Mercur: Steckachse, die 4.

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Olli Carstens
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#31 Beitrag von Olli Carstens » 2018-06-18 14:10:35

Ja, lieber Natte, diese Frage stellt sich natürlich! Von wem wurden diese Achsen hergestellt? Welche Spezifikationen wurden von welchem Auftraggeber definiert? Welcher Mercur hatte welche Achse verbaut?

Darüber könnte man jetzt viel Nachforschung betreiben. Ich habe leider keine Zeit dafür zur Verfügung! Am Donnerstag geht es für mich schon wieder nach Botswana (...mit einem Land Cruiser :angel: ) Und wenn ich zurückkehre, dann geht es verzuglos weiter. Die Idee mit der stärkeren Achse greift immer mehr bei mir... aber meine Bedenken bzgl. des Gesamtaufwandes hierüber werden nicht geringer.

Sollte ich keine längeren Steckachsen erwerben können, dann werde ich meine gebrochene und eine weitere Ersatzachse aus meinem Bestand auf die 890mm verlängern lassen. Das kostet mich zwar wieder 10.000,- Rand, jedoch kann ich (...bis zur Umrüstung auf stärkere Achsen...? :eek: ) nicht so weiterfahren. Ich hatte mich richtig erschrocken, als ich neulich das Tragbild der Bruchachse gesehen hatte.

Also nochmals: Hat jemand zwei lange Steckachsen zu verkaufen?

Grüße aus der wärmenden Sonne, Euer Olli
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#32 Beitrag von Hatzlibutzli » 2018-06-20 15:40:00

Hallo Olli,

ich hab nochmal ueber die Steckachsenlaenge nachgedacht und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass Deine Brueche mit der Laenge nichts zu tun haben da:
a: alle Deine Brueche an der Sollbruchstelle aussen in der Nabe gebrochen sind
obwohl die branchenuebliche Standard-Bruchstelle sich an der Stelle mit der groessten Kerbe sprich am Uebergang der Verzahnung auf die Welle befindet (Dana und LR-Fahrer entwickelt sich da zu grossen Magnet-Endoskopikern ;-)) .... auf 2 cm traegt die Verzahnung das Drehmoment offensichtlich leicht und es ist nicht notwendig, dass die Verzahnung weiter ins Diff hineinragt ...
und b; Thorsten (Rabi) das Problem mit dem Riss in der einzigen mir bekannten langen Steckachse hatte ... und auch dort wiederum an der in a bezeichneten Stelle

Wie Felix schon mal geschrieben hat ist dieses Bruchverhalten not a bug, but a feature ....

Gruesse ... Simon

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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#33 Beitrag von Uwe » 2018-06-20 16:27:10

Olli Carstens hat geschrieben:
2018-06-18 14:10:35
Die Idee mit der stärkeren Achse greift immer mehr bei mir... aber meine Bedenken bzgl. des Gesamtaufwandes hierüber werden nicht geringer.
Gibt's in Deiner Nähe nicht zufälligerweise ein paar Samil 50? Als umgelabelte 192er hätten die ja das passende Setup zum Eruieren des Aufwands.

Gruß
Uwe
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Olli Carstens
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#34 Beitrag von Olli Carstens » 2018-07-13 9:17:07

Liebe Leute,

vielen Dank für Eure Hilfen und Angebote, auch über PN! Fest steht, es gibt keine Steckachsen in der richtigen Länge für mich zu kaufen. Auch mein anderer Mercur (120) hat kurze Steckachsen verbaut. In meiner Not (Hochsaison!) habe ich nun meine kurzen Achsen verlängern lasssen. Ich werde sehen, ob die so halten. Am Sonntag geht es auf Lodgetour mit Mags. Ich fahre also nur über "normale" Straßen. Zwei kurze Ersatzsteckachsen werde ich mitführen. Nach meiner Rückkehr werde ich Euch wissen lassen.
Steckachse mod-1.jpg
Letztendlich wird mir nichts anderes übrig bleiben als neue Steckachsen neu anfertigen zu lassen. Werde das wohl in Deutschland machen lassen müssen. Hier wollen die weit über 1000,- Euro pro Stück für eine Neuanfertigung haben. Hätte jemand in D eine gute Adresse?

Hoffnungsvolle Grüße aus der Kälte, Euer Olli
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#35 Beitrag von Hatzlibutzli » 2018-07-13 15:13:26

Lieber Olli,

Irgendwie habe ich Bauchschmerzen: ich glaube Du verfolgst den falschen Ansatz, wenn ich ganz ehrlich bin.

