. Die paar Mal wo ich oben war, hab ich mich nicht wohl gefühlt. Auch ist das Hochzerren von Tisch / Stühlen / Picknick-Geraffel nicht ganz so einfach. Wir sitzen da lieber in unserer Hecksitzgruppe - ist ja auch schon 2,5 m über dem Boden.

#8 Geh auf ein kleines Treffen, stell dich höflich vor, es gibt kaum ein stolzer Eigner, der dir nicht sein Auto mit allen Vorzügen erklärt und dich mal eine kleine Runde mitnimmt. Mieten? Gibt es wohl eher nicht.

#9 Messen? Sind Kommerzveranstaltungen. Ich würde da eher auf die kleinen Treffen und Stammtische gehen - wo die Leute wirklich unterwegs sind und nicht nur von Messe-Parkplatz zu Messe-Parkplatz reisen ;-)

#10 Geld? Kommt immer darauf an. Ansprüche, Mitreisende, Pläne nach dem Reisen, Versicherungen, etc. Nach gängiger Erfahrung kommt man mit rund 1500 bis 2000 Euro monatlich auch langfristig halbwegs gut aus. Wie gesagt: die Ansprüche und deine perönlichen Wünsche bestimmen den notwendigen Geldbeutel. Zumindest mal die Zahlen zu erfassen ist der erste Schritt zur Kontrolle.

Viel Spaß bei der Planung!

Viele Grüße
Jürgen
Zuletzt geändert von Lassie am 2019-12-14 18:25:44, insgesamt 1-mal geändert.
....down-sizing vom U1300L zum U100L Turbo:

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Erasmus von Rotterdam

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#3 Beitrag von Wesermann » 2019-12-14 17:55:37

Moin
hast Du mal bei Ulrich Dolde auf der Seite nachgeschaut? Da werden EXMO Fahrzeuge angeboten,wäre zum Teil günstiger wie selber bauen und man könnte sie noch verfeinern (lassen).
Gruß Armin

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#4 Beitrag von advi » 2019-12-14 18:31:43

Willkommen im Forum Phillip

#1 Such mal nach Klimaanlage, da gibt es viele Diskussionen drüber. Wenn Du frei stehend Klima haben willst, solltest Du 24 Volt Versorgung im Koffer haben und massig AH. Manche Anlagen ziehen 80A Anlaufstrom, wenn ich mich richtig erinnere, es gibt hier wohl Profi Splitter Klimaanlagen, günstigere Truma Spahir, die manche als nicht tauglich erachten, manche fahren seit Jahren damit in Afrika rum - Glaubensfrage ;)

Klima im Führerhaus würde ich heutzutage nehmen

2. Wird wohl eher ein 6x6 werden ;)

4. Meiner Meinung nach kann man nie genug Leistung haben :)

5. Hah, hier sind viele Alteisen Fahrer, also wirst Du Iveco und Mercedes sind die besten hören, Wer was neueres hat, fährt oft MAN - sind aber nicht so viele hier vertreten, ist mein Eindruck. Die Alteisen Fraktion erklärt gerne, wie unnötig ein modernes Fahrgestell ist. Wenn Du auf Treffen gehst und die Leute fragst, die was moderneres fahren, hört Du viel überzeugendes :)
Bei allem gilt, Du wirst Dich fast entscheiden müssen, ob Du was altes fährst und zunehmend Probleme in Europa haben wirst wegen fehlendem Euro6 oder was Neueres, was dann in fremden Ländern Spritprobleme macht. Es gibt Anbieter, die da helfen könnten, aber nicht jeder ist da beliebt. Plane einfach mal ein paar Wochen ein, um eine eigene Entscheidung treffen zu können. Versuche mit Reiseveranstaltern zu sprechen, die haben mehr Erfahrung über Probleme unterwegs

6. Moped ja, auf dem LKW - für mich - unabdingbar, solange es nicht zu große Probleme mit dem Verzollen gibt. LKW steht im Grünen und alles andere machen wir mit dem Moped, ebenso Einkäufe, ich kann für ca. 1 Woche Porviant und Wasser im Moped verpacken. Wenn Du wissen willst, wie eine coole Transportlösung aussehen könnte, folge dem Link in meiner Signatur

7. Platz im Bett ist toll! Zeug aufs Dach schmeissen blöd, kommt man ja nicht ran, Lagerung Stühle und Tische plant man vorher ein, ich habe mir was ganz anderes dazu einfallen lassen...
8. Gibt wenige, Bliss bietet wohl welche an,

9. CMT kannst Du fast vergessen, die Abenteuer Allrad ist wohl die Messe

10. Realistisch .... Ansichtssache, fragst Du die Profiausbauer, sagen manche bei einem 6 Meter Koffer 400k, Selbstausbauer 50-80 K, 6 Meter Koffer in ordentlicher wieder verkaufbarer Qualität nicht unter 150k - je nachdem Fahrzeug extra. Wenn ich jetzt bauen würde, würde ich bei 5 Meter rechnen:
Zwischenrahmen und Anbauteile 7-15k
Koffer, je nach Ausführung 20-40.000 bei 40 könnten ordentliche Fenster und Türen dabei sein, mehr Geld macht das sicher, kommt auch darauf an, wie Du dämmen willst, wie schwer darf er sein und und .....
Ausbau hätte ich auf 50-60k mit halbwegs guter Elektrik, mit Klima können es auch 30-40k mehr werden.

Wenn Du Dich rechtzeitig drum kümmerst und Zeit hast, kannst Du Dir einiges vom Fritz in Plattenhardt machen lassen. Link in meiner Ausbaubeschreibung.

Und die Erfahrung sagt, Einzelthemen sind oftmals besser, aber Du wirst sehen, es gibt hier Leute, die mehr schreiben und man hat den Eindruck, gewisse Richtungen machen mehr Sinn..... das ist aber nur die Forenzusammensetzung und nicht unbedingt das, was Du ganz ernst nehmen solltest.
Bilde Dir Deine eigene Meinung.

Ich bin jetzt erst mal in Afrika, und im Januar dann ziemlich unter Druck, aber wir können uns mal treffen, wenn Du magst. Alteisen kann ich Dir nicht viel helfen, beim Rest bin ich halbwegs aktuell, weil ich im Sommer ziemlich tief im Thema war. Aber jetzt keinen neuen LKW nehme, sondern wir uns auf einen 3,5 Tonner mit viel Platz geeinigt haben. auch da, siehe Link in der Signatur.

Gruß auf Bernhausen

Ach ja, wenn Du was findest, an Gebrauchtem, was halbwegs Deinen Vorstellungen entspricht - kaufen und dann umbauen. Dann kannst Du erstmal fahren und Erfahrungen machen. Dann Dir überlegen, was Du verbessern willst ;)
Frank

Unserer heißt Alladin und ist ein MAN LE220 mit ausgebautem Kühlkoffer

Ausbau siehe http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 35&t=55758

Wie viel Expeditionsmobil ist nötig - unsere kommende 3,5 to Lösung viewtopic.php?p=824020#p824020

philtality
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#5 Beitrag von philtality » 2019-12-14 18:39:00

Hi Jürgen,

besten Dank für deine detaillierte Einschätzung. Erstmal kleiner anfangen halte ich generell für eine gute Vorgehensweise. Problematisch wird es nur dann, wenn man mal unterwegs ist und merkt es hätte doch eine Nummer größer sein sollen.

Schafft ein Sprinter/Karmann Dexter/o.ä. denn eine solche Tour? Preislich wären die mit um die 60.000€ nämlich deutlich überschaubarer. Geht der mir nach 1 Woche Wüste ggf. leer?

Wo finde ich denn eine Übersicht bzgl. der "kleineren Treffen"? Würde mich tatsächlich brennend interessieren.

Was hat es denn mit der 7,5t Grenze auf sich? Am Führerschein kanns ja nicht liegen, oder? Natürlich ist leichter besser aber mit der entsprechenden Maschine gehen ja auch 10t gut klar und auf die 5l Diesel kommts dann auch nicht mehr an.

