Schalldämmung Fahrerhausdach

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redtanker
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Schalldämmung Fahrerhausdach

#1 Beitrag von redtanker » 2007-10-02 7:43:15

Hallo

bei meinem 11113B mit Ziegler Führerhaus ( 6 Mann)möchte ich
das Dach schalldämmen .
Der Dachhimmel besteht aus einer einteiligen ,beschichteten
Hartfaserplatte.
Wie kann man die ausbauen ohne die Windschutzscheibe zu
entfernen? Da ich ein H-Kennzeichen habe, sollte der Dachhimmel
erhalten bleiben.
Hat jemand von euch das Problem gelöst ?
Wahrscheinlich muss man die Hartfaserplatte in der Mitte trennen und
beim Wiedereinbau mit einem Steckprofil zusammen setzen.
Wegen der Dachwölbung wahrscheinlich ein schönes gebastel.
Wäre für Tipps dankbar.

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joern
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#2 Beitrag von joern » 2007-10-02 10:06:01

Möchte die Frage erweitern: hat schon mal jemand den Himmel im alten Kurzhauberfahrerhaus (so ne Art Stoffbespannung) entfernt?Geht das ohne alles zu zerschneiden? Würde darunter auch gerne dämmen.

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sugar
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#3 Beitrag von sugar » 2007-10-02 10:16:11

Wenn man den Dachhimmel nur geteilt rausbekommt, dann frage ich mich, wie haben die den bei der Montage reinbekommen, die haben doch wohl kaum zuerst den Himmel reingelegt und dann das Dach draufgeschweißt. Also ganz ehrlich ich würde mir denken was da reingekommen ist, kann man auch wieder rausbauen oder unterliege ich da einem Denkfehler?

sugar

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redtanker
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Schalldämmung Fahrerhaus

#4 Beitrag von redtanker » 2007-10-02 14:21:16

Hallo sugar
Der Dachhimmel besteht aus Hartfaserplatte mit Resopaloberfläche
und ist nicht besonders flexibel.
Platten grösse ist ca 2,30 x1.90 ,man hat keine Chance damit durch eine Türe zu kommen oder das Ding zusammen zu rollen.
Die können den Himmel nur vor der Frontscheibenmontage eingebaut
haben.
Mir ist das Risiko des Scheiben aus-einbaues zu gross, das exakte
Teilen in der Kabine ist auch kaum möglich.
Resopal mit Hartfaserträgerplatte im vorhandenen Disign ist
angeblich auch nicht mehr lieferbar.

Warte auf Ideen
Gruss redtanker

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Joe
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#5 Beitrag von Joe » 2007-10-02 14:59:41

Hi,

selbst auf die Gefahr hin, dass ich von den "H"-lern gesteinigt werde: Bei Reimo gibt es Verbindungsprofile (sicher auch noch von anderen Lieferante): .
Dach"pappe" möglichst sauber halbieren, rausnehmen, nachher mit dem Fugenverbindungsprofil wieder zusammenstückeln. Ggf. an geeigneter Stelle bei den Holmen Befestigungspunkte vorbohren und streichen, die Schrauben dann nachher mit Abdeckkappen versehen. Oder mit den Spreizdübeln, die es auch von MB gibt. Alles schön in einer Farbe lackiert und es sollte aussehen wir "orischinal".

Edit: Mist, URL funzt net! :wack: Also, gehe zu Reimo, wähle Katalog "Ausbauprofi" und gehe zu Seite 86!
Ediot die 2te: Url rausgeschmissen, da Seitenumbruch nicht funzte und man hin- und herscrollen musste.
Zuletzt geändert von Joe am 2007-10-02 15:07:10, insgesamt 3-mal geändert.
Mit lieben Grüßen von der Nahe
Joe

Die "private" Seite ist unter www.gertenbach.mobi zu finden.

