Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

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Wohnklo
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Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#1 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 11:23:35

Hallo,

ich wollte euch Mal ein paar Bilder von einem Rahmenbruch an einem Mercedes 917AF LN2 zeigen und fragen ob ihr euch oder mir erklären könnt wie sowas passiert.

Das Fahrzeug war bei unserer FF im Einsatz und hatte mal vor vielen Jahren beifahrerseitig einen Zusammenstoß mit einem PKW. Bei dem Unfall war aus damaliger Sicht allerdings nur recht wenig kaputt. Könnte dieser Vorschaden zu dem Rahmenbruch geführt haben ?

Der Bruch befindet sich kurz hinter der Zusatzfeder der vorderen linken Blattfeder.
Genau zwischen Zusatzfeder und Anschlagpuffer.

Ist es eigentlich normal das zwischen der Zusatzfeder (Gummipuffer) und der Blattfeder nur etwa 25mm Platz sind und zwischen Blattfeder und Anschlagpuffer nur ca. 50mm.
Das bedeutet, das der Federweg insgesamt nur ca. 40 - 50 mm beträgt.
Dadurch schlägt das Fahrzeug recht häufig durch und die Last geht dann voll in den Rahmen. Ist das so gedacht oder sind die Federn nach 23 Jahren so müde und deshalb der Folgeschaden am Rahmen ?

https://photos.app.goo.gl/KBi49Zxg1KP1m6bm8

https://photos.app.goo.gl/ANXN6VFzPwngqLpA7

https://photos.app.goo.gl/8Mdb1qXSrdQyBT9SA

https://photos.app.goo.gl/5Uw2N6SDxAgtiV726

https://photos.app.goo.gl/fo6ezUYWjShd8sqj6



Gruß
Dirk

Flammkuchenklaus
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#2 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2018-11-06 11:43:22

Der Rahmen ist fast durch,nimmt das Fahrzeug noch am Straßenverkehr teil?
Woher kommt die Verformung im Unterzug ?Könnte das von einem Wagenheber oder ähnlichem stammen?

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akkuflex
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#3 Beitrag von akkuflex » 2018-11-06 11:44:49

warum ist der unterzug vom Rahmen so nach oben verbogen? Und mir scheind das bei eurem hinteren Anschlagpuffer das Platzhalter Vierkanntrohr nicht original ist.

Gruß

Martin

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Willy16
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#4 Beitrag von Willy16 » 2018-11-06 11:51:58

Hallo aus der Eifel,


eine Ferndiagnose ist anhand von Bildern nur schwer durchzuführen.

Anhand der Bilder hat es eine (mehrere, viele) Krafteinleitung(en) in den Rahmen gegeben (Durchbiegung ist ersichtlich), diese führten zu der dauerhaften Verformung im Rahmen und im weiteren zu einer Spannungserhöhung.
Bei nicht nachlassender Belastung ist so ein Dauerschwingungsbruch entstanden.

Der zu geringe Federweg und dadurch wiederkehrende quasi Punktbelastungen (durchschlagen, Federung auf Block) kann den Bruch verursacht haben.
Ich mag nicht beurteilen warum der von dir geschilderte Federweg so gering ist, scheint aber die Ursache sein zu können.

Als erstes die Ursache suchen warum der Federweg so gering ist. Hierbei kann der zurückliegende Unfall natürlich eine Deformation verursacht haben, aufgrund derer Verspannungen das Einwandfreie "federn" nicht mehr ermöglichen.

Es könnte durchaus möglich sein diesen Schaden auch nachträglich (wie erst jetzt festgestellt) beim Verursacher geltend zu machen.
Hier würde ich kurz eine juristische Beratung herbeiziehen.


Alles Gute

viel Glück


Willy

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Weickenm
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#5 Beitrag von Weickenm » 2018-11-06 11:56:44

Moin,

Wie ist der Koffer denn gelagert und bis wohin geht der Montagerahmen?

Beste Grüße
Florian
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#6 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 12:07:54

Hallo,

das Fahrzeug ist Aufgrund des Schadens außer Dienst gestellt wurden und nimmt deshalb auch nicht mehr am Straßenverkehr Teil.

Es ist auch nicht so das ich das Fahrzeug gekauft habe und jetzt jemandem etwas beweisen muss.
Das Fahrzeug war in unserer Feuerwehr im Dienst und wir/ich wollten nun gern aus Interesse wissen wie es zu dem Bruch kommen konnte.