Bzgl. des Daches ist das natürlich eine Spinnerei aber ich war tatsächlich bereits z.B. im Krüger Nationalpark und da wäre ich schon sehr gerne draußen gesessen (ohne als Nachtisch zu enden) :lol:

Wenn eine Klimaanlage im Führerhaus nicht allzu wichtig ist könnte man tatsächlich eine LKW-Generation nach hinten springen und ein wenig gelaufenes Feuerwehr oder Militär Fahrzeug suchen. Ich schätze auch mit den IVECO macht man nichts falsch?

Die Fernreisekabine ist einfach n bisschen größer und man kann den Sitz nach hinten kippen, oder? Hatte einen tollen gesehen, aber da hat die Kabine hinter der aufrechten Rückenlehne aufgehört und das stelle ich mir auf Dauer dann doch etwas unbequem vor.

Die neuen LKW haben mir allesamt zu viel Elektrik und Kleinzeug das kaputt gehen kann. Da lobe ich mir noch Lichtmaschinen die zu reparieren sind - auch wenn ich meine Kenntnisse dahingehend noch erweitern muss.

Wo habt ihr denn alle eure Trucks hingestellt während ihr sie aufgebaut habt? Mietgarage? Und woher kam das Werkzeug?

@Armin: Danke, schau ich gleich mal nach.

Bin weiterhin auf viele neue Einschätzungen und Erfahrungen gespannt

Beste Grüße
Phillip

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Wilmaaa
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#6 Beitrag von Wilmaaa » 2019-12-14 18:40:31

philtality hat geschrieben:
2019-12-14 18:39:00
Wo finde ich denn eine Übersicht bzgl. der "kleineren Treffen"? Würde mich tatsächlich brennend interessieren.

viewforum.php?f=39
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Tomduly
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#7 Beitrag von Tomduly » 2019-12-14 19:24:57

Moin!

Willkommen hier im Forum!
Wenn du zeitnah losfahren willst, würde ich es mit einem gebrauchten und schon ausgebauten Allradlaster versuchen. Dabei kannst du praktische Erfahrungen sammeln und weisst nach ein paar Monaten, was dich am Ausbau komplett stört, was nützlich ist, was sinnvoll gelöst wurde und du gewinnst ein Gefühl dafür, wo das Fahren und Stehen angenehm und wo es eher stressig ist.

Dann kannst du das Fahrzeug wieder verkaufen und hast eine Vorstellung, wie ein eigenes Reisemobil from the scratch geplant werden müsste, damit es deine Anforderungen erfüllt.

Bei der Fahrzeugplanung kannst du dann entweder ein harmonisch integriertes Konzept aus Wohnkabine und Fahrgestell anstreben, bei dem die Wohnkabine eng auf das gewählte Fahrgestell angepasst wird (in dem z.B. Teile der Technik in Staukästen oder im Rahmen (Ab-/Wasser-Tanks) untergebracht sind und nicht in der Kabine.

Alternativ könntest du ein "Containerkonzept" planen, bei dem das Fahrgestell in erster Linie nur das Trägerfahrzeug einer (technisch) autarken Wohnkabine ist. Das spart beim Kabinenbau Kosten und hat den Charme, die Kabine auf ein anderes Fahrgestell mitnehmen zu können.

Grüsse
Tom

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FrankyT
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#8 Beitrag von FrankyT » 2019-12-14 20:11:12

Sers Phillipp,

auch willkommen im Forum.. Cooler Plan den du da hast..

Mit den angedachten 6m wirste um einen LKW aber kaum rumkommen.. Sprinter und so wird da schon arg knapp, auch wenn das einige Youtuber vorleben..
Da gibts dann aber keine echte Dusche und nur ein Porta-Potti.. Oder halt was im Freien :lol:

Der Hauptpunkt Finanzen lässt sich nur schwer für einen außenstehenden einschätzen.. Es kommt wirklich drauf an was du selbst machen kannst und mit welcher Optik und Perfektion du leben kannst..

Mal ehrlich, ein Basisfahrzeug wie einen Iveco 90-16 (etwas teurer, weil gehyped) oder einen 120-19/-23/-25 oder MAN oder oder oder bekommst schon zwischen 5000 und 9000Eur..
Box runter reissen und Kürzen kostet nahezu nix, wenn du es selbst machen kannst (ist doch letztlich nur ein bisschen Arbeit mit der Flex und später ein einfaches Schweissgerät für unter 500Eur)..

Der Zwischenrahmen kostet vom Material her auch keine 800Eur, und da ist die Federlagerung schon mit drin.. Unterfahrschutz gibts bei Ebay(Kleinanzeigen) auch in Neu schon unter 100Eur, ein zweiter Tank kostet vielleicht 400Eur (mit Konsolen, gebraucht).. Mal ernsthaft, das ist ein 30 Jahre altes Auto was du quer durch die Pampa fahren magst.. Da tut es auch ein MAN/Mercedes-Tank mit ner kleinen Beule..

Dann zur Box.. Alu & Rahmen + Isolation oder halt Siebdruck kostet im Selbstbau doch auch ca 5k.. Hatte sogar ein Angebot vom Anhängerbauer Humbaur für um die 6k oder so.. Das muss alles nicht viel kosten.. Alles ne Frage des Anspruchs..

Dann noch Fenster, ne Tür und dann bissel Dusche und Möbel.. Da kann man aber auch ne IKEA-Küche bauen und 2xRücksitzbänke von schmalen Autos reinstellen (Küche & Möbel unter 2k machbar)..
Immer vorrausgestzt du limitierst dich nicht selbst mit 7,5t oder so..

Solar mit Regler und normalen Batterien geht auch für 1,5-2k, da ist der Wechselrichter schon mit drin.. Laptop laden kein Problem..
Ersthaft.. Mach kein riesen Ding draus..

Mich haben die Jungs hier inspiriert : http://www.weltreise-wg.de/2016/09/05/das-reisemobil/ Einfache und effiziente Herangehensweise .. Seit dem wollt ich einen LKW..

Vorher hatte ich einen alten T5 vom Transporter

Bild

Komplett mit Dämmung, Fenster, Bett, Küche mit fließend Wasser, Schränken, Standheizung, Kühlschrank, Solaranlage und Ladebooster ausgebaut..
Bild
Bild

Sind damit viel gereist und reisen noch.. Und das für unter 6,5k.. Inklusive Basisfahrzeug.

Mein Dicker (Iveco 120-19) wird später weniger kosten als manch anderer für Tür & Fenster ausgibt.. Zumindest in der ersten Ausbaustufe.. Verbessert wird danach noch oft genug..
Wenn ich da ganz selbstverständlich Zahlen von 50-60k höre kann ich immer nur schmunzeln.. Aber immer ne Frage des Anspruchs und der Eigenarbeit..

Grüße Franky
Iveco Magirus 120-19 mit Kabinenkürzung und Koffer aus Iso-Paneelen (im Bau)..

☕(ツ)✌ ☯

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#9 Beitrag von Fernwehbus » 2019-12-14 21:36:07

Hi Phil,
als Besitzer eines 6m-Shelters kann ich dir sagen, dass es nicht so einfach ist, ein (bezahlbares) Fahrzeug für solch eine lange Kiste zu finden. 5m wären einfacher gewesen. Momentan mit einem kurzen Sprinter unterwegs werden wir ganz schön schimpfen, wenn die Serpentinen zu eng werden :D Ich würde darüber ganz gründlich nachdenken und am besten ausprobieren, wenn ich nicht ich, sondern du wäre :)
Matthias aus dem Fernwehbus
Magirus Deutz FM 232 D 17 FA (ex. FW RW3) unverheiratet mit 20ft Zeppelin-Shelter | Sprinter 318 CDI Bj. 2008 DIY-Ausbau
"Wenn's nicht rußt, hat's keine Leistung!"