Veho Ergo Sum // Feinstaub ist doch Kinderkram - Grobstaub!!

jaytee
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#6 Beitrag von jaytee » 2007-10-04 8:27:55

joern hat geschrieben:Möchte die Frage erweitern: hat schon mal jemand den Himmel im alten Kurzhauberfahrerhaus (so ne Art Stoffbespannung) entfernt?Geht das ohne alles zu zerschneiden? Würde darunter auch gerne dämmen.
Ja, aber der reiss oft ein ;-)

Aussenherum ist eine Gummischnur eingedrückt, reiss auch gerne beim rausholen ab. Dann muss man nur noch die Spannstreben rausziehen und der Himmel ist raus. Werde heute abend mal Fotos einstellen, habe das ganze gerade hintermir...

JT

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Schalldämmung Fahrerhaus

#7 Beitrag von redtanker » 2007-10-08 6:48:23

Hallo
Ich habe die Dachverkleidung nun doch in einem Stück ausbauen können. (U förmig gerollt )
Die Verblechung des Daches liegt nur lose auf dem Vierkantrohrrahmen auf und konnte hierdurch wunderbar scheppern.
Ich habe deshalb Blech und Rohrrahmen erst einmal miteinander
verklebt.Damit ist schon mal das scheppern weg.
Eine erste Probefahrt ergab dass,der Lärmpegel sich drastisch
verringert hat .
Als nächste Massnahme habe ich Dämmplatten in das "Stahlfachwerk"
geklebt und gleich eine Verkabelung für Lautsprecher und Innenbeleuchtung eingebaut .
Ich hoffe das ich den Dachhimmel wieder rein bekomme und der
niedrige Lärmpegel bleibt .
Sollte der Dachhimmel (Hartfaser mit Resopalbeschichtung)
die Lärmdämmung negativ beeinflussen ,lass ich mir was anderes
einfallen.
H Kennzeichen hin oder her,mein Hörvermögen ist mir wichtiger.
Werde euch weiter informieren.

gruss redtanker

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tauchteddy
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Re: Schalldämmung Fahrerhaus

#8 Beitrag von tauchteddy » 2007-10-09 0:08:14

redtanker hat geschrieben: H Kennzeichen hin oder her,mein Hörvermögen ist mir wichtiger.
Das kann man nicht oft genug sagen. In zehn Tagen werden wohl meine Hörgeräte fertig sein. Im Magirus mache ich sie aber aus ...
Zuckerbrot ist aus.

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felix
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#9 Beitrag von felix » 2007-10-09 10:27:38

Hallo,

die Harte Resopalschicht ist zwar super zu reinigen, akustisch jedoch ein "Spiegel" bzw. "Oberlicht".

Generell gilt: Je Rauher die Oberfläche, desto besser interferiert der Lärm und desto weniger wird reflektiert oder abgestrahlt. Teppich ist schon mal verdammt "rau". "Eierpappenschaumstoff" wirkt bei tiefen Frequenzen besser, aber gegen tiefe Frequenzen sind unsere Ohren ziemlich immun. (Ansonsten wäre der Schalldruck meiner Bassdrum tödlich) Die Eierpappen sind daher eher etwas für den Motorraum, damit Bleche keine tiefen Frequenzen aufnehmen, und sie in unangenehmes Scheppern verwandeln.


Das ist etwas Komplizierter, hole ich also weiter aus:

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Schall: Körperschall und Luftschall.

Körperschall sind Vibrationen z.B. in einem Blech die an die Umgebung abgegeben werden. Bekämpfen tut man sie
- Durch Dämmatten ("Dachpappe") auf dem Blech selbst.
- Durch Aussteifung bei tiefen Frequenzen.
- Durch eine Rauhe Oberfläche (Teppich, Schaumstoff), damit der Körperschall nur schlecht an die Luft im Führerhaus abgegeben werden kann.

