Federvorspannung Dreipunktlagerung "light"

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#1 Beitrag von daily4x4 » 2006-11-02 22:04:56

Hallo,

ich bin nach wie vor am umbauen und habe jetzt zur Dreipunktlagerung "light" noch mal 'ne Frage:

Ich finde diesen Film zwar sehr beeindruckend, habe bei meinem Fahrzeug aber das Problem, daß Fahrgestell-Gewicht zu Koffergewicht sich etwa 60:40 verhalten, eine Situation wie im Film wirft mir garantiert die Kiste um.

Deshalb: Bei der genannten Lagerungsart: wie stellt Ihr die Federvorspannung vorn ein: Umdrehungen, Drehmoment, oder einfach ungespannt Feder einlegen und Mutter drauf und fertig?

Bin für jeden Hinweis dankbar... :)
Grüße
-Bernhard-

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Ulf H
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#2 Beitrag von Ulf H » 2006-11-03 8:40:45

Wenn ich´s recht sehe, dann ist der Film von Snoops Auto, der hat eine Dreipunktlagerung mit recht viel Bewegungsweg verbaut, und keine Federlagerung, also in sofern nicht wirklich vergleichbar.
Bei den Federn braucht es etwas Vorspannung un nicht zu schwache Federn. Die derzeit immer noch im Hano verbauten Ventilfedern sind etwas zu schwach. Geht im Gelände hervorragend, der Koffer hebt sich vorne schn vom Fahrgestell ab, aber auch in schnell gefahrenen Kurven hebts die Kiste ab. Nach der Kurve ist dann deutlich zu merken, daß die Hütte wieder richtig steht, und weiter gehts.
Die Federn sind wie gesagt Ventilfedern, ich meine aus einem OM 352, und um etwa 1/4 vorgespannt.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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#3 Beitrag von daily4x4 » 2006-11-04 1:24:40

Ulf Helle hat geschrieben:Wenn ich´s recht sehe, dann ist der Film von Snoops Auto, der hat eine Dreipunktlagerung mit recht viel Bewegungsweg verbaut, und keine Federlagerung
dachte es mir, hätte arg lange Bolzen gebraucht für soviel Bewegung.
Was mir der Film aber zeigte, sind die gewaltigen Kräfte, die durch Schwingungen ausgelöst werden, und meine Befürchtungen entstehen ließ,
  • 1. die Kiste umzuwerfen
  • 2. die Bolzen abzureißen
Daher meine Frage nach Vorspannung und Federstärke.

@Ulf:
danke für Deine schnelle Antwort. Was wiegt denn Dein Koffer? (meiner hat ca. 1,8t Brutto-Einsatzgewicht)

P.S.: 79... (WT): komme auch aus der Gegend ...
Grüße
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#4 Beitrag von Michael » 2006-11-04 14:34:37

Hab den Film jetzt nicht gesehen, aber bei einer 3-Punktlagerung gibt es keine Verspannung im Material, so daß der Koffer ohne Wiederstand sich frei bewegen kann. Dadurch schaukelt er sich auch leichter auf. Hat halt seinen Vorteil auf sehr wechselhaften Untergrund.

Bei der Lagerung Light hat man ja 4 Punkte und zieht den Koffer immer mit runter (zusätzlich zum Eigengewicht). Es ist klar, daß dort größere Kräfte auf den Aufbau einwirken. Wenn der Koffer abhebt, kommt er auch wieder runter. Und dann gibt´s hat einen Schlag auf den Rahmen. Würde man hiermit schnell auf einer Piste mit wechselnden Untergründen fahren, würde es hinten massiv rumpeln.

Fazit: Die Kofferlagerung Light ist nur für langsame fahrt im Gelände geeignet. Das Fahrzeug wird auch etwas stärker in der Bewegungsfreiheit behindert. Man sollte sich halt vorher Gedanken machen, was man machen will.

