Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

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FrankyT
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#31 Beitrag von FrankyT » 2020-02-19 0:07:02

Oelwurm hat geschrieben:
2020-02-18 22:48:54
Schau' mal, evtl. ist das ja eine Option für dich:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 9-197-1716
Die Tore da sind 4m.. Aber meistens gibt's keine Plätze.. Man muss dich da registrieren und evtl passiert irgendwann was.. Die bauen grad überall..

Aber bald ist Frühling, da kann man auch draußen Arbeiten.

Viel Erfolg mit dem Fahrzeug :)

Grüße
Franky
Iveco Magirus 120-19 mit Kabinenkürzung und Koffer aus Iso-Paneelen (im Bau)..

☕(ツ)✌ ☯

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thomueller1
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#32 Beitrag von thomueller1 » 2020-02-19 0:21:52

Danke für die Hinweise. Aachen ist für mich keine Option mehr. Und demnächst ziehe ich wieder um. Aktuell bin ich zufrieden mit dem Stellplatz, den ich habe. Und das Arbeiten klappt auch. Irgendwann gibt's auch unter viewtopic.php?f=35&t=89667 Bilder, und dann auch von innen.
Saurer 6DM (M+32345)

Silvio Maridati
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#33 Beitrag von Silvio Maridati » 2022-01-09 10:42:24

Hallo allerseits
Habe auch zugeschlagen - letzten September. Bin nun überglücklicher Besitzer eines Saurer 10 DM 6x6 von 1984 mir gerade mal 75‘000km.
Faktisch ein Neufahrzeug! Mir blutet das Herz, dass man solche Fahrzeuge zuhauf nach Afrika verscherbelt hat, wo sie immer noch problemlos laufen und auch gewartet werden.
Wegen der Zuverlässigkeit macht Euch mal keine Sorgen:
Meiner wurde seit 1984 von immer wieder wechselnen Wehrmännern gefahren. Und wer selber einmal Militärdienst gemacht hat weiss, dass man am Armee-Material immer und jederzeit seine Wut und Frustration auslebt. Da wird gewürgt, geknallt und versucht herauszufinden, was das Material aushält. In all meinen Dienstjahren haben wir es jedenfalls nicht geschafft, einen Saurer 6/10 DM mechanisch kaputt zu kriegen.
Deshalb auch fiel meine Wahl auf den 10 DM von Saurer. Und so einfach und solide wie der gebaut ist, wird das mal ein Erbstück für meine jüngeren Familienmitglieder werden.
Ein LKW wurde früher für 1 Mio km Laufleistung ausgelegt - bei der GRD - so hiess damals die Beschaffungsabteilung der Schweizer Armee (Gruppe für Rüstungsdienste) stand im Pflichtenheft eine angestrebte Laufleistung für 3 Mio km. Die Dinger wurden also für die Ewigkeit konstruiert und gebaut, was schliesslich der Firma Saurer in Arbon auch wirtschaftlich das Genick brach. Viel zu teuer für den Massenmarkt

Nun ein paar Hinweise zu den einzelnen Technik-Gruppen: Bitte bedenkt, dass beim Saurer 6/10 DM ALLES überdimensioniert ausgelegt wurde.
Die Modelle 6 DM und 10 DM sind technich absolut identisch aufgebaut - bis auf die dritte Achse beim 10 DM und die grössere Länge.
Die unterschiedliche Leistung 6 DM 250 PS und 10 DM 330 PS ist nur eine Einstellungssache der BOSCH-Einspritzpumpe. Die meisten Z DM Besitzer haben ihr Schätzchen auf 330 PS angehoben. Ich weiss von Fzgen welche für Wüstenfahrten nahe an die 400er Grenze angehoben wurden und das ohne Murren hinnehmen.