Die Verformung scheint tatsächlich durch den Bruch entstanden zu sein und nicht anders herum. Also durch die ständige Bewegung an der Stelle verformte sich der Rahmen derartig.


Was mich stutzig macht ist, das unser Ersatz LF - faktisch baugleich - ebenfalls einen so geringen Federweg hat.
Und ebenfalls schon bei kleineren Wellen und Schlaglöchern durchschlägt.
Die Frage ist halt ob die Federn einfach müde sind oder generell mit der Last der Gruppenkabine überlastet.
Wenn wir mit unseren Klamotten und Ausrüstung zum Einsatz fahren und mit neun Leuten voll besetzt sind, kann man erahnen was noch an Federung bleibt.


Da ich ebenfalls auf der Suche nach einem AF-Fahrgestell bin interessiert mich die Sache sehr.
Evtl. sollte man ja grundsätzlich Mal die Federwege bei den Fahrzeugen kontrollieren.


Gruß
Dirk

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#7 Beitrag von siegerland » 2018-11-06 12:21:29

Hi,

aus Gründen der besseren Handhabbarkeit erlaube ich mir die Bilder mal hochzupumpen, da muss man nicht immer vor- und zurückklicken beim Anschauen.

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Sieht schon wüst aus.

Ich persönlich tippe auf ein singuläres schadenauslösendes Ereignis (mit Folgeschaden) und keinen initialen Ermüdungsbruch als Ursache. Anders könnte ich mir die (Kalt-)Verformung nicht erklären.

Gruß

Stefan

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#8 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 12:38:24

Seltsam ist das an der Verformung keine Stelle zu erkennen ist, an der sich auch nur erahnen lässt, das da eine Einwirkung von unten stattgefunden hat.

Um den Rahmen so zu verbiegen müsste ja schon ordentlich Kraft gewirkt haben und dann wäre auch im Lack des Rahmen was zu erkennen - das ist aber nicht der Fall.

Außerdem ist an der Stelle auch nichts, was beim Einfedern dagegen stoßen könnte.

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rossi
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#9 Beitrag von rossi » 2018-11-06 14:17:27

Wohnklo hat geschrieben:
2018-11-06 12:38:24
Seltsam ist das an der Verformung keine Stelle zu erkennen ist, an der sich auch nur erahnen lässt, das da eine Einwirkung von unten stattgefunden hat.

Um den Rahmen so zu verbiegen müsste ja schon ordentlich Kraft gewirkt haben und dann wäre auch im Lack des Rahmen was zu erkennen - das ist aber nicht der Fall.

Außerdem ist an der Stelle auch nichts, was beim Einfedern dagegen stoßen könnte.
Hhmm,

wenn ich etwas z.B. übers Knie zerbrechen möchte, halte ich es zwischen beiden Händen und breche über das Knie. Der gezeigte Bruch liegt zwischen den beiden Anschlagpuffern (woher kommt eigentlich der hintere resp. linke Puffer) bei Krafteinwirkung von oben, für mich ist dann der Bruch unten nicht soo sonderbar. Den hinteren oder linken, hier als Zusatzfeder bezeichneten Bock kann ich im EPC für das BM 676.185 nicht finden, auch nicht in den SA und W-Gruppen.

Rätselnd

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#10 Beitrag von stonedigger » 2018-11-06 14:20:12

Hallo,

Kläre mal zunächst folgende Fragen:
Habt Ihr das Fahrzeug mal mit voller Beladung gewogen? Achslasten?
Hattet Ihr Geländefahrten damit?
Wie ist der Aufbau gelagert?
Welche Art Aufbau habt Ihr?

Wenn vorne die Federung auf Block geht und hinten eine hohe Last auf dem Aufbau liegt und dazu (wie bei fast allen Feuerwehrfahrzeugen) eine absolut unzureichende Aufbaulagerung verhindert, dass sich der Rahmen ordentlich verwinden kann, kann es über den langen Hebelarm von HA bis zur auf Block liegenden VA zu einem hohen Biegemoment kommen.