Gruß Michael

PS.: Bezüglich den Federn.
Wenn zu hart augelegt, werden die Kräfte die auf den Koffer lagern größer.
Wenn zu weich, hebt der Koffer leichter ab (und landet ja auch wieder).
Wenn zu kurz, hat das ganze zu wenig Bewegungsfreiheit und der Koffer wird wieder zu stark belastet.
Wenn zu lang, hier fällt mir kein Gegenargument ein.
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

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#5 Beitrag von Hatzlibutzli » 2006-11-04 19:08:15

Hallo,

fahre seit diesem Frühjahr mit einer modifizierten Lagerung Light herum:

original war mein Feuerwehrkoffer (mit 2500 Liter Wassertank!) vorne und nochmal etwas weiter hinten mit Federn auf Zug gelagert.... Feder=Abhebeweg des Koffers etwa 2 cm ...

jetzt habe ich die mittleren Bolzen rausgeworfen, an der Stelle (auf Empfehlung von Felix) jeweils eine große Lasche als Seitenführung an den Kofferrahmen gebraten und Vorne 40 cm Bolzen mit einer recht dünnen Feder (für die ersten 10 cm vielleicht 50 N alias 5 Kilo zum zusammendrücken, 4 mm Drahtstärke!) mit gerade soviel Spannung, dass es nicht klappert ...

Wovor hast Du Angst?
Dass der Koffer runterfällt? Das macht er nur, wenn er hinten ausreisst, z.B. weil er Querbelastung bekommt ... deshalb die Felixschen Laschen!
Dass er bei jeder Bodenwelle hochhüpft? Der ist ja hinten fest an den Rahmen gezurrt, wieso sollte er?

Solange Du seitliche Kräfte mit den Laschen abfängst müssen die Federn nichts halten ... können sie de facto ja auch gar nicht.

Darum halte ich es mit Michaels Weisheiten ... nur die Laschen seitlich nicht vergessen!

Grüsse ... Simon

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#6 Beitrag von Michael » 2006-11-04 20:16:11

Stimmt. Die Laschen sind lebenswichtig. Sonst werden die Seitenführungskräfte nicht auf das Fahrgestell übertragen. Hatte ich auch vergessen.

Gruß Michael
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#7 Beitrag von daily4x4 » 2006-11-04 20:55:51

Michael hat geschrieben:Die Kofferlagerung Light ist nur für langsame fahrt im Gelände geeignet. Das Fahrzeug wird auch etwas stärker in der Bewegungsfreiheit behindert. Man sollte sich halt vorher Gedanken machen, was man machen will.
"Vorher" ist gut. Hab mir vor 9 Jahren von Xxxxxxx 'nen Koffer auf mein Fahrgestell (fabrikneu) bauen lassen - und jetzt hab ich einen Sarnierungsfall:
gerissene A-Säulen.

Damals war's halt noch nicht so einfach: keine Foren wie dieses, keine Hersteller-Richtlinien einfach zum runterladen - um den Aufbauer überprüfen zu können, etc.

Deshalb bin ich gerade am umbauen und muß halt einige Randbedingungen nehmen, wie sie sind: vorhandenen Alkovenkoffer mit Bodengruppe einerseits, Fahrgestell andererseits.

Kann mit 5cm Höherlegung des Koffers und 5cm Längsverschiebung nach hinten jetzt versuchen, einerseits mit den Herstellervorgaben klarzukommen, andererseits eine gewisse Optimierung in Sachen Verschränkung erzielen.

Dreipunktlagerung fällt aus, zu schwer, baut zu hoch, und der Koffer ist wohl auch zu schwer im Verhältnis zum Fahrgestell (siehe Schwingungen).

Die 5cm Höherlegung gegenüber dem alten Zustand bedeuten einen Zwischenrahmen von 83mm, wenn dieser auf dem Fahrzeugrahmen aufliegt, und damit läßt sich eine Kofferlagerung light realisieren, mehr nicht.
Michael hat geschrieben:PS.: Bezüglich den Federn.
Wenn zu hart augelegt, werden die Kräfte die auf den Koffer lagern größer. (...).
Wenn zu kurz, hat das ganze zu wenig Bewegungsfreiheit und der Koffer wird wieder zu stark belastet.
Stärker als bisher wird er unter keinen Umständen belastet, immerhin war er bisher fest ans Fahrerhaus gepappt, sodaß die Gesamteinheit Fahrerhaus - Koffer sämtliche Fg-Verspannungen aushalten mußte - eben auf Kosten der A-Säulen (halt ein echter Xxxxxxx-Alkoven-Aufbau :angry: ).
Wovor hast Du Angst?
Dass der Koffer runterfällt? Das macht er nur, wenn er hinten ausreisst, z.B. weil er Querbelastung bekommt ... deshalb die Felixschen Laschen!
Dass er bei jeder Bodenwelle hochhüpft? Der ist ja hinten fest an den Rahmen gezurrt, wieso sollte er?
Hab eben keinerlei Erfahrung und Gefühl für diese Dinge, möchte aber wieder heil nach Hause kommen. Und nach den o. g. Erfahrungen mit "Profis" frag ich diesmal lieber vorher, deshalb: Danke Euch allen, die hier ihre Erfahrungen zum Besten geben!!!!!
Zuletzt geändert von daily4x4 am 2009-01-26 22:56:18, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
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#8 Beitrag von Ingo » 2006-11-04 22:49:58

