Einlagern / Standschäden vermeiden

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maxd
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Einlagern / Standschäden vermeiden

#1 Beitrag von maxd » 2017-10-28 5:53:18

Hallo!

Wenn ich ein fahrbereites Neufahrzeug (LKW) einige Jahre in einer trockenen beheizten Halle abstellen will, was mach ich dann um dafür zu sorgen, dass es nachher nicht schlechter ist, als vorher?

Fragt sich

—max

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Ingenieur
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#2 Beitrag von Ingenieur » 2017-10-28 7:10:33

Hallo,

die Bundeswehr stellt solche Fahrzeuge in 'Kunststoff-Schläuche'.

Dann die Öle gegen Korrosionsschutzöle tauschen,
Luftansaugung und Auspuff werden verschlossen.

Abschließend die Kunststoff-Verpackungen schließen,
und die Luft im Inneren entfeuchten.

(Ich habe ca. 150 Stück solcher Entfeuchtungsgeräte DST DR-10 im Lager,
und würde sie hier preiswert für 1/2 eBay-Preis abgeben.)

Bei ca. 10 % rel. Feuchte ist der Trocknungsprozess dann abgeschlossen,
und die Langzeitlagerung kann beginnen.


...
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Seapilot
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#3 Beitrag von Seapilot » 2017-10-28 9:13:55

Die Luftfeuchtigkeit ist sicher eines der Hauptprobleme bei Langzeitlagerung. Das betrifft weitestgehend aber den Rostschutz. Ein weiteres Problem, zumindest nach meiner Erfahrung mit PKW und Motorrädern, ist die Alterung von Gummi- und Kunststoffen. Beide verlieren im Laufe der Jahre ihre ursprünglichen Eigenschaften. Auch Dichtringe an Wellen mögen es nicht wenn sich da lange nix dreht. Wirklich lange eingelagerte und nicht bewegte Fahrzeuge benötigen oft den Austausch fast all dieser Teile um wieder voll funktionsfähig zu sein. Mein Vorgehen wäre es daher den LKW wirklich trocken abzustellen, und wenn möglich bei trockenem Wetter gelegentlich warmzufahren und über eine längere Strecke zu bewegen. Dann wieder trocken wegstellen. Das alles so 4 mal im Jahr sollte reichen. Ansonsten tatsächlich die oben beschriebene Einlagerung unter kontrollierten Bedingungen und dann nötigenfalls alle porösen Teile und Dichtungen ersetzen wenn nötig.

Knut

Nachtrag. Ein Problem dürfte bei Langzeitlagerung auch der in den Leitungen befindliche Diesel sein. Der dürfte nach einiger Zeit auch merklich andere, und sicher nicht bessere Eigenschaften haben. Daran sollte man auch denken.
Ansonsten ist die Lagerung unter einer Folie mit kontrollieren der Luftfeuchtigkeit sicher gut.

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Ulf H
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#4 Beitrag von Ulf H » 2017-10-28 13:17:19

... denke an die Zulassungsfähigkeit nach Auslagerung ...

... aufbocken gegen Standplatten hilft sicher auch ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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burkhard
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#5 Beitrag von burkhard » 2017-10-28 13:39:27

Hallo Max,

in der Mercedes Betriebsvorschrift Blatt 382.0 Konservierungsvorschriften NFZ steht eigentlich alles drin, was bei einer längeren Stilllegung zu tun ist. Das sollte sinngemäß auch für NFZ von MAN zutreffen.

Viele Grüße
Burkhard

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Bruno1017A
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#6 Beitrag von Bruno1017A » 2017-10-28 13:56:16

macht es evtl. Sinn das Fahrzeug am Rahmen aufzubocken um ein plattstehen der Federn zu vermeiden?
....und das Wohnmobil hat Räder verdammt!