Die GRD hat aus dem Besten was damals von den Serienherstellern erhältlich war, einen Armee-Lastwagen zusammengestellt:
SAURER ARBON: Motor, Achsen, Chassisrahmen
ZF FRIEDERICHSHAFEN: WSK 400 und Verteilergetriebe
FBW WETZIKON: Hydropneumatisches Schaltgetriebe

MOTOR ist Saurer-Standardware und lief über Jahrzehnte in allen Strassen-LKWs. So wir ihn jemals kaputt bringen sollten, bringt den jeder Dorfschmied wieder zum Laufen.

WSK 400 wurde auch in den späteren MAN KAT verbaut. Damals waren die thermotechnischen Probleme der früheren WSK Modelle im MAN KAT 1 ja bereits bekannt, weshalb von Beginn an die 400er mit erhöht ausgelegter Wärmeableitung verbaut wurde. Absolut problemlos. Ich weiss von Keiner die wir kaputt gekriegt hätten. Im Gegenteil: Bei Kaltstarts im Winterdienst legten wir bei fixer Feststellbremse den 5. Gang rein und liessen den gletscherkalten Motor mit 1500 U/min drehen um so über die im Schlupf betriebene WSK 400 und deren Wärmetauscher möglichst rasch die 45 Liter Kühlwasser zu erwärmen, damit es im Fahrerhaus rasch warm wurde. Ja - richtig gelesen: 45 Liter Kühlwasser aufgeteilt in 2 mittels Thermostaten separat geregelte, jedoch mit einander verbundene Kreisläufe. Der Erste für den Motor mit 12 Liter Hubraum, der Zweite für die WSK 400 und das PG10 Schaltggetriebe von FBW.

GETRIEBE lief über Jahrzehnte in praktisch allen Bussen der Schweizer Alpenpost. Der Hersteller FBW war bezüglich Qualitä noch „verrückter“ als Saurer. Die Jungs waren qualitätsmässig völlig durchgeknallt und ihnen brach ein wenig früher das Genick. Wir haben auch kein Getriebe kaputtgekriegt.
Fürs Getriebe gibt es Spezialisten bei uns - mittlerweile auch Junge (!) welche von den alten Hasen nachgenommen werden.
Wenn die Getriebe auch in Angola problemlos laufen, werden sie das auch bei uns tun…

ÖLE: Das Fzg verfügt über nur zwei Ölsorten, was äusserst praktisch ist.

Mineralisches 10W40 (75 Liter) für Motor, WSK 400, FBW 10-Gang-Schaltgetriebe (!), Lenkgetriebe und Kabinen-Hubvorrichting
Mineralisches 85W90 (50 Liter) für ZF Verteilgetriebe, Differentiale und Radnaben-Getriebe.
Auch die Öle gibts auf der ganzen Welt.

Fazit: Macht Euch nicht ins Hemd, wenn Saurer drauf steht und drinn ist. Das Zeugs überlebt uns alle - vor allem so, wie wir heute mit unseren Schätzchen umgehen, werden wir noch sehr viele Jahre Freude an unseren Sauriern haben!

VERBRAUCH Meiner will 45 Lt/100 km. Kraft (330 PS) kommt nunmal von Kraftstoff :) wenn 12-Tonnen Leergewicht bewegt werden sollen. Aber ich muss ihn erst mal ordentlich ein- & freifahren, dann komme auch ich unter die 40er-Marke zu liegen.
Ich weiss von einem Päärchen, welches jetzt bereits mehrere Jahre mit einem MAN KAT 1 4x4 auf Reisen ist und der auch artgerecht gehalten wird. Der anfängliche Verbrauch von 50 Liter hat sich mittlerweile bei 37 Litern eingependelt. Es gibt also überall noch Luft nach oben und unten…

Herzlichst Silvio

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#34 Beitrag von Mark86 » 2022-01-09 11:19:00

Bei 20tkm pro Jahr sind 10ltr / 100km so 2.000-3.000€ pro Jahr, also 20-30.000€ pro Jahrzehnt.
Wenn man dann auf die Ersatzteil Preise / Verschleissteilpreise schaut, auf 200.000km / 10 Jahre kommt da im Jahrzehnt an Betriebskostendifferenz schnell ein Jahresweltreisebudget zusammen...