Entgegen Ulfs Erfahrung kann ich sagen das bei mir (mit relativ weichen Federn , können von Hand vielleicht 1/15 der Länge kompremiert werden) der Koffer in Kurven am Rahmen bleibt , während sich im Gelände die Lagerung bisher bewährt hat.
Aber vieleicht bieg ich auch nicht so flott ums Eck wie der Ulf mit seinem kleinen Flitzer :cool:
Zur Federstärke kann man sagen das die Federn nur so hart sein sollten das der Koffer sich nicht von alleine (auf der Strasse ) anhebt ,jedoch bei Verwindung des Rahmens ohne grosse Gegenkraft abhebt.
Dies lässt sich am besten im Versuch feststellen , genauso sollte man den max Hub beachten welcher davon abhängt wie weich der Rahmen ist .

Der Federweg bei mir liegt irgendwo bei 150mm ( Merkur ,3,5m vom Festlager zur vorderen Federauflage) und das halte ich eher noch für etwas wenig wenns richtig hart zur Sache geht.

Viel Erfolg , Gruss Ingo
Bilder von meiner Lagerung gibts auf meiner HP (suchen)
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nochmal Federn

#9 Beitrag von daily4x4 » 2007-04-17 11:39:14

Hallo Leute,

hab da mal diverse Datenblätter von Federn angeschaut.
Sieht wohl so aus:

3,2mm Federn haben eine zulässige Last von 60 bis 70kg
4,5mm Federn eine solche von etwa 120kg.

Das ganze bezieht sich auf Federn für einen Bolzen/Dorn von 12mm Durchmesser.

Soweit ich das nachvollzogen habe, ist diese zulässige Last und die dazugehörige zulässige Wegstrecke aber nicht die max. mögliche Last/Wegstrecke, die sich ergibt, wenn man die Feder ganz zusammendrückt (Windungsanzahl mal Drahtdurchmesser).

Was jetzt:
- nehmen die Federn Schaden, wenn man sie weiter zusammendrückt? (Ermüdung/Bruch?)
- habt Ihr Maßnahmen ergriffen, den Federweg auf das "zulässige" Maß zu begrenzen?

Beispiel: Druckfedern mit 4,5mm Drahtdurchmesser:

Unbelastete Länge: 110mm
15,5 Windungen a 4,5mm: 69,75mm
belastete Länge: 85,7mm

Außerdem: das sind ja lausig geringe Federwege, die da bei doch beachtlichen Federlängen zustande kommen: hier: nominell gerade mal 2,5cm Federweg bei einer 11cm langen Feder ...
Grüße
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#10 Beitrag von HildeEVO » 2007-04-17 14:56:00

Hi Bernhard,

ich habe auch die "Lightversion" Schaumal unter http://www.hilde-evolution.de/kofferlagerung.htm

Da habe ich die Lagerung von mir beschrieben. Vielleicht kannst Du soetwas ähnliches nachrüsten! Mein Koffer ist auch von Ormocar ich habe jedoch einen sehr stabilen Zwischenrahmen gebaut!

Zur beweglichen Lagerung habe ich solche Elemente verbaut!

Bild
Die genaue Beschriebung erspare ich mir sie ist unter o.g. Link zu lesen!

Greetz Chris
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#11 Beitrag von daily4x4 » 2007-04-17 15:18:39

Hi Chris,

zwei Fragen:
- die Federn scheinen eine erhebliche Drahtstärke zu haben: 10mm?