Luftschall sind Druckwellen in der Luft. Sie werden vom Körperschall des Motors/Getriebes erzeugt, oder sind direkte Gasschwingungen, wie sie aus dem Auspuff, Reifenprofil oder dem Luftfilter kommen. Dieser Luftschall kann Bleche in Schwingung versetzen, also dort Körperschall erzeugen der auf der Anderen Seite wieder in Luftschall umgesetzt wird. Z.B. der Motor Rappelt, erzeugt Luftschall, dieser Scheppert auf die Spritzwand und erzeugt dort wieder Luftschall, der im Führerhaus die Ohren erreicht.
Luftschall wird vor allem an glatten, harten Flächen reflektiert. Allein diese Reflexionen können einen gewaltigen Schallpegel erzeugen, z.B. kann man durch eine Röhre über viele Meter hinweg verständlich sprechen, oder der Pastor in einer akustisch gut gebauten Kirche kann ohne zu schreien 1000sende von Zuhörern erreichen, wofür man bei einem Open-Air-Konzert einige kW PA-Anlage bräuchte. Bei der Dachverkleidung muss man in erster Linie Schallreflexionen bekämpfen. Wie bekämpft man Luftschall:
- Alle offenen Vebindungen/Durchbrüche zu "Lauten" Regionen abdichten. Laute Regionen sind der Motorraum und die Straße unter dem FZ. Auch wenn die Löcher vergleichsweise klein sind, unser Gehör reagiert logaritmisch, schon ein Loch von wenigen mm ist durchaus störend. Dafür Material mit hoher Dämpfung verwenden, wie z.B. Gummi. Je schwerer und flexibeler, desto besser. 1mm Gummi dämpfen besser, als 1mm Blech. Auch Bürsten sind schalldämmend.
- Keine glatten, harten Oberflächen. Das ist leicht gesagt, im Führerhaus sind überall Fenster, diese spiegeln den Schall so super, dass bei PKW normalerweise die Mitteltonlautsprecher auf die Frontscheibe gerichtet sind, um virtuell einen größeren Abstand zum Lautsprecher zu erzeugen. Da man an den Fenstern wenig ausrichten kann, muss man sich alle anderen Oberflächen zu Herzen nehmen. Ganz besonders schlimm sind nämlich gegenüberliegende harte Oberflächen, hier wird der Schall mehrfach reflektiert und verstärkt. Schon Kunstleder ist indiskutabel: zu glatt und zu hart. Lackierte Holzflächen sehen toll aus, sind aber Akustisch ein 6db Verstärker.
Ich habe als Kompromiss Kunststoffplatten (2mm PVC) mit stabilem Möbelstoff beklebt. So lassen sich die flauschigen Innenverkleidungen mit Dampfstrahler/Hochdruckreiniger bearbeiten. Auch wenn dunkle, stark gemusterte Oberflächen vom Design her fragwürdig sind, so sehen die dreckig (Und dreckig werden sie schon) immer noch besser aus, als versiffte ungemusterte helle. Für die Decke habe ich z.Z. einfach Teppichstücke mit Acryl unter das Dache geklebt und den eh verbogenen Himmel in den Müll geworfen. Irgenwann finde ich mal Zeit, das schön zu machen.
Auf dem Boden liegen zusätzlich lose herausnehmbare Fußmatten und Teppichstücke.
Auch die Ausrichtung der Oberflächen spielt eine Rolle: Ein Blechamaturenbrett spiegelt einem den Schall direkt ins Gesicht. Stark geneigte Windschutzscheiben/Seitenfenster spiegeln in modernen PKW den meißten Lärm am Fahrer vorbei.

Schaut euch mal die Oberflächen in modernen OberklassePKW an, das ist Akustikbau der Spitzenklasse.

Ach ja: Schall da bekämpfen, wo er entsteht. Einfach mal lauschen, dann wird man merken, dass flauschiege Oberfläche im Fußraum mehr Sinn ergeben, als unter der Decke. Aber drecktechnisch dort leider viel problematischer sind.