Deine verlängerten und verstärkten Steckachsen werden auch brechen, aber wahrscheinlich eben nicht an der Sollbruchstelle, sondern im Diffential a la Dana und Landrover mit anschliessendem Magnet Gefische von Bröseln oder - noch blöder - gibt es eben gleich Differentialkaries ... was ich bei einem auch recht üppig beladenen Mercur (von Mykines) auch schon mal gesehen habe. (wenn alle Stricke reissen ... ein Diff von Ulf liegt noch bei mir im Keller)

Bevor Du Steckachsen mit nicht originalen Eigenschaften für viel Geld nachbauen lässt, such eine AP-Hinterachse, die halbwegs passt und lass sie adaptieren .... oder transplantier vom Bremskraftverstärker abwärts das gesamte Fahrwerk ... das macht am Ende weniger down-Zeit als ein zerbröseltes Diff in der südangolanischen Pampa ...

Van die beste!

Grüsse aus den hochsommerlichen Alpen ... Simon ;-)

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Olli Carstens
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#36 Beitrag von Olli Carstens » 2018-07-14 9:39:31

Moin Simon!

Deine Bauchschmerzen teilst Du mit den meinen! Natürlich sind die nachträglich verlängerten Steckachsen keine Dauerlösung. Ich muß aber jetzt die Hochsaison 2018 überstehen. Das kann ich mit dieser Modifikation vertreten, da ich in diesem Jahr keine technisch anspruchsvollen Off-Road-Einsätze für den Mags eingeplant habe. Auch fährt niemand anderes als ich dieses Fahrzeug mehr.

Der von Dir prophezeite Zahnrad-„Karies“ stand mir mit den alten Steckachsen kurz bevor. Wenn Du Dir das Tragbild der Verzahnung im kurzen Einsteckweg anschaust, so sind schon große Verschleißspuren zu erkennen. Eine weitere Abnutzung dieser Art hätte über kurz oder lang zu einem Durchdrehen geführt. Dann wäre (höchstwahrscheinlich in Angola oder im tiefsten Sambia…) „Holland in Not“ gewesen. Dies galt es für mich nun vorab zu verhindern.

Neuwertige Steckachsen, andere Achsen, neue Anpassungen und weitere Modifikationen an meinem geliebten Mags sind Themen, …für die habe ich im Moment keine Zeit und auch keine emotionale Kraft. Das ist hier im sonnigen Affenlande alles mit sehr viel Mehraufwand zu bewerkstelligen als bei Euch in der Bundesrepublik. Davon wissen Du, lieber Simon und auch der Andy bestimmt aus erster Hand. Aber 2019 ist nicht mehr weit! Über die Hälfte dieses Jahres ist schon vorüber!
Mags startklar.jpg
Habe soeben meine Kameraausrüstung geprüft und den Blick aus meinem Büro einmal (…für Euch) dokumentiert. Da steht er nun, abfahrtbereit mit den modifizierten Steckachsen. Eine erste Probefahrt durch die Stadt haben sie schon überstanden! Ich werde berichten…

Herzliche Grüße aus der Sonne, Olli
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#37 Beitrag von FrankS » 2018-07-14 10:16:06

Moin Olli,
als dauerhafte Lösung für dich sehe ich auch nur den Einbau stärkerer Achsen, alles andere ist bei deinem "Anwendungsprofil" nur Notlösung und verspricht nur kurzzeitige Linderung :eek: .

Magirus sind doch eine Zeit von den Südafrikanern in Lizenz gebaut worden - vielleicht finden sich auf diesem Weg passende Achsen?!
Ich hab mal so ein Gefährt in Mosambik gesehen...
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Grüßle Frank
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Olli Carstens
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#38 Beitrag von Olli Carstens » 2018-07-30 16:31:50

Liebe Gemeinde,

bin nach 2500 km Safari heile und ohne Steckachsenbruch zurückgekehrt. Unterwegs waren keine anspruchsvollen Geländepassagen zu bewältigen, jedoch habe ich zwei kurze und "knackige" Steilabschnitte auf befestigter Bahn mit Stop & Go absolviert. Ich werde nun die verlängerten Steckachsen weiter nutzen.