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#7 Beitrag von urologe » 2017-10-28 15:18:30

http://docplayer.org/19868424-Lkw-5t-tm ... 20049.html

ab Seite 91 , betrifft zwar nur die Stilllegung bis 6 Monate ,
stehen aber bzgl Kupplung m.E. interessante Maßnahmen drin.
Außerdem empfiehlt die
TdV sinnvollerweise den Dieseltank komplett zu füllen , um Kondensation zu vermeiden.
Vorsorge tut gut - KAT fahren
Amour de Deutz

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#8 Beitrag von Bahnhof » 2017-10-28 15:33:52

urologe hat geschrieben:http://docplayer.org/19868424-Lkw-5t-tm ... 20049.html

ab Seite 91 , betrifft zwar nur die Stilllegung bis 6 Monate ,
stehen aber bzgl Kupplung m.E. interessante Maßnahmen drin.
Außerdem empfiehlt die
TdV sinnvollerweise den Dieseltank komplett zu füllen , um Kondensation zu vermeiden.

Kann man eigentlich gegen Dieselpest irgendwie vorbeugen?

gruß

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#9 Beitrag von Joe » 2017-10-28 16:05:31

Grotamar
Mit lieben Grüßen von der Nahe
Joe

Die "private" Seite ist unter www.gertenbach.mobi zu finden.

Veho Ergo Sum // Feinstaub ist doch Kinderkram - Grobstaub!!

Oelfuss
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#10 Beitrag von Oelfuss » 2017-10-28 17:00:04

Bahnhof hat geschrieben:
urologe hat geschrieben:http://docplayer.org/19868424-Lkw-5t-tm ... 20049.html

ab Seite 91 , betrifft zwar nur die Stilllegung bis 6 Monate ,
stehen aber bzgl Kupplung m.E. interessante Maßnahmen drin.
Außerdem empfiehlt die
TdV sinnvollerweise den Dieseltank komplett zu füllen , um Kondensation zu vermeiden.

Kann man eigentlich gegen Dieselpest irgendwie vorbeugen?

gruß
Klar geht mit Prüföl vom Dieselpumpenprüfstand (z.B.ISO 4113)
Gruß Christian
Haben ist besser als brauchen, aber brauchen und nicht haben ist ganz schlecht

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Einlagern / Standschäden vermeiden

#11 Beitrag von felix » 2017-10-28 17:59:12

Hallo,

Verschließen von Auspuff und Luftansaugung kann man wohl empfehlen. Ich würde wenn irgend möglich auch den Motor alle paar Monate einmal laufen lassen, nach Möglichkeit bis dass er heißes Öl hat.

Hier sieht man Rostspuren an einem Zylinder nach vermutlich mehreren Jahren Standzeit im freien. Da das Auslassventil auch entsprechend verrostet war, während das Einlassventil noch dicht gehalten hat, vermute ich, dass die Feuchtigkeit den Weg über den Auspuff genommen hat.

Kolben und Zylinder wurden erneuert, die Ventile instand gesetzt.

MlG,
Felix

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#12 Beitrag von w3llschmidt » 2021-12-10 16:28:28

Ich recycle den Post mal hier.

Ich könnte die Tage eine wirklich zu 100% passende Basis klar machen, müsste den aber die nächsten 2 Jahre abmelden und einlagern.
Ich hätte einen Platz in einer Lagerhalle, trocken aber ohne Strom/Heizung.
Ich kann mir vorstellen einmal im Quartal mit Kurzzeitkennzeichen die Karre auf der Autobahn 100km laufen zu lassen.
Die Zulassungsstelle/Autobahn/Halle ist ums Eck.

Bullshit?
Gruss Henrik!

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#13 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2021-12-10 16:34:05

Hallo,

wenn ich mir anschaue, wie viele Fahrzeuge in Depots oder Sammlungen stehen oder sogar langfristig im Freien abgestellt sind, da würde ich mir bei einem vernünftigen Platz in einer Halle und den Basics wie wintertauglichem Diesel, Frostschutz wo nötig etc. keine großen Gedanken machen. Zweimal im Jahr mit einem Kurzzeitkennzeichen eine schöne Wochenendtour, natürlich bei salzfreiem Wetter, wäre dazu die Luxusvariante.