Nachtrag: hab's gefunden

- das grüne Teil: dient das nur zur Zentrierung der Lage der Feder auf dem Dorn oder wirkt das auch als Endanschlag (wg. max. zuläss. Federhub etc.)?

Wenn ich Deine Doku richtig verstehe, hast Du rundum diese Elemente? Das wäre mir zu "wabbelig".
Zuletzt geändert von daily4x4 am 2007-04-17 15:52:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
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#12 Beitrag von felix » 2007-04-17 15:30:28

Hallo Bernhad,

generell: Das, was du auf dem Video sihst, ist eine Dreipunktlagerung. Die verhält sich dynamisch völlig anders, als eine "Kofferlagerung Light". Auf dem Film ist schön zu sehen, dass der Koffer mehrere Schwinungen in Resonanzfrequenz ausführt, wobei die Amplitude immer weiter zunimmt. Dort schwingt ein recht kompliziertes System aus Koffermasse, dem Rahmen als Feder und der Hinterachsfederung sammt Bereifung. Beikommen kann man dem, indem man die Achse mit mittleren Dämpfern, einem Querstabi und die Kofferlagerung mit schwerer Dämpfern ausrüstet.

Solche Schwinungen kommen bei der "light"-Ausführung aber nie zu Stande. Nach einer halben Periode donnert der Koffer mit getöse auf dem Rahmen träger, und das Dämpft 100%! Die Einzigen Schwingungen die noch bleiben sind die der HA (Bei dem Koffer und der kleinen Achse sicher Massiv, aber eh unumgänglich, da nicht von der Kofferlagerung abhänig.)


Über die Federn würde ich mir nicht weiter den Kopf zerbrechen! Die verhindern in erster Linie nur, dass die Bolzen nicht wild herumflattern. Ein wenige können sie Vibrationen des Aufbaus verringern und sie machen die Entbegrenzung der Bolzen etwas weicher, damit es dann die Bolzen nicht schlagartig abreißt. Bei mir lagen dünne Tellerferscheiben unter einem voll beladen etwa 5t schweren THW-Koffer. Die Tellerfedern sind an sich auch keine schlechte Idee (Im LKW-Teilehandel zu erstehen), sie haben aber nur einen sehr geringen Federweg, da müssen eine ganze menge unter ganz schön lange Bolzen. Federgabelfedern von Mopeds sind auch nicht schlecht.

MlG,
Felix

P.S: Vergiss die Laschen nicht, damit der Koffer vorne nicht seitlich vom Rahmen hüpft.
P.P.S: Komm nicht auf die Idee, irgendwo Gummi zwischenzulegen. Das muss Krachen, wenn der Koffer auftrumpft. Liegt da Gummi, schwingt die Geschichte auf dem Gummi und die Wechsellasten zerledern dir Alles.
P.P.P.S: Diese Maximallastangaben von federn sind Unfug. Interessant ist erst einmal nur der Federweg und die Federkonstante (meiß "k" genannt). Diese Konstante ist normal in N/mm angegeben. Das bedeutet dann, dass sich bei 1N Last (0,1Kg Gewichtskraft) die Feder um x mm einfedert.

@ Ulf: Wenn es dir in der Kurve den Koffer auslenkt, dann bedeutet das, dass es bei Kurvenfahrt zur Rahmenverwindungen kommt. Das hat nichts mit den Federn unter den Bolzen zu tun, wenn x Tonnen Koffer den Rahmen biegen wollen, dann hindern sie keine Federchen unter einem Bolzen, selbst wenn du dort Unimog-Federn verbaust.

Eine wirklich Lösung wäre ein Stabi an der Hinterachse, damit würde HA-Federung steifer gegen Verschränkungen als die VA und das Auto kippt wieder Symmetrisch. Normal genügt es, wenn die Federung der HA auf das Gewicht und den Schwerpunkt des Koffers abgestimmt ist, damit sich auch bei härtester Kurvenfahrt nix verwindet. Die Universallösung ist eine stark Progressive Federung, die passt sich gut jeder Belastung an.