Eigentlich muss man sagen, dass die meisten geländefähigen oder geländegängigen Feuerwehrfahrzeuge Fehlkonstruktionen sind. Aus folgendem Grund: Die maximale Höhe der Fahrzeuge ist laut Norm auf 3,3m begrenzt. Die Feuerwehren wollen aber meist mind. Stehhöhe auf ihrem Aufbau bzw. akzeptieren es höchst ungern das Ladevolumen zu Gunsten einer ordentlichen Aufbaulagerung zu opfern. Es ist eine Verschränkung (>7,5t) von 200 (geländefähig) und 250 (geländegängig) vorgeschrieben.
Dies wird durch ein statisches, vorsichtiges Auffahren auf Keile nachgewiesen. Wenn dann auf das "geile" neue Feuerwehrauto auch noch "geile" Schlappen drauf sollen, dann wird's mit der Höhe noch schwieriger. So und dann dauert es nicht lange, bis mal einer auf die Idee kommt das Gerät beim ersten Einsatz (dafür hat man's ja) ins Gelände zu fahren. Ich habe noch nie ein Feuerwehrauto mit Rauten- oder Dreipunktlagerung gesehen. Es werden meist nur Federn eingesetzt und da muss man noch froh sein, wenn es überhaupt Schraubenfedern sind und nicht nur Tellerfedern. Wie weit sich der Rahmen bei Verwindung abhebt, wird auch von den wenigsten Herstellern geprüft (reine Mutmaßung meinerseits aber sehr wahrscheinlich wenn man sich die Lagerungen anschaut). Und wie sich Fahrzeuge im echten Gelände verwinden, sieht man hier im Forum oder auf YouTube. Wenn dann ein Kofferaufbau vielleicht sogar noch ein Tiefzug mit Jalousie drin ist, dann versuchen die Hersteller eine Verwindung des Bereichs mit Jalousien zu unterbinden, indem sie diesen Bereich des Unterbaus relativ steif auslegen. Sie zwingen sozusagen das Fahrgestell dazu, sich in diesem Bereich nicht verwinden zu können. Tja, und irgendwas gibt halt dann nach.

Ich will jetzt keinem Feuerwehrmann zu nahe treten, glaube aber, dass die wenigsten Bedarfsträger wirklich Ahnung davon haben, was sie in die Ausschreibungen schreiben. Da kann man über den Ausrüstungsstand der Bundeswehr eine Meinung haben, wie man will - zumindest aber versuchen vorher einige Fachleute ein Fahrzeug zu konzipieren, dass den Anforderungen entspricht- und das ist dann auch für die ganze Truppe gleich. Bei der Feuerwehr ist es halt so, dass die Ausschreibungen nicht von Fachleuten gemacht werden - vielmehr fährt die Gemeindeabordnung Musterdorf auf eine Messe und sieht was tolles und will das dann auch haben. Sie bekommt es auch, denn kein Bürgermeister traut sich, der FFW einen Wunsch zu verweigern, sonst ist er ganz schnell unten durch in der Gemeinde. Eine Feuerwehrfahrzeugmesse ist genauso eine Hobbymesse wie die Abenteuer Allrad. Der wesentliche Unterschied ist, dass die Fehlkonstruktion, die man sich einkauft nicht selbst bezahlt wird, sondern der Steuerzahler zahlen muss. Und leider auch den Schaden, denn die Ausschreibungskriterien hat ja der Hersteller erfüllt. Von Verschränkung über 200mm stand leider nichts in der Ausschreibung.

Zurück zum eigentlichen Thema: Ich mutmaße mit reinem Bauchgefühl, dass das Fahrzeug für die Belastung nicht richtig konstruiert war.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#11 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 15:39:29

Mit Zusatzfeder meine ich diesen halbkugelörmigen Gummi der etwa mittig
von der Feder sitzt,
Das Teil wird zumindest im EPC als Zusatzfeder bezeichnet.
Woher der andere Federanschlag kommt weiß ich auch nicht, über den haben
wir uns bei der Ursachenforschung auch schon sehr gewundert.


Das Fahrzeug ist von der Beladung definitiv an der Grenze - ich glaube
das trifft aber auch auf alle 9to LF8/6 oder HLF zu.

Geländefahrten waren nur leichtes Gelände - also mal n Feldweg oder ein
Acker, wenn der mal gebrannt hat. Ansonsten die normalen schlechten Straßen.
Der Kilometerstand war gerade mal 28.000 km.