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#10 Beitrag von philtality » 2019-12-14 23:46:25

Guten Abend,

danke für eure Einschätzungen. Ich habe mich nochmal informiert und muss sagen, dass mir ein 5m Koffer (plus/minus 30cm) auch ausreicht. Danke @Fernwehbus. Damit komme ich in eine deutlich kleinere Klasse des Basisfahrzeugs. Meine Suche nach "günstigen Gebrauchten" ähnelt der nach dem letzten Einhorn. Es gibt nur aufgereitete mit neuem Koffer für 250.000 EUR aufwärts, was ich im ersten Schritt nicht bereit bin zu investieren.

@FrankyT:
Hast eine interessante Einstellung dazu. Mein Problem ist, dass ich keinerlei Erfahrung habe, ich bin außerdem Kaufmann und finde beim Auto gerade mal so den Wischwasserbehälter. Deshalb sage ich auch, dass ich mein Wissen dahingehend auf jeden Fall noch ausbauen muss (ggf. unbezahltes Praktikum in einer Old-School-Kfz-Werkstatt). "Bisschen Dusche" halte ich für untertrieben, dazu gehört die Pumpe, Elektronik, Warmwasser, Gas, Boiler, Abfluss usw usw. Da steckt schon mehr drin, vor allem Arbeitszeit. Ich habe in meinem Leben noch kein Schweissgerät in der Hand gehalten geschweige denn eine Ahnung wie überhaupt das Prinzip funktioniert (in etwa so wie Löten?!). Daher ist die Antwort was ich selbst machen kann:"Außer waschen und aussaugen erstmal nicht viel mehr!" :totlach: Leider...aber so ehrlich muss man zu sich selbst sein. Abflexen kann ist das Teil, das letzte Stück der Rückwand bewahrt man auf und schweisst es wieder dran als Abschluss, dann wird eine Luke ausgeschnitten usw, ist mir klar. Aber sobald es an die Kabine, die Elektrik, Klimatechnik, Heizung, Solar usw geht brauche ich einen Profi. Auch was die Aufbereitung des Chassis angeht - ich müsste jemanden zum Kauf des Basisfahrzeugs mitnehmen um einschätzen zu können ob die Mühle taugt oder nicht.

Ich stehe noch ganz am Anfang, finde diesen Austausch aber genial um abschätzen zu können was es mir Wert ist, worauf ich auf jeden Fall achten muss und wo meine eigenen Schwachstellen sind. Was es mit dieser ominösen 7,5t-Grenze auf sich hat habe ich immer noch nicht rausfinden können - geht's da um die Zulassung? Oder um die Maut? Die ist bei meinen Plänen ja "ziemlich" egal, da ich wohl flott aus Deutschland raus sein werde.

Einen gewissen Anspruch habe ich schon, muss mir das Dilemma ja voraussichtlich ein paar Jahre täglich ansehen :totlach: Dafür bin ich auch bereit ein paar Euros in die Hand zu nehmen, aber keine 200.000 EUR nur für den Koffer - ist ja schließlich keine 60qm Wohnung.

Interessanter Transporter - aber 6,5k = 6.500 EUR - dafür gibt's doch nicht mal n Transporter. Wow!

@Tom:
Danke für deine Einschätzung. Ich würde gerne ein gebrauchtes Fahrzeug finden, ein bisschen rumprobieren, rumbasteln, Stärken und Schwächen rausfinden usw. aber ich finde nichts. Nur neu aufgebaute zu Mega-Preisen. Guter Hinweis mit der Container-Bauweise - da darf ein in die Jahre gekommenes Basisfahrzeug auch mal den Geist aufgeben ohne, dass die komplette Planung im Eimer ist.

@wilmaaa:
Danke für die Termine, schau ich mir zeitnah an.

@advi: Viele interessante Punkte dabei. Gerade die Preisvorstellung. Da wäre ich dann aber bei 120.000 EUR mindestens - aber für 6m. Wenn ich nun die 5m nehme wird das auch nochmal weniger. Wünsch dir viel Spaß in Afrika und würde mich freuen, wenn wir uns mal treffen und austauschen können da ich ziemlich neu in diesem Thema bin. Bernhausen ist nicht weit, dann könntest du mir mal deinen 3,5-Tonner zeigen, bin gespannt.

Und das mit dem Gebrauchten: Wie oben - wenn ich einen passenden finden würde sehr gerne! :D

@Wesermann: Bin bei Ulrich Dolde nicht fündig geworden, der zeigt mir nur wie man selbst ausbaut - finde keine Börse dort. Hast du mir n Link?


Ich beschäftige mich mal weiter autodidaktisch mit dem Thema und hoffe auf weitere Tipps und Kniffe, Anregungen und Erfahrungen in diesem Thread. Herzlichen Dank für eure Beiträge und einen schönen dritten Advent!

Viele Grüße an alle aus Stuttgart (aktuell Oberstdorf)
Phillip

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Ulf H
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#11 Beitrag von Ulf H » 2019-12-15 0:26:19

... bei deinem Anspruch und deinen Kenntnissen würde ich schwerstens ein neues Fahrgestell empfehlen ... schon bei 15 Jahre alten Fahrzeugen sind manche Werkstätten überfordert, eben weil sie solche Kisten nicht mehr täglich bearbeiten ... der Aufwand ein ausgemustertes Behördenfahrzeug zu erhalten ist nur mit persönlichem Engagement gut zu schaffen, dazu gehört auch selber schrauben und nach Ersatzteilen suchen ... wer das will und kann wird auch mit einer alten Möhre glücklich ... natürlich kann man viel lernen, aber dazu muss man das vor allem mal wollen, und genau das sehe ich bei dir nicht ...

... wo soll es denn hingehen? ... Je nach Reisegebiet passt ggf. der Sprit für sehr neue Fahrzeuge nicht ... aber auch das wird besser und z.B. in Russland fährt im Fernverkehr das was in Deutschland ausgemustert wird, also 10 Jahre und 1 mio. km ... die machen dort ihre zweites Jahrzehnt und nochmal ne mio. km und verschwinden dann dort von den Strassen, wohin konnte ich noch nicht herausfinden ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#12 Beitrag von hugepanic » 2019-12-15 8:30:42

Weils dir noch keiner geschrieben hat:
Mit dem "alten" 3er Führerschein kann man LKW bis 7.5to fahren. Ist für viele relevant. Zudem werden die Kosten ab dieser Stufe oft deutlich höher, aber da kenn ich mich nur bedingt aus, weil ich auch nur nen kleinen LKW hab. Evtl. hast du auch andere einschränkungen in Städten, WE Fahrverbot usw.... Da musst du dich mal einen abend durchkämpfen....
ABER: 5m Aufbau unter 7,5to wird eh nix....

philtality
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#13 Beitrag von philtality » 2019-12-15 11:11:39

@hugepanic:
Danke, also doch ne Führerschein Sache. Gut, den LKW Führerschein müsste ich eh machen. Es sei denn ein Kastenwagen würde auch ausreichen, z.B. der Hymer Grand Canyon S oder der Karmann Dexter 560 4x4. Hat jemand Erfahrungen mit solchen Fahrzeugen und kann einen Vergleich zum Expeditionsmobil ziehen? Schafft es der Sprinter mit Allrad und 190PS durch die Wüste?

@Ulf:
Es liegt weniger daran, dass ich es nicht lernen will sondern mehr daran, dass es mit sehr viel Zeit verbunden wäre. Eine Grundkenntnis brauche ich in jedem Fall. Aber ich weiß auch, wenn ich mir ein solches Mobil komplett alleine aufbaue steht das Ding in 7 Jahren nimmt halbfertig im Hof. Ich glaube der Hinweis ein gebrauchtes zu kaufen und mal auszuprobieren ist super.

Wohin? Europa, Seidenstrasse über Türkei, Iran, die Stan-Staaten, Indien, Thailand, Vietnam (Ho Chi Minh Trail), China, Mongolei bis Russland hoch östlichster Punkt. Dann rüber nach Kanada, durch Akaska am Yukon entlang, die Pan-Americana runter bis Feuerland und dann optional verkaufen oder nach Südafrika verschiffen, Afrika komplett machen und über Ägypten, Israel oder Marokko und Spanien zurück...3 Bis 5 Jahre ;) Das ist der Hauptplan, dafür muss alles passen. Zum ausprobieren erstmal Skandinavien, Nordkap, Südeuropa und Nordafrika.

