Erfahrungen mit verzinnen?

[Bikerguido]

Hallo zusammen, ich plane eine Doka zu kürzen und möchte mit bestmöglichem Korrosionsschutz arbeiten. Wer hat Erfahrung mit Verzinnen? Welche Produkte kaufe ich am Besten und welche Werkzeuge? Absetzzange hab ich schon. Hab Mal gelesen, die Nähte erst verzinnen, dann lochpunktschweißen? Ist das richtig?
Bitte um Tipps, danke.
Gruß Guido

[wuestendiesel]

Also wo Zinn ist lässt es sich bescheiden schweißen.

[choppi85]

Die Nähte wo man anschließend nicht mehr hinkommt zum Korrosionsschutz oder da wo sich Bleche Überlappen wird vor dem Schweißen mit Scheißprimer vorbehandelt...vielleicht meinst du das?

[Mark86]

Meine Doppelkabine (Ziegler) hat 1mm oder 1,2mm Blechstärke, zumindest im verlängerten Bereich, das war kein PKW Büchsenblech.
Ich hab das einfach durchgeschweißt... (Natürlich im Pilgerschritt)

Wenn du sie absetzt, kannst du hinterher den abgesetzten Teil auch zuschweißen, dann hast du da keine Probleme mit Nahtrissen, etc.

Zum Thema Zinn würde ich sagen, wenn du solche Fragen stellst, kannst du das besser lassen.
Zum Verarbeiten von Karosseriezinn, sowohl aufm Dach, aber auch besonders an den Seitenflächen braucht es viel Übung und Erfahrung, damit machst du wahrscheinlich mehr kaputt als heile...

[Tebben]

Moin Guido.
Ich habe bei meiner Hütte dieTüren, Haube und Dach geschweißt und anschließend verzinnt, zum einen als Korrosionsschutz, zum anderen um spätere Risse zu vermeiden, welche bei Spachtelmasse irgendwann immer auftreten, weil sich bei Sonneneinstrahlung oder ähnlichen Temperaturänderungen die Spachtelmasse anders verhält als Metall, besonders bei großen Flächen!
Nur Zinn verbindet sich unlösbar mit dem Blech, da hält auch nachher der Magnet, Spachtel bleibt nunmal ein anrüchiger Fremdkörper
Dafür brauchst Du aber nicht nur das richtige Eqipment, sondern auch etwas Übung, wegen der erforderlichen Wärmezufuhr am Objekt! Hat sich erstmal was verzogen wirds kompliziert, das will man nicht!
Das verzinnen wird heute eigentlich nur noch an Meisterschulen im Karosseriegewerbe vermittelt, dann auch meist nur angeschnitten, moderne Karossen bestehen zum Großteil aus modernen Kunststoffen und der wird wieder gespachtelt
Du brauchst Karosseriezinn, Lötpaste, einen Buchenholzspachtel, Leinöl, Sodawasser und eine verstellbare Karosseriefeile, dann schaust Du Dir auf Youtube einen Beitrag zum Thema an und legst los!
Mit ein wenig handwerklichem Geschick und etwas Übung wirds schon klappen, hast Du`s erstmal drauf willst Du nichts anderes mehr!
Viel Erfolg
Eddy

[Mark86]

hast Du`s erstmal drauf willst Du nichts anderes mehr!

Das stimmt
Deshalb gibts auch bei mir Zinn

Und alleine aus Zeitgründen ist bei meinem Auto genau der benannte Übergang gespachtelt.....
Wenns richtig gemacht ist, auch kein Problem...

[Bikerguido]

Vielen Dank Jungs, insbesondere an Eddy, Du machst Mut, das mag ich.... Ja, YouTube hab ich einige Videos durch, und wenn ich das sehe, will ich es auch versuchen,... Bisher habe ich halt meist nur Kupfer gelötet und Mal ne Zinkdachrinne, sowie verschiedene Schweißverfahren ausprobiert. Das Gefühl für die Temperatur traue ich mir zu. Möchte halt gerne von der Erfahrung anderer lernen.
Ich werde es versuchen. So schnell gebe ich nicht auf.
Kann mir jemand ein Video empfehlen?
Gruß Guido

[Bikerguido]

Was hältst Du von
Sn97Cu3 Weichlöt- & Verzinningspaste ?
Gruß Guido

[Tebben]

Verzinnen ist am ehesten mit Bleilöten vergleichbar, der Klempner hat da meistens bei Schornsteineinfassungen mit zu tun ist auch mit Stangenzinn und der von mir verwendeten Lötlampe, diese am besten mit Schlauch und Handpistole, so ein Kartuschenbrenner tut`s aber auch, die Heißluftpistole ist mir persöhnlich zu ungenau.
Wichtig ist die metallische Reinheit des Arbeitsbereiches, dafür ist auch die Paste zuständig!
Ich habe mir vor ewigen Zeiten mal `nen Komplettset bei Korrosionsschutzdepot bestellt, danach nur noch Zinn, die Paste reicht ewig, kann leider die Aufschrift nicht mehr lesen!
Bei Youtube war`s glaube ich der erste Beitrag, der mit den blanken Blechstreifen, ist auch schon was her , geht ja auch nur um das Herangehen, der Rest ist
learning by doing!
Versuchs, Du erhältst damit auch eine aussterbende Handwerkskunst
Eddy

[Bernhard G.]

Kann mir jemand ein Video empfehlen?

https://www.youtube.com/watch?v=24hjlMukrHg

Von Gene Winfield, in den USA eine Karosseriebaulegende. Natürlich ein Werbevideo, aber man muß ja nicht das Eastwood-Zeug kaufen:

https://www.youtube.com/watch?v=87fuTnBS2bE&t=4s

Nochwas: Es gibt auch nicht-korrosive Verzinnungspaste. Nur die würde ich mich bei Lochpunktschweißungen anwenden trauen - da besteht die Gefahr, daß die Paste zwischen die Bleche kommt und dann das Rosten so richtig abgeht.

[Mark86]

Bzgl. Spachtel und Reißen ist immer die Frage, was wo gespachtelt wird, und womit.
Bei mir ist die Naht hinten an der Rundung der Doppelkabine, das ist so stabil, da kann nix reißen...

Nur Zinn verbindet sich unlösbar mit dem Blech, da hält auch nachher der Magnet, Spachtel bleibt nunmal ein anrüchiger Fremdkörper

Wie dein Magnet auf Zinn hält will ich sehen

Sn97Cu3 Weichlöt- & Verzinningspaste ?

Mit dem Ökoscheiss brauchst du gar nicht erst anfangen.
Du brauchst S-Pb74Sn25Sb1 und dazu gescheite Verzinnungspaste, z.B. von Technolit...

Mit Bleifreiem Karosseriezinn kann man nicht zinnen, dass ist nur für Akreditierungen & Co...

[sascha71]

Jap........genau so