Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

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KU 65
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Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#1 Beitrag von KU 65 » 2015-06-30 7:21:59

Ich habe mir mal ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht.
Ich habe mal gelernt, das man den Lärm möglichst nahe an der Quelle bekämpft, bzw. noch besser die Quelle entfernt, was leider nicht geht, da wir ja Fahrzeuge und keine Stehzeuge wollen.
Also wie geht es weiter?
Was ist hier die Quelle? Der Motor, bzw. die Explosionen im Motor. Stand der Technik ist Diesel, es gibt keinen anderen Treibstoff für unsere Motoren.
Was kann ich tun?
1. Im Motor
Ventile einstellen, ist erst mal die einfachste Möglichkeit. Alles weitere geht nur noch mit tieferen Eingriffen, die nicht den großen nutzen bringen werden.
Nicht umsonst gibt es kaum noch Luftgekühlte Motoren, Wasserkühlung dämpft den Lärm.
Ich denke, am Motor selber können wir nicht allzu viel Lärm reduzieren.

2. Die Verbindung Motor/ Getriebe zu Karosserie
Hier denke ich kann man schon einiges machen, hat sich jemand schon mal die Motor/Getriebe- lagerung vorgenommen? Nach Teilweise 50 Jahren dürften die auf sein, außerdem gibt es in der Zwischenzeit andere Materialien.

3. Die Dämmung um den Motor
Was kann ich da tun? Bekomme ich den Motor abgekapselt, quasi ein Gehäuse drum rum gebaut? Das wäre wohl ein großer Schritt, geht aber nur bedingt. Platz, Oldtimer Zulassung etc.

4. Dämmung des Fahrerhauses, gibt es ja schon genügend Beiträge zu. Ist effektiv aber meines Erachtens sollten die die Schritte die oben stehen vorher gemacht werden.
Gruß Kai-Uwe

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Pirx
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#2 Beitrag von Pirx » 2015-06-30 9:56:22

KU 65 hat geschrieben:Ich habe mir mal ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht.
Ich habe mal gelernt, das man den Lärm möglichst nahe an der Quelle bekämpft, bzw. noch besser die Quelle entfernt, was leider nicht geht, da wir ja Fahrzeuge und keine Stehzeuge wollen.
Also wie geht es weiter?
Was ist hier die Quelle? Der Motor, bzw. die Explosionen im Motor. Stand der Technik ist Diesel, es gibt keinen anderen Treibstoff für unsere Motoren.
Was kann ich tun?
1. Im Motor
Ventile einstellen, ist erst mal die einfachste Möglichkeit. Alles weitere geht nur noch mit tieferen Eingriffen, die nicht den großen nutzen bringen werden.
Nicht umsonst gibt es kaum noch Luftgekühlte Motoren, Wasserkühlung dämpft den Lärm.
Ich denke, am Motor selber können wir nicht allzu viel Lärm reduzieren.

2. Die Verbindung Motor/ Getriebe zu Karosserie
Hier denke ich kann man schon einiges machen, hat sich jemand schon mal die Motor/Getriebe- lagerung vorgenommen? Nach Teilweise 50 Jahren dürften die auf sein, außerdem gibt es in der Zwischenzeit andere Materialien.

3. Die Dämmung um den Motor
Was kann ich da tun? Bekomme ich den Motor abgekapselt, quasi ein Gehäuse drum rum gebaut? Das wäre wohl ein großer Schritt, geht aber nur bedingt. Platz, Oldtimer Zulassung etc.

4. Dämmung des Fahrerhauses, gibt es ja schon genügend Beiträge zu. Ist effektiv aber meines Erachtens sollten die die Schritte die oben stehen vorher gemacht werden.
Hallo Kai-Uwe!

Zu 1.: Der Anbau eines Turboladers verringert das Motorgeräusch deutlich. Das wäre also noch eine mögliche motorseitige Maßnahme. Selbst erfolgreich getestet.

Zu 2.: Bei dem Motortausch an meinem 911er habe ich auch die knapp 30 Jahre alten Motorlager gegen neue ersetzt. Bei den alten Lagern war das Gummi recht hart geworden, bei den neuen natürlich deutlich weicher. Lärmtechnisch hat es aber keinen hörbaren Effekt gebracht (subjektiver Eindruck).

Zu 3.: Die Stirnwand ist bereits serienmäßig gedämmt (allerdings mit Materialien und Zielsetzung von 1960). Nachrüstung ist schwierig, wenn man es sauber machen will (kaum Platz zwischen Stirnwand und Motorblock, viele Leitungen). Was einfach geht und etwas bringt, ist die Motorhaube innen mit Schalldämmung zu bekleben. Habe ich erfolgreich am 911er praktiziert und hat immerhin eine geringe Lärmreduktion gebracht (subjektiver Eindruck).

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Ulf H
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#3 Beitrag von Ulf H » 2015-06-30 11:23:24

... mach alle Löcher zwischen Motor und Deinem Ohr zu ...

