Rahmen fängt massiv an zu rosten - Wie sanieren?

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SteigerMan
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Rahmen fängt massiv an zu rosten - Wie sanieren?

#1 Beitrag von SteigerMan » 2007-09-22 9:29:09

Mein Fahrzeugrahmen fängt (wieder) massiv an zu rosten. Damals hatte ich gründlich entrostet, eine spezielle Rostschutzgrundierung für handentrostete Flächen aus der Industriebeschichtung sowie eine 2-K Farbe, mit der normalerweise Pontons gestrichen werden aufgebracht. Wie bekomme ich das in den Griff bzw. ist es schon bedenklich, da es auch im bereich der Blattfederhalterung vorkommt.
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Charlos
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#2 Beitrag von Charlos » 2007-09-22 14:40:08

Hallo SteigerMan,

dir wird nicht viel anderes übrigbleiben, als deinen Rahmen gründlich zu Entrosten. (z.B. mit einer Zopfbürste für die Flex)
Ich habe mit einem Farbengroßhändler gesprochen, der meinte es gibt Grundierungen und Farben aus dem Industriebedarf,
mit denen man Pumpen und ähnliches Zeug, das ständig im Wasser ist, lackiert. Über solche Fachleute könntest du es eventuell auch mal versuchen.
Über die Halterungen von den Blattfedern brauchst du dir meiner Meinung nach keine Sorgen zu machen. Das Material ist sehr dick und Rostet nicht so schnell durch!
Aber machen muss man(n) schon was.

Grüssle Marc
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sutter115
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#3 Beitrag von sutter115 » 2007-09-22 19:26:47

Ich würde entrosten, satt mit Ovatrol streichen gegebenenfalls nach 4 Wochen nochmal, und dann mit Brantho-Korux drüber.
mfg Manuel

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Krusty
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#4 Beitrag von Krusty » 2007-09-22 21:01:07

Zum entrosten eine Fächerscheibe nehmen und schön vorsichtig :) . Zopfbüste poliert nur die rostigen stellen. 2x Rostschutzgrund, guten Lack drauf und hält wieder 30 Jahre und du hast keine Probleme mit späteren Lackausbesserungen, etc. wegen der verträglichkeit

markus
es ruhet hier in diesem Grab, ein ganz erbärmlich feiger Staat

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commodore
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#5 Beitrag von commodore » 2007-09-22 21:26:44

Hallo zusammen,

ein Tip aus 15 Jahren Eisenbahnfahrzeugerfahrung....
Mit der Drahtbürste/ Flex wirst du nur kurzfristig Erfolg haben. Rost an dicken Blechen und Fahrzeugrahmen mit grober Narbenbildung kann man nur mit einen (Druckluft- )Nadelhammer richtig entfernen. Der entfernt eben aus den Poren den Rostpflutter.

Ich würde das damit probieren und mit der Drahtbürste im Anschluss alles oberflächlich schön sauber machen.

Grundierung drauf (z.B. Südwest Allgrund ist sehr gut) und dann in der gewünschten Farbe lacken.

--> Die teure Farbe / Grundierung ist nur so gut wie die die Rostentferung war. Sind lose Rostbestandteile in den Poren geblieben, dann geht es bald wieder los mit rosten.

Gruss Nico

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Ingenieur
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#6 Beitrag von Ingenieur » 2007-09-22 23:20:16

Hallo,

an den Fotos kann man erkennen, daß da dunkle (schwarze)
Roststellen sind. Solche Stellen zeigen Rost mit Sauerstoffarmut
an. Also eine dichte Decklackierung.

Das üppige Rostvolumen nährt den Verdacht, daß da
Salz im Spiel ist. Ich vermute Salzionen im oberflächennahen
Kristallgitter des Stahls (alter Streusalzangriff ?).
Da hilft also auch kein Bürsten oder Nadeln.
Hier muß mit Korund großzügig gestrahlt werden, um langfristigen
Erfolg zu haben.

Und noch ein Wort zum Nadeln. Ich habe vor zwei Jahren
so einen Druckluftnadler gekauft. Es läßt sich damit
Rost entfernen, der die Struktur von 'Blätterkrokant' hat.
Man kann damit gut Restrost polieren.
Für eine metallisch reine Oberfläche muß man Strahlen.

...
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#7 Beitrag von Jo » 2007-09-25 10:47:25

und ganz zum Schluss eine Hohlraum- und Unterbodenkoservierung mit Mike Sander s Korrosionsschutzfett aufbringen. Das Zeug gewinnt alle Langzeittests. Bei der Verarbeitung etwas aufwändig, aber rentiert sich m.E.. Habe vor vielen Jahren unseren Defender und letztes Jahr unseren MAN 8.136 damit gemacht und kann die Testberichte nur bestätigen.


Jo

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#8 Beitrag von felix » 2007-09-25 12:05:01

Hallo,

wenn man ein böser Mensch ist, kann man auch Leinölbleimenninge nehmen. Da kommt Sanders nicht hinterher. Ist aber nicht leicht zu bekommen. Ist auch nur lieb zu Metall, alles was lebt bringt es um...

Also unbedingt mit etwas überstreichen, was auf Leinöl hält und bei Schleifen/Arbeiten später nur mit ordentlicher Maske arbeiten und Werkstätten u.Ä. vorher warnen.

MlG,
Felix

P.S: Sorry, aber in meinen Augen sieht der Schaden schon recht übel aus. Im Steg würde ich mir nicht so große Sorgen machen, aber in den Gurten würde ich nach dem Strahlen genau die fehlende Materialstärke überprüfen. Gerade im Bereich von z.B. Federböcken ist das nicht unkritisch. Bei nennenswerter Schwächung würde ich Verstärkungswinkel an/einschweißen, wie in Aufbaurichtlinien zur Verstärkung von Rahmenbrüchen/Änderungen beschrieben. Das ist aber nix zum Selberschweißen für den Hobbybrater, dafür braucht es die richtigen Schweißscheine und Werkstoffe.

Des weiteren besteht Gefahr, dass der Rost unter den Böcken dir Schrauben/Nieten sprengt. Bei auf Unterrostung verdächtigen Teilen diese demontieren, entrosten, wieder montieren und ausreichend versiegeln. (Lack u.Ä. hat zwischen Federbock und Rahmen erstmal nix zu suchen!)

Nieten kann man meist aufbohren und durch 10.9er Schrauben ersetzen. Näheres in den Aufbaurichtlinien.

Wie Schlimm es wirklich ist, muss man am Gerät selbst untersuchen. Rost hat etwas da 7 fache Volumen, das kann auf Bildern auch schnell täuschen. Lass dich im Zweifelsfalle beraten.
Zuletzt geändert von felix am 2007-09-25 12:07:38, insgesamt 1-mal geändert.

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lura
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#9 Beitrag von lura » 2007-10-27 21:23:06

Moin,

Owatrol basiert nach meiner Nase auch auf Leinölbasis, zumindest ist welches drin.
Der rost ist schon recht massiv. Bei gründlicher vorheriger entfernung jetzt schon wieder so dicke rostplacken, das sieht wirklich nach Salz oder Schaumbildner von der feuerwehr aus. 7 mm rost ist 1 mm gesunder Stahl gewesen. Bei 8 mm Rahmenstärke ist nach 56 mm Roststärke nichts mehr da.
Das hilft wahrscheinlich nur Strahlen oder eine andere gründliche Methode der entrostung.

lura
Gruß
Bernd

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