Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

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T244
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Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#1 Beitrag von T244 » 2013-08-22 17:17:28

Moin,

ich denke gerade ein über Luftfedern nach.

Bei Blattfedern und Schraubenfedern (mit gleicher Steigung gewickelt), ist die Federrate ja im Arbeitsbereich weitestgehend konstant.

Ist das bei Luftfedern auch so ?
Was passiert bei Niveauausgleich ? Wird die Feder “vorgespannt“ und die Federrate bleibt gleich, oder verändert sich die Federrate beim Niveauausgleich ?
Kann man die Federraten an Luftfederbälgen verändern ?


Viele Grüße
Lutz

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Tharos
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Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#2 Beitrag von Tharos » 2013-08-22 19:50:03

Zu welchem Zweck soll die Luftfederung genutzt werden?
Ein Fahrzeug umrüsten ist nicht so ohne weiteres machbar da dann die gesamten Achsaufnahmen zum Rahmen hin geändert werden müssten da Luftfederbälge keinerlei Kräfte aufnehmen können. Da werden schon recht massive Zugstreben nötig um diese Kräfte aufzunehmen.
Die Niveauregulierung funktioniert einfach darüber das der Druck im Luftfederbalg durch ein am rahmen befestigtes Ventil mit gestänge zur Achse geändert wird. Zu den Federraten kann ich so aus dem Kopf gerade nichts sagen aber vielleicht weiß da jemand anders noch mehr.

Gruss
Sebastian

T244
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Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#3 Beitrag von T244 » 2013-08-23 9:07:33

Moin Sebastian,

wie schon geschrieben denke ich im Moment nur darüber nach, was es für Möglichkeiten gibt und versuche mich schlauch zu machen. Geplant ist noch nichts.

Aber bei einem LKW mit Parabelfedern bei der nur das oberste Blatt die Radführung übernimmt und das darunter liegende Blatt ohne weiteres demontiert werden kann, gibt es natürlich Möglichkeiten.

Zurück zum Thema. Wie verhält sich das bei Luftfederbälgen mit der Federrate, wenn sie mehr oder weniger aufgepumpt sind.


Viele Grüße
Lutz

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Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#4 Beitrag von gilbert » 2013-08-23 9:22:10

wie kommste auf die idee das die unteren blätter nix zu tragen haben?

wohin soll den die roll bewegung beim bremsen oder antrieb eingeleitet werden?
---> nichts ist notwendiger als das Überflüssige <---

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Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#5 Beitrag von tauchteddy » 2013-08-23 9:51:57

Da in/bei Luftfederbälgen nichts trägt außer der Luft - das bisschen Gummi kannst du wohl außer Acht lassen - kann auch die Federrate nur von der Luft und ihrem Druck abhängen.
Zuckerbrot ist aus.

clyde

Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#6 Beitrag von clyde » 2013-08-23 10:25:02

Hallo Lutz,

an meinem englischen Geländewagen habe ich die hinteren Schraubenfedern durch Luftfederbälge ersetzt und mich daher ein wenig mit dem Thema beschäftigt.
Bin zwar kein Experte auf dem Gebiet, aber folgendes ist hängen geblieben:
Stahlfedern können eine lineare oder progressive Kennlinie haben.
Bei Luftfedern ist diese Kennlinie variabel in Abhängigkeit von Bauform, Federhöhe und Luftdruck.
Da die Bauform gleich bleibt heißt das:
Eine stark aufgepumpte Luftfeder erzeugt bei beladenem Fahrzeug eine Fahrzeughöhe x mit entsprechender Kennlinie.
Eine schwach aufgepumpte Luftfeder erzeugt bei leerem Fahrzeug die gleiche Fahrzeughöhe, jedoch ist die Kennlinie, weil der Druck in der Feder sich verändert hat, auch eine andere.
Eine stark aufgepumpte Luftfeder erzeugt bei leerem Fahrzeug eine höhere Fahrzeughöhe, und hat deshalb wieder eine andere Kennlinie.
Erfolgt also durch eine Luftfeder ein Niveauausgleich durch Druckerhöhung, ändert sich auch die Kennlinie.
Daher spricht man bei Luftfedern auch nicht von einer Federrate oder Kennlinie, sondern von einem Kennfeld.
Das ist aber alles Theorie, in der Praxis habe ich davon nix gemerkt.

Gruß Oliver

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Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#7 Beitrag von ingolf » 2013-08-23 10:54:00

Hallo,
das ideale Fahrzeug zum Umbau auf Luftfedern ist ein Unimog. Seine Achsen sind bereits durch Schubkugel / Schubrohr und Panhardstab geführt und die Plätze der Schraubenfedern sind für Federbälge nutzbar.
Die Frage, warum das nicht original auch so gemacht wurde oder wird wurde nie abschließend beantwortet. Oder weiß da jemand etwas genaues / belegbares?
Mach´das doch mal einer damit ich das dann nachbauen kann :-)

Grüße, Ingolf
Flocken statt Feinstaub !

clyde

Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#8 Beitrag von clyde » 2013-08-23 11:07:47

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, daß es schwierig ist die Stoßdämpfer sauber auf eine variable Federrate abzustimmen.
Auch können die großen Federwege problematisch sein.
Alles in den Griff zu kriegen, aber wenn´s gut werden soll nicht so einfach.
Wenn ich einen Unimog hätte, würde ich´s probieren.

Gruß Oliver

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Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#9 Beitrag von T244 » 2013-08-23 14:07:58

@Gilbert, natürlich hast du recht, die zweite Feder trägt dazu bei Momente, wie das Bremsmoment aufzunehmen und nicht nur die senkrechten Belastungen. Da hatte ich die Sache doch glatt etwas zu statisch gesehen. Vielen Dank für den Hinweis.
Es bräuchte also für den Fall das ich die untere Feder abbaue eine zusätzliche Drehmomentstütze.
Gedanke: Vielleicht würde so eine Drehmomentstütze das Ansprechverhalten der vorhandenen Federn verbessern ?

@ Clyde. Oliver. Ich habe auch so einen kleinen Engländer und weiß daher, das mancher auf Luftfedern umgerüstet hat – genau daher kommt auch die Idee.
Wenn ich das richtig interpretiere, fährt dein LandRover gefühlt leer und beladen immer gleich – trotz Kennlinienfeld. Kannst du zusätzlich zum Niveauausgleich auch die “Härte“ einstellen ?
Wenn ich fragen darf, was hast du verbaut ?

clyde

Re: Ein paar Fragen zu Luftfederbälgen

#10 Beitrag von clyde » 2013-08-23 20:25:14

Hallo Lutz,

ich habe im alten Range Rover die Federbälge vom Nachfolgemodell, das es ja original mit Luftfedern gab, verbaut.
Immer gleich fahren wäre übertrieben. Aber wenn das Auto mit 300l Diesel und 100l Wasser vollgetankt wird, geht er halt hinten in die Knie. Dann pumpe ich die Federn mit dem Reifenfüllanschluss auf, bis die Fuhre wieder gerade steht.
Ich stelle also keine "Härte" ein, sondern nur die Fahrzeughöhe.
Durch den höheren Druck ändert sich theoretisch die Federrate, aber das merke ich wie gesagt nicht.
Aber die Beladung merkt man schon im Fahrverhalten.

Gruß Oliver

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