Grüße
Marcus
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#14 Beitrag von Willi Jung » 2021-12-10 17:09:37

Sehe ich auch wie Marcus.
Liebe Grüße
Willi
Der wieder nur noch mit dem Steyr tanzt
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w3llschmidt
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#15 Beitrag von w3llschmidt » 2021-12-10 17:56:28

Das macht Mut, danke!
Gruss Henrik!

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#16 Beitrag von 4x4tripping » 2021-12-10 18:21:12

Seapilot hat geschrieben:
2017-10-28 9:13:55
Nachtrag. Ein Problem dürfte bei Langzeitlagerung auch der in den Leitungen befindliche Diesel sein. Der dürfte nach einiger Zeit auch merklich andere, und sicher nicht bessere Eigenschaften haben. Daran sollte man auch denken.
Ansonsten ist die Lagerung unter einer Folie mit kontrollieren der Luftfeuchtigkeit sicher gut.
Das stimmt so. Diesel mit dem Bioanteil soll nur noch eine Haltbarkeit von 6 Monaten mitbringen.

BP Ultimate ist zwar teuer, lässt sich aber lange lagern. Tank füllen, vielleicht noch Liquidmoly additive gegen Dieselpest, wenn da schon mal normaler Diesel drin war..

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#17 Beitrag von KlausU » 2021-12-10 18:33:48

Statt normalem oder Premiumdiesel C.A.R.E Diesel tanken.
Das Zeug ist lt. Hersteller langzeitstabil und z.B. für Notstromgeneratoren geeignet.
Gibt es leider in D nur an Bootstankstellen oder bei spezialisierten Händlern.
Viele Grüße
Klaus

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#18 Beitrag von w3llschmidt » 2021-12-10 18:50:40

KlausU hat geschrieben:
2021-12-10 18:33:48
Statt normalem oder Premiumdiesel C.A.R.E Diesel tanken.
Danke für den Tip!

Die liefern: https://oelluxx24.de/sonstiges/kraftsto ... umber=3017
Gruss Henrik!

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#19 Beitrag von eiskeller » 2021-12-10 19:03:28

Dran denken, Kurzzeitkennzeichen gibt's nur mit gültigem TÜV...

Gruß Sandra
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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#20 Beitrag von 4x4tripping » 2021-12-10 19:08:49

Danke für den Tip zu C.A.R.E - kannte ich noch nicht - wieder was gelernt!
Die Kraftstoffanbieter müssen gesetzliche Auflagen über die Beimengung von Biodiesel erfüllen. Normaler Dieselkraftstoff enthält nach der gegenwärtigen gesetzlichen Quote einen durchschnittlichen Anteil von 7 % Biodiesel. Deswegen sind die Premiumkaftstoffe ohne Bioanteil teurer. Die Beigabe eines wirksames Biozid in der vorgeschriebenen Dosis ist auch bei Aral Ultimate und Shell V-Power empfehlenswert.
Mit Biozid ist sowas wie Liquid Moly Dieselschutz gemeint..

BP Ultimate kommt nicht vor, aber C.A.R.E wird als Lösung erwähnt und empfohlen: https://www.oxly.de/Boot/Boote/Motor/Di ... off-01.htm

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Re: Einlagern / Standschäden vermeiden

#21 Beitrag von w3llschmidt » 2021-12-10 19:27:25

eiskeller hat geschrieben:
2021-12-10 19:03:28
Dran denken, Kurzzeitkennzeichen gibt's nur mit gültigem TÜV...

Gruß Sandra
Jaein, im Zulassungsbezirk darf man zur Erlangung des TÜV auch ohne HU fahren, aber halt genau nur dorthin. :happy:
Aber klar, gültige HU werde ich haben.

Kurzzeit-eVB gibts für 35,-/5 Tage.
Gruss Henrik!

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