Generell sind die Ursache ein sehr hoher/Kopflastiger Koffer zusammen mit einer sehr weichen HA-Federung bzw. ein sehr niedriger Schwerpunkt der VA-Last zusammen mit einer zu harten VA-Federung.

Ich bekomme nur Verwindungen, wenn das Heck eine Andere Querbeschleunigung erfährt als die Front. Faher ich so scharf in die Kurve, dass der 170er über die HA ausbricht, kommt es zu Verwindungen, da der hintere Teil eine höhere Querbeschleunig erfährt, als die VA. (Garnicht so leicht einem Mitfahrer dazu zu bekommen, in dem Moment den Kofferdurchbruch auf Verwindungen hin zu beobachten) In dem Fall ist eine Entkoppelung über den weichen Rahmen aber wünschenswert, nur weil der Koffer dann auf halb8 hängt, möchte ich ja nicht, dass mir gleich die ganze Karre hinterherkippt.

Sprich: Bei Kurvenfahrt mit konstanem Lenkeinschlag sollte es auch bei hoher Kurvengeschwindigkeit zu keinen Rahmenverwindungen kommen. An sonnsten passen die Schwerpunkte und Massen über den beiden Achsen nicht zu deren Federung. Bei Lastwechseln, bei denen die VA und HA unterschidlichen Fliehkräften ausgesetzt sind, kommt es generell zu Verwindungen, und diese sind sogar wünschenswert.
Zuletzt geändert von felix am 2007-04-17 15:32:34, insgesamt 1-mal geändert.

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#13 Beitrag von HildeEVO » 2007-04-17 16:20:45

daily4x4 hat geschrieben:Hi Chris,

zwei Fragen:
- die Federn scheinen eine erhebliche Drahtstärke zu haben: 10mm?

Nachtrag: hab's gefunden

- das grüne Teil: dient das nur zur Zentrierung der Lage der Feder auf dem Dorn oder wirkt das auch als Endanschlag (wg. max. zuläss. Federhub etc.)?

Wenn ich Deine Doku richtig verstehe, hast Du rundum diese Elemente? Das wäre mir zu "wabbelig".
Hi Bernhard,

1. Die Drahtstärke der Federen ist 7mm
2. Das grüne Teil ist ein Nylon Zylinder dieser ist kürzer als der Federweg damit dieser Weg komplett ausgenutzt werden kann. Die Buchse dient lediglich dazu die Feder zu zentrieren. Ich habe die obere Führung ebenfalls mit einer Mutter die ich auf die Scheibe geschweißt habe modifiziert um auch dort eine Führung zu haben.
3. Ich habe insgesamt 10 dieser "Elemente" verbaut und bislang bin ich davon überzeugt dass ich die richtige Wahl getroffen habe! Der Aufbau bringt ca. 600-700 Km auf die Waage. Von selbst bewegt sich da gar nix. Und "wabbelig" kann man diese Konstruktion auch nicht wirklich bezeichnen! Der Aufbau hat bis auf die Schrauben keine feste Verbindung mit dem Fahrzeug und liegt quasi nur geführt mit 4 Winkeln auf dem Fahrzeugrahmen!

Du bist ja nicht allzu weit von mir entfernt... Dau darfst gerne einen besuch machen! Schick einfach mal eine PM oder ne Mail!

Greetz Chris
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#14 Beitrag von Uli » 2007-04-17 18:37:29

... der Aufbau schaukelt sich aber auch nur so auf, weil die Wippe vorne ist.
Wenn die Wippe hinten ist, liegt der Aufbau nahezu ruhig auf dem Rahmen.
Meine Erfahrungen, und meine Meinung, von der ich durch nichts abzubringen bin.
Was nützt es, die Wippe nach vorne zu bauen, und dann das Ganze mit x Dämpfern wieder zu beruhigen. Was eh nie gelingen wird.
Viel Spaß
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#15 Beitrag von daily4x4 » 2007-04-17 21:28:41

Danke für die Infos.
Hab mir nur so viele Gedanken um die Art der Federn gemacht, weil ich die Aussagen von Ulf (3mm zu schwach) und Mathias (10mm zu stark) im Kopf hatte.

Mein Fahrzeug hat 'nen Stabi hinten, ob die Achs-Federn zu den Lasten passen oder Verwindung auf der Straße in den Kurven auftritt, muß dann wohl die Erfahrung zeigen.
Die Argumentation, daß für abhebenden Koffer in Kurven die Kofferlagerungsfedern nix können, leuchtet zumindest ein.