Gruss Ulf
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Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#4 Beitrag von meggmann » 2015-07-01 12:22:05

Ich finde man fängt erst mal mit messen an - mir ist da immer zu viel "gefühlt leiser" im Spiel - hängt bei mir extrem von der Tagesform, Einbildung, Uhrzeit und was weiß ich nicht noch alles ab.
Ideal finde ich auch, wenn man die Frequenzen rausfindet, auf die man am empfindlichsten reagiert. Mich stören tiefe Frequenzen (wie beim sehr untertourigen fahren) mehr als die mittleren - hohe (so man sie in meinem biblischen Alter noch wahrnimmt) nerven dann wieder. Man muss und kann ja aus den vielfältigsten Gründen nicht alles eliminieren.
Selbst ein billiges Schallpegelmessgerät (oder auch Handys mit entsprechenden Apps) bieten eine Basis für die Suche und Arbeit - der gemessene Wert ist ja nicht so relevant - so lange der Wert wiederholbar ist und man so eine Reduktion zeigen kann.
Und wenn Du viel Wirkung und relativ wenig Platz hast kann man ja auch noch aktive Schalldämmung betreiben (wird vielleicht schwer bezüglich H :joke: ).
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

Der Trend geht eindeutig zum Zweitlkw ;-)

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KU 65
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#5 Beitrag von KU 65 » 2015-07-01 13:19:28

Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt, hier sollte es nicht nur um mein Auto gehen, sondern allgemein eine Diskusion angestoßen werden was ist am effektivsten, womit fange ich an, was nützt was, was nichts.
Den Inhalt kann jeder auf sein Auto entsprechend übertragen.


meggmann du hast recht, als erstes sollte mal der Schall gemessen werden, dann was gemacht.

Das mit den Motorlagern ist ja interessant, da hätte ich jetzt erst mal angesetzt. Also bringen die wohl nicht so viel.

Löcher zu machen, ja finde ich auch, sollte oben an stehen.
Gruß Kai-Uwe

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#6 Beitrag von Wanderbaustelle » 2015-08-13 0:07:37

Hi miteinander!

Falls es jemanden interessiert - ich habe neulich meinen Düdo komplett (naja, Fahrerhaus und Zwischenrahmen) durchgemessen. Es geht bei "uns" ja nicht um den Direktluftschall (manchmal auch um den), sondern eigentlich immer um das Gedröhne von Blechflächen, also Vibration/Schwingung mit anschließender Schallabstrahlung...

Habe also unter der Fahrt Körperschallmessungen (Beschleunigung, Schnelle) bei 3 abgestuften Geschwindigkeiten gemacht. Das Ganze mit ca. 24 Kanälen, also 2 x Motorhaube (im Führerhäusl), Türen, Armaturenbrett, Kühlboxunterlage, Böden im Fach- und Trägerbereich, Tür links, Wand hinterm Fahrer, Decke UND (wichtig) Vergleichsmesspunkte direkt auf der Front- und Seitenscheibe, weil man da ja nix machen kann zwecks Durchsichtigkeit - sozusagen als Referenz: Unter diese Werte wird man nie kommen...

Dann alles ausgewertet in Form von "progn. Sekundärluftschallpegeln", die eine bestimmte Raumakustik unterstellen, die ich zwar nicht kenne, die ganze Untersuchung ist aber nur vergleichend. Die Größe der schallabstrahlenden Fläche immer gleich angesetzt, ist klar, dass ein kleines Bauteil weniger Energie in den Raum bringt...das kann man sich selber hinzudenken.

Falls das wen interessiert, kann ich den Bericht mal fertig machen (noch Bilder von den Messpos.) und den Link einstellen. Alle Messpunkte als Terzspektren inkl. Raumakustik und A-Bewertung. Denke, dass da prinzipielle Ergebnisse dabei sind, die nicht nur für'n Düdo passen. Dachte mir halt einfach, erst messen und dann an den maßgeb. Stellen was machen... Bisserl deprimierend aber trotzdem, weil ich bei ca. 85 Hz die "Antiresonanz" (blödes Wort) also die Eigenschwingung vom Hauptrahmen - zwischen Motor und Kabine - habe. Ich hab schon Gewichte eingeschraubt, um tiefer zu stimmen (A-Bew. des menschl. Gehörs), hat aber subjektiv nix gebracht. Kontrolle mit Schallpegelmesser zu ungenau....naja, vielleicht 2 dB??
Die Dämmerei hat ein bisschen die hohen Frequenzen reduziert und ein paar Resonanzstellen entschärft, jetzt fällt das Nniederfrequente so richtig auf (Man kriegt n Vogel nach 6 Stunden). Hmm ich hab noch ne Menge anderer Pläne, aber momentan keine Zeit. Jetzt wird erst mal die Zwischenwand in der Doppelkabine durch ein Gitter ersetzt...