Beste Grüße
Phillip

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Ulf H
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#14 Beitrag von Ulf H » 2019-12-15 11:26:05

... ein Sprinter als Lieferwagen mit Koffer hat weniger als 1 t Zuladung ... den Umbau zum Womoleerkoffer ginge vielleicht gewichtsneutral, Ladebordwand gegen Fenster und Isolierung ... bleiben 1000 kg für Insassen, Ausbau, Zuladung, grösseren Sprittank und den Allradantrieb ... wie soll das klappen? ... ausserdem ist der Kiffer eher bei 4 als bei 6 m ...

... bei Zulassung als LKW gibt es einige Einschränkungen die erst über 7,5 t greifen ... bei Zulassung als Wohnmobil kenne ich keine lästige Einschränkung ...

... die Frage nach dem Führerschein stellt sich bei dir eh nicht, da mit Klasse B eh nix zu gewinnen ist ... also Fahrschule und CE gemacht ...

... ich finde es gut, dass du offen sagst, dass du das Problem bevorzugt mit Geld lösen willst, dann kann man dich besser beraten ... wie schon mehrfach von Kollegen geschrieben kommt dieses Forum aus der Selbstbauecke, wo man traditionell Probleme mit Zeit und angeeignetem Fachwissen zu lösen pflegt(e) ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Fernwehbus
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#15 Beitrag von Fernwehbus » 2019-12-15 12:04:46

Während viele hunderprozentig sicher sind, dass ein Sprinter niemals zum vollwertigen Wohnmobil umgebaut werden kann, dem kann ich versichern, dass unser Sprinter Kastenwagen vom Typ 218 CDI L2H2 voll ausgebaut, voll beladen mit Wasser und Futter, vollgetankt mit 100l und mit 2 Leuten und Hund insgesamt unter den maximal zulässigen 3t Gesamtgewicht bleibt. Ok, ist ein 4x2, hat dafür aber einen schweren 3l V6 Motor.

Nimmt man einen 3,5t Sprinter 4x4 und hält sich konsequent an Leichtbau, ist das problemlos möglich. 15mm Multiplex für Möbel kannste dann allerdings gleich vergessen, da musst du dann schon in Material investieren (bei uns 15mm Leichtbau-Stäbchenplatte Albasia-Stäbchen und Gabun-Decke; der Tischler weiß schon, was du brauchst :-) )

Warum haben wir selbst ausgebaut? Wir haben zig Messen besucht und alle möglichen WoMo angeschaut. Dann haben wir einen niegelnagelneuen Kastenwagen einer führenden Marke für 4 Wochen ausgeliehen und sind damit durch Skandinavien getingelt und unsere Mängelliste war 2 DIN A4-Seiten lang. Von klapperigen Scharnieren bis zu der lächerlichen Isolation, die leider ALLE fertigen Womo haben. Für so ein Gepfusche, einen Frontantrieb und einen Pkw-Motor dann 80T€ - na hallo?!

Der Vorteil ist: Man lernt schnell, was man braucht und vor allem, was man nicht braucht. Der Kastenwagen lässt sich leicht wieder verkaufen, wenn man will (nein, ich will nicht!!!) Und der Spaß kostet nicht so viel und man kommt überall hin, wo fette Weißware mit 2m Überhang nicht hinkommt. Nachteil: Ein Sprinter ist kein Unimog und das werkmäßige 4x4-Fahrwerk des Sprinters ist für matschige Wege gedacht, aber nicht fürs Gelände, da musst du dann eine ordentliche Schippe draufpacken (Sperren, Untersetzung, Höherlegung, für die Wüste breitere Reifen).

Koffer auf Sprinter-Fahrgestell lohnt sich imho nicht, du hast schöne grade Wände (was habe ich im Kastenwagen geflucht wegen der vielen Radien!!), aber kriegst es Gewichtsmäßig mit 3,5t nicht hin. Gehst du auf 5t-Sprinter, sind die Vorteile der 3,5t wieder im Eimer und das Ding ist auch nicht wirklich mehr sportlich. Dann doch eher Vario 6t. Verwirrt?

Auf ein großes Fahrzeug schielen wir, um längere Zeit drin zu wohnen und zu arbeiten (!!), dazu reichen 6 Quadratmeter im Sprinter dann leider doch nicht. So die Erfahrung.

Es gibt ja noch die Iveco 4x4's, die Bremachs und andere LLkw, guck dir das mal an. Dann schau dir Kabinen an und entscheide, was dann, wie groß das Ding werden MUSS und wie klein es bleiben KANN. Bei 5m bist du allerdings über 7,5t, den Zahn habe ich mir auch schon ziehen lassen müssen :huh: Und Ultra-Leichtbau würde ich in unserem Shelter auch nicht nochmal machen - wegen der Kosten und des vielfachen Arbeitsaufwands.

Wir hatten unsere Erfahrungen aus 10 Jahren vom Renault Twingo über Kombi über Kastenwagen dann soweit strukturiert, dass uns 4,20-Koffer zu klein und ein 5m-Container perfekt erschien. Dann kam der 6m-Shelter vorbei und schockverliebt über Nacht unser Eigentum.
Matthias aus dem Fernwehbus
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cruise-the-planet
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#16 Beitrag von cruise-the-planet » 2019-12-15 18:12:03

Ich kann dir zu 1) und 7) antworten:

1) Wir haben bei uns eine Split-Inverter Haushaltsklima AAA+ eingebaut (Mitsubishi Deluxe MSZ-FH25VE / MUZ-FH25VE).
Ich habe im Hochsommer, als es draussen ca. 35° war, mehrmals in unserem LKW mit laufender Klima geschlafen. Am Abend war der LKW jeweils auf ca. 40 bis 45 Grad Innentemperatur aufgeheizt und ich habe jeweils auf ca. 25 Grad runtergekühlt. Das Runterkühlen dauert bei einem so kleinen Raum nicht lange, nach ca 20 Minuten wars jeweils 25 Grad. In dieser Zeit hat die Klima etwa 40A bei 26V gezogen. Danach hat die Klima runtergeregelt und ist noch während sie lief so mit 10-15A weitergetukelt. Aber sie läuft ja nur etwa ein Drittel der Zeit. Eine Nacht hat mich jeweils so zwischen 70Ah und 100Ah gekostet. Mit einem grosszügigen Solarpanel ist das in 3 Stunden wieder drin und in der Wüste scheint ja oft die Sonne :-)
Also die Frage würde ich mit "Ja, ist möglich" beantworten, wenn du 1) eine gute Klimaanlage mit einem hervorragenden SEER-Wert hast und 2) genügend Solarpanels auf dem Dach um die Energie tagsüber wieder zu laden.


7) Wir sind regelmässig mit unserem HZJ78 in Afrika unterwegs, dort auch in den Parks und haben schon dutzende Nächte auf nicht eingezäunten Campsites innerhalb der Parks verbracht. Von den Tieren geht dabei kaum eine Gefahr aus. Abends ein Feuer machen, sicht nicht zu weit vom Auto entfernen und gut ist. Übrigens wäre es für eine Raubkatze ein leichtes, auf ein LKW-Dach zu springen oder zu klettern. Trotzdem haben wir bei unserem LKW eine Dachterasse gebaut und es ist fast das beste Feature an unserem Fahrzeug. Wieso: a) Du kommst auch Raus, wenn du wildcampst, wo vielleicht jetzt nicht grad der englische Rasen sondern eher die ungepflegte (und in manchen Ländern vermüllte) Wiese das Auto umgibt. b) Du hast auf dem Campsite auch in der dritten Reihe noch Meer-/Seesicht, selbst wenn die erste und zweite Reihe von Weissware vollgestellt ist. c) Du kannst auf dem Dach schlafen wenns mal sehr heiss ist.
Allerdings würde ich da keine Tische / Stühle hochschleppen wollen. Wir haben unsere als eine Art Lounge ausgebaut, mit klappbarer Rückenlehne, fest auf dem Dach installiert. Die Sitzkissen holen wir unten aus dem "Keller", das ist keine grosse Sache die aufs Dach zu bekommen. Habe jetzt leider keine Fotos zur Hand aber wenns konkret wird kann ich ein paar machen.

