Stoßdämpferprüfung Mercedes LA 1113

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Geishardt
abgefahren
Beiträge: 1946
Registriert: 2006-10-09 23:49:16
Wohnort: Hauset

Stoßdämpferprüfung Mercedes LA 1113

#1 Beitrag von Geishardt » 2007-08-14 2:04:33

Hallo,

an meinem MB LA 1113B lassen sich die hinteren Stoßdämpfer mit -subjektiv- geringer Kraft zusammendrücken und wenn auch mit mehr Krafteinsatz - jedoch auch nicht erheblich- auseinanderziehen.

Wie kann ich, bzw wo kann ich die Stoßdämpfter prüfen lassen, ob sie voll funktionsfähig sind?

Bernd
Unsere Kopf ist rund, damit wir beim denken die Richtung wechseln können. Francis Picabia

carpe Diem

Benutzeravatar
Krusty
abgefahren
Beiträge: 2178
Registriert: 2006-10-03 10:03:16
Wohnort: Neuburg
Kontaktdaten:

#2 Beitrag von Krusty » 2007-08-14 6:32:34

Normalerweise zusammendrücken und dann sollten die Dämpfer relativ schnell wieder ausfahren :D
Ausseinanderziehen hilft nix denn für sowas ist ein Dämpfer nicht gebaut.
Bleibt das Rohr drin oder geht erst nach einigen Minuten wieder raus, brauchst neue

markus

Edit: Du brauchst immer wenig Kraft um einen Dämpfer zusammenzudrücken. Versuche mal Ruckartig reinzudrücken, da kommt erst der wiederstand, denn du willst ja nicht schwimmen
Zuletzt geändert von Krusty am 2007-08-14 6:33:50, insgesamt 1-mal geändert.
es ruhet hier in diesem Grab, ein ganz erbärmlich feiger Staat

Benutzeravatar
olaf
süchtig
Beiträge: 620
Registriert: 2006-10-04 8:14:14
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

#3 Beitrag von olaf » 2007-08-14 7:09:04

Wenn die Dämpfer, wie bei Magirus vorne üblich, an der untersten Blattfederlage befestigt sind, dann sollten sie tunlichst nicht beim Zusammendrücken dämpfen, sondern nur beim Auseinanderziehen. Sonst bricht es Dir beim ersten Schlagloch die Federlage.

Gruß

Olaf

Benutzeravatar
Ulf H
Rauchsäule des Forums
Beiträge: 24405
Registriert: 2006-10-08 13:13:50
Wohnort: Luleå, Norrbotten, Schweden

#4 Beitrag von Ulf H » 2007-08-14 9:10:58

Dämpfer haben üblicherweise sowohl bei Zug als auch bei Druck einen geschwindigkeitsabhängigen Widerstand, dieser kann jedoch auch im taufrischen Zustand sehr unterschiedlich sein. So pauschal kann man also nicht von Hand prüfen, ob Dämpfer noch gesund sind.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

Benutzeravatar
reo-fahrer
Forenteam
Beiträge: 3230
Registriert: 2006-10-01 9:03:18
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

#5 Beitrag von reo-fahrer » 2007-08-14 9:39:41

dass die Druckstufendämpfung eher gering ist, sollte normal sein: nachdem die Blattfedern selber ja schon eine gewisse Dämpfung und wenn dann der Dämpfer auch noch relativ straff ist, dann spring die Achse... :eek:

MfG
Stefan
Tankwart zum LKW-Fahrer: Du tankst Super!
LKW-Fahrer zum Tankwart: danke, ich ich mach das ja schon ne ganze Weile.

Benutzeravatar
felix
Forumsgeist
Beiträge: 5541
Registriert: 2006-10-04 15:01:55
Wohnort: Kalletal

#6 Beitrag von felix » 2007-08-14 9:58:38

Hallo,

neben Olafs berechtigten Bedenken soll ein Schwingungsdämpfer grundsätzlich in der Druckstufe so schwach wie möglich sein. Er soll ein aufschwingen der Federn verhindern, und das passiert, indem er die Feder am ausfedern hindert. Würde er auch das einfedern stoppen, setzt er die Feder außer Kraft und überträgt Schläge und Vibrationen direkt auf den Rahmen. Das will man nicht.

Es gibt auch Dämpfer, die auf Druck- udn Zugstufe gleich sind, die sind dann aber nicht für Achsaufhängungen gedacht! Also Obacht bei unbekannten Ebay-Schnäppchen!

Von alleine Bewegen tut sich am Dämper nix, da sind keine Federn drin.