Gruß aus'm sonnigen Süden, Holger
Damals die Leute im Mittelalter, die hatten echt voll keine Mittel, Alter... (Bodo Wartke)

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#7 Beitrag von JRHeld » 2015-08-13 10:14:39

Moin,
klingt interessant!!!
mach mal fertig deinen Bericht, ich bin immer neugierig auf "engineering approach" in sachen verbesserung am Alteisen...
Gruß
Jakob
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ich hab die Schrauberitis...

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#8 Beitrag von pari » 2015-08-13 19:43:19

Moin alle,

interessant ist natürlich welche Methode wieviel DB-Reduzierung tatsächlich gebracht hat.
vg
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#9 Beitrag von Lobo » 2015-08-13 20:17:45

Wanderbaustelle hat geschrieben:Hi miteinander!

Falls es jemanden interessiert - ich habe neulich meinen Düdo komplett (naja, Fahrerhaus und Zwischenrahmen) durchgemessen. Es geht bei "uns" ja nicht um den Direktluftschall (manchmal auch um den), sondern eigentlich immer um das Gedröhne von Blechflächen, also Vibration/Schwingung mit anschließender Schallabstrahlung...

Habe also unter der Fahrt Körperschallmessungen (Beschleunigung, Schnelle) bei 3 abgestuften Geschwindigkeiten gemacht. Das Ganze mit ca. 24 Kanälen, also 2 x Motorhaube (im Führerhäusl), Türen, Armaturenbrett, Kühlboxunterlage, Böden im Fach- und Trägerbereich, Tür links, Wand hinterm Fahrer, Decke UND (wichtig) Vergleichsmesspunkte direkt auf der Front- und Seitenscheibe, weil man da ja nix machen kann zwecks Durchsichtigkeit - sozusagen als Referenz: Unter diese Werte wird man nie kommen...

Dann alles ausgewertet in Form von "progn. Sekundärluftschallpegeln", die eine bestimmte Raumakustik unterstellen, die ich zwar nicht kenne, die ganze Untersuchung ist aber nur vergleichend. Die Größe der schallabstrahlenden Fläche immer gleich angesetzt, ist klar, dass ein kleines Bauteil weniger Energie in den Raum bringt...das kann man sich selber hinzudenken.

Falls das wen interessiert, kann ich den Bericht mal fertig machen (noch Bilder von den Messpos.) und den Link einstellen. Alle Messpunkte als Terzspektren inkl. Raumakustik und A-Bewertung. Denke, dass da prinzipielle Ergebnisse dabei sind, die nicht nur für'n Düdo passen. Dachte mir halt einfach, erst messen und dann an den maßgeb. Stellen was machen... Bisserl deprimierend aber trotzdem, weil ich bei ca. 85 Hz die "Antiresonanz" (blödes Wort) also die Eigenschwingung vom Hauptrahmen - zwischen Motor und Kabine - habe. Ich hab schon Gewichte eingeschraubt, um tiefer zu stimmen (A-Bew. des menschl. Gehörs), hat aber subjektiv nix gebracht. Kontrolle mit Schallpegelmesser zu ungenau....naja, vielleicht 2 dB??
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Gruß aus'm sonnigen Süden, Holger
haben eini9ge gelöst ohne die höhere Töchternschule besucht zu haben :joke: http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... bmit=Suche
die Turbos pfeifen die Symphonie der Vernichtung

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#10 Beitrag von Wanderbaustelle » 2015-08-15 18:55:42

Hi Lobo,

wär ja schön, wenn die Höhere Töchternschule auch mal was bringt :unwuerdig:

Ich glaub, dass
1. belastbare dB-Zahlen bei den ganzen Dämmaktionen eher selten sind (hab aber nicht viel rumgesucht im Forum) ???
2. ein Riesenhaufen Unsicherheit und gegensätzliche Meinungen und nichts Belastbares da sind. Der eine meint die Eierkartonmethode (schallschluckend), der andere redet von Schwerfolie, also Entdröhnung und Wo und Was eigentlich genau zu bekämpfen ist, weiß eh keiner genau. Weil ich das auch nicht weiß, mach ich ja den "ganze Scheiß" mit Messungen usw...
3. sagen dB-Zahlen allein auch nix: Bei mir dröhnt es bei 80 Hz. Punkt. Das ist vielleicht ein spezielles Düdoproblem. Dämme ich den Direktluftschall vom Motor oder den sirrenden Schaltstock oder was auch immer tatsächlich ein paar dB bringt - das nervige WUMWUMWUMWUM bleibt und wirkt dann ohne normalen (mittelfrequenten) Motorlärm sogar noch lauter! :wack: Ein Baumarkt-Mickymaus bringt bei mir übrigens auch nichts. Ohne Analyse, wo das herkommt kann man nichts machen: Schallwellenlänge über 4 m, da hilft keine Schaumstoffdämmung oder Bekleben vom Motorraum oder was auch immer.