Lg
Lukas

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#17 Beitrag von philtality » 2019-12-16 1:45:51

Hi zusammen,

ich merke schon - jeder muss seinen eigenen Weg finden. Das ist glaube ich auch ganz gut so. Ich möchte wohl erstmal Erfahrungen mit einem Kastenwagen sammeln um mir meine eigene Mängelliste zu erarbeiten. Für Wüstentouren wird der Kasten wohl tatsächlich zu schwach sein, auch wenn ich die Bereifung ändere. Wenn ich dann noch das Fahrwerk höher setze, am besten noch ein Luftfahrwerk einbaue usw. kann ich gleich ein Exmo aufbauen.

@Lukas:
Top-Info wegen der Energieversorgung und der Dachterrasse. Ich sehe das ähnlich, werde mich wohl aber auch von dem Campingmöbelgedanken auf dem Dach verabschieden.

@Ulf:
Einen Sprinter mit einem Koffer auszustatten würde mir nicht gefallen, zu schwach und nicht das richtige Transportmittel für das Eigenheim. Den Führerschein werde ich zwangsläufig machen müssen, muss mal nach einem Crashkurs schauen der zeitlich optimiert ist. Es mag sein, dass viele hier die Zeit und das Talent haben ein solches Gefährt selbst zu bauen, aber ich gebe gerne zu, dass ich beides nicht habe. Ich müsste mich komplett raus nehmen, was ich für eine Reise tun würde, aber nicht für den Bau und am Ende wirds dann auch noch schlecht. Vielleicht muss ich aber auch einfach nur mal anfangen ein bisschen zu schrauben merke, dass ich es eben doch ganz gut hinbekomme. Mal sehen was es wird.

@Fernwehbus:
Ich werde mich wohl erstmal an den Sprinter wagen, bzw. in meinem Fall wird es eher ein Karmann Dexter 560 4x4. Ggf. finde ich auch einen Hymer Grand Canyon S zum mieten, wir werden sehen. Das mit dem "nichts passt richtig" kenne ich nur zu gut, daher der Wunsch es einmal richtig zu machen und dann loszufahren. Vario sagt mir was ;) So viel habe ich mir bereits angeeignet. Interessante Story mit dem 6m Shelter - welches Basisfahrzeug hast du?

Herzlichen Dank an alle und eine schöne Weihnachtszeit!

Viele Grüße
Phillip

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Fernwehbus
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#18 Beitrag von Fernwehbus » 2019-12-16 8:43:58

philtality hat geschrieben:
2019-12-16 1:45:51
Für Wüstentouren wird der Kasten wohl tatsächlich zu schwach sein, auch wenn ich die Bereifung ändere. Wenn ich dann noch das Fahrwerk höher setze, am besten noch ein Luftfahrwerk einbaue usw. kann ich gleich ein Exmo aufbauen.
Zu schwach? Unser Fernwehbus hat 410Nm und 185PS. Bei unter drei Tonnen. Einen 310er oder 313er Sprinter finde ich deutlich untermotorisiert, der 6-Zylinder hat mehr Power als man jemals ernsthaft braucht. Was fehlt, ist eine Untersetzung, um die Kraft auf auf den Boden zu kriegen.
Luftfahrwerk ist contraproduktiv im Gelände - fährt sich super smooth auf der Autobahn, aber im Gelände geht dir jede Verschränkung flöten.

Ich sag's nochmal: Hat dein Sprinter kein "richtiges" 4x4 (Achleitner, Oberaigner), sondern nur Werksallrad, kannste besser einen 4x2 nehmen, eine Schaufel dazu und die 10k Aufpreis lieber im Urlaub verprassen. Lies mal im sprinter-forum.de...
philtality hat geschrieben:
2019-12-16 1:45:51
Interessante Story mit dem 6m Shelter - welches Basisfahrzeug hast du?
Keins. Sage ich doch: das ist nicht so einfach, wenn man gerne im vierstelligen Bereich bleiben und lieber Rost schrubben und schrauben möchte als gleich mal 35k€ für einen 6x6 Bj 84 rauszuhauen.
Zum "Reisen ohne nebenbei arbeiten zu müssen" ist der Sprinter (Gesamtlänge 6m) perfekt. Zum "Längere Zeit unterwegs leben & arbeiten" fehlt etwas der Platz. Wir haben auf dem letzten Treffen auf der Schwäbischen Alb ( :unwuerdig: danke nochmal, war super!!!) mit einigen Leuten gesprochen, die wünschen sich heimlich auch 3,5t statt 26m Wendekreis :)
Matthias aus dem Fernwehbus
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#19 Beitrag von FrankyT » 2019-12-16 10:08:48

Hi Phillip,

bist ja noch auf der Suche nach der Basis, mach dir daher um die Details nicht so viele Gedanken.. Bei nem 5-6m Koffer kommst um LKW nicht drum rum, bei 4m gibts auch was kleines.. Wobei Wasser zum Duschen Gewicht hat, sofern man nicht auf dem Campingplatz steht.. Und Extra-Diesel auch.. Und Teile.. und Essen .. und.. :lol:
philtality hat geschrieben:
2019-12-14 23:46:25
Mein Problem ist, dass ich keinerlei Erfahrung habe, ich bin außerdem Kaufmann und finde beim Auto gerade mal so den Wischwasserbehälter. Deshalb sage ich auch, dass ich mein Wissen dahingehend auf jeden Fall noch ausbauen muss (ggf. unbezahltes Praktikum in einer Old-School-Kfz-Werkstatt). "Bisschen Dusche" halte ich für untertrieben, dazu gehört die Pumpe, Elektronik, Warmwasser, Gas, Boiler, Abfluss usw usw. Da steckt schon mehr drin, vor allem Arbeitszeit. Ich habe in meinem Leben noch kein Schweissgerät in der Hand gehalten geschweige denn eine Ahnung wie überhaupt das Prinzip funktioniert (in etwa so wie Löten?!).
Mach dir Sachen nicht zu kompliziert.. Du kannst für alles einen Experten finden, der hat dann 5 Jahre dazu Studiert und 10 Jahre Erfahrung - will aber auch das entsprechende Geld für seine Zeit..

Bsp: Schweißen.. Respekt vor Allen die das an Industrieanlagen machen, Druckbehälter und Tanks bauen, Flugzeuge konstruieren.. Du willst aber 1,2mm Blech für die Kabine und ggf. 4-5mm Stahl für den Rahmen schweißen. Als Bsp: https://youtu.be/H9XW18gVsl8?t=543 Schweißgerät mit 250A für 350Eur, dazu noch Fülldraht (Schweissen ohne Gas), Handschuhe, Helm, Schürze und schon kanns losgehen.. Sicherlich werden die ersten Nähte nicht schön, aber hast ja auch genug Rest-Metall zum üben.. Sollst ja kein Fahrgestell selbst basteln, dafür gibts die Profis - für ein bisschen Stahl reicht das aber, sofern sehr einfach und fest konstruierst (Ein Profi spart bestimmt 10-30% Gewicht, weil anders berechnet/geschweißt)..

Bsp: Solar.. Letztlich bauchst du ein Panel (gibts mit verschiedenen W-Angaben und mit verschiedenen Spannungen), dann ein Solar-Kabel und einen Solarregler (MPPT vorzugsweise).. Und ne Batterie in die du das reinpumpen willst.. Auch da: Achtung, 40v falsch angefasst tut aua ;) . Das Wissen was du brauchst, kannst dir aber an nem Wochenende anlesen (!).. Danach brauchst wahrscheinlich noch Spannungswandler auf 230V/12V/24v, je nachdem was du machst. Aber ganz simpel betrachtet brauchst du erstmal nicht mehr.. Danach kommen erst Fragen wie "Wie mache ich das fest (Kleben?)" "wie komm ich trocken durchs Dach" "wieviel tut überhaupt Not" usw usw.. Aber da kannst dann jeweils im Forum nachsehen.. Oder bei Youtube/Google..