Danke auch für den Ratschlag mit den anderen (und stärkeren) Achsen aus dem Samil. Die Idee ist in meinem Kopf. Ich kann sie jedoch aus Zeitgründen nicht umsetzen. Hingegen plane ich auf Dauer meine Rädergröße etwas zu reduzieren und die Breitreifen 265/80 R 20 (?) auf meine Trilexfelgen zu montieren. Dann habe ich mehr Vortrieb im Sand und das Drehmoment reduziert sich etwas, ...wenn auch minimal. Bei Weichsandpassagen werde ich zukünftig schon vorab prophylaktisch den Luftdruck anständig reduzieren um das schädliche Aufschaukeln vor dem Vortriebsverlust zu vermeiden. Das hat meiner Meinung nach immer zur Schwächung der Steckachsen und letztendlich zum Bruch geführt.

Euch allen herzliche Grüße aus der Kälte! Euer Olli
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#39 Beitrag von joe`s mercur » 2018-07-30 22:22:57

Nabend,
Allein mit dem Einband vom schweissen wurden die Steckachsen massiv geschwächt. Vom Einbrand geht massiv eine Kernwirkung aus. Die Schweissnaht hätte mit einem möglichst großen Übergangsradius geglättet werden müssen. D.h. es darf keine Vertiefung vom schweissen sichtbar sein. Auch wenn dafür " Kernmaterial" der Steckachse abgetragen werden muss. Das schwächt weniger als die Kerbwirkung.
Wie ich schon schrieb, das Drehmoment erst in der Radnabe aufbauen mittels AP-Achse wird der einzig richtige Weg sein. Steckachsen nachbauen ist auch nur wie Pflaster auf einen gebrochenen Arm kleben. Belastbarer wird der Arm dann auch nicht.
Die Mercur Achsen sind halt nur leichte Achsen. Die 135er Übergangsmodelle hatten als 12tonner AP-Achsen nicht ohne Grund.
Thomas
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Andy
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#40 Beitrag von Andy » 2018-07-31 10:12:54

Moins,

Ich bin ja irgendwie doof, aber kann mich mal einer aufklären, warum sich das drehmoment in den achsen ändert, wenn ich die reifen größe ändere?

Ich dachte immer, dass man drehmomente beliebig im raum verschieben kann und der motor sein max moment bring, welches nicht verstärkt werden kann, weil mehr gibt er nicht her.
M=F*l wobei das F aus der verbrennung kommt und das l vom zapfen der kurbelwelle.
Leisung P=2*pi*M*l

Annahme, wwirkungsgrad 100 %

Nu kann ich das Moment bis zum rad durchschieben, div. Zahnräder untersetzen oder übersetzen die drehzahl, und ändern kräfte auf zahnräder, das moment bleibt.
F=M/l

Nu zum reifen
Da kommt mein M an
Großer durchmesser D wird dann eine Kraft F=M/D
Kleiner durchmeser d wird dann eine Kraft F=M/d

Also ist meine antriebskraft bei kleinen rädern größer , komme gut den berg rauf und großen rädern kleiner, muss schalten.

Leistung Berechnet sich ja auch
P= 2*pi* M*n

Hier ist die drehzahl der bestimmer deswegen schalten wir ja runter, wenn wir den berg nicht hochkommen, der motor bringt sein max. M aber die drehzahl sinkt

Hab ich nen falschen ansatz.

Ich denke der wellenbruch kommt von den dynamischen momenten, also das aufschaukeln im sand und stahl ermüdung.
Wenn ich die geschweißten wellen so sehe, werden die an den schweißnähten brechen, kerbwirkung, anderes gefüge aufgrund erwährmung und abkühlung. Halten werden die ersteinmal, weil auch die wellen wohl bei bestimmunggemäßem gebrauch einen sicherheitsfaktor haben, sonst würden doch hier in deutschland auch viel mehr brüche geben.

So denne meine gedanken.

Ich würde auch andere Achsen einsetzen.

Vg
Andy
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#41 Beitrag von micha der kontrabass » 2018-07-31 10:51:48

Größere Räder = größerer Hebel

Fährst du größere Räder als Original, verlängerst du den Hebel, der beim Beschleunigen oder Bremsen auf die Achse wirkt.

Gruß
Micha d.k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!

Es ist nie zu spät um aufzugeben!
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Andy
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#42 Beitrag von Andy » 2018-07-31 12:09:07

Moins,
das mit dem Hebel ist klar, aber ich leite das Moment doch nicht von den Rädern in den Motor, sondern vom Motor in die Räder

Grosser Hebel gibt weniger kraft zum Vortrieb weil Drehmoment gleich.

