Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

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akkuflex
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Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#1 Beitrag von akkuflex » 2018-06-18 15:51:51

Hi,

ich hab nun aus dirversen Gründen meinen 609er innen komplett nackig gemacht. nun würde sich ja eine Dämmung des Innenraums anbieten wenn man schonmal so schön rankommt.

Ich bin bis jetzt komplett ohne Dämmung unterwegs und war nich wirklich unzufrieden im Winter. Gut die 4KW Heizung reichen eigentlich aus um das Fahrzeug auch so zu erwärmen.Aber wenns jetzt schön möglich ist dann nutz ich die Chanche.

Wie gehts richtig?
Nur die großen flächen mit Armaflex? Darunter vielleicht ein paar Fetzen Schwerschaumfolie zum entdröhnen? oder den ganzen karren bis zur letzte ritze mit irgendwas ausstopfen und ne Dampsperre drüber?

Zur info es wird kein Auto für Wintercamping sollte aber mal ein paar Tage Winter überstehen.

Das eine 100% Lösung nicht möglich ist ist mir klar und ist auch nicht angestrebt.Ist halt nur ein Blechkasten und kein richtiger Isokoffer.

Gruß

Martin

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akkuflex
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#2 Beitrag von akkuflex » 2018-06-19 14:53:07

Hi,

hat keiner ne Idee dazu? Kann doch nicht sein das nur Shelterfahrer hir sind?

Im grunde müste es doch immer ähnlich sein. Nachdem leider das Blech oder beim Shelter das GFK eine Dichte Außenhaut bilden ist mit normalen Hausbaumethodik nix anzufangen.

Macht ne Dampfsperre in meiner kostellation Sinn oder ehr nicht und eine nach innen offene Wandverkleidung um das eingedrungene Wasser wieder ablüften lassen zu können?

Gruß

Martin

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tonnar
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#3 Beitrag von tonnar » 2018-06-19 15:32:07

Hallo Martin,
wenn du die Investition in Armaflex nicht scheust, kannst du natürlich alle Gefache entsprechend ausdämmen und abschließend eine dünne Lage über alles (Gefache + Holme) kleben.
Soll es etwas günstiger werden, dann nimm Styrodur und klebe eine Dampfsperrfolie darüber. Da sind dann zwar reichlich Kältebrücken durch die ungedämmten Wandholme, aber damit kannst du wahrscheinlich leben.

Viele Grüße
Tino

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akkuflex
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#4 Beitrag von akkuflex » 2018-06-19 15:43:07

ist das Styrodur dann einfach nur reingelegt oder mit dem Blech verklebt zu verbauen?

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tonnar
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#5 Beitrag von tonnar » 2018-06-19 17:06:13

Vollflächige Verklebung bekommt man nur schwer bewerkstelligt und ohnehin nicht bis in die kleinsten Ecken. Ich würde lediglich aus Gründen der Arbeitserleichterung (um das Zeug zu fixieren bevor Dampfsperre und Wandverkleidung davor kommen) den einen oder anderen Klebepunkt setzen.
Aber das Thema ist eine Wissenschaft für sich und je nach Anspruch kann man mehr oder weniger Aufwand betreiben.

Mark86
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#6 Beitrag von Mark86 » 2018-06-19 18:21:03

Die großen Flächen mit Bitumendämmatten flecken, gegen Körperschall und dann Armaflex drüber, dick in die Gefächer und vieleicht einmal ganz dünnes direkt auf die Blechspanten...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Chriss71
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#7 Beitrag von Chriss71 » 2018-06-19 19:27:56

Hallo,
der Verkäufer von meinem Extremisolator hat mir den sinnvollen Tip gegeben, die Innenverkleidung nicht direkt in die Metallstreben zu schrauben, sondern an die Streben Holzleisten zu schrauben / Kleben (seitlich bei mir), und dann alles andere in das Holz schrauben. So hat man die Wärmebrücke etwas entschärft. Ansonsten hätten die Schrauben in den Streben nahezu die Aussentemperatur.
Über den Streben selbstverständlich auch etwas Isolator. Diese Bereiche werden deine Kältebrücken sein, wenn der Rest gut ist. Wir haben da ca. 1cm Isolator plus 7mm Sperrholz. Das nächste mal würde ich mehr nehmen.