Aus dem Zwischenrahmen werde ich bei den Teilen sowieso nicht schlau -
man kann es zwar beschissen sehen aber es sieht so aus als wenn er
einfach fest mit dem Fahrzeugrahmen verschraubt ist.
Hinten definitiv, vorne kommt man schlecht hin ohne die Kabine zu kippen.


Bei der Art und Weiße der Beschaffung gebe ich dir in vielen Bereichen
recht. Vieles wird von sachunkundigen Leuten geplant.
Die grundsätzliche Vorlage ist meist eine DIN und dann werden in den
Ausschreibungen meist nur Details benannt - also der gemeine
Feuerwehrmann hat mit der Auslegung des Fahrzeuges im Normalfall recht
wenig zu tun.
Er schreibt in seine Auschreibung keine Verwindungsvorgabe, Ausführung
eines Zwischenrahmen oder Auslegung des Antriebes.
Theoretisch könnte er das tun aber da geht es wieder ums Geld -
Sonderwünsche kosten und alles was von der DIN abweicht ist erstmal
gefährlich für den Erhalt von Fördermitteln.
Man kann zwar versuchen beim Innenministerium seine Sonderwünsche nennen
und dann versuchen dennoch die Förderung zu bekommen, aber dort jemandem
klar zu machen was ein richtiger Hilfsrahmen ist, wie er funktioniert
und für was er gut ist wird noch schwieriger.


Ursache wird also eine Verkettung unglücklicher Umstände sein, wie man
so schön sagt.

Die Fragen die noch im Raum stehen sind allerdings die des geringen
Federweg - wie groß ist der Abstand bei anderen LK/LN2 - und was hat es
mit diesem Federanschlag auf sich.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#12 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2018-11-06 15:48:22

der vermeintlich geringe Federweg resultiert bei Feuerwehrfahrzeugen durch das ermüden der Federn im laufe der Jahre durch das stehen in Dauerbeladung.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#13 Beitrag von stonedigger » 2018-11-06 16:47:12

Wohnklo hat geschrieben:
2018-11-06 15:39:29

Das Fahrzeug ist von der Beladung definitiv an der Grenze - ich glaube
das trifft aber auch auf alle 9to LF8/6 oder HLF zu.
wie befürchtet - aber nur weil es bei allen so ist, wird es deshalb nicht richtig. Daher würde ich auch nie einen 3,5 t nie mit 4 t als Exmo oder einen 7,5 t mit 8 t als Exmo ausbauen. Das ist immer an der Grenze und geht vielleicht eine Zeit lang gut, für Dauerbelastung aber nicht geeignet. Da müssen mehr Reserven rein.
Wohnklo hat geschrieben:
2018-11-06 15:39:29

Geländefahrten waren nur leichtes Gelände - also mal n Feldweg oder ein
Acker, wenn der mal gebrannt hat. Ansonsten die normalen schlechten Straßen.
Der Kilometerstand war gerade mal 28.000 km.
Da kann auch nur eine anständige Bodenwelle oder das Abfahren mit extremer Verschränkung über den Straßendamm als Initialzündung (Anfangsriss) ausgereicht haben. Den Rest macht die Dauerbelastung.

Wohnklo hat geschrieben:
2018-11-06 15:39:29

Aus dem Zwischenrahmen werde ich bei den Teilen sowieso nicht schlau -
man kann es zwar beschissen sehen aber es sieht so aus als wenn er
einfach fest mit dem Fahrzeugrahmen verschraubt ist.
Hinten definitiv, vorne kommt man schlecht hin ohne die Kabine zu kippen.

Wie befürchtet. Auch hier gilt: Nur weil es alle falsch machen, wird es deshalb noch lange nicht richtig!

Das Teil taugt wohl nur noch als Teilespender ! Eine Reparatur halte ich für kaum möglich, geschweige denn sinnvoll. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Art der Nutzung (Überladung) ja auch nicht ändern wird.

Kleiner Tip fürs nächste Fahrzeug: Ohne an der Ausschreibung was ändern zu müssen, könnt Ihr mit dem Lieferanten ja eine Rohbauabnahme mit Verschränkungstest vereinbaren, bei der der Zwischenrahmen nur hinten fest verschraubt wird. Dann seht Ihr wie weit er sich abhebt und dann kann auch der Federweg festgelegt werden.