Quintessenz:
Werde meine Federn also so aussuchen, daß
- ich mit dem zur Verfügung stehenden Bauraum auskomme
- die Federn ein max. Längenverhältnis zwischen entspanntem und belastetem Zustand haben.
- und zu guter Letzt die Federkonstante dabei eher groß wird (bei mehreren zur Verfügung stehenden Kandidaten).
Grüße
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#16 Beitrag von daily4x4 » 2007-04-28 11:30:24

felix hat geschrieben:P.S: Vergiss die Laschen nicht, damit der Koffer vorne nicht seitlich vom Rahmen hüpft.
Da hab ich doch noch 'ne Frage zur Dimensionierung: :search:

Reicht ein U-Profil von 30x12x4mm dafür aus?
Federweg ist etwa 10cm (d. h. freie Länge des U-Profils ca. 13...15cm),
Kofferlänge ca. 3m, U-Position ca. 2.30 von hinten (weiter vorn stört der Tank).
Grüße
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#17 Beitrag von felix » 2007-04-29 1:00:46

Hallo,

schwer zu beantworten, ich wüsste nicht, wie man die Belastungen auf so ein Teil erfasst. Nach Gefühl würde ich irgend etwas in der Region eines 40mm Vierkantrohrs nehmen. Ähnliches findet sich auch an Originalkoffern.

MlG,
Felix

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#18 Beitrag von Charlos » 2007-09-12 23:45:00

Hallo zusammen,

ich habe mir jetzt auch so eine, oder so eine ähnliche Kofferlagerungen gebastelt.


Bild


Bild


Bild


weiteres auf der Homepage. www.red-4x4truck.de
Umbau
Die Kofferlagerung und der Hilfsrahmen


Grüssle Marc

Sorry Chris, aber das musste sein :D
Zuletzt geändert von Charlos am 2007-09-12 23:49:11, insgesamt 1-mal geändert.
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#19 Beitrag von HildeEVO » 2007-09-14 0:07:34

Unglaublich!!! Ich glaube ich muss mir das Patentieren lassen!!! :lol: Auf dem Willy´s Treffen hat es auch ener 1:1 von mir übernommen!

Greetz Chris

P.S. Marc hat von mir auhc die Bestellnummer und die Bezugsquelle bekommen
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#20 Beitrag von daily4x4 » 2008-08-04 14:46:57

So, Leute, konnte beim Saverne-Treffen endlich mal meine Kiste testen:
Verschränkung:
Bild

vorn entlastet, hinten belastet
Bild

man beachte das rechte Vorderrad: (nur noch auf kleinem Stein ruhend!)
Bild

und der Rahmen hebt ordnungsgemäß ab:
Bild

Danke an alle, die mir mit Tips und Erfahrungswerten geholfen haben!!
Zuletzt geändert von daily4x4 am 2008-08-04 14:53:34, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße
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#21 Beitrag von Hatzlibutzli » 2008-08-04 18:44:10

@Daily: sehr schön schauts aus ...
.... aber wo sind die Biele-Felixschen Fang-laschen vorne? Oder bin ich nur zu blind?

Grüsse ... Simon

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#22 Beitrag von daily4x4 » 2008-08-04 19:36:27

Hatzlibutzli hat geschrieben:aber wo sind die Biele-Felixschen Fang-laschen vorne?
Siehst Du in verzinkter Form auf dem 2. Bild v. oben knapp hinter dem Tank (aus 40er 4Kant-Rohr gefertigt, Innenseite (d. h. fahrzeugrahmenseitig) leicht angeschrägt)
Grüße
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#23 Beitrag von felix » 2008-08-04 20:10:29

Siehst Du in verzinkter Form auf dem 2. Bild v. oben knapp hinter dem Tank
brav... :lol: :lol: :lol:

Ne, im ernst: Sieht im Ganzen nach einem sehr gelungenen Umbau aus. Etwas schwer vielleicht, dafür in allen Bezihungen "für die Ewigkeit".