Viele Grüße

Christian

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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#8 Beitrag von Pirx » 2018-06-19 20:16:29

akkuflex hat geschrieben:
2018-06-19 15:43:07
ist das Styrodur dann einfach nur reingelegt oder mit dem Blech verklebt zu verbauen?
Styropor und Styrodur quietscht angeblich, wenn es nur reingelegt wird und sich dann bei der Fahrt etwas bewegt/scheuert. Habe aber keine eigene Erfahrung damit.

Pirx
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#9 Beitrag von tonnar » 2018-06-20 9:45:41

Chriss71 hat geschrieben:
2018-06-19 19:27:56
der Verkäufer von meinem Extremisolator hat mir den sinnvollen Tip gegeben, die Innenverkleidung nicht direkt in die Metallstreben zu schrauben, sondern an die Streben Holzleisten zu schrauben / Kleben (seitlich bei mir), und dann alles andere in das Holz schrauben. So hat man die Wärmebrücke etwas entschärft. Ansonsten hätten die Schrauben in den Streben nahezu die Aussentemperatur.
Über den Streben selbstverständlich auch etwas Isolator.
Genau so wurde das bei meinem 508 Düdo schon 1987 vom Profi-Ausbauer ausgeführt (nur leider mit Mineralwolle statt Extremisolator). Neben der Minimierung der Kältebrücken, wird auch der Ausbau viel einfacher, da sich in Holz meist besser schrauben lässt (Wandverkleidungen, Schränke, etc.).

Gruß

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Bustreter
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#10 Beitrag von Bustreter » 2018-06-20 10:51:08

Hallo Martin

Ich würde mir erstmal überlegen wie ich das ganze verkleiden will und dann entscheiden wie und mit was ich Dämme.
Natürlich ist auch die Nutzung entscheidend.
Ich stehe mittlerweile auf dem Standpunkt dass Dämmung völlig überbewertet wird, wenn man einen Kastenwagen fährt.
Und diese nur im Sommer und ab und an im Winter nutzt. Ist letztlich eine Frage der guten Heizung und da schlägt meines Erachtens nach in dem Fall dass man wenig im Winter weg ist der Holzofen alles.
Zurück zum Thema Dämmung ...hast du schon mal über eine Ort schaumdämmung nachgedacht.?
Google mal das Thema ortschaum Dämmung oder als Suchbegriff dämmen mit PU Schaum da findest du allerlei auch nette Videos zu wie so etwas funktioniert das geht natürlich sehr gut in einem Kastenwagen wenn man sukzessive seine Verkleidung anbringt und diese Dämmt.
Ich weiß schon einige würden mich jetzt schlagen wollen allerdings habe ich das aus einem alten Magirus gelernt der entsprechend gedämmt war.... das war auch eine ortschaum Dämmung und die war perfekt eingepasst kein Rost und nichts dahinter .Mit den neuen Dämmschäumen
Kann man das auch mit der Dose machen wenn der Schaum nicht zu sehr drückt ist das gar kein Problem selbst das Entfernen geht einigermaßen vernünftig.
Christoph
Genug gejammert - einfach machen.

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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#11 Beitrag von akkuflex » 2018-06-20 11:31:28

HI Christoph,

ich war bis jetzt ohne Dämmung auch sehr zufrieden. Nur jetzt ist eh alles raus und dann bietet sichs an. Allerdings gefällt mir dein vorschlag das teil mit Schaum auszublasen nicht wirklich. Ist immernoch ein alter Mercedes und die stehen bekanntlich unter "rosten" im Lexikon als negativ Beispiel. Sprich ich will mir die möglichkeit des Schweißens nicht verbauen.


