geschweißter federbock an hinterachse?

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blechhase
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geschweißter federbock an hinterachse?

#1 Beitrag von blechhase » 2008-02-14 2:15:26

moin,
nachdem ich am wochende den linken rahmen mal komplett "nackig" gemacht und mit 30er stechbeitel und flex die ganze alte schmatze entfernt hatte, entdeckte ich hinten
diese schweißnaht.
was haltet ihr davon? :eek:

Bild


Bild
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felix
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#2 Beitrag von felix » 2008-02-14 2:40:53

WTF?

Ist das eine Reparatur, oder war da was angeschweißt? Metallurgisch ist der Federbock nun im Eimer. Scheint ja dennoch zu halten...

Eventuell kannst du den Kram wenigstens mit der Flex verschleifen, damit die Kerbwirkung geringer ist.

MlG,
Felix

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#3 Beitrag von Ingenieur » 2008-02-14 2:47:52

Hallo,

Felix hat Recht. Die Kerbwirkung muß weg.

Der Block wird ja vermutlich aus solidem St52-3 sein.
Also wäre wichtig zu wissen, ob die Naht denn durchgeschweißt
ist.
Aber da ist schon die nächste Frage: Warum ist dort denn
überhaupt geschweißt worden ?
Die Geometrie der Naht ist völlig unüblich für eine
Standardbeanspruchung.
Dann bleibt die Untersuchung und Beschleifung der Rückseite.
Aber wie soll das funktionieren - bei den Nieten ?

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magic
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#4 Beitrag von magic » 2008-02-14 7:25:16

ich müsste gleich mal nachsehen, aber ich meine das ich noch zwei Federböcke bei mir liegen habe die ich nicht mehr brauche.

Bei dem alten einfach die Nieten ausbohren und den neuen mit 10.9 Schrauben (oder fester) am Rahmen anschrauben. Da sagt auch der TÜV nix gegen.
Schönen Gruß
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magic
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#5 Beitrag von magic » 2008-02-14 8:21:34

:search: ich war erfolgreich :search: und das um diese Uhrzeit schon :eek:

ich habe tatsächlich noch zwei Federböcke hier liegen.

Bilder kommen leider etwas später, ich muss sie noch von meinem Handy runter bekommen.

Wenn Du Interesse hast schick mir einfach ne PN.
Schönen Gruß
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magic
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#6 Beitrag von magic » 2008-02-14 8:52:42

und schon wieder ich :blush:

Hier die Bilder:

Bild

Bild

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Lochabstand: 110mm

Bild
Lochabstand: 60mm
Schönen Gruß
Niko


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#7 Beitrag von Krusty » 2008-02-14 8:58:56

:rock: hier werden Sie geholfen :) , so solls sein
es ruhet hier in diesem Grab, ein ganz erbärmlich feiger Staat

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Ulf H
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#8 Beitrag von Ulf H » 2008-02-14 9:51:47

So einfach lassen sich die Nieten nicht entfernen, ich hatte da ziemlich zu kämpfen. Erst als ich die Rahmenbrocken des geschlachteten Fahrzeuge so klein geflext hatte, dass die unter die Ständerbohrmaschine passten, ging es eingermassen.

Ich würde es mal so probieren:

- So weit wie möglich freibauen.
- Runde Neitenköpfe mit der Flex flach schleifen.
- Genau ankörnen.
- Mit kleinem Bohrer, also kleiner als der Neitenschaft zu 2/3 durchbohren, ich meine das müssten 8 oder 9 mm sein.
- Mit großem Bohrer (mind. 13, besser 16 mm) den Nitenkopf abbohren.
- Und dann viel Erfolg beim Durchschlag krummdreschen.

Der eine Federbock (vorne ?) sitzt nur mit 4 Nieten seitlich am Rahmen, währen der andere zusätzlich ums Eck geht und von unten mit 2 weiteren Nieten gegen den Rahmen vernietet ist. Welcher ist es denn in deinem Falle ??

Gruß Ulf
Zuletzt geändert von Ulf H am 2008-02-14 10:03:08, insgesamt 1-mal geändert.
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#9 Beitrag von felix » 2008-02-14 10:28:18

Hallo Ulf,

Nieten sind oft mit Versatz eingeschlagen, austreiben ist dann immer schwer. Aber Kopf runter und das Bauteil mit einem Meißel vom Rahmen trennen wird gehen. Wenn die Reste der Nieten dann bündig zum Rahmen geflext sind, kann man sie austreiben.

Je nach dem, wie schlecht die Bohrungen sind, muss man sie eventuell auf die nächst größere Schraube aufreiben. Es gibt dafür extra Kegelförmige Aalen.

MlG,
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Ulf H
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#10 Beitrag von Ulf H » 2008-02-14 10:47:16

Auch bei sauber geköpften Nieten weigerten sich die meisten Federlager vom Rahmen Abstand zu nehmen.
Ich hab das Gefühl, daß die Löcher entweder leicht konisch sind, oder die Nieten einfach mit so viel Druck eingebracht sind, dass diese alleine durch die Flankenreibung bombenfest sitzen.