MlG,
Felix

Maximus
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Hallo

#24 Beitrag von Maximus » 2009-07-13 21:22:40

ich bin hier neu im Forum, ich sag darum erstmal allen herzlich Hallo!

Mit Interesse durchsuche ich hier nun alles und habe schon viele Anregungen gefunden, auch die richtige lagerung für unseren Zweck.

Die Kofferlagerung ligtht, ist für unseren Zweck das richtige. Wir wollen kein Trial fahren und auch einen Tagebau muss man, wenn übrhaupt, nicht unbedingt mit Vollgas nehmen....
Nach allem Suchen habe ich aber noch kein "brauchbare" Zeichnung finden können.
Wenn ic h´s bis hier richt Verstanden habe wir der Hilfsrahmen idealerweise Hinten direkt mit dem Fahrzeugrahmen verschraubt, die übrigen Haltpunkte bekommen eine "Schwalbe-Feder-BolzenKonstruktion verpasst, damit sich der Aufbau bei Verwindungen des Huaptrahmens in begrenztem umfang von diesem abheben kann und so die Verwindungen nicht, bzw. je nach "Steife" des Hilfsrahmens nur sehr begrenzt auf den Koffer überträgt. Für die Seitenführung sollte ebenfalls gesorgt sein. Das ganze wie gesagt nicht für Geländerally, eher auf die langsame.
Frage:
Wenn hier Rahmen auf Rahmen liegt, warum wird nicht ein Hartgummi dazwischen gelegt um die Schwingungen z.B. bei der Überfahrt von Kopfsteinpflaster etwas zu dämpfen. Ein "Aufschaukeln kann ich mir kaum vorstellen da ja die Federn und das Eigengewicht in eine richtung ziehen. Klar ist das es kein weicher Gummi sein sollte, ich dachte da eher an diese viereckigen Gummidingens 65mmx35mm xxxxmm die bei der BW auf manchen Kettenfahrzeugen drauf sind? Ziemlich hart die dingers habe im Keller eine Pumpe drauf steht und die damit akkustisch und Schwingungstechnisch vom Boden entkoppelt....
Die Aussage:
Liegt da Gummi, schwingt die Geschichte auf dem Gummi und die Wechsellasten zerledern dir Alles.
ist schon recht drastisch und wenn ich das Ausgangsvideo so ansehe, zerledert es dabei auch jede andere "ligth-Lagerung"? Meine Frage Watum also nicht auf der ganzen Länge einen Streifen richtig harten Gummi runter? Hat das schon mal einer probiert? Mag es der TüV nicht? Diese Gummilager werden doch recht häufig verbaut? Warum soll es ausgerechnet hier zum "zerledern" kommen, wenn man sich an seinen Grundgedanken, des vorsichtigen fahrens im Gelände hält..... :huh: grübel

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#25 Beitrag von Uwe » 2009-07-14 14:25:19

Hallo,

willkommen im Forum :)

das Zerledern des Gummistreifens passiert nicht nur im Gelände, sondern durch die andauernden kleinen Relativbewegungen im Fahrbetrieb generell, also auch auf der Straße.

Ausprobiert habe ich es bislang noch nicht selbst, ich habe mich bislang auf die Erfahrungen der Hersteller verlassen :angel:

Grüße
Uwe
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#26 Beitrag von Hano » 2009-11-12 20:02:26

Hallo,, da kann man sogenannte Gummi Platten verwenden diese Platten werden bei uns an vielen Mini Bagger verbaut. Diese Platten werden auf die Stahlplatten der Laufwerksplatten geschraubt. Sie dienen dazu das man den Bagger über die Straße ober Pflaster fahren kann ohne einen bleibenden Eindruck/ Abdruck zu hinterlassen. Sie halten je nach Einsatz schon das halbe Baggerleben lang. Wenn man die also zwischen Hilfs und Fahrzeugrahmen schraubt, die überleben den Rahmen . Diese Platten kann man beim Baumaschinenhändler in diversen größen kaufen.
Gruß Juergen

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#27 Beitrag von Mathias » 2009-11-12 22:22:02

meinerm einung soltte man die federn auf etwa die 2/3 bis die hälfte vorspannen...kommt aber sehr auf feder und gewicht an...
etwa so...
Bild
nochmal unbelastet:
Bild
mfg: mathias
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