Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

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Zumpfel
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Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#1 Beitrag von Zumpfel » 2018-08-29 10:41:58

Hallo zusammen,
ich plane derzeit, Lagerbuchsen für den Tragring am 90-16 nachfertigen zu lassen. Falls ihr Interesse habt, könnt ihr gerne mal schreiben.

Angedacht wären 2 Varianten:

1. Originalmaß (für neue oder flammgespritzte Tragringe)
2. Innendurchmesser kleiner als Original, zum selber Ausdrehen. Für die quick-and-dirty-Lösung, wenn die Lagerzapfen einfach nur abgedreht werden. Das finale Maß müsste dann selber ermittelt und die Buchsen passend ausgedreht werden.

Hierfür wäre es für mich sinnvoll, wenn ich 2 Buchsen (1x oben, 1x unten) bekommen könnte oder mir jemand die genauen Maße nennen könnte. Eine Skizze/Zeichnung wäre natürlich auch toll.

Falls also jemand von euch von der letzten Tragringsanierung noch die alten Buchsen rumliegen hat, wäre ich sehr interessiert, diese zu bekommen. Falls derjenige zufällig dieses WE aufs Treffen nach Enkirch kommt, würde ich die Buchsen dort gerne entgegen nehmen.


Hat jemand der metallurgisch bewanderten Forumsmitglieder einen Materialvorschlag? Ich schwanke derzeit zwischen "konventionell" CuSn7Zn4Pb7 (Rg7) und Sinterbronze Sint-B50. Sintereisen Sint-A10 finde ich auch noch ganz interessant, hätte aber Bedenken, dass hier der Lagerzapfen doch irgendwann drunter leidet.

Preis habe ich noch keinen erfragt. Das wird von der Materialwahl und der Anzahl abhängen.


Grüße
Christian

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Ulf H
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#2 Beitrag von Ulf H » 2018-08-29 11:17:42

... Achtung, die allermeisten abgenutzten Buchsen haben keine Schmiernut mehr ... etliche Nachbauten wohl eine deutlich zu flache ... bei meinen ging erst dann Fett rein, als die Nut sehr deutlich über das hinaus vertieft wurde, was für Schmiernuten / Fettkanäle üblich ist ... Abmessungen oder gar Musterstücke kann ich leider nicht beisteuern ...

... ein vorheriger Versuch mit gegenüber dem Original deutlich härteren Bronzebuchsen führte dazu, dass die Buchsen wesentlich weniger angegriffen waren als die Zapfen des Tragringes ...

... an diesen zwei Stellen also sehr genau aufpassen, um mit der Sanierung keine Verschlimmbesserung einzubauen ...

... ich weiss nicht ob es gescheiter ist, die Buchsen mit grossem Untermass anzufertigen um sie dann auf den vorhandenen Zapfendurchmesser aufzureiben, oder die Buchsen mit Einheitsmass herzustellen und die Zapfen nach ggf. notwendigem Materialauftrag einzuschleifen ... ersteres hätte den Vorteil, dass nur gering verschlissene Zapfen alleine mit abdrehen wieder fit gemacht werden können, letzteres hätte den Vorteil, dass die doch mit Bordmitteln nicht sinnvoll einbingbare Schmiernut schon bei der Herstellung der Buchsen eingebracht werden kann ...

... so oder so, und natürlich auch etwas vom Preis abhängig wäre ich an einem Satz Buchsen interessiert ...

Gruss Ulf
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rotertrecker
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#3 Beitrag von rotertrecker » 2018-08-29 12:47:39

NOCH ist meiner heil, Interesse hätte ich aber auch.
Sehr sogar!
Denn wer weiß was kommt...

Gruß Sven
Alles wird gut!! (Irgendwann irgendwo)

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Andy
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#4 Beitrag von Andy » 2018-08-29 15:21:23

Moins,

sollte das bei mir vorkommen, drehe ich sie aus Rotguss selber.
Kupfer Zinn Zink Legierung

Messing soll dafür zu weich sein.
Kupfer Zink Legierung

edit, Bein JFW gibbet die doch noch neu, bzw auch Nachfertigung

lg
Andy

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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#5 Beitrag von WMFStefan » 2018-08-29 16:24:53

...hatte meine Buchsen auch selber aus Rotguss gedreht... :spiel:

LG Stefan
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Bernhard G.
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#6 Beitrag von Bernhard G. » 2018-08-30 9:00:06

Folgendes zum Problem "Ich bekomme kein Fett rein".

Bei meinem Mercur war es bei den Orginalbuchsen an einem unteren Gelenk so. Da hat es das Fett beim Abschmieren zum Deckel rausgedrückt. Ursache ist m.E. nicht die mangelnde Tiefe der Schmiernuten, sondern, daß der O-Ring zu gut abdichtet - so war dann die Deckeldichtung der schwächste Punkt, wo es das Fett rausgedrückt hat. Ohne O-Ring ging Fett problemlos rein. Soweit ich weiß, bin ich nicht der einzige mit so einem Abschmierproblem. Ein anderer Mercurfahrer hat mal erwähnt, daß er die unteren Buchsen zum abschmieren zieht. Die sitzen nämlich nicht besonders fest, wenn sie nicht festgegammelt sind. Ich konnte 3 von 4 Orginalbuchsen fast mit der Hand rausziehen bzw. reindrücken.