Wie dem auch sein, diese Nieten sind überraschend standorttreu.

Gruß Ulf
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#11 Beitrag von stef@n » 2008-02-14 11:01:01

Beim Schlagen der Niete wird auch der Schaft gestaucht und passt sich so dem Bohrungsdurchmesser an. Dann noch etwas Rost und schon sitzt das ganze sehr ordentlich! :wack:
Gruß

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Christian H
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#12 Beitrag von Christian H » 2008-02-14 11:21:11

Hi

Es hat noch keiner gasagt - sieht das nicht irgendwie afrikanisch aus ?

was könnte das also sein ?

Der Versuch, eine Stoßdämpferhalterung anzuschweißen ?
Die letzte Rettung vor dem Schrotti als er schon mit den Achsen anfangen wollte
Ein Bruch auf der Piste ?
Ein Riß aus Materialermüdung ?

Ich glaube jedenfalls nicht, daß das in D geschweißt wurde.

Christian
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#13 Beitrag von Ulf H » 2008-02-14 11:42:31

Weder geht die Schweißnaht durch, noch ist daneben ein Riss zu sehen, so erscheint es mir unwahrscheinlich, daß hier ein Bruch geschweißt wurde.
Vielmehr sieht es danach aus, dass dort etwas angebraten werden sollte, z.B. ein Kotflügelhalter. Vielleicht mal an ähnlichen Stellen vor dem Rad und auch auf der anderen Rahmenseite suchen.

Gruß Ulf
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#14 Beitrag von blechhase » 2008-02-14 19:30:18

erstmal vielen dank für die prompten antworten!

es ist der hintere, also auch an den rahmen-untergurt genietet.

fürs austreiben solcher nieten (heck-traverse) hatte ich mir einen sds-spitzmeissel für den boschhammer besorgt und das prügeln dann der maschine überlassen...hilft!

die schweißung kommt mir aber auch total seltsam vor, warum sollte man an der stelle schweißen? und dann auch noch derart grobmotorisch?

wenn ich wieder in der halle bin werde ich die naht mal verschleifen und dann weitersehen!
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Mathias
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#15 Beitrag von Mathias » 2008-02-14 23:06:00

also, ich würds hübsch beiflexen...überlackieren und.... vergessen
hat ja bis jetzt gehalten.... :dry:
mfg: mathias
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#16 Beitrag von blechhase » 2008-02-16 21:31:31

habe die ominöse schweißraupe heute mal verschliffen, sieht soweit ganz ordentlich aus:
Bild

auf der beifahrerseite, vor dem säubern:
Bild

nach weiterem ausgiebigen abschaben des alten schmodders: auch die blattfedern sind in lshd-olivbeige lackiert!
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#17 Beitrag von blechhase » 2008-02-16 22:02:40

Mathias hat geschrieben:also, ich würds hübsch beiflexen...überlackieren und.... vergessen
hat ja bis jetzt gehalten.... :dry:
mfg: mathias
süd-deutsch:..........nord-deutsch:
beiflexen.................überschrubben
beischneiden............kappen (oder) abbe ecke
beilegen..................zwischenpacken
beischlafen............. :D
Zuletzt geändert von blechhase am 2008-02-16 22:03:51, insgesamt 1-mal geändert.
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makabrios
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#18 Beitrag von makabrios » 2008-02-16 22:25:20

stef@n hat geschrieben:Beim Schlagen der Niete wird auch der Schaft gestaucht und passt sich so dem Bohrungsdurchmesser an. Dann noch etwas Rost und schon sitzt das ganze sehr ordentlich! :wack:
Gruß

Stefan
Hallo,
eine Niete (pardon: ein Niet) ist aus weicherem , zäherem Stahl.
Der Niet darf nicht spröde sein, weil er beim Vernieten sich ordentlich klopfen lassen muß. Deshalb verkeilt sich das Ding auch ein bißchen in den metallurgischen Rautiefen und deshalb werden gute LKW-Rahmen warm vernietet. Natürlich hauptsächlich, weil sich der Niet beim Erkalten nochmal zusammen zieht und die zu verbindenden Teile aneinander preßt.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurden noch viele Brückenkonstruktionen (z.B.die Münchner Hackerbrücke) vernietet, weil damals das Verfahren berechenbar war. Für eine Berechnung von Schweissverbindungen fehlten in jener Epoche verlässliche Festigkeitsdaten. Schiffe waren seinerzeit auch vernietet.

Na ja, wenn das Zeug schon beim Reinklopfen Schweiß und Tinnitus aus und in den Kopf treibt, dann wird es sich beim Rausdreschen halt auch betteln lassen.

Das gilt natürlich für eine ordentliche Nietverbindung. Wenn Schlamper am Werk waren, dann kannst du das Ding einfach rauspusten und hast ne echte Niete gezogen :dry:

Gruß
Mak

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