Ja, son Kat 4x4 braucht seine 35 Liter plus, die Iveco 90-16, Magirus 170D11, MB NG1022, etc. in der 6 Zylinder Klasse 25, die Daimler (1017) fahren noch sparsamer...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#35 Beitrag von Nosilentrunning » 2022-01-09 14:27:19

Hi Thomas, Silvio,

ich fahre zwar keinen Saurer aber einen SK mit WSK400, ehemaliges TLF -> garantiert auch nicht immer (bzw vermutlich sogar "nie") warm gefahren worden.

Mit einer WSK kann man mehrere hundert Tonnen Anhängelast bewegen - wenn sie das aushält, sollte auch eine Weltreise drin sein :angel:
Klar, es ist insbesondere bei geöffneter Überbrückungskupplung ein Fuel-to-Heat-Konverter, aber dafür gibt es ja André von den Special Mechanics...
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#36 Beitrag von thomueller1 » 2022-01-10 0:45:47

Hallo Nosilentrunning,

Was meinst du denn mit
Nosilentrunning hat geschrieben:
2022-01-09 14:27:19
..., aber dafür gibt es ja André von den Special Mechanics...
? Wenn es dazu schon etwas zum Nachlesen gibt, reicht mir wahrscheinlich ein Hinweis darauf.

Grüße, Thomas
Saurer 6DM (M+32345)

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#37 Beitrag von Nosilentrunning » 2022-01-10 8:18:34

thomueller1 hat geschrieben:
2022-01-10 0:45:47
Hallo Nosilentrunning,

Was meinst du denn mit
Nosilentrunning hat geschrieben:
2022-01-09 14:27:19
..., aber dafür gibt es ja André von den Special Mechanics...
? Wenn es dazu schon etwas zum Nachlesen gibt, reicht mir wahrscheinlich ein Hinweis darauf.

Grüße, Thomas
http://sm.cfasp.de/modwsk_projekt :hug:
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#38 Beitrag von thomueller1 » 2022-01-10 9:38:34

Nosilentrunning hat geschrieben:
2022-01-10 8:18:34
http://sm.cfasp.de/modwsk_projekt :hug:
Dankeschön!
Saurer 6DM (M+32345)

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#39 Beitrag von Silvio Maridati » 2022-01-11 8:55:45

Ein Nissan Micra braucht noch weniger!
Auf 10 Jahre hochgerechnet ergibt sich durch die Einsparung ein Eigenheim.
In Deiner 10 Jahres-Rechnung musst Du nun die letzten zwei Corona-Jahre abziehen.
Ich hoffe, Du konntest Dir ein ordentliches finanzielles Polster anlegen.
Damit wäre die Finanzierung des Pools mit Gartenhäuschen auch gesichert.
Ich reise, weil das letzte Hemd über keine Taschen verfügt :idee:
Herzlichst

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#40 Beitrag von Mark86 » 2022-01-11 10:28:04

Silvio Maridati hat geschrieben:
2022-01-11 8:55:45
Ein Nissan Micra braucht noch weniger!
Auf 10 Jahre hochgerechnet ergibt sich durch die Einsparung ein Eigenheim.
In Deiner 10 Jahres-Rechnung musst Du nun die letzten zwei Corona-Jahre abziehen.
Ich hoffe, Du konntest Dir ein ordentliches finanzielles Polster anlegen.
Damit wäre die Finanzierung des Pools mit Gartenhäuschen auch gesichert.
Ich reise, weil das letzte Hemd über keine Taschen verfügt :idee:
Herzlichst
Abgesehen davon dass ich durch Corona nicht weniger unterwegs war/bin hast du natürlich Recht.
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#41 Beitrag von thomueller1 » 2022-01-11 12:48:05

Ich habe bei meinem Saurer 6DM auf den ersten 2000km ca. 40l Verbrauch pro 100km gemessen. Ich hatte gehört, dass der 3-Achser ca. 5l mehr braucht. Also passt das ungefähr zu den Beschreibungen von Silvio. Ein anderer 6DM-Besitzer hat mir die Werte auch bestätigt.