Bsp: Wasser.. Ist ein Mix aus "Wie stelle ich ein Aquarium zusammen" und Was bietet die Gardena-Palette (stark vereinfacht)..
Stufe1: Irgendwo ist ein Wassertank, da kommt ne Tauchpume rein, Schlauch dran, an einen Camping-Wasserhahn mit eingebautem Ein/Aus Schalter (Schaltet die Pumpe An/Aus).. 12v Klingeldraht dran und gut, Abwasser läuft in einen anderen Tank
Stufe2: Druckpumpe/ Bilgepumpe, Normaler Wasserhahn/Duschbrause, Standheizung mit Warmduscherkit/B3 Boiler, ggf. Abwasserpumpe.. usw usw.. Muss halt nur dicht sein :lol: Aber auch das kann man sich aneignen, bzw von nem Könner überprüfen lassen.

Bsp: Gas .. Finger weg :eek: .. Manche Sachen könnte man wahrscheinlich selbst machen, sind es im Hinblick auf Sicherheit aber nicht wert (und man darf es zu Recht nicht)..

Natürlich können Profis gewissen Sachen besser/mit weniger Material/leichter/noch fester zusammenbauen.. Aber auch hier: Das wird kein Flugzeug

Bin gespannt was es bei dir wird.. Die Größte Hemmschwelle beim LKW ist glaub die Sache mit dem Zwischenrahmen.. Die Box/Shelter draufzustellen ist später das kleinere Problem.. Geld für Service/Teile wirst ja so oder so ausgeben :lol:

Grüße aus der Ecke Heidelberg
Franky
Iveco Magirus 120-19 mit Kabinenkürzung und Koffer aus Iso-Paneelen (im Bau)..

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#20 Beitrag von stonedigger » 2019-12-16 10:39:42

Hallo Phillip,

100 Reisende - 100 verschiedene Bedürfnisse - 100 verschiedene Fahrzeuge. Daher kann ich Dir nur meine persönliche Meinung wiedergeben.
Günter Kreuzkamp hat bewiesen, dass man auch mit einem 4x2 T1 13 Jahre auf Weltreise sein kann. Daher hängt alles sehr von den eigenen, bzw. von den Bedürfnissen der Mitreisenden ab.

Ich versuche es dennoch:

Von Kastenwägen halte ich für Deine geplante Reise weniger. Zwar ist z.B. der Vario ein tolles Fahrzeug, ist klein und handlich, was aber schon mit Deinem Platzbedarf kollidiert. Wenig Bodenfreiheit und schlecht zu isolieren (wie alle Kastenwägen). Also LKW. Ich würde hier nicht zu groß werden. Du musst das Teil ja auch verschiffen (und da wird jeder cm teuer). Auch sind in unterentwickelten Gebieten und heißen Gebieten die Ortsdurchfahrten sehr eng. Daher würde ich mal max. 7m Länge, 2,2m Breite (querschlafen noch möglich) und am Besten noch max. 3,2 m hoch (das wird schwierig bis unmöglich) Wir sind ohne Solarzellen 3,3 und ich mit meinen 1,9 kann nur unter der sehr großen Dachluke aufrecht stehen. Was aber für uns so ok ist. Schon in Rumänien steigst Du mit 3,3m in jeder kleinen Ortschaft aus und schaust, ob Du unter den Stromleitungen durchkommst.

Selbst bauen oder bauen lassen? Neben dem Budget, finde ich es immer besser selbst zu bauen, beim Leerkoffer vielleicht noch nicht so wichtig, aber die Elektrik, Wasser etc. sprich die Technik ist immer besser, wenn man unterwegs weiß, was gemacht wurde. Der gute alte Militärkoffer ist für lange und extreme Einsätze konzipiert worden. Warum also nicht?

zu den Fragen:

1. Klimaanlage: Nein, zu viel Technik, zu viel Strom. Was nicht verbaut ist, geht nicht kaputt. Lieber ringsherum viele Fenster, Dachluke und die Möglichkeit auf dem Dach zu schlafen.

2. Extrem schwieriges Gelände: Natürlich kann das mal passieren. Aber: Wenn Du Deinen Hausstand spazieren fährst, wirst Du Dir überlegen, ob Du Dir die Düne wirklich geben musst, oder ob Du riskierst Dich bei Ebbe am Strand festzufahren. Daher Allrad ja, Diff-Sperren auch, Bodenfreiheit. Du brauchst aber kein 8x8 Monster (wäre eh nur interessant, wenn für Dich Geld keine Rolle spielt) und auch grobstollige Geländereifen sind bei max. 10% echtem Geländeeinsatz Schwachsinn. Lieber 6 ordentliche Sandbleche únd evtl. (?) Schneeketten. 6m Kabine? Zu viel! Dein Fahrzeug wird zu groß und auf Serpentinen musst Du zurücksetzen. Mit so einem riesigen Fahrzeug kannst Du dann nur noch Piste fahren, ins Gelände wird schwierig. 4m - 4,5m Kabine reicht! (Dusche, WC, festes Bett, feste Sitzgruppe ist hier problemlos möglich)
Man kann jeden LKW zurückbauen. Aber von Baustellenfahrzeugen würde ich die Finger lassen - die sind schon arg gequält worden, daher:

3. Feuerwehrfahrzeuge halte ich immer für eine gute Basis. Solide Technik und man kann viel von dem alten Material nutzen und umbasteln. Aber: Oftmals vollkommen neben den Aufbaurichtlinien konstruiert. Daher immer eine ordentliche Kofferlagerung drauf.

4. Kommt auf die Größe an. PS sind eine Sache. Bis 9 t kommst Du auch mit 150 PS gut zurecht. Aber wichtig: optimale Leistung (und Verbrauch) hat ein LKW im mittleren Drehzahlbereich. Es bringt Dir also nichts, wenn Dein LKW an der Drehzahlgrenze kratzt und Du Dich freust, dass er ja doch 90 fährt. Daher ist das Getriebe und die Über-/Untersetzung mind. genauso wichtig. Gerade kleinere LKW wie G90, Unimog haben das Problem, da sie nicht für Langstrecken konzipiert wurden. 1017 finde ich nicht schlecht. 10 t zGG - das heißt, Du solltest max. auf die 9 t kommen. Wir haben ein 9t Fahrgestell und haben mit 600 l Diesel und alles reisefertig 7,8 t, d.h. genug Reserven.

5. Geschichten gibt es immer! Wichtig ist denke ich nur: Hände weg von Exoten! 1017 ist z.B. massenhaft gebaut worden. Daher gute Ersatzteilversorgung.

6. Fahrräder tun es auch und sind leichter zu reparieren. Vielleicht noch einen klappbaren Anhänger zum Einkaufen? Und Bewegung schadet nichts, Du sitzt eh genug.

7. Wir haben einen Ex-Militärkoffer und wir haben eine Dachterrasse mit aufklappbarem Geländer und Sonnen- / Mückenschutz. Frühstück zu Dritt problemlos möglich. Zugang über die Dachluke mit Teleskopleiter. Genial! Bestes Gimmick zusammen mit dem Holzofen. Letzterer ist das Backup, wenn die Standheizung ausfällt. Überhaupt finde ich das Thema Redundanz sehr wichtig.

8. Geh' auf die Abenteur - Allrad ! Da kannst Du Dich auch mit Leuten unterhalten, die wirklich schon um die Welt gefahren sind.

9. kleine Treffen, wie z.B. Willys oder Därr sind kleiner aber kommunikativer.