Schon klar, die ganze Theorie allein bringt noch nichts - ich steuer einfach mal mein Wissen + Messergebnisse bei. Vielleicht nützts ja wem. Holger
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#11 Beitrag von Lobo » 2015-08-15 20:11:10

all deine Messwerte sind für den Allerwertesten hier, denn jeder Misst anders hat eine anders Gerät

selbst wenn du der Meinung bist die Lösung allen Krachse gefunden zu haben in dem du da irgend wo Säcke mit Sand an Spxst, wirst du sicher 2-3 Läute finden die es besser wissen und überzeugt sind es besser gemacht zu haben und das ist auch gut so, denn so lebt ein Forum

wer nicht versteht wie Schall entsteht und sich verbreitet wird auch nie die optimale Dämmung finden, das beste und einzig sinnvolle ist, bei anderen reinsetzen und Hören, dann weiß man was es bringt

oder man lässt sich von Fachläuten beraten und auch hier ist man wie vor Gericht und hoher See um an die richtigen Berater zu geraten
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#12 Beitrag von Michael B » 2015-08-15 22:19:18

Hallo,

ich habe bei mir alles was klappern und vibrieren kann mit Polyurethan beschichtet.
Ist jetzt schon ohne Dämmung erheblich leiser geworden und sieht nebenbei auch noch gut aus.

Gruß
Michael

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#13 Beitrag von KU 65 » 2015-08-15 22:42:59

Also sorry, was hier für den Allerwertesten ist, lasse ich mal unbeantwortet.

Ich finde es gut wenn sich jemand die Mühe macht und seine Erfahrungen hier aufschreibt. Ob man das hinterher auf sein Auto übertragen kann wird jeder im Einzelfall für sich selber entscheiden müssen.

Für mich war die Aussage von Pirx das die Motorlager bei ihm nicht den gewünschten Effekt brachten z.B sehr wichtig, für jeden anderen war das vielleicht total uninteressant. Es gibt Fahrzeuge da bringt der Austausch von Motorlagern eine Menge, bei anderen nicht.

Es gibt halt Leute für die ist das eine Wichtig, für andere das Andere, mit oder ohne höhere Töchterschule.
Gruß Kai-Uwe

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#14 Beitrag von magmog » 2015-08-15 23:21:16

zumindest beim Unimog 404 bringt das Entkoppeln des Fahrerhauses vom Fahrgestell mittels Gummilagern eine enorme Lärmreduzierung. Das sollte auch durch eine Erneuerung alter Gummilager ein Stück weit gelingen.
Das Entkoppeln der Schraubfedern dämpft ein Stück weit den Körperschall der Reifen, das Auskleiden der Kotflügel deren Luftschall.

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#15 Beitrag von lkw-allrad » 2015-08-16 3:07:47

Ohrproppen ?
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#16 Beitrag von JRHeld » 2015-08-17 11:09:43

Moin,
wer frequenzen gemessen hat,
und dazu die entsprechenden Geschwindigkeiten kennt,
der kann sich ein Campbell Diagramm erstellen in dem er die Geschwindigkeits/Drehzahlabhängigen Erregungen (Raddrehzalnen, Kardanwellendrehzahlen, motordrehzahlen, etc) einträgt.
Das bringt ne menge an Verständnis dafür was da warum dröhnt.
Dann kann man versuchen gezielt Eigenfrequenzen zu verschieben (Massen anbringen; Steifigkeiten erhöhen) oder eben zu dämpfen oder auch bestimmte Geschwindigkeiten/Anregungen zu meiden. (gut das kann auch jeder nach gefühl)

Es gibt inzwischen auch schon reichlich Apps, mit denen man mittels der im Smartphone verfügbaren sensoren einiges vermessen kann.
Das nur als anmerkung, denn das ist sicher eher für Hoppelfrequenzen oder ähnlilches anwendbar als für Schall...

Gruß
Jakob
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#17 Beitrag von KU 65 » 2015-08-17 13:10:18

JRHeld hat geschrieben: Hoppelfrequenzen
Dann erübrigt sich ja ab sofort die Frage: Schatz wie war ich :joke:
Gruß Kai-Uwe

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#18 Beitrag von Pirx » 2015-08-17 22:14:57

KU 65 hat geschrieben:
JRHeld hat geschrieben: Hoppelfrequenzen
Dann erübrigt sich ja ab sofort die Frage: Schatz wie war ich :joke:
Etwa so?



Pirx :ninja:
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#19 Beitrag von yoeddy2 » 2015-08-26 11:27:30

magmog hat geschrieben:zumindest beim Unimog 404 bringt das Entkoppeln des Fahrerhauses vom Fahrgestell mittels Gummilagern eine enorme Lärmreduzierung. Das sollte auch durch eine Erneuerung alter Gummilager ein Stück weit gelingen.
Das Entkoppeln der Schraubfedern dämpft ein Stück weit den Körperschall der Reifen, das Auskleiden der Kotflügel deren Luftschall.
Und so weiter ...richtig das oben stehende für d. 404 kann ich bestätigen, Habe das auch so..und die Motorabdeckung innen mit Schalldämmmatten beklebt ebenso die Bleche r+l im Motorraum, die Motorhaube d. Boden von Unten unter d. Sitzen...kurzum alle Bleche wo geht mit 20mm dicken Matten beklebt und das hat schon enorm viel gebracht .... können uns noch Unterhalten und auch Musik hören bei 80 km/h aufwärts und das will was heisen in nem 404.