Im meinem LKW kann man auch bei 90 problemlos Hanytelefonieren. (Als das noch erlaubt war... :) )

Wer es noch leiser Haben möchte, und schon alle Oberflächen flauschig hat und alle Löcher abgedichtet, kann als nächstes beginnen, Bleche zum Lärm hin zu dämmen: durch schwere, weiche Matten aus Gummi (teuer) oder Bitumen (billig). Derer wären in erster Linie Motorhaube, Spritzwand und Bodenblech der Kabine.

Die letzte Ausbaustufe ist es die Oberflächen dieser Bleche zu erhöhen, indem man sie z.B. mit "Eierkartonschaumstoff" befalstert. Das senkt die Schallaufnahme in den Blechen und vor allem die Schallreflexion an den entsprechenden Blechen und damit den Luftschall im Motorbereich. (Davon haben dann auch Leute außerhalb des LKWs was) Der Lärm unterm Auto wird nämlich massive zwischen Fahrbahn und Bodenblech hin- und hergeworfen und verstärkt sich so.

Es gibt noch die "dreckige" Methode, Schallreflexionen unterm Auto zu dämpfen: Bleche, die keine weitere Funktion haben und an denen Schall reflektiert werden kann einfach abschrauben. Die Kotflügel am 170er zu entfernen und so freien Blick auf den Auspuffkrümmer zu gestatten. Das macht das Auto draußen um 10db lauter und innen um 5db leiser (Wenn man die Fenster zu hat). Schall, der in die Landschaft gepustet wird, stört im Auto niemanden mehr. Schlecht ist es nur, wenn er z.B. an Leitplanken zum Fahrer zurückgeworfen wird.

Zu guter Letzt lässt sich auch vom Motor erzeugter Luftschall dämmen. Auspuff spielt kaum eine Rolle, solange er dicht ist, die Öffnung ist weit hinten, das trifft nur andere. Im Motorraum ist jedoch die Luftansaugung eine der Lautesten Sachen. Hierfür gibt es durchaus Ansaugschalldämpfer, wie sie von Deutz bei hochgelegter Luftansaugung nah zum Fahrer durchaus serienmäßig verbaut wurden.

MlG,
Felix
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rocknroll
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#10 Beitrag von rocknroll » 2007-10-09 11:40:28

felix hat geschrieben:Hallo,

................................................................................ "Eierpappenschaumstoff" wirkt bei tiefen Frequenzen besser, aber gegen tiefe Frequenzen sind unsere Ohren ziemlich immun. (Ansonsten wäre der Schalldruck meiner Bassdrum tödlich) Die Eierpappen sind daher eher etwas für den Motorraum, damit Bleche keine tiefen Frequenzen aufnehmen, und sie in unangenehmes Scheppern verwandeln.

........................................
MlG,
Felix
@ Felix net böse sein, aber das könnt ich so net stehen lassen, oder hast du das anderst gemeint?

Eierpappenschaumstoff bringt mal ganz krass gesagt, (fast)gar nix.
Der müßte ne gewisse Höhe haben, (wir sprechen hier von 20cm und mehr) und der muß so fest sein das wenn du da an die spitzen rankommst sie fast schon abbrechen.
Beschreibung:Dieser Schaumschtoff dieser Schalldemmspitzen kann man ganz gut mit dem Messer schneiden, da sehr fest.
Weicher Schaumstoff in Eierkartong-Optikt den man so in Baumärkten kaufen kann bringt nix.( oder zumindest fast nix)
Die nehmen auch keine tiefen Frequenzen auf noch isolieren diese dagegen. Das ist ein "Wir hatten in meiner Jugend in unserem Proberaum der Metallband auch Eierkartoons" trugschluss.
Die Spitzen nehmen nur hohe Töne auf, wärend die Platten tiefe Töne aufnehmen und alles was unter Tiefton ist (auch gerne mal als Vibration wahrgenommen) wird nur durch Stoppen der Vibration verhindert.( Hat Felix schon gesagt)
Eierschaum aus dem Baumarkt wirkt daher nicht im Deutzmotorraum, für alle Töne, bis auf den quitschenden Keilriemen, und das auch nur so wehnig das man es gleich lassen könnte.
Der Hauptlärm bei unseren Autos kommt halt einfach durch die Vibration vom Motor die wiederum auf die Hütte übertragen wird und natürlich vom Motor selbst.
Aber hatten wir das Thema nicht schon mal???