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FamilieJacobs
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#14 Beitrag von FamilieJacobs » 2018-11-06 16:51:25

Der Zusatzpuffer auf der Feder ist ein S-Schlag Puffer und soll die Feder dann irgendwann steifer machen, kurz vor Anschlag.
Gruß CJ
Es grüßen Nicole, Ludwig, Ida, Freddy und Christian.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#15 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 16:58:44

Hallo,

das neue Fahrzeug befindet sich gerade in der Beschaffung.
Diesmal haben wir ein 15t Fahrgestell ausgeschrieben.
Allerdings wird es auch ein HLF10 mit mehr Wasser an Bord.

Die 9to knacken wir dann auch locker, aber diesmal sollte noch Reserven vorhanden sein.
Beim Aufbauhersteller werde ich mir den Zwischenrahmen auf jeden Fall genau ansehen.
Das wird diesmal auch eine andere Firma.
Das Fahrgestell wird allerdings wieder Mercedes.



Wie ist bei den alten Feuerwehrfahrzeugen mit den Federn zu verfahren ?
Sollten die grundsätzlich erneuert werden oder könnte man die Aufarbeitung - sprich wieder in die richtige Richtung biegen.
Macht das überhaupt Sinn oder sind derartig müde Federn dann bei Zeiten wieder durchgebogen.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#16 Beitrag von stonedigger » 2018-11-06 17:04:02

Du meinst die Federn für die Aufbaulagerung? Die kosten fast nix und sind bei den Herstellern als Lagerteil vorhanden oder können schnell bestellt werden. Lasst Euch einfach die Bezeichnung geben, dann könnt Ihr sie selbst beschaffen oder kauft gleich 4 Stück mit. Das macht das Kraut nicht mehr fett.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#17 Beitrag von Flammkuchenklaus » 2018-11-06 17:07:06

Wie ist bei den alten Feuerwehrfahrzeugen mit den Federn zu verfahren ?
Sollten die grundsätzlich erneuert werden oder könnte man die Aufarbeitung - sprich wieder in die richtige Richtung biegen.
Macht das überhaupt Sinn oder sind derartig müde Federn dann bei Zeiten wieder durchgebogen.
Stoff für viele Wohnklositzungen :joke:

search.php?keywords=Federn+aufschmieden
Zuletzt geändert von Flammkuchenklaus am 2018-11-06 17:09:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#18 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 17:08:19

FamilieJacobs hat geschrieben:
2018-11-06 16:51:25
Der Zusatzpuffer auf der Feder ist ein S-Schlag Puffer und soll die Feder dann irgendwann steifer machen, kurz vor Anschlag.
Gruß CJ
Ja das ist verständlich, aber was macht der andere Anschlag.
Vermutlich ist das einfach der Endanschlag der Feder oder wo wodurch wird das Einfedern sonst begrenzt ?
Blöd nur das der nun schon so zeitig kommt, das kaum Federweg vorhanden ist und der damit ständig im Einsatz ist.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#19 Beitrag von Ingenieur » 2018-11-06 18:42:58

Hallo,

die Ausgangsursache ist ein Produktionsfehler.

Der Rahmen besteht aus Feinkornstahl, man hat das "C" durch Kaltverformung hergestellt.
Während der Produktion ist irgendwas verunglückt.
Z.B. der Rahmen ist vom Montagebock gefallen.
Das hat man im Werk - wieder durch Kaltverformung - repariert.
Ausgeliefert wurde der Rahmen mit einer Außengeometrie, die optisch einigermaßen ansprechend war.
Allerdings mit sehr großen Eigenspannungen - die man ja von außen nicht sieht.

Dann kamen die Belastungen.
(Der zweite Puffer ist ja schon mal kurios.)
Durch Wechselbiegung ist eine Materialermüdung eingetreten.
Die reparierte Stelle war durch die Kaltverformungen glashart.
Da hat es dann einen Ermüdungsbruch gegeben,
und der Flansch hat sich 'erinnert' welche Form er mal hatte.
Es hat 'Plong' gemacht, und der Flansch hatte seine alte Form wieder.
Deswegen sieht man auch keine Spuren am Lack - z.B. Wagenheberansatz.
Der Riß endet dann in einem Schraubenloch.

