(Für) was ist das? Stoßdämpfer? (Bild)

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(Für) was ist das? Stoßdämpfer? (Bild)

#1 Beitrag von cookie » 2007-09-24 15:27:53

Hallo Leute,

was ist das hier eigentlich für ein Stoßdämpfer(?).
(Zu finden am 170er an der VA)

Irgendwie erschließt sich mir anhande der Befestigung und Postition keine schlüssige Funktion dieses Dämpfers(?).

Bild

Grüße,
Jan
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reo-fahrer
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#2 Beitrag von reo-fahrer » 2007-09-24 15:50:30

ungewohnte Perspektive :eek:
Aber imho sollte das der ganz normale Vorderachs-Dämpfer eines 170ers sein. Oben am Rahmen befestigt, unten an der Achse. Oder sehe ich da grade was vollkommen falsch?

MfG
Stefan
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Ulf H
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#3 Beitrag von Ulf H » 2007-09-24 15:52:28

WO ??? sollte ein Stoßdämpfer (besser ja als Schwingungsdämpfer bezeichnet) denn sonst sein ???

Feder drumherumwickeln wie beim PKW üblich, haut mit der Blattfeder immer so schlecht hin !!

Gruß Ulf
Zuletzt geändert von Ulf H am 2007-09-24 15:53:19, insgesamt 1-mal geändert.
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#4 Beitrag von cookie » 2007-09-24 16:16:22

Wo? Naja, irgendwie macht es für mich keinen Sinn, dass der Dämpfer unter der Blattfeder ist.
Wenn ich mit dem linken Rad auf ein Stein/Huppel fahre, dann baumelt der Dämpfer ja quasi frei unter der Feder. Da Dämpft nix. Davon abgesehen macht mir die Konstruktion keinen statisch stabilen Eindruck. Der untere Winkel kann IMO keine große Kraft vertragen, ohne nachfach nach unten wegzudrehen.
Das ganze macht mir nur Sinn, wenn mit der linken Feder das Rechte Rad gedämpft wird. Also über den Drehpunkt der Achse. - Scheint mir aber ziemlich seltsam. Dann doch lieber der Dämpfer genau über die Mitte der Blattfeldern... sehr komisch.

Grüße,
Jan
Zuletzt geändert von cookie am 2007-09-24 16:18:26, insgesamt 1-mal geändert.
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#5 Beitrag von Ulf H » 2007-09-24 16:26:45

Vor kurzem hatte crutchy the clown einen Thread angefangen wegen Stoßdämpfern an seinem Deutz. Da ist genauso ein unteres Federblatt mit Auge für die Dämpferbefestigung abgebildet. Das paßt schon so !!!

@cookie, ich seh schon, da wird mal ein Treffen mit gegenseitiger Belehrung Mechanik vs. Elektrik fällig.

Gruß Ulf
Zuletzt geändert von Ulf H am 2007-09-24 16:28:27, insgesamt 1-mal geändert.
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#6 Beitrag von reo-fahrer » 2007-09-24 16:53:46

Ulf Helle hat geschrieben:Vor kurzem hatte crutchy the clown einen Thread angefangen wegen Stoßdämpfern an seinem Deutz. Da ist genauso ein unteres Federblatt mit Auge für die Dämpferbefestigung abgebildet. Das paßt schon so !!!
Das hatte ich jetzt einfach mal so stillschweigend unterstellt: die Hülse unter der Blattfeder, durch die die Schraube durchgeht, sollte eigentlich irgendwie zwischen Achse und Federpaket eingeklemmt sein. Dass die frei herumhängen könnte, daran hab ich nicht wirklich gedacht...

Wie Ulf schon schreibt, ergibt das durchaus Sinn ;-) ein kurzes Federblatt, ein Ende gerollt zur Befestigung des Dämpfers und das ganze dann als unterstes unter's Federpaket gesteckt.

MfG
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#7 Beitrag von reo-fahrer » 2007-09-24 16:56:58

cookie hat geschrieben:Der untere Winkel kann IMO keine große Kraft vertragen, ohne nachfach nach unten wegzudrehen.
In der Druckstufe haben die Dämpfer standardmäßig fast keine Wirkung. D.h. beim Einfedern ist fast keine Belastung auf der Federblatt. Beim Ausfedern aber (da wo der Dämpfer wirklich wirkt) stützt sich das Auge ja am Federpaket ab, d.h. da muß die Halterung im wesentlich die seitliche Führung übernehmen.

MfG
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#8 Beitrag von Ulli » 2007-09-24 16:57:08

reo-fahrer hat geschrieben:Dass die frei herumhängen könnte, daran hab ich nicht wirklich gedacht...
Wenn die wirklich frei herunterhängt, ist sie abgebrochen!