Sonst hat der Felix ausnahmlos recht!

Hab selber den Test gemacht im W50. Da war der Eierschaum auch in Tunnel verbaut. Hab das rausgeschmissen und 12mm Gummimatte draufgeklebt.
Ergebnis mit nem DB SPL messer nachgemessen
bei 1500u(min
Mit Eierschaum zu nix = 0db unterschied
von nix zu Gummiematte fast -6db Unterschied zu gunsten der Gummimatten
Eine weiterer Ausbau der Gummiematten und Löcher dichtmachen hätte warscheinlich am Ende des Ausbaus 12db Lärmeinspahrung gebracht.


gruß Rock
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#11 Beitrag von felix » 2007-10-09 13:14:43

Hallo rock,

um Missverständnisse auszuräumen: Ich meine mit "Eierkartonschaumstoff" wellenförmig gemusterten Akustikschaumstoff. Eierkartons haben natürlich keine nennenswert höhere Dämpfung, als glatte Pappe mit der selben Oberfläche.

du hast recht, ich hätte da noch weitere 200 Zeilen zu schreiben können. Pyramidenförmige Interferenzdämpfer spiegeln Schallwellen so gegeneinander, dass diese sich gegenseitig vollständig aufheben. Dafür muss das Dämmaterial fest und so glatt sein, dass es interferierende Spektren möglichst vollständig reflektiert und ganz hochfrequente Anteile, die von den Spitzen der Pyramiden nicht mehr erfasst werden im Material selbst interferieren.

Das funktioniert aber nur mit sehr hohen Pyramiden und bei punktförmiger Ausrichtung der Pyramiden auf die Schallquelle. Verwendet wird es in akustischen Messräumen, bei der jede Reflexion von den Wänden das Messergebniss verfälschen würde und zudem eine starke Dämpfung in tiefen Frequenzen notwendig ist.

In der Studiotechnik ist es schon nur noch bedingt einsatzfähig, weil die punktförmige Schallquelle oft nicht gegeben ist (Schlagzeug, Chor) und man riesige, unbezahlbare Räme bräuche um wieder "Punktförmigkeit" hinzubekommen. Zudem funktioniert es nur an einem bestimmten Ort, will der Sänger sich etwas bewegen, wird es schon wieder schwierig.

Diese Interfrerenzdämpfer haben für Fahrzeuge keinen belang, man benötigt dafür Tonnenweise teures Material, riesige Räume und definierte Orte und Größen von Schallquellen. Dafür ist die Mögliche Dämpfung gigantisch.


Es ist aber trotzdem so, dass eine eine grobe Struktur eines feinen Materials eine besser Dämpfung bei tiefen Frequenzen erzeugt. Wie stark und in welchem Frequenzband hängt vom Material und der Ausrichtung ab.


Aber wie oben schon geschrieben: Ich sehe keine Notwendigkeit Tiefe Frequenzen beim Luftschall im Innenraum zu dämpfen. (Ein wenige Bass beim Motor ist ja auch schön zu höhren) Außerdem wäre mir der Akustikschaumstoff im Innenraum zu empfindlich, dicker Stoff oder Teppich sind da robuster.

Das Infraschall den Gleichgewichtssinn irritiert, so laut sind selbst Lokmotiven nicht. (Ne Bassdrum mit einer masiven PA dahinter bekommt das aber schon hin, wie ich mal erschreckend feststellen musste. Wenn der Schlagzeuger beim Konzert taumelnd vom Hocker kippt, muss das nicht immer damit zusammenhängen, dass dieser zu betrunken ist... :) )


Interessanter ist so ein Schaumstoff im Motorraum oder nach Außen unterm Bodenblech. Weil Blech kann aus tiefen Tönen unangenehme hohe "scheppern". Und an den Orten sieht man es auch nicht, wenn der Schaumstoff Macken bekommt.