10. Es sind schon Leute mit 5000€ losgefahren. Wir haben mit 14.000€ Basisfahrzeug angefangen und waren mit weiteren 10.000€ reisefertig. Man optimiert immer weiter und so sind wir heute vielleicht bei 30.000 für ein wirklich gut ausgestattetes, langzeittaugliches Fahrzeug. MAN 9.150 FAE mit Militärkoffer und allen Dingen, die Du aufgeführt hast. Ja, wenn ich alles hätte machen lassen, dann wäre ich sicherlich bei 100.000€. Könnte aber nicht mehr reisen. Nicht zuletzt, weil ich heute viele Schwächen des Fahrzeugs kenne, würde ich nicht mehr wechseln. Dann fängt man ja wieder von Vorne an.

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#21 Beitrag von hugepanic » 2019-12-16 12:18:25

Zur schweisserei:
Ich hab einfach eine achweissprobe gemacht und bin damit zum TÜV. Der fand gut.
Das nächste Mal hat er die karre fertig gesehen und dann auch unterschrieben.

Zum Gas: ich hab ne sehr einfache Anlage, also nur ein rohr mit ein paar Biegungen. Die ganze "Gas-Anlage" war eins der einfachsten Gewerke, zudem hat man ja die Gasprüfung die alle sicherheitsrelevanten Fehler finden sollte

Wasser:
Finden der passenden Teile war sehr zeitaufwändig, und das obwohl ich das "warmduscher-kit" verwendet habe

ABER:
Das alles ist nicht jedermanns Sache. Man muss Zeit, Werkzeug, Kenntnis und spass daran haben,alles selbst zu machen.
Ich hab auch keine Ahnung ob meine karre in 2jahren leckt, explodiert oder einfach nur so schräg-parkt...

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#22 Beitrag von stonedigger » 2019-12-16 13:36:12

Was vielleicht schon durchklingt:

Es ist alles, wirklich alles, selbst machbar, wenn man will. Wenn man Interesse und auch ein wenig Begeisterung hat. Denn ohne Begeisterung kotzt dich die Geschichte schnell an - was nicht heißt, dass unsereins nicht auch mal Lust hätte alles mit dem Vorschlaghammer zusammenzuschlagen. :wack:

Ich denke, dass nicht jeder die Einspritzdüsen selbst einstellen können muss, aber ein wenig Grundwissen schadet bestimmt auf einer längeren Reise nicht. Daher bin ich immer ein Befürworter viel selbst zu machen oder zumindest dabei zu sein.

Ulrich Doldes Buch ist denke ich genau das, was Du erstmal lesen solltest. Das hat mir am Anfang sehr, sehr viel geholfen.

Für mich ist das irgendwie so wie Bergwandern: Du kannst zwar mit der Gondel auf die Zugspitze fahren, es wird aber ein anderes Erlebnis sein, wenn Du selbst hochläufst. Und Du wirst eben ein ganz anderes Verhältnis - schon fast menschlich - zu Deinem Fahrzeug haben. Du wirst es hassen und lieben, v.a. aber wirst Du daran wachsen und Stolz auf Dich sein. Mich zieht es immer zu den Bastlern, Selbstbauern hin - was kann Dir schon jemand erzählen, der sein ExMo aus dem Laden kauft? Ich bin auch mit Menschen befreundet, die genug Geld hätten, es aber trotzdem selbst machen wollen - wie eben auf den Berg steigen.

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#23 Beitrag von FrankyT » 2019-12-16 14:32:22

stonedigger hat geschrieben:
2019-12-16 13:36:12
Es ist alles, wirklich alles, selbst machbar, wenn man will. Wenn man Interesse und auch ein wenig Begeisterung hat.
Ja das ist genau das Thema.. Und das beeinflusst die finanzielle Machbarkeit stark.. Dann lieber das Geld beim Reisen ausgeben :lol:

Aber selbst schrauben ist immer so ne Sache..

Gibt hier Leute im Forum die mal eben ein gänzlich anderes Getriebe einsetzen können, oder mal eben den Motor zerlegen/überprüfen/zusammenbaun..
Dann die Leute die den Hilfsrahmen selbst bauen und mit der Felx ans Auto springen, eben weil sie sich das zutrauen..
Kenne aber auch Leute vom Geschäft die einen mit großen Augen anschauen: :eek: "Sie wechseln selbst die Winterreifen? Ist das nicht gefährlich? Also ich geh da immer in die Werkstatt, auch wenns umstecken 80Eur kostet.."
Das geht bis hin zu den Leuten, die nichtmal einen Scheibenwischer selbst tauschen können, oder das Ikea-regal nicht zusammen bauen können/wollen.. Weil "ich kann sowas nicht/traue es mir nicht zu/das ist was für den Mechniker bzw. Schreiner..

Ist ja auch alles nicht schlimm.. Wäre langweilig wenn alle gleich sin :)

Wobei wenn man Allrad-spielen mag, dann ist bestimmt nicht verkehrt wenn man nen Schraubenschlüssel halten kann :spiel: :lol:

Grüße
Franky
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#24 Beitrag von advi » 2019-12-16 14:51:16

philtality hat geschrieben:
2019-12-15 11:11:39
. Es sei denn ein Kastenwagen würde auch ausreichen, z.B. der Hymer Grand Canyon S oder der Karmann Dexter 560 4x4. Hat jemand Erfahrungen mit solchen Fahrzeugen und kann einen Vergleich zum Expeditionsmobil ziehen? Schafft es der Sprinter mit Allrad und 190PS durch die Wüste?
Du wolltest erst nen 6 Meter Koffer und jetzt einen Kastenwagen? Das macht doch keinen Sinn ;) :D

Vielleicht solltest Du mit einem Zettel und Deiner(m) Partner(in) auf die CMT gehen und Euch in alles reinsetzen, was Euch Platzmässig anspricht.

Dann die Dinger für ne Woche mieten und Erfahrungen machen.

Und .... wenn Du fahren kannst, brauchst Du selten 4x4, eher gute Reifen, Untersetzung und ein Differential an der angetriebenen Achse.
Frank

Unserer heißt Alladin und ist ein MAN LE220 mit ausgebautem Kühlkoffer

Ausbau siehe http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 35&t=55758

Wie viel Expeditionsmobil ist nötig - unsere kommende 3,5 to Lösung viewtopic.php?p=824020#p824020

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#25 Beitrag von stonedigger » 2019-12-16 15:34:14

FrankyT hat geschrieben:
2019-12-16 14:32:22

Kenne aber auch Leute vom Geschäft die einen mit großen Augen anschauen: :eek: "Sie wechseln selbst die Winterreifen? Ist das nicht gefährlich? Also ich geh da immer in die Werkstatt, auch wenns umstecken 80Eur kostet.."
Das geht bis hin zu den Leuten, die nichtmal einen Scheibenwischer selbst tauschen können, oder das Ikea-regal nicht zusammen bauen können/wollen.. Weil "ich kann sowas nicht/traue es mir nicht zu/das ist was für den Mechniker bzw. Schreiner..


Grüße
Franky
Mag sein - das mag auch alles in good old europe noch gehen. Wenn mich aber schon das Wechseln von nem Reifen an das Ende meines techn. Sachverstandes bringt, und ich neben Klimaanlage, Backofen, Fußbodenheizung auf jeden Fall einen Fernseher mit Sat-Empfang brauche, dann wird man wohl tatsächlich besser bedient sein, sich mit dem Bus durch den Etosha fahren zu lassen und am Abend im Fjällräven-Outfit seinen Sundowner in der Lodge zu sich zu nehmen.

Bei so einem Trip, wie der Verfasser ihn plant, wird früher oder später ein größeres oder kleineres Problem auftauchen. Dann muss man handlungsfähig sein. Entweder man schraubt selbst oder man ist so relaxt, dass man sich 50km mit dem Fahrrad in den nächsten Ort begibt, sein Hab und Gut (mit Familie) am Straßenrand stehen lässt und hoffentlich nach 5 Tagen mit Hilfe zurückkommt. Oder um es mit Klaus Därrs Worten zu sagen: "Irgendwann erwischts Dich dann..."