Ich hab nun in Summe schon um 9 oder 10 Monate in dem Auto geschlafen (also zu zweit) wobei 1 posten mit 5 Monaten am Stück inkl. Türkisch iranischem Winter und ein zweiter mit 3 Monaten Europa/Sommer dabei waren. Nach dem abnehmen der Verkleidung war der Rost kein Thema selbst die blanken Rohhre die der Saniaufbauer seinerzeit vo 30 Jahren eingeschweißt hat waren nur mit Flugrost belegt.

Ich grunde schwebt mir nur vor alle großen Blechflächen mit Alubutyl zu bekleben und danach die Gefache mit Armaflex zu bekleben und weiter nix. Darüber einah wieder die originale Verkleidungsplatte.

Ist das so praktikabel? Ich denke ne ernsthafte Dampfsperre ist spätestens am Übergang zur Fahrgastzelle also B Säule nicht mehr sinnvoll machbar.

Gruß

Martin

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meggmann
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#12 Beitrag von meggmann » 2018-06-20 11:50:51

Styrodur, PE Hartschaum oder ähnliches ist natürlich von der Dämmwirkung um Klassen besser als Xtreme - aber oft sind selbst eben scheinende Flächen im Fahrzeug nicht wirklich eben und dann wird es schwierig. Wenn Hartschaum dann verkleben - Xtreme ist wahrscheinlich deutlich leichter zu verarbeiten.

Gruß, Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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Bustreter
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Re: Wie dämme ich einen Kastenwagen richtig?

#13 Beitrag von Bustreter » 2018-06-20 13:51:42

Ok,
Was du auch machen kannst ist dass du von innen eine Polyurethan Dickschicht Lackierung auf bringst z.b. von Mipa ladeflächenbeschichtung die ist nicht teuer und funktioniert hervorragend lässt sich astrein mit einer unterbodenspritzpistole aufbringen und dringt wirklich in den letzten Winkel wenn man das vernünftig macht ..der Vorteil an dem ganzen Zeug ist dass die wasserfest ist kratzfest und ruckzuck trocken.
Lässt sich auch überlackieren wenn man das möchte und beim Schweißen stinkt es nur ein wenig... wenn man es dran lässt :angel:
Da drauf kannst du dann eigentlich kleben was du möchtest weil dein Blech sehr gut geschützt ist vor Feuchtigkeit ich würde da eine Akustikmatte nehmen das ist ein Schwerschaum der auch ganz gut dämmt sowohl Wärme als auch Kälte habe das seinerzeit im Robur so gemacht
Und damit den Motor Tunnel Lärm gedämmt.
Es ist allerdings nicht ganz billig.
Das Problem dass du bei den Bussen hast ist dass das ganze Fahrzeug wie ein Geigenkasten funktioniert .. daher auch die Überlegung mit der ladeflächenbeschichtung die verhindert nämlich Schwingungen relativ gut.
Styrodur oder Styropor ordentlich zurechtgeschnitten mit einem halbwegs vernünftigen Kleber angeklebt funktioniert sehr gut ..du solltest vielleicht beim Ankleben von Styrodur oder Styropor die Fläche etwas anschleifen da meistens Trennmittel Rückstände vorhanden sind und dann funktioniert das mit dem Kleben nicht lange.
Ich würde jetzt mal aus dem Bauch raus sagen brauchst du vielleicht für 120 € ladeflächenbeschichtung und noch mal für 100 € Styrodur und etwas Kleber beispielsweise MEM mega power gibt's in jedem Baumarkt funktioniert hervorragend und stinkt nicht ist ein
Kleber auf Basis von silyl modifiziertem Polymer.
Ch.
Genug gejammert - einfach machen.

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