Gibt es Vermutungen (oder sogar Wissen), warum der Saurer dann schon deutlich mehr als der MAN KAT braucht? Ich müsste vielleicht mal die ganzen Getriebeübersetzungen nachschlagen...
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#42 Beitrag von Nosilentrunning » 2022-01-11 14:43:58

Bei der Überführung hab ich auch ± in dem Bereich verbraucht, genau kann ich es nicht sagen weil's keine 500km waren und der Tank unbekannt voll bei Abfahrt & Abstellen...
Wir waren aber auch flott unterwegs muss man sagen. Mit modWSK soll es bis zu 5l/100km runter gehen, dazu noch größere Reifen für die Drehzahl - basst scho, der V8 läuft halt nicht nur mit Luft :angel:
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#43 Beitrag von thomueller1 » 2022-01-11 15:29:02

Nosilentrunning hat geschrieben:
2022-01-11 14:43:58
Mit modWSK soll es bis zu 5l/100km runter gehen
Ich habe die von dir verlinkte Website noch nicht ganz intensiv durchgearbeitet, aber ich verstehe es so, dass die modifizierte Steuerung hauptsächlich dafür sorgt, dass die Überbrückung häufiger geschlossen ist/bleibt. Bei mir ist diese aber bei normaler Fahrt außer beim Anfahren quasi immer geschlossen. Das sehe ich ja auch an der Kontrollleuchte. Deshalb fällt es mir schwer, mir da viel Potential vorzustellen. Habe ich einen Denkfehler?
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#44 Beitrag von Nosilentrunning » 2022-01-11 16:43:08

Wenn du dich auf's "Strecke machen" beziehst dann hast du natürlich Recht, aber dann wenn's Fahren Spaß macht fährt man ja meist keine 85km/h und da verstehe ich die Ersparnis :spiel:
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#45 Beitrag von Silvio Maridati » 2022-02-10 21:53:54

Zu den Saurern 6/10 DM mit WSK:
Die Schaltpunkte bei der WSK 400 Überbrückungskupplung (ÜK) sind wie folgt:
6 DM: ÜK schliesst bei 1550 U/min und bleibt runter bis 1250 U/min geschlossen
10 DM: ÜK schliesst bei 1700 U/min und bleibt runter bis 1250 U/min geschlossen

Das maximale Drehmoment liegt bei beiden Motoren bei 1150 U/min
Für meinen 10 DM würde ich mir folgende Schaltpunkte wünschen:
ÜK schliesst bereits bei 1400 U/min und bleibt runter bis 900 U/min geschlossen.

Ich würde weniger im Wandlerbetrieb fahren (müssen) und der Verdrauch ginge mindestens um 5 Liter zurück.
Aber eben: dies alles müsste ich mal mit den cleveren Jungs von Special Mechanics besprechen …

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#46 Beitrag von Nosilentrunning » 2022-02-10 23:16:18

Ja so in etwa Stelle ich mir das auch vor :rock: Die genauen Schaltpunkte lassen sich mit der modWSK ja auch später noch anpassen, falls der erste Schuss nicht 100% sitzt.
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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#47 Beitrag von Silvio Maridati » 2022-02-12 8:06:09