Wer hier seine ADAC-Vollkasko-100%-Handyempfang-Mineralwasser-aus-dem-Wasserhahn-Mentalität nicht aufgeben kann, der sollte lieber in den Serengeti-Park nach Hodenhagen fahren. Denn hier kann man mittlerweile 4x4 Pickups mieten und damit im Park übernachten. Bevor um 8 Uhr die ersten Besucher kommen, kann man dann auch noch einen Löwen rufen hören und fühlt sich fast wie die großen Abenteurer.

Prinzipiell ist's mir ja vollkommen Wurscht - mit dem Hymer aber die Panam zu fahren wird bestimmt ein Abenteuer! Vielleicht sponsern sie den ja sogar - denn wenn Du damit durchkommst und einen tollen Film drehst, ist das die ideale Werbung!

Werden wir wieder ernsthaft: Wenn ich die finanziellen Mittel hätte: Kauf Dir einen älteren (nicht ein 50 Jahre altes Sanierungsobjekt) - ich spreche von einem so ca. 20-40 Jahre alten Fahrgestell. Um so weniger Sensorik um so besser. Bei einem Stecker für den Anschluss eines Laptops würde mir schon schlecht werden. Aber vielleicht bin ich dafür auch zu alt. Vielleicht bist Du ja Hacker und kannst damit sogar besser umgehen und dann ein paar Nullen und Einsen tauschen und er springt wieder an.
Also älteres Modell mit finanziellem Spielraum: Lasse ihn überholen! Motor, Bremsen, Getriebe - dann hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit unterwegs keine Problem damit und wenn, kann Dir hier bestimmt in der nächsten Werkstatt irgendjemand weiterhelfen.
Lass Dir den Koffer bauen, meinetwegen mit Möbeln, aber bau die Elektrik und Wasserinstallation selbst. Dann weißt Du wo was ist. Lass Dir den Zwischenrahmen bauen - wenn er gut gemacht ist, wird er Dich gut nach Hause bringen, wenn er irgendwo reißt, dann kann ihn Dir jede Hinterhofschmiede zusammenbrutzeln. Das musst Du nicht selbst machen!
Nutze die Zeit, um Dich mit der Technik des Fahrzeuges auseinanderzusetzen! Du musst wissen, wie Du nen Reifen wechselst, ein Radlager erneuerst, das Kraftstoffsystem entlüftest und säuberst, wie das Kühlsystem und die Bremsanlage funktioniert, etc. Und wie lernen schon Kinder am Besten? Richtig! VENÜ! Vormachen-Erklären-Nachmachen-Üben!
Kein Bergsteiger geht auf den Mont Blanc und kennt nicht mal die HMS - warum also ein Globetrotter, der nicht mal nen Luftfilter reinigen kann? Aber man kommt heutzutage ja auch auf den Mount Everest ohne vorher jemals einen Eispickel in der Hand gehabt zu haben.

Schuldigung, wenn ich etwas unwirsch rüberkomme - ist nicht böse gemeint. Möchte nur, dass man es einerseits nicht überbewertet (manche sind schon 3x von der Weltreise zurück, während sich andere noch vorbereiten) aber auch nicht zu naiv sieht, denn mitnichten ist es so, dass eine Panne so lustig ist, wie sie in den tollen Reisevideos dargestellt werden.

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advi
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#26 Beitrag von advi » 2019-12-16 16:16:16

stonedigger hat geschrieben:
2019-12-16 15:34:14

Schuldigung, wenn ich etwas unwirsch rüberkomme - ist nicht böse gemeint. Möchte nur, dass man es einerseits nicht überbewertet (manche sind schon 3x von der Weltreise zurück, während sich andere noch vorbereiten) aber auch nicht zu naiv sieht, denn mitnichten ist es so, dass eine Panne so lustig ist, wie sie in den tollen Reisevideos dargestellt werden.

SD
Ja, ein bisschen unwirsch kommst Du schon rüber und Du hast ja auch nicht unrecht..... Doch :) Losfahren, nicht so viel Sorgen machen, wenn man etwas ordentlich gewartetes hat, Pläne mitnehmen, wie was geht und notfalls einlesen geht auch.

Das wichtigste in der heutigen Zeit sind ein paar versteckte Barreserven und eine volle Kreditkarte. Mal ehrlich, nicht alles, aber vieles lässt sich lösen. Wenn das Auto nicht am Boden einer Schlucht liegt, dauert es zwischen einem Tag und zwei Monaten, bis alles halbwegs wieder gelöst ist.
Denn, es gibt fast überall nette Menschen auf der Welt, die einem helfen :)

Und sonst nimmt man sich ein Zimmer und versucht was zu organisieren. Meistens klappt das und wenn man gerade in einer Pechsträhne drin ist, ist es auch egal zu wissen, was gerade kaputt gegangen ist :)

Von daher, ruhig mal auf das eigene Glück wetten, anders ist es zu Hause ja auch nicht. Die meisten Menschen sterben zu Hause oder unvermutet bei Unfällen oder Krankheiten :)

Vielleicht ist es sogar wichtiger eine gute Werkstatt zu haben, die regelmäßig Aufträge von einem bekommen und einem im Notfall helfen kann. Per Telefon, Video oder wenn das gar nicht geht, einen Mechaniker, der sich auskennt in den Flieger setzen und er Dir hilft :)

Wenn ich es richtig verstanden habe, leidet Philipp nicht an kein Geld, sondern an keine Zeit haben.

Von daher sind so "Huch hoffentlich weiß ich alles und kann alles" Ratschläge sehr gut, aber nicht unbedingt das Maß der Dinge. ;)
Sondern nur EIN Blickwinkel :D
Frank

Unserer heißt Alladin und ist ein MAN LE220 mit ausgebautem Kühlkoffer

Ausbau siehe http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 35&t=55758

Wie viel Expeditionsmobil ist nötig - unsere kommende 3,5 to Lösung viewtopic.php?p=824020#p824020

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#27 Beitrag von stonedigger » 2019-12-16 17:12:15

Dem stimm' ich voll und ganz zu! Ein gesunder Mittelweg halt.

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#28 Beitrag von Mark86 » 2019-12-17 0:21:23

Denk bei den Empfehlungen und Kostenrechnungen von jemandem, der schreibt “unser fahrzeug wird“ das er noch keine ahnung hat, was ihn am schluss erwartet und frage lieber die leute, die fertig sind...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#29 Beitrag von FrankyT » 2019-12-17 0:57:41

Mark86 hat geschrieben:
2019-12-17 0:21:23
Denk bei den Empfehlungen und Kostenrechnungen von jemandem, der schreibt “unser fahrzeug wird“ das er noch keine ahnung hat, was ihn am schluss erwartet und frage lieber die leute, die fertig sind...
..und daran, dass es hier doch auch einige gibt, die mit dem Ausbau von Fahrzeugen Ihren Lebensunterhalt verdienen :D Die brauchen Kunden :joke:

Aber ohne Spaß.. Leute die reisen zu fragen ist ne gute Idee.. Wird dir aber nie jemand erzählen wenn er "zu viel" bezahlt hat.. Und es wird selten wer erzählen "wie wenig" sein Ausbau evtl. gekostet hat, denn den mag man ggf. weiterverkaufen..

Grüße auch nach Südamerika @Marc, echt ne coole Reise :)

Franky
Iveco Magirus 120-19 mit Kabinenkürzung und Koffer aus Iso-Paneelen (im Bau)..

☕(ツ)✌ ☯

Mark86
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Re: Ausstattung Basisfahrzeug

#30 Beitrag von Mark86 » 2019-12-17 1:15:21

Also mir haben auf treffen leute deutlich gesagt, was ihre autos gekostet haben und die meisten sind mit 40 oder 50 in der klasse der vollausgebauten Selbstbauten nicht weit gekommen, sondern haben eher das doppelte verbaut. Mein auto ist da eher wenn auch mit abstrichen ein schnäppchenauto ;)

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