Gedämmte Grüße Ralf
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist´s: Reise, reise!
Wilhelm Busch (1832-1908)

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#20 Beitrag von Schlawiner » 2015-08-28 7:33:17

Wanderbaustelle hat geschrieben:Hi Lobo,

wär ja schön, wenn die Höhere Töchternschule auch mal was bringt :unwuerdig:

Ich glaub, dass
1. belastbare dB-Zahlen bei den ganzen Dämmaktionen eher selten sind (hab aber nicht viel rumgesucht im Forum) ???
2. ein Riesenhaufen Unsicherheit und gegensätzliche Meinungen und nichts Belastbares da sind. Der eine meint die Eierkartonmethode (schallschluckend), der andere redet von Schwerfolie, also Entdröhnung und Wo und Was eigentlich genau zu bekämpfen ist, weiß eh keiner genau. Weil ich das auch nicht weiß, mach ich ja den "ganze Scheiß" mit Messungen usw...
3. sagen dB-Zahlen allein auch nix: Bei mir dröhnt es bei 80 Hz. Punkt. Das ist vielleicht ein spezielles Düdoproblem. Dämme ich den Direktluftschall vom Motor oder den sirrenden Schaltstock oder was auch immer tatsächlich ein paar dB bringt - das nervige WUMWUMWUMWUM bleibt und wirkt dann ohne normalen (mittelfrequenten) Motorlärm sogar noch lauter! :wack: Ein Baumarkt-Mickymaus bringt bei mir übrigens auch nichts. Ohne Analyse, wo das herkommt kann man nichts machen: Schallwellenlänge über 4 m, da hilft keine Schaumstoffdämmung oder Bekleben vom Motorraum oder was auch immer.

Schon klar, die ganze Theorie allein bringt noch nichts - ich steuer einfach mal mein Wissen + Messergebnisse bei. Vielleicht nützts ja wem. Holger
Also bei mir hat die Dämmung definitiv sehr viel gebracht. Einsatz Schwerschicht und Dämmmatten. Gemessen habe ich auch leider nur nachher. Hatte jedoch Vergleichswerte von einem Turbo. Der ist bekanntlich leiser als ein Saugmotor. Irgendwo liegt hier im Forum noch ein langer Bericht dazu. Ich kann jetzt ohne Gehörschutz fahren und mich sogar unterhalten und entspannt Radio hören.

LG Peter

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#21 Beitrag von lkw-allrad » 2015-09-03 4:06:21

Hatte jedoch Vergleichswerte von einem Turbo.
Der ist bekanntlich leiser als ein Saugmotor.
Sososo
wo das Gegenteil leicht zu beweisen wäre :lol:
also ein Pfeifender Turbo geht mir persönlich irgend auf den Sack !
Die Frequenz ist einfach eine sehr viel mehr störende...
Frag mal die Reo-Fahrer (Mikky-Maus ist da Standard....)
Ein dumpfer Sauger ist indess sehr gut zu ertragen,
solange die Dachluke zu bleibt :lol:
Zumindest bei uns...
Der Lärm bleibt wo er hin gehört:
Draussen :p
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#22 Beitrag von traveller » 2015-09-08 22:25:19

@ Michael B "ich habe bei mir alles was klappern und vibrieren kann mit Polyurethan beschichtet.
Ist jetzt schon ohne Dämmung erheblich leiser geworden und sieht nebenbei auch noch gut aus.

Hallo Michael

hab selbes im Sinn . Würdest Du bitte mitteilen welches Produkt du verarbeitet hast . Wie u. in welcher Stärke aufgetragen ?
Wenn vorhanden 1-2 Foto´s vielleicht ?

Besten Gruß u Dank

Günther

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#23 Beitrag von Romenthaler » 2015-09-19 9:24:39

Hier die Massnahmen, die bei unseren Unimog am meisten gebracht haben:

1. Banal: alle kleinen Loecher zum Motorraum oder Getriebebereich schliessen
2. Nichts neues - aber sau muehsam: sehr sauber zugeschnittene, selbstklebende Schwerlastfolie (Hersteller: Aixfoam) auf alle Blechflaechen vollflaechig aufkleben, die droehnen koennen. Neben den Bodenblechen sind dies auch Tuerblaetter, Spritzwand (innen), Blecharmaturenbrett (von unten)....man muss suchen, abklopfen, zerlegen, zuschneiden und wieder einbauen. wie gesagt, daas ist höllisch muehsam. Ich denke 2 - 3 Tage Arbeit sind da reel anzusetzen.