Eigentlich hätte man im Werk den Rahmen nach der Reparatur Normalglühen müssen.
Aber das macht natürlich niemand.
Wegen Kosten, Zeit und dem erhobenen Zeigefinger vom Chef.
Wahrscheinlich gibt es dort nichtmal einen so großen Ofen.

Ich würde den Fall dem KBA melden.


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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#20 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 19:54:53

Hallo,

auch eine sehr interessante Variante.
Leider ist das auch nicht nachvollziehbar.

Ich werde jetzt nicht so ein Fass aufmachen und die Sache dem KBA melden. Der Aufwand und die Nerven sind es mir nicht wert.
Das Fahrzeug ist ja wie gesagt nicht meins und mittlerweile auch nicht mehr greifbar.
Die Beweislage ist schwierig.

Wie gesagt mir geht es hauptsächlich darum mein Interesse zu befriedigen und Erfahrungen zu sammeln für den bevorstehenden Kauf meines privaten Mercedes AF - wenn derartige Probleme nun häufiger wären oder die Ursache ein grundsätzlicher Produktionsfehler, dann wäre ich etwas verunsichert.

Da das Problem aber offensichtlich eine Verkettung mehrere Ursachen ist, welche man zum Teil bei seinem eigenem Fahrzeug beseitigen oder zumindest entschärfen kann, bin ich beruhigt.


Weiß einer wie viel Platz so ein LN2 im Normalfall zwischen dem Gummi und dem Federblatt hat ?

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#21 Beitrag von 1ten » 2018-11-06 20:39:12

Wohnklo hat geschrieben:
2018-11-06 19:54:53
[…]
Weiß einer wie viel Platz so ein LN2 im Normalfall zwischen dem Gummi und dem Federblatt hat ?
ich kann hier keinen fachkundigen Beitrag liefern, aber die o.g. Anschläge kommen mir (auch) zu "dicht" vor. Anbei zwei Bilder von unserem 914er, die genauen Maße müsste ich nachliefern.

Gruss, 1ten
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#22 Beitrag von siegerland » 2018-11-06 22:26:00

MB 1317AK LN2 (ohne Aufbau!) 165mm
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#23 Beitrag von Wohnklo » 2018-11-06 22:42:15

Das ist ein deutlicher Unterschied.
Allerdings sieht das bei dir nun auch insgesamt wieder anders aus, als bei 1ten und dem gebrochenem AF

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#24 Beitrag von siegerland » 2018-11-06 22:53:05

verbaut sind Weitspalt-Parabelfedern (statt Trapezfedern) Bj. 1993

Aufnahmen sind bei mir von der Hinterachse, die von der Vorderachse kann ich noch nachreichen

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#25 Beitrag von burkhard » 2018-11-06 23:40:42

Der Abstand ist definitiv zu klein. Auf deinen Bildern sieht man, dass die Federn gerade sind. Die Federn sollten eigentlich krumm wie eine Banane sein. Entweder sind sie ermüdet oder schon im Stand zu stark belastet. Es scheint auch eine sehr schwache Ausführung zu sein. Ich sehe nur drei Federblätter. Mein 917 hat vorne Parabelfedern mit 4 Federblätter. Der Abstand zum Puffer ist deutlich größer und die Federn haben Bananenform. Parabelfedern kann man nicht aufschmieden. Das geht nur bei Stützblattfedern.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#26 Beitrag von FamilieJacobs » 2018-11-07 14:14:04

Wohnklo hat geschrieben:
2018-11-06 17:08:19
FamilieJacobs hat geschrieben:
2018-11-06 16:51:25
Der Zusatzpuffer auf der Feder ist ein S-Schlag Puffer und soll die Feder dann irgendwann steifer machen, kurz vor Anschlag.
Gruß CJ
Ja das ist verständlich, aber was macht der andere Anschlag.
Vermutlich ist das einfach der Endanschlag der Feder oder wo wodurch wird das Einfedern sonst begrenzt ?
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Moin, also der vordere Anschlag sorgt für die Progressivität der Feder beim einfedern. Sprich wenn die Feder auf dem vorderen Bock aufliegt, wird die Arbeitslänge der Feder kürzer und somit härter. Bei Kunsstofffedern ist das Gang und Gebe, bei Stahlfedern hab ich es noch nicht gesehen. Evtl hängt das mit dem schweren Aufbau zusammen. Der Klotz in der Mitte ist nur dazu da, dass nicht Metall auf Metall hämmert. Im Normalfall sollte dieser mittige Bock auch nie zum Einsatz kommen, denke ich. Ich bei meinem W50 habe diesen Endanschlag noch nie berührt. Aber wie gesagt, das wird mit dem Aufbau zusammen hängen und wie schon weiter oben geschrieben ist die Kombination sicher schlecht gewählt. Und die Argumentation mit dem Schaden im Werk leuchtet mir auch ein.
Gruß CJ
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#27 Beitrag von stonedigger » 2018-11-07 15:18:22