Hallo Thomas

Hier noch ein paar Überlegungen zu Deinem Saurer 6 DMs
Der Chassis-Rahmen der 6/10 DMs sind praktisch baugleich mit den KAT1 Modellen - also extrem verwindungssteif.
Während der militärischen Fahrzeugevaluation durch die Beschaffungsabteilung wurden nebst anderen Marken auch die MAN KAT1 Modelle getestet. Diese waren für Saurer die eigentliche Messlatte - an denen hat sich Saurer damals orientiert. Zur Evaluation wurden 4 Prototypen gebaut. 2 davon mit Schraubenfedern wie der KAT und 2 mit Blattfedern. Dies erklärt die grösstmögliche Torsionsfestigkeit der Chassisrahmen.
Die Armee entschied sich letztendlich für die Blattfedervariante, da die Fzge mehrheitlich auf Teer- & Naturstrassen und eher selten im wirklich schwersten Gelände eingesetzt würden. Der Rahmen wurde aber beibehalten. Damit hast Du für einen späteren Kabinenaufbau beste Voraussetzungen und musst nicht noch einen speziellen Aufbaurahmen anfertigen lassen. Und damit sparst Du Dir noch ein paar cm in der Höhe. Ich würde den Aufbau direkt auf die Ladebrücke montieren. Und solltest Du dereinst mal ans Chassis ranmüssen, löst Du einfach die Verschraubung der Ladebrücke und hebst die ganze Schoose vom Chassis.

Die Histore erklährt auch, warum die Saurer 6/10 DM eine WSK 400 verbaut haben.

Der Entscheid zugunsten Saurer war in erster Linie ein politischer.
Meiner Meinung nach hätte die Schweizer Armee getrost die KAT-Baureihe wählen können und wäre damit sicherlich genauso gut und auf jeden Fall günstiger gefahren. Die Kosten pro 6/10 DM beliefen sich je nach Modell zwischen 400 - 500 kFranken. Es galt aber die heimischen Arbeitsplätze zu stützen - was gerade bei steuerfinanzierten Bundesbetrieben grundsätzlich keine schlechte Sache ist - und so kam (wie bereits schon in der Vergangenheit) einmal mehr Saurer als heimischer LKW-Hersteller zum Zug.
Zwischenzeitlich wurden IVECOs angeschafft und bis auf wenige 10 DMs alle Saurer ausgemustert. Interne Armee-Stimmen in den Wartungszentren trauern der Saurer-Qualität nach - IVECO scheint sich mit der agressiven Grobheit frustrierter Wehrmännen nicht so gut zu vertragen, was sich in einem wesentlich höheren Wartungsaufwand niederschlägt. Ebenso scheint die qualitätsmässige Basisauslegung eine wesentlich schlechtere zu sein. Massenware eben - preislich und qualitativ optimiert. Da ist nichts mehr aus dem Vollen gefräst. Verstehe nicht, warum sich die Armee nicht für heutige MAN-Fzge entschied…
Des Weiteren hat IVECO grosse Lieferverzögerungen was erklärt, warum doch noch einige 10 DMs im Einsatz sind und wehmütigst gewartet werden. Aber schon bald werden diese auch verschwinden.

Noch ein Wort zur „Seilwinde“ welcher Du offenbar noch nachtrauerst.
Dabei handelt es sich um einen Seil-Spill (Prinzip Winch auf einem Segelboot) - als nicht um eine reine Winde.
Ich habe mich ganz bewusst gegen ein Fzg mit Winde entschieden und zwar aus folgenden Gründen:
• Mein 10 DM hat in jedem Fall mehr Mut als ich. Ich werde also die Hosen schon voll haben, bevor die Seilwinde zum Einsatz käme.
• Der Seilspill ist aufwädig in der Wartung, damit er funktioniert, sollte ich ihm mal benötigen.
• Hand aufs Herz; wie oft werde ich ihn in den nächsten 20 Jahren benötigen?
• Ich fahre zusätzliche 500 Kg Materiel und 60 Liter Hydrauliköl spazieren für nix.
• Man sieht das Teil ja nicht einmal; gibt also auch optisch nix her.
• Ohne Spill habe ich zusätzliche 60 Liter Diesel-Tankvolumen gewonnen, was mir mehr Vorteile einbringt.
• Das Tankvolumen mit Spill beträgt 300 Liter Diesel und 60 Liter Hydrauliköl - beides im selben Tank mittels Trennwand getrennt
• Bei den Fzgen ohne Spill sind die beiden Tankhälften mit 22er Rohren fix verbunden.