3. Schalldaemmmatten im Motorraum, an der Spritzwand, um den Getriebetunnel, in den Fussraeumen, Dachhimmel, B-Saeule, unter den Sitzen usw. Auch hier haben wir Produkte von Aixfoam verwendet, die keine Feuchtigkeit aufnehmen....es gibt natürlich auch andere. Das Zuschneiden ist hier leichter. Als Entscheidend haben wir genaue Passform (dicht an dicht verklebt) und sauberes Abdichten angesehen. Auch fuer diesen Job kann man gerne 1- 2 Tage einplanen.

4. Innenraum-Kappselung:Soweit verfügbar: Gut passende, schwere Fussraum- und Getriebetunnel-"Matten" (gibt es beim Mog fuer die U 435 und 437 zB)

Materialaufwand sind gut und gerne Euro 300,-- (auch wegen Mindestbestellwerten) plus "Innenraumkappselung" plus Arbeit.

Bei uns haben sich die Mogs auf diesem Weg vom Laermfahrzeug zum Reisefahrzeug entwickelt. Der Zeitaufwand nervt, das Ergebnis ist es aber Wert.

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Wanderbaustelle
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#24 Beitrag von Wanderbaustelle » 2015-10-06 16:46:55

Servus!

Den angekündigten "Messbericht" werd ich noch veröffentlichen, hab aber grad keine Zeit. Kurze Zwischenmeldung für andere Jugendforschtler...
Bin mit meinen Recherchen weitergekommen, durch hören und fühlen, wenn meine Frau mal fährt...:
- Wummern kommt von hinten aus der Doppelkabine (..wo meine 3 Mädels hocken..;-)..die kennens nur so...)
- Weil die Kabinenlager nur für die 2-Mann-Kabine drin sind. Der ganze hintere Teil der Doppelkabine hockt direkt aufm Längsrahmen
- getrennt ist das konstruktiv sogar relativ sorgfältig untenrum, aber über Bodenbretter, Blechboden und Seitenteile der Karosserie und übern Luftschall kommts nach vorne (vielleicht haben sich die hinteren Kabinenlager auch gesetzt und ich hab direkten Kontakt, kann man nicht sehen, ich hab mal mit nem Stück EPDM 2 mm zwischengelegt). Fühlt man mit den Fingern, weiß man, dass es das nicht war...die Lager funktionieren eindeutig.
- Da werd ich hinten den Haupt- und Hilfsrahmen mal etwas weiter auftrennen und elastisch verbinden (ein 1. Versuch hat gezeigt, dass die nich' so einfach auseinander wollen :wack: )

Beim Düdo iss das Hauptproblem, dass die ziemlich steifen Motorlager nur gegen den leichten Längsrahmen arbeiten (Masse fehlt, das ganze Fahrwerk schwingt nicht mehr mit). Der Längsrahmen resoniert bei 80 Hz und trifft irgend ne Innnenraumresonanz. Für 4 h Fahrt noch wurscht, aber dann gehts einem mega auf die Nerven...Zum Beseitigen müsste ich die Trennwand rausschmeißen, dann kommts aber direkt laut von hinten....
Werde drum ne 40kg Stoßstange mal testweise vorne (wo die Pumpe war) dranhängen. Ausgleichsgewichte 15kg unter den vorderen Motorlagern haben eine Verbesserung erst bei > 80 km/h gebracht. Dann teste ich einen Elastomertilger. Vorher mess ich aber die Schwingung nochmal während der Fahrt. Alternative wär eine weichere Motorlagerung - wage mich aber (noch) nicht dran weil ich Angst hab, dass der Motor vom Bock hüpft :eek:

Bisher hab ich nur ein bisserl rumgepappt (an den wie gemessen maßgebenden Stellen): Feuerwehrsitzbank entdröhnt mit Holz, sonst Gummimatten (10mm Granulat) am Boden nur ausgelegt und schallschluckenden Noppenschaumstoff unter die Decke (für die Akustik, die ich nicht messe) und Gummistreifen an die Türen. Bringt dem Gefühl nach ordentlich was, aber halt nur für das direkte (helle) Motorgeräusch, das mich kaum nervt. Das Wummern wirkt subjektiv noch lauter dadurch...

Melde mich, wenn der Flüsterdiesel fertig ist :unwuerdig:
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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#25 Beitrag von KU 65 » 2015-10-07 9:28:57

Das wird ja richtig professionell!

Meiner ist nur wenig isoliert, das habe ich alles noch vor mir, aber was am meisten gebracht hat:
Der Durchgang von der Lenkwelle in dem Motorraum abdichten.
Original ist dort eine Gummimanschette mit einer art Lager in der die Welle dreht.
Solch ein Lager habe ich verwendet und ein ca 30 cm langes HT Rohr (graues Abwasserrohr) der Länge nach aufgeschnitten und über die Lenkwelle geschoben, das Rohr habe ich mit isolierung kaschiert.
Durch die Länge des Rohres hat der Schall jetzt einen längeren Weg, dadurch kommt weniger an.
Wenn man das macht, muss man allerdings bedenken, das die Lenkung immer freigängig ist (deswegen dass Lager) und das bei Verschränkung die Lenkwelle genug Platz hat. Das Loch in der Spritzwand ist ja nicht umsonst so groß.
Gruß Kai-Uwe

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#26 Beitrag von Baloo » 2015-10-07 14:14:39

Wir haben den gesamten Boden unterhalb der Mercedes-Bodenmatten mit 3mm (elastischem) Moosgummi und darauf 5mm Schwergummi belegt (aus Rost- und Servicegründen nicht geklebt - wird ja durch Newton und Formschluss am Ort gehalten), sowie alle Öffnungen (Schalthebel ...) so gut wie möglich mit Teppichen und Fellen beweglich abgedichtet.