Besagte Buchse mit dem Abschmierproblem habe ich durch die Nachfertigung von JFW ersetzt (bei der war im Werk(?) das Abziehergewinde beim Einbau beschädigt worden, so daß sie nicht mit einem Abzieher rauszuholen war, daher der Austausch). Augenscheinlich sind die eine 1:1-Kopie des Orginals. Da muß es schon deutlich billiger werden, als bei JFW, damit es sich lohnt. Nur mal so am Rande erwähnt.

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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#7 Beitrag von möp » 2018-08-30 9:48:10

man kann auch einfach die alten buchsen verwenden
dazu den tragringbolzen etwas abdrehen bis die oberfläche wieder halbwegs eben ist und eine verschleißfeste hülse aufschrumpfen

der Durchmesser von Hülse+Bolzen ist jetzt größer als original (und ggf. stabiler :angel: ), deswegen kann man die verschlissenen Buchsen einfach passend ausdrehen

Zumpfel
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#8 Beitrag von Zumpfel » 2018-09-18 8:09:40

Hallo zusammen,
Danke schon mal für das Interesse an der Thematik. Ich habe mit meinem alten Lehrmeister gesprochen über das Thema Materialwahl. Habt ihr Erfahrung mit "Carobronze" gemacht? Davon sprach er nämlich. Carobronze ist eine Zinnbronze mit Phosphoranteilen und soll unglaublich tolle Eigenschaften haben. Die Fa. Looser in der Schweiz bietet so etwas an und beschreibt auf der Webseite sehr detailliert die Eigenschaften.

Nun bin ich mir nicht sicher, ob das nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen ist und es evtl. überhaupt keinen "Rocket-Science-Werkstoff" braucht. Ich werde die Fa. Looser mal kontaktieren und erfragen, was sie vorschlagen.

Für Tipps und Anregungen bin ich dankbar.

Grüße
Christian

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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#9 Beitrag von lura » 2018-09-18 8:58:42

Soweit ich das kenne ist oben ein Kugellager verbaut. Da gibt es 2 Ausführungen, eine mit Stahlbuchse, eine ohne
Gruß
Bernd

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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#10 Beitrag von franz_appa » 2018-09-18 10:01:14

Hallö
Ersatzteilnummer bzw Maße des oberen Lagers würden mich auch interressieren.
Dann kann man schon mal zwei auf Lager legen...
Wir hatten das alte wieder eingebaut.

Noch zum Abschmieren:
Entlasten (also Rad aufbocken) soll viel bringen.
Dann wird ja auch der O-Ring entlastet.

Meine Vermutung ist eher das die Fettwege zu klein sind und schnell zugammeln wenn man zu selten schmiert.
Bei unserem war der O-Ring nicht mehr existent (naja ein paar Gummifetzen waren da so rum...), folglich kann der auch nicht der Grund sein warum man kein Fett reinbringt.

Aber sei's drum - die Konstruktion ist halt nicht optimal, Wasser kann rein aber nicht gut wieder raus.

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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#11 Beitrag von Ulf H » 2018-09-18 11:05:34

... die Buchsen sind Radiallager, das erwähnte Kugellager ist ein Axiallager, erstere sorgen dafür, dass sich der Tragring drehen kann, letzteres, dafür dass er nicht zu weit nach oben rutscht ... vom Axiallager kenne ich zwei Varianten, Kugellager und Gleitlager ... das Anheben bringt nach meiner Erkenntnis nichts zum schmieren der Buchsen selbst, sondern nur zum schmieren des Axiallagers ... es ist nur beim Gleitlager nötig, beim Kugellager kommt das Fett auch unangehoben zwischen den Kugeln durch ...

... dass das Fett den Deckel lupft, statt sich durch die Schmiernut der Buchse zu quälen, kenne ich nur zu gut ... haben die Deckel nicht einen Steg um das Verdrehen der Buchsen zu verhindern? ... ich würde gerne Deckel mit zwei- oder dreifacher Dicke verbauen, sehe darin nur Vorteile ... nur machen mässte die jemand ...

Gruss Ulf
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#12 Beitrag von Andy » 2018-09-18 13:05:16

Ulf...............

du bringst mich auf eine Idee. :angel:

Ich habe hier in der Schule doch CNC Leute, die könnten doch das mal Fräsen, incl. den 3 Bohrungen D=6mm ? je 120 Grad versetzt.

ich schau mal in ne ruhigen Minute.

Deckel kann man ja auch so abschrauben. Ich denke aber auch, das eher die Papierdichtung noch das Problem sein wird :dry:

mfg
Andy :D
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#13 Beitrag von Bernhard G. » 2018-09-18 14:34:02

Vorsicht! Das machen die Schrauben bzw das Gewinde nicht mit. Eine Fettpresse wird mit 400 bar Maximaldruck angegeben. Die Bohrung für die Lagerbuchse müßte nach meiner Erinnerung ca. 50mm Durchmesser haben. Das gibt dann ca. 80kN. Das sind drei M6-Schräubchen, die können zusammen ca. 30kN aufnehmen.

Andy
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Re: Nachfertigung Lagerbuchsen Tragring 90-16

#14 Beitrag von Andy » 2018-09-18 15:36:29

na ja , vorher geht die papierdichtung flöten. denk ich.

man kann ja auch mit sinn und verstand schmieren :D
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