MlG,
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#12 Beitrag von rocknroll » 2007-10-09 22:10:45

Hab mir schon halb gedacht, das du da schon in Gedanken weitergedacht hast.:D

Wie siehts du eigentlich die Lärmentwicklung von Kotflügeln/Radläufen durch die Räder?
Nach meiner Erfahrung am W50 ist das sehr viel bei lauten/grobstolligen Rädern.
Ist das beim 170D12 z.b zu vernachlässigen?(Vergleich Hauber-Fontlenker)
gruß Rock

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#13 Beitrag von felix » 2007-10-09 23:01:04

Hallo,

die MIL Decken in vernünftigem Zustand mit ordentlich Luftdruck sind irgendwie nicht Lauter, als das Getriebe und fallen nur ausgekuppelt aus. Daher habe ich mich damit noch nicht groß befasst.

Die 170er Frontlenkerkabine ist auch schon von Haus aus nach Unten ganz gut enddröhnt.

MlG,
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Schalldämmung Fahrerhaus

#14 Beitrag von redtanker » 2007-10-14 16:01:55

Hallo
Ich habe meinen Dachhimmel wieder drin.
Das ging zu dritt eigentlich besser als befürchtet und alle alten Bohrlöcher haben nach einigen hin und her auch wieder gepasst.

Vor dem Einbau hatte ich die Dachflächen mit Trocelin isoliert ,die Dach
bleche mit den Vierkantrohren verklebt, sowie Lautsprecherkabel neu
eingebaut.
Bevor ich den Himmel aus Resopal beschichteter Hartfaserplatte
wieder montiert habe, kam noch eine Radiohalterung mit Kabeldurchführungen an die Decke .
Für die Lautsprecher habe ich in den vier Ecken des Dachhimmels
runde Aussprarungen ausgesägt.
Passt alles schön zusammen ,fällt auch kaum auf (H Kennzeichen)
und hat einen guten Klang.
Das ursprüngliche dröhnen der Kabine ist ziemlich weg ,Radio hören bei 90 kein Problem .
Man hört jetzt den Motor iund nicht mehr das scheppern der Kabinenverkleidung.
Die Geräuschkulisse hat sich subjektiv halbiert.

Vor dieser Aktion hatte ich schon die Bodenflächen mit dicken
Gummimatten ausgelegt und die Schalthebel" entrasselt".

Als nächste Lärmdämmmassnahme will ich Freilaufnarben
einbauen ,um den Antriebsstrang leiser zu bekommen.

Da der Auspuff nur lose zwischen Topf und Rohr gesteckt ist,überlege ich anstelle der Steckverbindung ein Flexrohr einzubauen.
Hat da jemand Erfahrung ob diese Entkoppelung was bringt,
oder kann ich mir Geld und Arbeit sparen ?

Gruss redtanker

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#15 Beitrag von Mathias » 2007-10-14 16:36:56

moin moin!
bei feuerwehr dokas 1113 (speziell ziegler) wird der hart-papp-dachimmel von hinten eingeschoben, bevor die doka-rückwand angeschweisst wird :wack:
eine zerstöhrungsfreie demontage ist unmöglich, ausser man flext die rückwand raus...
eventuell könnte es gehen, wenn man die windschutzscheibe ausbaut... allerdings ist die platte hinten breiter als vorne...also vorsicht!
ich hab den sperrmüll rausgerissen und entsorgt.... :dry:
mfg: mathias :D
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Schalldämmung Fahrerhaus

#16 Beitrag von redtanker » 2007-10-14 17:25:03

Hallo Mathias

Ich habe eine Ziegler Doka und den Himmel aus Hartfaser/Resopal
heil aus und wieder eingebaut.
Das ging bei mir besser als erwartet.
Man muss den Himmel losschrauben und wie ein ei zusammenbiegen,
ging dann aus der hinteren Kabinentür heraus bzw wieder hinein.
Der Himmel hat eine Grösse von ca 195x210cm.

