mein Name ist Phillip, ich bin 31 Jahre alt und erst seit kurzer Zeit gedanklich auf dem Weg zu einer Weltreise mit fahrbarem Untersatz. Gedanklich schwanke ich zwischen einem 4x4 Kastenwagen den ich für Regionen wie das Nordkap, Alaska oder aber auch die Atacama-Wüste und den Iran optimieren müsste (Heizung, Kühlung, Wasser- und Dieselvorräte). Die Alternative dazu ist ein Expeditionsmobil - klar eine ganze Nummer größer, aber wenn man vor hat über mehrere Jahre auf vier (oder sechs oder acht) Rädern zu leben darf es auch mal eine Nummer größer sein. Es gibt mehrere Prämissen wie z.B. eine Toilette und Dusche an Bord und aufrecht stehen können (deshalb kein California/Marco Polo) und eine Pick-Up-Kabine ist mir ebenfalls zu klein. Auch soll das Gefährt über längere Zeit autark stehen können.
Jetzt findet man unzählige Artikel, Videos, Blogs, man fängt an auf Google zu suchen, sucht Basisfahrzeuge, Expeditionsmobile (Nein, ich habe keine 350.000 EUR für ein Wohnmobil übrig

Ich habe nicht den Anspruch, dass hier DIE Lösung herausspringt und ich bin mir sicher, dass viele von euch auch unterschiedliche Erfahrungen zum selben Thema gemacht haben, andere Herangehensweisen und Lebensstandards haben, aber mich interessiert die Meinung jedes Einzelnen und ich werde versuchen meine Fragen so pauschal wie möglich zu stellen um eine schöne, breite Masse an Einschätzungen zu bekommen. Vielleicht gelingt es mir sogar den weiteren Verlauf so unterhaltsam zu formulieren, dass auch ihr ein bisschen Spaß und Unterhaltung daran findet. Also, los geht's!
1. Das Fahrzeug sollte mit Wüstenhitze umgehen können und zumindest die Wohnkabine für min. eine Woche kühl halten können - ist das möglich? Gibt es Grundlegende Ausstattungen die verbaut werden sollten? Zusatzfrage: Haltet ihr eine Klimaanlage im Führerhaus (nicht Adlerhorst) für wichtig? Erfahrungen?
2. Ich habe lieber einen höheren Verbrauch oder umfahre extrem schwieriges Terrain dafür, dass ich mehr Platz im Innenraum habe. Die Kabine sollte 6m haben. Welchen Radstand braucht das Basisfahrzeug hierzu? Kann man jeden LKW (auch 3-Seiten-Kipper, Tanklaster usw.) theoretisch so umbauen, dass er eine Wohnkabine tragen kann? Ist der Rahmen IMMER gleich und man muss nur zurückbauen? Was ist mit den Modellen mit Kran hinter der Fahrerkabine?
3. Apropos Fahrerkabine: Alte Feuerwehrfahrzeuge sind ja unfassbar günstig bei wenig km Laufleistung. Was kostet es das Fahrzeug so umzubauen, dass es eine Wohnkabine tragen kann? Also Fahrerkabine kürzen, Feuerwehrkoffer entfernen etc.?
4. Wie viele PS sollte das Fahrzeug mindestens haben? Wie hoch sollte das max. Gewicht sein? Reicht ein 1017er in jedem Fall aus oder könnte es passieren, dass ich am Ende doch bei 12 Tonnen lande, wenn ich die Karre vollpacke?
5. Ich habe positives und negatives über die einzelnen LKW-Hersteller gehört. Magirus eher nicht so zuverlässig, ab IVECO deutlich besser. Mercedes-Benz sehr zuverlässig aber Ersatzteile teurer. Unimog noch teurer, grandiose Fahreigenschaften aber notwendig?
6. Reist jemand mit Motorrad? Wie wichtig sehr ihr die Mitführung eines Motorrads um z.B. mehr Flexibilität in der Mobilität zu haben (muss nicht mit dem Truck in die Stadt oder zum Supermarkt). Welche Erfahrungen habt ihr bzgl. der Aufhängung um das Motorrad am Heck oben mitzuführen? Braucht ja n Motor für hoch und runter etc.
7. Ich habe einige Modelle gesehen bei denen zwischen Matratze und Decke vllt noch 70-80 cm liegen. Aus persönlichen Gründen (jaja, ihr habt das schon richtig verstanden

8. Da ich noch nie in einem Expeditionsmobil unterwegs war würde ich das natürlich gerne erstmal ausprobieren. Kann man das irgendwo mieten? Wer bietet so was an?
9. Was sind die besten Messen um Gleichgesinnte kennen zu lernen und Aussteller zu treffen? Vllt auch um mal die finanziellen Aspekte einer Wohnkabine genauer zu beleuchten. Ich habe bis jetzt die CMT und die Abenteuer & Allrad identifiziert.
10. Kommen wir zum Finanziellen: Ich war die letzten 10 Jahre fleißig und habe kein "Budget", sehe es aber z.B. nicht ein 350.000 EUR zu investieren - das sind zwei kleine Wohnungen in Stuttgart und würden 1600 EUR monatlich einbringen. Mir ist aber auch klar, dass die Vorstellung einiger anderen Neulinge ein Expeditionsmobil für 100.000 EUR hinzustellen auch schwierig umsetzbar ist. Ich bin selbständig und je mehr ich arbeite umso mehr verdiene ich. Wenn ich die Stunden rechne die einige in den Selbstausbau gesteckt haben und die Materialkosten abziehe fahre ich besser, wenn ich diese Zeit nutze um selbst Geld zu verdienen. Außerdem wird das Ergebnis nie so gut wie vom Profi. Ich bin handwerklich begabt, bräuchte aber überdurchschnittlich viel mehr Zeit. Was ist ein realistischer Preis für eine Wohnkabine 6m mit WC, Dusche, Sitzgruppe (umbaubar), Kühlschrank, Gefrierfach, Ofen, 2 Herdplatten Gas, Bett für 2 Personen, Klimaanlage und Heizung? Es muss nicht super fancy sein aber Pressspanplatten an der Wand müssen auch nicht unbedingt sein, ein bisschen mehr darf da schon kommen.
Bestimmt gibt es noch gaaaaanz viele andere Aspekte aber die fallen mir im Moment nicht ein und der Artikel ist schon jetzt viel zu lange geworden (besten Dank an all diejenigen die bis jetzt dabei geblieben sind

Abenteuerliche Grüße aus Stuttgart
Phillip