Subjektiv gefühlt eine deutliche Verbesserung (Unterhaltung seither in +-normaler Lautstärke möglich), auch wenn das Auto sicher noch keine Flüsterkiste ist ...

LG Peter

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#27 Beitrag von Romenthaler » 2015-11-12 22:40:22

Ich habe kürzlich im Netz ein vielversprechendes Dämmaterial gefunden....Soni F800fr/ho 53. Vorteil gegenüber allen anderen Matten, die ich bisher gesehen habe ist die hydrophobe Oberfläche. Gute Daemwerte aber keine Wasser oder Öl Aufnahme. Das Zeug ist teuer.....aber es schafft auch ein Oberfläche unter der es nich gammelt ...öde rostet.

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#28 Beitrag von Techniker » 2015-11-21 23:40:11

Es gibt ein paar grundsätzliche Methoden, eine Schall-Leistungsübertragung zu reduzieren. Dies impliziert aber, daß die Schallquelle(n) und die Schall-Leitungswege recht genau bekannt sind:

Man unterscheidet:

Luftschall

und

Körperschall (der wiederum an geeigneten Membranen - flächig ausgeführte Karosserieteile - oder an zu Resonanszschwingungen neigenden Stab- oder stimmgabelähnliche Körpern (Streben, Träger usw.) wieder Luftschall erzeugen kann - sog. Sekundärschallquelle)

----

Luftschall sollte zuerst einmal durch Unterbrechung der Luftschallübertragungswege reduziert werden - also durch Kapselung oder Verbesserung einer bestehenden Kapselung (wie einer hier schon richtig geschrieben hat) durch Zustopfen/Abdichten aller Löcher!

Luftschall kann dann zusätzlich oder manchmal ausschließlich (z. B. Verkehrslärm) durch akustische Schalldämpfer reduziert werden.

- schmalbandig - also bei einem relativ konstanten Geräuschspektrum - mit auf die zu unterdrückenden Spektralanteile mit abgestimmten Resonanz(hohl)körpern, die die entsprechenden Frequenzen "verschlucken" (Auslöschung/Dämpfung durch Reflexion und Phasendrehung um ca. 180° in dafür vorgesehenen Räumen - siehe "Helmholtz-Resonator")

- breitbandiger durch poröse und Dämmmaterialien wie Faserstoffe aus Mineral- oder synthetischer oder Steinwolle(n) oder Materialgemischen - Absorptionsdämpfung abhängig von Faserstruktur, Strukturdicke und -dichte, deren Masse, Faserlängen usw. Die absolute Fachkraft auf diesem Gebiet war Prof.-Dr. Frieder Mechel r. i. p. - einer der wenigen anständigen und verläßlichen Menschen, die ich in meinem Berufsleben kennengelernt habe...

- Dämpfung durch Masse(n), die an oder auf die schwingenden/lärmemitierenden Bauteile aufgebracht werden (in Fahrzeugen oft Bitumen- o. ä. Masseauflagen)

- Dämpfung durch Veränderung der Steifigkeit von Flächenelementen - Beispiel: zusätzliche Leisten/Kreuzstreben innen auf den größeren Gehäuseflächen vor allem bei hochwertigen PA.-Lautsprecherboxen, die auch zu hochwertiger Musikwiedergabe verwendet werden sollen

Körperschall ist vorrangig durch

- körperschallübertragungsdämpfende Materielien und zu diesem Zweck entwickelte entkopplend wirkende Dämpfungselemente (Schwingungsdämpfer) - Methode der Entkoppelung von Schallquelle und potentiellen Schallleitern

- durch Auswahl von schwingungsarmen Befestigungspunkten (Stichwort "Modalanalyse")

zu bekämpfen. Die Auswahl veränderter Materialien zur Kontruktionsrealisierung bzw. eine grundsätzliche Konstruktionsänderung/-anpassung nach akustischen Gesichtspunkten sollte hier nicht vergessen werden...

Problematisch an Fahrzeugen ist, daß sich die Schallspektren i. d. R. mit der Drehzahl signifikant ändern und entsprechend verschieben, je nach zu Resonanzen neigenden konstruktiven Elementen (Beispiel: bei bestimmten Drehzahlen rasselnde Stockschalthebel) und dann in der Regel spektralspezifisch breitbandige Unterdückungs- und Entkoppelungsmaßnahmen notwendig sind, die in der Regel mit einem Mehrgewicht durch Dämpfungsmaterialien/-mittel verbunden sind.