Was hast du als Ersatz eingebaut?

gruss redtanker

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#17 Beitrag von Mathias » 2007-10-14 17:47:44

moin moin!
ok...glück gehabt...bei mir ist sie dabei mehrfach gebrochen... :wack:
ich hab jetzt teppich an der decke... zwar nicht so autentisch...aber lärmdämmend...
mfg: mathias :D
ps: ich hab noch diversen feuerwehrschrott für dich ... A-sammelstück und saugschutzkorb...
Zuletzt geändert von Mathias am 2007-10-14 17:48:38, insgesamt 1-mal geändert.
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#18 Beitrag von Krusty » 2007-10-14 20:09:21

@Redtanker

Auspuff kannste dir sparen. Habe meine 1113 mal ohne laufen lassen. Lautstärke ist die gleiche, nur der Turbo kommt durch den Auspuff mehr zur geltung.

habe mir einen riesigen Dämpfer eingebaut, da der alte nen Riss hatte - Ergebnis kein bisschen leiser

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Schalldämmung Fahrerhaus

#19 Beitrag von redtanker » 2007-10-21 9:46:40

Hallo
Ich habe gestern meinen Dachhimmel und die Rückwandverkleidung
mit einem dünnen Filzbodenbelag beklebt.
Habe mir lange überlegt ob ich es machen soll oder nicht,H Kennzeichen etc.
Mit dem Ergebnis bin ich vollauf zufrieden,prima Optik und noch etwas
leiser.Da Filz ein uralter Werkstoff ist, habe ich auch kein Problem
mit meinen" historischen Gewissen ".
Da Filz Feuchtigkeit langsam aufnehmen und dann wieder abgeben
kann, dürfte das Beschlagen der Hartfaserplatten der Innenverkleidung nun ein Ende haben.
Filz lässt sich im übrigen prima verarbeiten da man die einfach mit einem scharfen Cuttermesser schneiden kann, ohne das was ausfranst.
Als Kleber habe ich einen Kontaktkleber mit niedrigem Lösemittelanteil
genommen.Bei Pattex in der Kabine hätte man wahrscheinlich tagelang einen Kater gehabt.

Hallo Mathias mail mir bitte deine Handynummer

Gruss redtanker

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#20 Beitrag von Ulf H » 2007-10-21 15:03:07

Vorsicht mit saugenden Materialien direkt auf Blech !! diese speichern gerne Feuchtigkeit und dann gammelts dahinter wunderbar !!!

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Schalldämmung Fahrerhaus und Spritzwand

#21 Beitrag von redtanker » 2007-10-24 20:33:55

Hallo
Nachdem ich meinen Fahrerhaushimmel und die Rückwand gedämmt
und entdröhnt habe, will ich den Boden und die Spritzwand dämmen.
Felix hat da schon eine ganze Menge geschrieben.Die Frage ist nur
wie setzt man das in der Praxis um ?
Auf dem Boden habe ich bereits ca 15mm starke Gummigranulat Matten, mehr geht da nicht .
Die Dieseltanks sind unter den Sitzen (Feuerwehr)auch die habe
ich mit den Matten abgedeckt.
Schwachpunkte sind die Schalthebel- und Pedaldurchführungen
und die Lüftungskanäle.
Die Spritzwand und die Motorabdeckung sind werkseitig doppelwandig und gedämmt.
Was kann ich sinnvollerweise noch machen ?
1. Lüftungskanäle dämmen ,aber wie ?
2. Hebel und Pedaldurchführungen , aber wie ?
3. Kabinenboden und Spritzwand , Boden von unten mit Bitumenplatten und Unterbodenschutz ?
Spritzwand ist Motorseitig ziemlich zugebaut und von innen
durch Armaturenbrett Wischergestänge etc nur in kleinen Bereichen zugänglich.
Wer von euch hat da schon was gemacht ?

gruss redtanker

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#22 Beitrag von Frosch » 2007-10-25 6:17:26