Ingenieur hat geschrieben:
2018-11-06 18:42:58
Hallo,

die Ausgangsursache ist ein Produktionsfehler.

Der Rahmen besteht aus Feinkornstahl, man hat das "C" durch Kaltverformung hergestellt.
Während der Produktion ist irgendwas verunglückt.
Z.B. der Rahmen ist vom Montagebock gefallen.
Das hat man im Werk - wieder durch Kaltverformung - repariert.
Ausgeliefert wurde der Rahmen mit einer Außengeometrie, die optisch einigermaßen ansprechend war.
Allerdings mit sehr großen Eigenspannungen - die man ja von außen nicht sieht.

Dann kamen die Belastungen.
(Der zweite Puffer ist ja schon mal kurios.)
Durch Wechselbiegung ist eine Materialermüdung eingetreten.
Die reparierte Stelle war durch die Kaltverformungen glashart.
Da hat es dann einen Ermüdungsbruch gegeben,
und der Flansch hat sich 'erinnert' welche Form er mal hatte.
Es hat 'Plong' gemacht, und der Flansch hatte seine alte Form wieder.
Deswegen sieht man auch keine Spuren am Lack - z.B. Wagenheberansatz.
Der Riß endet dann in einem Schraubenloch.

Eigentlich hätte man im Werk den Rahmen nach der Reparatur Normalglühen müssen.
Aber das macht natürlich niemand.
Wegen Kosten, Zeit und dem erhobenen Zeigefinger vom Chef.
Wahrscheinlich gibt es dort nichtmal einen so großen Ofen.

Ich würde den Fall dem KBA melden.


Es sind zwar alles (auch mein Beitrag) nur Vermutungen - das da oben halte ich aber für eine äußerst gewagte These. Die noch dazu so formuliert wurde, als hättest Du selbst den Schaden untersucht, eine Werkstoffuntersuchung unter dem Mikroskop durchgeführt oder als wärst bei dem Vorfall selbst dabei gewesen. Trifft einer der drei Punkte zu ?

SD
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#28 Beitrag von visual » 2018-11-07 15:43:35

nein dass bestimmt nicht, aber Sheldon weiß halt alles :unwuerdig:

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naumi0
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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#29 Beitrag von naumi0 » 2018-11-07 15:47:20

Hallo SD
auch ich musste schon schmunzeln als ich das gelesen habe.
1.Der Untergurt des Rahmens wird sich nie so verformen wenn er draufffällt.
2.Das Material des Rahmens ist E 380 TM. Einfach mal bei googel eingeben und lesen was der Hersteller zum Thema Kaltverformung und Wärmebehandlung angibt.
3.Es gibt Reparaturvorgaben für die Instandsetzung von Rahmen auch dort mal nachlesen,
es werden keine Richtarbeiten zulässig sein die zu einem Riss oder Bruch führen können.
4.Die Mitleser können auch mal nach“ Rahmenrichten „ im Netz suchen dort gibt es Bilder von Rahmeninstandsetzungen die man für irreparabel hält.
Grüße Stefan
Ständig müssen wir kaufen, wegwerfen, kaufen
Es ist unser Leben, das wir verschwenden
Denn wenn wir etwas kaufen, bezahlen wir nicht mit Geld
Wir bezahlen mit unserer Lebenszeit, die wir aufwenden mussten,
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Der Unterschied ist:Leben lässt sich nicht kaufen
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Es ist schrecklich, dein Leben zu verschwenden,
indem du deine Freiheit verlierst.

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Re: Rahmenbruch Mercedes 917 AF LK LN2

#30 Beitrag von guatapt » 2018-11-07 16:53:20

Leute, fallt doch nicht auf dieses Getrolle herein. Ignorieren ist die schlimmste Strafe.

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