Außer beim motorbremsen :dry:
Da gehts anders, die Räder treiben den Antriebsstrang, der Motor bremst, aber gibt das ein höheres Drehmoment? Wenn der Motor nicht mehr hält, kommt die Fußbremse, dann ist der Antriebsstrang weg.

Ich denke eher, wenn die Kiste aufschaukelt da gibt es dann kraft spitzen, wenn er nach dem durchdrehen plötzlich grip hat.
Dies wird dann die Ursache sein.

VG
Anry
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#43 Beitrag von Ulf H » 2018-07-31 12:43:55

... mit aufschaukeln bzw. springen bekommt man über kurz oder lang jede Antriebswelle geknackt ... meist gehts sehr schnell ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#44 Beitrag von Olli Carstens » 2018-07-31 14:07:41

Thomas, …ich möchte an dieser Stelle nicht als beratungsresistent erscheinen! Ja, stärkere Achsen würden die sichere Lösung sein, im Sinne von: „Problem ganz weg!“

Ich sehe jedoch nicht den Fall, daß meine modifizierten Steckachsen schwächer sind als vorher. Mein Fachmann hat hier nach einem bestimmten Verfahren geschweißt, das eben Hitze anders ein- und/oder abgeleitet als beim normalen „zusammenbraten“. Insofern ist mein Vertrauen so groß, daß ich die nächsten Safaris durchführen UND immer zwei (zu kurze!) Ersatzachsen mitführen werde.

Rein logisch gehe ich mit Andy konform: Das Drehmoment von Seiten des Motors bleibt gleich. Dafür sind die Steckachsen ausgelegt!

Allerdings kommt nun Ulfs Einwand mit dem Aufschaukeln: Hier ergeben sich Spitzen, die wohl nicht nur vom Motor erzeugt werden sondern auch durch Trägheiten des gesamten Fahrzeuges. Die sind höher als das erzeugte Momentum des Motors und führen mit Spitzenwerten zum Bruch.

Diese Spitzen kann ich als „disziplinierter“ und sensibler Fahrer durch entsprechende Luftdrücke und schonende Fahrweisen vermeiden!

Euch vielen Dank für die Teilnahme an dieser wichtigen Diskussion!

Grüße in die Hitze! Euer Olli
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Re: Mercur: Steckachse, die 4.

#45 Beitrag von joe`s mercur » 2018-07-31 22:02:09

Hallo Olli,
das Problem nach dem Schweissen ist direkt neben der Naht.
Würdest Du mit einem Winkelschleifer und 1mm Trennscheibe umlaufend eine Kerbe 0,5mm tief in die Steckachse flexen und ihr dann noch vertrauen?
Nix anderes ist direkt neben der Naht, selbst wenn vorgewärmt und nachgewärmt wurde beim Schweissen.
Der Übergang zur Naht ist nicht sauber geglättet. D.h. die Naht ist noch erhöht, man kann sehr gut die Kante der Naht auf den Fotos erkennen.
Und genau diese Kante ist das Problem. Sie ist gleichzusetzen mit dem von mir oben genannten Beispiel mit der Flex. Von dort geht im Lastfall eine Extreme Kerbwirkung aus.
Dieses kann man minimieren, wenn man z.b auf einer Drehmaschine diesen Bereich mit einem möglichst grossem Übergangsradius versieht. Es darf keine Kante mehr fühl- und sichtbar sein.
Auch kein Einbrand. Im Zweifelsfall soweit im Durchmesser abdrehen, bis der Bereich absolut sauber ohne Kante und Einbrand ist.
Die Schwächung im Durchmesser ist lange nicht so gravierend wie die Kerbwirkung durch die Kante.

Zum drehmoment, ein kleines schmales Rad dreht im Sand schneller durch. Der Antriebsstrang braucht garnicht so ein hohes Drehmoment aufnehmen, da Schlupf relativ früh einsetzt.
Grosse Räder drehen durch den grösseren Hebel nicht so schnell durch. Bis das Rad durchdreht, wird mehr Drehmoment vom Motor in den Antriebsstrang geschickt.
Nur als Beispiel, kleines Rad dreht bei z.B. bei 300nm durch und das grosse Rad erst z.b. bei 450nm , dann noch bisschen stempeln und die Steckachse ist Geschichte.
Da ist es egal ob der Motor 450nm oder 600nm macht, für die Steckachse reicht es.
(die Zahlen sind frei erfunden und dienen nur zum Deutlich machen :blush: )


Thomas
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