Suche Infos zu hochgeländegängigem Fahrgestell für Feuerwehr

[SteigerMan]

Hi zusammen!

da hier ja viele Fachleute unterwegs sind, mal eine allgemein Frage:
Für den Bau eines TLF3000 wird ein hochgeländegängiges Fahrgestell gesucht. Natürlich wäre der Unimog U5000 ideal, aber preislich derzeit uninteressant, da rund 70000€teurer als vergleichbares.

Welche Fahrgestelle könntet ihr da nennen? Vorgaben zzG nach DIN max 14t

von IVECO-Magirus gibt es ein Militär Fahrgestell
Gleiches soll es auch von MAN geben, hat jemand infos dazu oder zu anderen möglichen Fahrzeugen?

[Tomduly]

Moin!

Natürlich wäre der Unimog U5000 ideal, aber preislich derzeit uninteressant, da rund 70000€teurer als vergleichbares.

Was wäre denn vergleichbar und 70.000 € günstiger?

Demnach muss es ja schon eine Vorauswahl gegeben haben. Insofern verstehe ich die Frage nach einem hochgeländegängingen Fahrgestell nicht ganz.
3.000l Wasser + Tank + Pumpe + FW-technische Norm-Beladung dürften zusammen allein schon deutlich Richtung 4t Masse gehen.

Der U5000 hat max. 7,5t Zuladung (Straße). In schwerem Gelände sollte die Zuladung 50% davon nicht überschreiten. Das wird also selbst beim U5000 als TLF3000 schon knapp, v.a. wenn noch waldbrandspezifisches Geraffel oder weitere Ausrüstung mit an Bord soll.

...KAT 3-Achser wäre noch was, unter den Randbedingungen *duckundwech*

Grüsse

Tom

[SteigerMan]

Habe keine genauen Vergleichspreise, U5023 aber lt verschiedenen Angaben mind 120t€
Fahrgestell MAN TGM 13.290 zB 70t€
Vergleichbare wäre da auch noch der Iveco Magirus FF150E30W als Single Allrad

Die Frage zielte auf weitere bekannte Möglichkeiten aus der Runde hier zur geforderten Gewichtsklasse.
Auf U5023 sind viele TLF3000 verbaut, das passt mit der Gewichtsreserve meist, das snoch 700-1000kg frei sind.

[Ingenieur]

Hallo,

Hi zusammen!

da hier ja viele Fachleute unterwegs sind, mal eine allgemein Frage:
Für den Bau eines TLF3000 wird ein hochgeländegängiges Fahrgestell gesucht.
Natürlich wäre der Unimog U5000 ideal, aber preislich derzeit uninteressant, da rund 70000€teurer als vergleichbares.

Welche Fahrgestelle könntet ihr da nennen? Vorgaben zzG nach DIN max 14t

von IVECO-Magirus gibt es ein Militär Fahrgestell
Gleiches soll es auch von MAN geben, hat jemand infos dazu oder zu anderen möglichen Fahrzeugen?

Also, wenn es 'hochgeländegängig' sein soll,
dann ein MAN KAT.

Letztes Jahr waren die 8x8 sehr preiswert.
Ca. 9'000,- EUR, durchrepariert und vollgetankt ca. 10'000,- EUR.

Nur die sind jetzt fast alle weg,
und für die, die die Bundeswehr noch hat gibt es eine Nutzungsdauerverlängerung für 10 Jahre.
In Jülich werden die jetzt alle aufgearbeitet.

Die 6x6 waren etwas teurer.

Für mängelfreie 4x4 musste man ca. 5'000,- EUR bezahlen.

Seit der NDV haben sich die Preise verdoppelt.

Gegen einen KAT 6x6 kommt der Unimog nicht an.

Allerdings Leergewicht ohne Aufbau ca. 10 to.


...

[stef@n]

Du kennst die Fachliteratur von Ulrich Cimolino, Düsseldorf, zum Thema?
Gruß

Stefan

[Pirx]

Du kennst die Fachliteratur von Ulrich Cimolino, Düsseldorf, zum Thema?
Gruß

Stefan

Hallo Stefan!

Das interessiert mich auch, welche Fachliteratur meinst Du? Das Buch über Feuerwehr-Fahrgestelltechnik?