Lieber Thomas glaube mir, Du hast für Dich das perfekte Fzg gekauft.
Und wegen der Ersatzteile - alles kein Problem - selbst in Afrika nicht!

Herzlichst Silvio

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#48 Beitrag von uLuxx » 2022-02-12 9:20:01

Silvio Maridati hat geschrieben:
2022-02-12 8:06:09
Zur Evaluation wurden 4 Prototypen gebaut. 2 davon mit Schraubenfedern wie der KAT und 2 mit Blattfedern. Dies erklärt die grösstmögliche Torsionsfestigkeit der Chassisrahmen.
Die Armee entschied sich letztendlich für die Blattfedervariante, da die Fzge mehrheitlich auf Teer- & Naturstrassen und eher selten im wirklich schwersten Gelände eingesetzt würden. Der Rahmen wurde aber beibehalten. Damit hast Du für einen späteren Kabinenaufbau beste Voraussetzungen und musst nicht noch einen speziellen Aufbaurahmen anfertigen lassen. Und damit sparst Du Dir noch ein paar cm in der Höhe. Ich würde den Aufbau direkt auf die Ladebrücke montieren. Und solltest Du dereinst mal ans Chassis ranmüssen, löst Du einfach die Verschraubung der Ladebrücke und hebst die ganze Schoose vom Chassis.
Lieber Silvio,
Im Prinzip sind Deine Ausführungen zur Qualität usw richtig.
Was ich aber nicht verstehe wieso den Leuten immer Märchen bzgl. des Rahmens erzählt werden. Jeder 6DM Eigner soll doch mal mit einem Gabelstapler oder an einer Rampe einen Verwindungstest machen. Die Pritsche verwindet sich mit dem Rahmen und hat dann einige Zentimeter Torsion von vorne bis hinten. Jede direkt aufgebaute Kabine würde da bersten. Also bitte nehmt Abstand von den Empfehlungen dass man da keinen Zwischenrahmen braucht.
Das ging nur mit der Pritsche und Pläne gut, weil das alles nachgibt und beweglich ist.

Schöne Grüße
Michele

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#49 Beitrag von Silvio Maridati » 2022-02-12 10:10:22

uLuxx hat geschrieben:
2022-02-12 9:20:01
Silvio Maridati hat geschrieben:
2022-02-12 8:06:09
Zur Evaluation wurden 4 Prototypen gebaut. 2 davon mit Schraubenfedern wie der KAT und 2 mit Blattfedern. Dies erklärt die grösstmögliche Torsionsfestigkeit der Chassisrahmen.
Die Armee entschied sich letztendlich für die Blattfedervariante, da die Fzge mehrheitlich auf Teer- & Naturstrassen und eher selten im wirklich schwersten Gelände eingesetzt würden. Der Rahmen wurde aber beibehalten. Damit hast Du für einen späteren Kabinenaufbau beste Voraussetzungen und musst nicht noch einen speziellen Aufbaurahmen anfertigen lassen. Und damit sparst Du Dir noch ein paar cm in der Höhe. Ich würde den Aufbau direkt auf die Ladebrücke montieren. Und solltest Du dereinst mal ans Chassis ranmüssen, löst Du einfach die Verschraubung der Ladebrücke und hebst die ganze Schoose vom Chassis.
Lieber Silvio,
Im Prinzip sind Deine Ausführungen zur Qualität usw richtig.
Was ich aber nicht verstehe wieso den Leuten immer Märchen bzgl. des Rahmens erzählt werden. Jeder 6DM Eigner soll doch mal mit einem Gabelstapler oder an einer Rampe einen Verwindungstest machen. Die Pritsche verwindet sich mit dem Rahmen und hat dann einige Zentimeter Torsion von vorne bis hinten. Jede direkt aufgebaute Kabine würde da bersten. Also bitte nehmt Abstand von den Empfehlungen dass man da keinen Zwischenrahmen braucht.
Das ging nur mit der Pritsche und Pläne gut, weil das alles nachgibt und beweglich ist.