Gruß Ulli

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#9 Beitrag von cookie » 2007-09-24 16:57:54

Ja, dann macht es wirklich Sinn. :) Hab die Zeichnung im anderen Thread gesehen.
Vielleicht sollte ich einfach mal von der Seite schauen... :ninja:
Aber wie man auf dem Bild schon sieht, sieht es so recht komisch aus - als ob die Rolle einfach unter der Feder sitzt.
*peinlich* :angel:
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#10 Beitrag von Kami » 2007-09-24 17:02:23

der stossdämpfer sieht aber (abgewischter schmutz) so aus als ob er noch was tut - in welcher physischer Verfassung er ist kann man von aussen sowieso nicht sehen...



Ich glaub da gibt es zur Zeit kein Problem - also vergiss dieses und ...

Gruss

Kami
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#11 Beitrag von felix » 2007-09-24 17:54:43

Hallo,

das, was man hier sieht ist eine absolut klassische Schwingungsdämpferaufhängung. Das ist richtig so und funktioniert uneingeschränkt.

Wie der unter Winkel "Wegknicken" soll, muss man mir noch mal erklären. Da sitzt ne M16 8.8er Schraube drin, da knickt nix!


Das Gerollte Federblatt ist kein "Bug" sondern ein "Feature"! Es schützt nämlich zusätzlich den Dämpfer und vermindert Vibrationen. Man merkt wieder, wie der falsche, aber gängige Begriff "Stoßdämpfer" Schaden anrichtet...

Druckstufe bei einem Schwingungsdämpfer ist ein Übel, was man versucht so weit wie möglich zu umgehen. Der perfekte Dämpfer lässt sich völlig kraftlos zusammenschieben und mit hohem Widerstand wieder auseinander ziehen.

Die Zugstufe dämpft die Feder beim Ausfedern und baut dabei Energie ab. So folgt die Achse über möglichst widerstandsfreies Einfedern Bodenunebenheiten und dämpft Stöße ab. Durch Dämpfung beim Ausfedern wird Energie abgebaut, was ein Nachschwingen verhindert. Ideal ist die Dämpfung im "Asymptotischen Grenzfall", wo eine 2. Schwingung grade nicht mehr auftritt. Alles mehr an Dämpfung verschlechtert in erster Linie die Federung. Viel Spaß beim Rechnen...

Hohe Geschwindigkeiten und überlastende Vibrationen treten beim Ausfedern nicht auf, da hier die Bewegung nicht von der unvorhersehbaren Fahrbahn erzeugt wird, sondern von der Federkraft, welche zusammen mit der Masse der Achse wohl definiert und handhabbar ist.


Dämpfung bei Druckstufe legt mehr oder weniger einfach nur die Federung still. Gerade bei Schwingungen mit hoher Geschwindigkeit (Vibrationen) werde die Kräfte dann in erster Linie starr über den Dämpfer übertragen, was Material und Wirbelsäule schadet und zu dem das Fahrzug unruhiger und mit weniger Bodenkontakt Fahren lässt.

Hier kommt nun das gerollte Federblatt ins Spiel: Druckstufe ist technisch nicht ganz aus dem Dämpfer weg zu bekommen. Die bösen, schnellen Vibrationen, bei denen der Dämpfer auch bei schwacher Druckstufe bretthart ist haben aber eine geringe Amplitude. Daher verschwinden sie zu einem Großteil in den Gummis im Dämpferauge. Sollte eine Schnelle Bewegung eine höhere Amplitude haben, als die Gummis das schlucken können, kann zusätzlich das Gerollte Federblatt etwas nachgeben, sodass hier eine zusätzliche Minderung der Druckstufe im Notfall stattfindet.

Die Jungs haben sich schon etwas dabei gedacht, als sie die Autos so gebaut haben.

MlG,
Felix

P.S: Zur weiteren Minderung der Druckstufe wird übrigens ne Menge Aufhebens getrieben: Blattfedern haben ja eine recht starke Eigendämpfung über Reibung zwischen den Blättern. Diese Dämpfung ist jedoch nicht auf Druckstufe weicher, sondern sogar härter. Unter anderem um eine möglichst weiche Druckstufe hinzubekommen hat man Eigendämpfungsfreie Federn entwickelt: Spiral, WSP und bedingt Luftfedern...

P.P.S: Ein Fehler steckt jedoch wirklich in der Konstruktion: Falsche Dämpfer. Die originalen Dämpfer sind sowohl zu schwach, als auch zu kurz. Dadurch schaukelt sich die VA bei harter Fahrt auf und die Dämpfer schlagen an ihrem Ende an, wobei sie kaputt gehen (Im Zweifelsfalle komplett abreißen). Danach ist die VA völlig außer Rand und Band, bis dass sie einem die Ölwanne durchschlägt. Stichwort: "Resonanzkatastrophe".

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