Pirx

[Marc van Endert]

Den würde ich vorschlagen:

http://www.tatratrucks.com/trucks/custo ... carrier-1/

Viele Grüße

Marc

[Tomduly]

Moin,

wie wenig bei einem TLF Waldbrand von den hochgeländegängigen Eigenschaften eines Unimog noch übrig ist, zeigt dieses Filmchen vom "Fahrtraining" der Düsseldorfer Feuerwehr mit (von Cimolino quasi beschafftem Waldbrandunimog) - wo gibts eigentlich die Sweatshirts mit "Allrad Trainer" hinten drauf? Wär doch was für Saverne...

12t auf vier Rädern passen einfach nicht zu weichen nassen Waldwegen oder sandigen Feldwegen ohne Unterbau...

Das Problem beim 8x8 KAT ist dann die Wendigkeit im Wald. Da sollte man ein paar Jungs mit Kettensägen dabei haben, sonst kommt man zwar weit in die Rückegasse rein, aber nicht um die Kurve...

Aus eigener Erfahrung geht ein mit ner Tonne Holz beladener 1300L noch recht gut durch schlammige Rückegassen. Aber 12t TLF möchte ich da weder reinbugsieren noch bergen müssen. Einziger Vorteil beim TLF 3000: notfalls kann man das Fahrzeug ja schnell um 3t erleichtern.

Grüsse

Tom

[MichaelW]

Hallo,

eben da liegt ja das Problem. Man nimmt einen hochgeländegängigen Unimog, packt noch unter Ausnutzung von Spezialfreigaben alles drauf, was feuerwehrmäßig geht, bekommt das sogar dann noch mit relativ kompakten Abmessungen hin und versenkt anschließend den nagelneuen 14-Tonner im Wald. Der Kollege nebenan mit dem äußerlich fast genauso großen TLF8/18 auf U1300L (7,5-8t) lacht sich einen und fährt grinsend vorbei...

14 Tonnen als hochgeländegängiges Fahrzeug ist auch für einen Unimog nicht wirklich möglich, da musst du schon eine Klasse höher gehen, zu Zetros & Co. Gern auch als Frontlenker, wobei du dann wieder bei den MAN-KAT-Fahrgestellen landest. Alles irgendwie nicht im bezahlbaren Bereich als Neufahrzeug, zumindest deutlich teurer als handelsübliche LKW. Tatra kann sowas natürlich auch, aber die nächste Werkstatt dafür ist meist weiter weg, fällt daher oft aus der Auswahl raus, da in Deutschland ein Exot.
Was soll denn ein TLF3000 wirklich können? Als Zubringer für den Waldbrand ok, aber sicher nicht abseits von Wegen. Dafür brauchst du kein wirklich hochgeländegängiges Fahrzeug. Übliche Allrad-LKW mit schaltbaren Sperren, nach Möglichkeit Singlebereift, hohe Bodenfreiheit. Sowas können dir alle großen Fahrgestellhersteller von der Stange zu annehmbaren Preisen liefern. Egal ob Mercedes, MAN, Iveco.

Ich habe schon viele Unimog-Feuerwehrfahrzeuge gesehen, die abseits der Wege nicht weit kamen. Meist lag es daran, dass die Fahrer nicht geschult waren (auch das ist ein großes Problem bei Feuerwehren, wo die nötige Fahrpraxis schon außerhalb des Geländes fehlt). Oft zusätzlich auch daran, dass man technisch mögliche Fahrgestellgewichte sogar noch unter Ausnutzung einer 110%-Regelung für Feuerwehrfahrzeuge wirklich bis zum Anschlag ausreizte, relativ kleine Reifen verwendet, die gerade im Gelände sonst kaum einer nutzt (man will halt die Kosten für eine Wechselbereifung Sommer/Winter sparen, sonst würde man im Sommerhalbjahr bei einem Geländefahrzeug eher ein V-förmiges Traktionsprofil verwenden, z.B. Michelin XM47 oder ähnliche, natürlich je nach Fahrzeuggröße). Alternativ hat man auch bei Unimog gern mal tiefgezogene Geräteräume verbaut, um allen möglichen Schnickschnack, der auf einem geländegängigen TLF nun wirklich nichts zu suchen hat, auch noch unterzubringen. Da zähle ich auch die neuen Düsseldorfer Waldbrand-TLF dazu. Vielleicht haben die anderen Wald als alle andere, wirklich extrem geländegängig wie das Grundfahrgestell oder wie ein handelsübliches TLF 8/18 auf U1300L sind diese Fahrzeuge sicher nicht.

Gruß,
Michael