Schöne Grüße
Michele

Danke Michele für Deine Infos.
Hast Du konkrete Massangaben dafür ab welcher Verschränkung welche Torsionsmasse entstehen?
Ich würde mich dafür interessieren.

Herzlichen Dank
Silvio

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#50 Beitrag von uLuxx » 2022-02-12 10:30:18

Hallo Silvio,
Ich habe leider keine konkreten Maße, ich hab das nur "mal so" getestet, die Verwindung über die Ladefläche gesehen und optisch bereits entscheiden können dass es ohne Zwischenrahmen nicht möglich sein dürfte.
Ich hab mal ein gutes Bild diesbezüglich im Internet gesehen, finde es aber nicht mehr. Da war die Verwindung deutlich zu erkennen.

Schöne Grüße
Michele

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#51 Beitrag von uLuxx » 2022-02-12 10:33:25

Nachtrag, habe es gefunden:
Hier macht es jemand richtig: Man sieht deutlich wie bei der Verschränkung der Zwischenrahmen abhebt.

https://www.garacho.ch/nachhausefahrt-m ... hmen-test/

Schöne Grüße
Michele

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#52 Beitrag von lura » 2022-02-12 12:22:55

Wenn man die anderen Fotos auf der Seite anschaut, würde ich sagen, ist erkennbar, das der Zwischenrahmen nicht direkt auf dem Rahmen aufliegt. Und fest geschraubt ist, also da kann sich wenig bewegen.
Gruß
Bernd

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#53 Beitrag von uLuxx » 2022-02-12 12:58:33

Soweit ich das sehe ist er nur über der Achse fest verschraubt, hat da also ein Festlager. Vorne hinter der Kabine ist er Federgelagert.

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Re: Saurer 6DM vs. Mercedes/Iveco/Magirus Feuerwehr

#54 Beitrag von thomueller1 » 2022-02-12 13:19:49

Ich kann bestätigen, dass der Rahmen vom Saurer nicht (so) verwindungssteif ist wie der vom MAN KAT. Ein Hauptunterschied liegt wohl darin, dass die Längsträger beim Saurer U-Profile sind (wie bei den meisten LKW), wohingegen es beim KAT Vierkantrohre sind. (Es kann sein, dass es fachmännischere Bezeichnungen dafür gibt 😉)
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Saurer 10DM WSK400 Schaltpunkte verändert

#55 Beitrag von Silvio Maridati » 2022-11-01 11:50:46

Hallo meine Lieben
Ich wollte meine sensationelle Verbrauchssenkung verifiziert haben und bin die identische Strecke nun insgesamt drei Mal gefahren.

Strecke
Bilten Ricken Wattwil Wildhaus Gams Sargans Kerenzerberg Bilten

Kilometer: Total 126
Höhenmeter rauf und runter: Total 1098m
DurchschnittsVerbrauch: 1. Fahrt 32.6 Lt. 2. Fahrt 35.8. 3. Fahrt 34.9
Durchschnittsverbrauch aus der 2. und 3. Fahrt: Total 35.3 Lt
Die erste Fahrt habe ich deshalb nicht miteinbezogen, da ich bei der Betankung die Rüsselposition nicht sauber gecheckt hatte und dieser dadurch etwas mehr in den Tank hineinragte, was zu einem früheren Abstellen des Rüssels geführt hat.
Getankt wurde immer an der selben Tankstelle, an der selben Säule und mit dem selben Rüssel.
Ich bin in der Vergangenheit diese Strecke oft gefahren und mein Durchschnittsverbrauch lag bis dato gemittelt bei 45 Lt/100km.
Es ist mir schon klar, dass der 10DM wegen der dritten Achse und dem höheren Gewicht mehr verbraucht als der 6DM, deren Besitzer mir Verbrauchswerte von durchschnittlich 35 Litern bescheinigen. Somit sollte ein 6DM in den 20ern landen, was schlichtweg sensationell wäre.