Hallo
Es gab doch damals bei den Autobussen so dicke Ledermanschetten die um den Schalthebel gemacht wurden. Ob es so etwas noch gibt?Ich könnte mir vorstellen, wenn man die zusätzlich bei enseren Wagen anbringt, könnte das was bringen. Zum Schallwellen brechen und reflextieren reichen die allemal. Was meint ihr?
Frosch

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#23 Beitrag von Krusty » 2007-10-25 6:31:25

Habe den Boden unter den alten Tanks und Sitzen mit 3cm isoliert. Doka hinten 18mm Verbundplatte,3cm Isolierung,Holzboden,Teppich.Das Blech bei den Schalthebeln habe ich von unten mit 3cm x-trem verklebt.(dicken Kunststoff mit 2 Schrauben+Muttern durchs Blech als verlustsicherung).Wo der Schalthebel ist ca. 4cm grosses Loch, beim Allradhebelsche 1cm breiter schlitz. Der Isolator lässt sich ja locker drücken. Oben Selbstklebende Bitumenmatten, diese auch in den Türen-bringt auch einiges, merkt mann schon beim zuhauhen der Türen, klingt wie ne S-Klasse :lol

Seitdem die Motorabdeckung und Spritzwand auch isoliert ist, isch Ruhe. Allerdings sind die Reifen jetzt lauter ;) . Unterhalten,Radio,TV etc. unterm fahren einwandfrei. Auf dem Boden schlafen ist auch schön warm :)

grüsse

markus
Zuletzt geändert von Krusty am 2007-10-25 6:33:20, insgesamt 1-mal geändert.
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rocknroll
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#24 Beitrag von rocknroll » 2007-10-25 17:11:37

Hebel und Pedaldurchführung ist sehr schweer zu dämmen.
Meine eigene Idee ist es eine Gummiematte so längs aufschnieden und dann drauf zu lagen . so kann der Hebel locker nach vorn und hinten rutschen. Bleibt aber immernoch das Probelm das dann da ein sChlitz ist der Lärm und Kälte durch lässt.
Lösung: eine kleine längliche Scheibe machen mit nur nem loch für den Hebel. Die Scheibe muß so groß sein das sie wenn der Hebel ganz nach vorn geschoben ist den Spalt nach hinten noch abdekt und wenn der hebel nach hinten geschoben ist halt das Gleiche nach vorn. Somit bewegst du diese Scheibe immer über dem Loch und es ist Ruh im Schacht.

Gruß Rock

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redtanker
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Schalldämmung Fahrehaus

#25 Beitrag von redtanker » 2007-11-01 14:56:18

Hallo
Ich habe am letzten Wochenende an meiner Doka weitergebastelt.
Im hinterem Bereich habe ich auf die Originalbodenplatte ( 12mm Sperrholz) eine 15mm Multiplexplatte aufgeklebt und zusätzlich mit
den Bodenträgern vernietet.Damit ist das scheppern der Bodenplatte
ziemlich weg.
Auf die Multiplexplatte kann eine 12 mm Gummischrotmatte und
darauf als Bodenbelag eine dünne Gummimatte.
Die Blechverkleidung der Kraftstofftanks habe ich mit Filzboden beklebt .
Macht die ganze Sache optisch schöner und entdröhnt die Bleche
ein wenig.
Als nächste Baustelle nehme ich mir die Türen vor.
Ich werde die Innenverkleidung aus Alublech und Holzplatte
durch eine einteilige MDF Platte 12 mm ersetzen.
Die Aussenbleche werden zusätzlich mit Bitumenplatten entdröhnt.
Die MDF Platten werde ich ebenfalls mit Filz beziehen.

Für die Spritzwand und die Schalthebeldurchführung habe ich noch keine Idee was ich dort machen könnte . Der Hauptlärm kommt
noch aus diesem Bereich und den Pedaldurchführungen.

Wer hatt in diesen Bereichen schon was brauchbares gemacht?

Gruss redtanker

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