Daneben sind manche akustischen Eingriffe (Veränderung von Befestigungspunkten und das Anbringen von Massen) an bestehenden Fahrzeugkonstruktionen mit dem Risko verbunden, daß

- andere Resonanzfrequenzen erzeugt werden :(

- es zu unbeabsichtigen Schwingungsbrüchen kommen kann (bekannt von Änderungen an Aufhängungspunkten von Auspuffanlagen) :motz: .

In der Regel sind Phänomene der Luftschallerzeugung und -übertragung und Körpeschallausbreitung zu betrachten :eek: .

Eine spezielle Methode ist die Schalldämpfung bzw. Schallmodifikation in Fahrzeugen durch aktive elektronische Maßnahmen, die mit luftschallaufnehmenden Mikrofonen, Körperschallaufnehmern (Schwingungsaufnehmer), frequenzabhängig phasenschiebenden und pegelanpassenden Signalprozessoren, Leistungsverstärkern und Lautsprechersystemen aufgebaut sind, die den Fahrzeugbenutzern oft ideale und anheimelnde akustische Verhältnisse produzieren - Stichwort "Antischall" oder sogar Schallereignisse vorgaukeln, die gar nicht vorhanden sind. Solche speziellen Konstruktionen offenbaren ihren "Wert" oftmals dann, wenn man z. B. bei abgeklemmten Batterien oder ausgefallemen Soundsystem z. B. Türen zuschlägt, den Motor - wenn er noch gestartet werden kann - laufen läßt... :lol: .

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Re: Lärmdämmung wie, wo und was ist am effektiefsten

#29 Beitrag von Wanderbaustelle » 2016-03-12 22:05:23

Gute Nachricht!

Habe ja gesagt, ich melde mich, wenn der Flüsterdiesel fertig ist :rock:
Fertig noch nicht - ABER:

Zugegebenermaßen ohne die Messergebnisse - allein auf Basis des fühlenden Daumens + Zeigefinger war offensichtlich, dass das (düdotypische, feuerwehrtypische) Problem bei unserm 'Ferdinand' ist, dass zwar die Fahrerkabine abisoliert ist (vordere Führerhäuschenlager als Topflager, hintere etwa 30 cm hinter den Sitzlehen als doppeltes Gummielastomer, ca. 30 mm Gesamtstärke) - aber weiter hinten ist dann schnell Schluss mit elastisch: Der Hilfsrahmen unter DoKa und Aufbau ist mit dem Längsträgern schon im Bereich der Doppelkabine fest verschraubt. Naja, das hatte ich natülich schon gesehen - aber der Fühltest zeigte: Die vorderen Lager "wirken", also unten rüttelts und drüber iss ruhig. Und hinten wirkt natürlich nix. Weil Daimler oder Metz das auch gecheckt haben, wurde beim Übergang von elastisch auf starr immerhin der Hilfsrahmen quer unterbrochen. Reicht aber nicht. (Kabinenboden, Seitenwände usw. gehen ja durch)

Heute jetzt gemacht: Fahrerhäuschen komplett mit Futterblechen 5 mm höhergelegt. Der nach hinten folgende Hilfsrahmen (losgeschraubt) HÄNGT jetzt erst mal ca. 1m in der Luft über dem Hauptrahmen, wie eine Schlepplatte. D.h über 1 m Länge keine Vibrationsübertragung nach oben in die Doppelkabine.

Das Wummern ist jetzt viel besser. Die oben schon mal beschriebene Eigenschwingung der Hauptträger ist dem Gehör nach jetzt niederfrequenter, wird bei niedrigeren Drehzahlen (also mit geringeren dyn. Kräften) angeregt und der Mensch hört niederfrequent eh schlechter (siehe A-Bewertung)...also besser.

Muss das Ganze mechanisch noch ein bisserl fixieren, aber elastisch, weil ich jetzt 2 Befestigungen weniger je Längsträger hab (damit nicht der ganze Aufbau runterhupfen kann). Gut aber, dass auf einmal die Türen der DoKa wieder reibungslos auf und zu gehen ;-) Wahrscheinlich haben sich die Lager in den letzten 30 J. ein bisserl gesetzt.

Vielleicht schauts ja bei einem von Euch ähnl. aus? Dann viel Glück mit der Methode.
Mit innen Dämmen wie oben beschrieben kann ich mich jetzt bei 85 km/h ohne extra laut reden unterhalten. Die Kinder von hinten sind jetzt wieder pegelbestimmend ( :wack: :wack: )

LG aus dem Süden, Holger

PS: Den "Messbericht" muss ich jetzt mal fertigstellen. Vielleicht auch für den einen oder anderen interessant, zumindest wo bei nem Düdo die Hauptschallabstrahlung erfolgt (ich tu' Bilder rein). Ein Ergebnis war schon mal: Unten wichtiger als oben, außer wenn einzelne Teile speziell resonieren, dröhnen und klappern...
Damals die Leute im Mittelalter, die hatten echt voll keine Mittel, Alter... (Bodo Wartke)

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