Die starke Verbrauchsminderung erkläre ich mir wie folgt:

Die Originalsteuerung schliesst die WSK Überbrückungskupplung erst ab 1500-1700 U/min je nach Fahrzeug 6DM/10DM und Fahrweise und öffnet sie bereits bei 1250 U/min wieder. Dies führt dazu, dass wir uns bemühen, die Motordrehzahl innerhalb des grünen Bereichs von 1200-1800 U/min zu halten. Diese Fahrweise ist jedoch alles andere als oekonomisch, da dass maximale Drehmoment bei 1150 U/min liegt und wir somit eher im mittleren Leistungsbereich als im idealen Drehmomentbereich fahren.

Die neue Steuerung verfügt über zwei Programme.
Das Erste ist mit den Originalparametern wie oben beschrieben und identisch.
Das Zweite schliesst die WSK ÜK bei 900 U/min und öffnet wieder bei 800 U/min.

Im Fahrbetrieb auf ebener Strecke sieht das bei mir nun so aus:
Anfahren im kleinen 3 und beschleunigen bis zum Beginn des grünen Bereichs auf dem Drehzahlmesser also ca. 1200 U/min. Nach ein paar Sekunden nehme ich das Gaspedal etwas zurück und merke, wie sich die ÜK - wegen der tiefen Drehzahl - sanft und ruckfrei schliesst. Danach beschleunige ich bis in die Mitte des grünen Bereichs, also ca. 15-1600 U/min und schalte nach erfolgter Drehzahlabsenkung in den kleinen 4. Gang. Ebenso schalte ich in den kleinen 5. Gang und nach Bedarf in den grossen 5. Gang.
Ich schalte zu 95% die ganzen Gänge - egal ob mit oder ohne eingelegtem Schnellgang.
Dank der linearen Getriebe-Spreizung und den entsprechenden Schaltsprüngen von ca. 300 U/min mit Halb-/Schnellgängen oder ca. 600 U/min mit ganzen Gängen, kann ich immer um den optimalen Drehmomentbereich herum fahren. Also im Beteich von 900 - 1500 U/min. Dabei ist auch spürbar, wie der Motor bereits aus dem Keller mächtig Schub entwickelt und diese Fahrweise der Motorkonstruktion endlich gerecht wird.

Der Verbrauch senkt sich nicht bei Autobahnfahrten. Aber dafür wurden diese Fahrzeuge auch nicht konzipiert. Die Übersetzungsverhältnisse wurden viel zu kurz gewählt..
Könnten wir die Übersetzung noch verlängern, wären Verbrauchswerte unterhalb 30 Lt/100km absolut realisierbar

Im Cockpit habe ich einen Leuchttaster zur Bedienung der Steuerung, welcher während der Fahrt das spontane Umschalten zwischen den beiden Programmen jederzeit gewährleistet und auch als Kickdown-Funktion bedient werden kann.


Mein persönliches Fazit:
Ich geb das Teil nimmer wieder her. Punkt.

Für Fragen zu Bedien- res. Fahrtipps mit der neuen Steuerung stehe ich Euch jederzeit gerne zur Verfügung. Einfach anrufen. Ebenso bin ich nach Absprache auch bereit, mein Fzg für Interessenten zur Verfügung zu stellen, damit sie den Komfort und Fahrspassgewinn selber erleben können.

Dir lieber Andre von Special Mechanics an dieser Stelle ein grosses Kompliment und ein sehr herzliches Dankeschön für diese tolle Steuerung.

In diesem Sinne Allen eine gute Zeit!
Silvio

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Silvio Maridati
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