russische Scheibenwaschanlage - wie sieht das Original aus?

[Bahnhofs-Emma]

Hallo,

mal wieder eine Frage, die sich uns zum GAZ 66 stellt:

Es sind noch Fragmente der Scheibenwaschanlage vorhanden, nämlich die Düsen, die Fußpumpe und einige Schlauchfragmente.

Natürlich könnte man das Ganze problemlos durch eine zeitgemäße Lösung ersetzen: Taster, Behälter mit integrierter 12V-Pumpe - und schon wäre das Problem gelöst. Uwe war auch bereits so nett, mir einen passenden Behälter herauszusuchen. Das wird auch die Lösung wenn es nur darum geht, möglichst schnell eine funktionierende Lösung zu implementieren. Hat ja auch was...

Die Fußpumpe haben wir ausgebaut und getestet. Sie ist dicht und pumpt, hat aber wohl keine Rückschlagventile. Wir haben passende kleine unauffällige Rückschlagventile im Aquarienbedarf gefunden, jetzt rätseln wir nur noch über den Originalzustand:

- Wo war der Behälter untergebracht?
- Gab es Rückschlagventile oder hat die Fußpumpe doch 'ne Macke?
- Ist üblicherweise der Druck der Fußpumpen ausreichend, um einigermaßen ordentlich Wasser auf die Scheibe zu kriegen?

Erfahrungswerte anderer russischer oder gerne auch sonstiger Fahrzeuge, die 'manuell' gepumpt werden würden mich sehr freuen.

Je nach Ergebnis und Effekte bei unserem Gebastel werden wir dann elektrisch aus Hella oder eher originalgetreu wischen.

Grüße

Marcus

[bo]

Bei meiner Ente wird auch manuell von Hand gepumpt, bei der kleinen Scheibe hat das Super hingehauen. Auch ohne Rückschlagventil. Bei meinem F20 war es eine Fusspumpe, ging auch gut.

[osterlitz]

Hi,
die Pumpe des Ural hatte auch kein erkennbares Rückschlagventil.
Dafür war nach 30 Jahren auch die Membran superschnell kaputt.

Stilecht und komfortabel:
http://www.ebay.de/itm/Wischwasserbehal ... 4ced08cc14

Grüße,
Stefan

[Pirx]

- Ist üblicherweise der Druck der Fußpumpen ausreichend, um einigermaßen ordentlich Wasser auf die Scheibe zu kriegen?

Erfahrungswerte anderer russischer oder gerne auch sonstiger Fahrzeuge, die 'manuell' gepumpt werden würden mich sehr freuen.

Hallo Marcus!

Da an den Mercedes-Benz-Kurzhaubern per Fußpumpe die Frontscheibe gewaschen wird, kann ich Dir sagen, daß eine Fußpumpe Mist ist. Der Wasserstrahl ist bei weitem nicht so stark wie vom PKW gewohnt. Gerade bei hohen, steilstehenden Windschutzscheiben kommt das Wasser nicht hoch genug. Dazu kommt noch die ungewollte Lenkbewegung (jedenfalls bei mir), wenn man mit aller Kraft die Fußpumpe betätigt ...

Ich werde - als Punkt 2783 auf meiner Liste - auf eine elektrische Pumpe umrüsten.

Pirx

[Bahnhofs-Emma]

Hallo,

danke für die Antworten. Gestern hatten wir mal wieder die Gelegenheit, ein paar Stunden am GAZ zu verbringen und hattten uns zum Ziel gesetzt, die vorhandene Waschanlage möglichst so weit zu komplettieren, das es bei der HU keine Probleme gibt. Da stand also zunächst noch weder eine perfekte Lösung, noch der absolute Originalzustand im Vordergrund. Gerade der Beitrag von Klaus hat aber (wie sich herausstellte wie immer zurecht) meinen Optimismus gedämpft, eine perfekte originale Lösung zu erhalten.

Dafür haben wir irgendwo vor der Lüftung auf der Beifahrerseite gut versteckt noch den originalen Tank gefunden. Wir sind am vorherigen Wochenende einfach zu schnell abgereist, aber da wurde der Hof, auf dem wir arbeiten geschlossen.

Waschwassertank

Von diesem etwas ungünstig gelegenen Behälter aus haben wir dann mit fast vollständig erneuerten Leitungen (an zwei kamen wir nicht so richtig dran), 2 Rückschlagventilen, gereinigten und gängig gemachten Düsen und der alten Fußpumpe die aktuelle Lösung zusammengebaut.

Die Waschanlage schafft es, eine gewisse Menge Wasser mitten auf die Scheiben zu spritzen, damit ist unseren aktuellen Anforderungen für die HU Genüge getan. Wie schon erwartet gibt es da aber noch Optimierungspotential, ich denke über eine parallele elektrische Pumpe und vor allem über einen Austausch der beiden bisher nicht zugänglichen Leitungen nach, die alten Schläuche geben bei Druck etwas nach. Der Einbau der Rückschlagventile scheint aber zuverlässig ein Leerlaufen der Leitungen und ein Pumpen in den Behälter statt auf die Düsen zu verhindern.

Danke für die Hinweise, die haben es uns möglich gemacht, da mal ziemlich zilgerichtet zu arbeiten.

Grüße

Marcus
PS: Das nächste Rätsel kommt dann auch wieder, irgendwann habe ich den GAZ dann auch komplett verstanden.