Ob Dämpfer noch wirklich gut sind, lässt sich von Hand eigentlich nur feststellen, wenn man einen Nagelneuen als Referenz hat, da die aufzuwendene Kraft von der Geschwindigkeit abhängt. Ein TÜVer mit Rütelplatte und Erfahrung kann da aber ne Menge zu sagen, weißt ihn doch beim nächsten Mal darauf hin, dass ihr gerne bessere Dämpfer hättet und er solle das mal beurteilen. Zwischen nicht mehr ganz gut und nicht mehr Zulässig liegt ein gewisser Spielraum. Und wenn ihr vornherein euch bereit erklärt, die Teile auf Verdacht zu tauschen, wird sich der Graukittel sicher nicht querstellen.

Definitiv hinüber ist er jedoch, wenn er einen Leerweg hat bevor es schwer gängig wird, oft blubbert es innen dann auch. In dem Fall fehlt nämlich schon so viel Öl, dass es nicht mehr für eine volle Funktion reicht. Meist ist er dann auch schon von Außen Nass. Ausgelüllerte Gummis in den Augen sind auch ein Entsorgungsgrund, ein Tausch loht nicht.

MlG,
Felix

P.S: Neben mangelnder Bodenhaftung beim Bremsen und in Kurven sowie "Resonanzkatastrophen" im Gelände fräsen kaputte Dämpfer den besten Satz Reifen nach ein paar 1000km zum Kreissägenblatt, so können gesparte 100EUR an den Dämpfern schnell 1500EUR neue Reifen sein...

(Bei kaputten Stabilagern ist der Preisunterschied noch größer...)

P.P.S: Wenn ihr andere Dämpfer einbaut, so müssen diese immer zur Feder passen (Da sie ein Ausfedern verhindern), nicht zum FZ-Gewicht o.Ä. Bei Höherlegen auf ausreichend lange Dämpder achten, die dürfen auch im absoluten Extremfall nicht die Achse fangen, das können sie nicht. (Die Originalen vom 170er tun dass, was sie auf Anhieb tötet...) Notfalls mit Nylonseilen die Achse in der Ausfederung begrenzen.
Zuletzt geändert von felix am 2007-08-14 10:01:39, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
reo-fahrer
Forenteam
Beiträge: 3230
Registriert: 2006-10-01 9:03:18
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

#7 Beitrag von reo-fahrer » 2007-08-14 10:15:49

@Felix: Dämpfer federn eigentlich immer von alleine aus, wenn auch langsam:
Bei Öldämpfern hast du den Ausgleichsbehälter, der steht unter Druck und der schiebt den Dämpfer auseinander.
Bei Gasdruckdämpfern ist prinzipiell das selbe der Fall.

edit hat mir gerade noch einen Link verraten:
http://www.zf.com/sre/content/de/import ... la__1.html
dort gibts den " Katalog Formula-Matrix-Dämpfer" als PDF, ist recht informativ, was Grundlagen zu Dämpferkennlinien und Funktionsweise angeht.

MfG
Stefan
Zuletzt geändert von reo-fahrer am 2007-08-14 10:28:37, insgesamt 1-mal geändert.
Tankwart zum LKW-Fahrer: Du tankst Super!
LKW-Fahrer zum Tankwart: danke, ich ich mach das ja schon ne ganze Weile.

Benutzeravatar
Geishardt
abgefahren
Beiträge: 1946
Registriert: 2006-10-09 23:49:16
Wohnort: Hauset

#8 Beitrag von Geishardt » 2007-08-14 12:04:51

Hallo,

vielen Dank an Alle für die Info`s.

Konkret: MB LAF 1113 B
hinteres Federpaket vom 911 verbaut - abgelastet-
vorderes Federpakte soll vom 1113 und 911 identisch sein

Vorne 8cm höher gelegt
Hinten: Original Höhe

Die techn. Parameter von den Originaldämpfern kann ich nicht feststellen, da die Niederlassung erklärt - nicht mehr lieferbar-

Wer kennt die Stärke der Druck- und Zugstufe der Stoßdämpfer von MB 911?


Gruß
Bernd

P.S: wenn man die hinteren Stoßdämpfer zusammendrückt, bleiben sie in dieser Position.
Unsere Kopf ist rund, damit wir beim denken die Richtung wechseln können. Francis Picabia

carpe Diem

Benutzeravatar
Mathias
abgefahren
Beiträge: 2830
Registriert: 2006-10-03 10:21:28
Wohnort: Schwalbach/Taunus Hessen
Kontaktdaten:

#9 Beitrag von Mathias » 2007-08-14 12:32:12

moin moin !
das sie zusammenbleiben ist korrekt...
nur gasdruckdämpfer federn wieder aus...
zur prüfung...ist schwierig...zumindest sollten sich beide etwa gleich verhalten,es sollte auch kein öl raussuppen....
hinten sind die stossdämpfer optional,also eigentlich überflüssig...es wurden viele ohne ausgeliefert...hab sie nie vermisst...
vorne sind sie serie...
wenn das fahrverhalten mängel aufweist oder die reifen zu aswaschungen neigen,würde ich die stossdämpfer pauschal tauschen....kann was bringen,muss aber nicht...
beschaffung...zu sachs oder trost gehen ,auf die teke legen und sagen...so einen,nur nicht so kaputt... :D
mfg: mathias
ps: bei mir ist sachs um die ecke... bei ernsthaftem interesse mach ich mich schlau,und kann vermutlich auch bestellen.... :D
Nicht mehr im Forum aktiv!

crutchy the clown

#10 Beitrag von crutchy the clown » 2007-09-14 23:56:01

...auf ausreichend lange Dämpfer achten, die dürfen auch im absoluten Extremfall nicht die Achse fangen, das können sie nicht. (Die Originalen vom 170er tun dass, was sie auf Anhieb tötet...) Notfalls mit Nylonseilen die Achse in der Ausfederung begrenzen.
hmm..... - das habe ich nicht ganz verstanden, also anders gefragt:

Ausfederweg 50 mm und Einfederweg 90 mm: reicht das? (Vorderachse)

Wenn der Wagen aufgebockt wird, dürfte die Achse vermutlich an den Dämpfern hängen.

Benutzeravatar
Africalex
süchtig
Beiträge: 982
Registriert: 2006-10-03 10:03:35
Wohnort: Heinsberg
Kontaktdaten:

#11 Beitrag von Africalex » 2007-09-15 7:47:09

Moin, moin,
Wer kennt die Stärke der Druck- und Zugstufe der Stoßdämpfer von MB 911?
Würd mich auch interessieren, da ich, wie ich jetzt endlich weiss, wenn der Koffer draufkommt, 5 cm längere Stoßdämpfer brauche. (70cm)
Weil das Fahrerhaus dann etwas hoch geht, die Stoßdämpfer bei meinem dann in den roten Bereich gehen, bzw. die Federn wieder
etwas durchgebogen werden.
Vorne 8cm höher gelegt
Warum soooviel ???
Sach ma was, Bernd.

Alex
you're welcome - obroni !

Benutzeravatar
Geishardt
abgefahren
Beiträge: 1946
Registriert: 2006-10-09 23:49:16
Wohnort: Hauset

#12 Beitrag von Geishardt » 2007-09-15 10:52:28

Vorne 8cm höher gelegt
Warum soooviel ???
Sach ma was, Bernd.

Alex[/quote]

Hallo Alex,

zwischen der Vorderachse und dem unteresten Federblatt ist ein Eisenblock von 8cm Höhe. Da Orginal ein 2cm Eisenblock montiert war, habe ich das Fahrzeug :angel: um 6 cm höher gelegt.
Dies war erforderlich, um zu verhindern, dass der Reifen beim einfedern bis zum Anschlag nicht den Kotfllügel berührt.

Die Blattfeder der Hinterachse des 1113 ist in der Bauhöhe unterschiedlich zum 911. Da ich die Blattfedern von 1113 auf 911 Bauart gewechselt habe, mußte auch hier eine Anpassung vorgenommen werden.
Den Höhenunterschied zwischen dem Federblatt das am Rahmen aufgehängt ist nach unten, habe ich durch einen zusätzlichen Eisenblock ausgeglichen.
Den Höhenunterschied der "Zusatzfeder" habe ich nicht ausgeglichen und eine längeren "Leichtfederweg" von 48mm in kauf genommen. Sollte das zu einem verstärkten Aufschaukeln führen werde ich nachträglich auch diesen Unterschied ausgleichen.

In diesem Zusammenhang habe ich den hinteren oberen Stoßdämpferträger ersetzt. Die Neukonstruktion steht nicht über die Oberkante des Fahrzeugsrahmens.

Deshalb brauch ich für vorne und hinten neue Stoßdämpfer, die die neue Einbaulage kompensieren. Ich will mich in der Zug- und Druckstufe weitgehenst an den Orginalwerten, die ich leider immer noch nicht kenne, orientieren.

Gruß
Bernd
Unsere Kopf ist rund, damit wir beim denken die Richtung wechseln können. Francis Picabia

carpe Diem

Benutzeravatar
Pirx
Säule des Forums
Beiträge: 16934
Registriert: 2006-10-04 20:03:38
Wohnort: Raum Stuttgart
Kontaktdaten:

#13 Beitrag von Pirx » 2007-09-15 20:19:26

Hallo Bernd!

Ich verstehe Deinen Beitrag mal als Wink mit dem Zaunpfahl ...

Laut Tabellenbuch "MB-LKW 1971" hat der LAF 1113 B an der Hinterachse serienmäßig keine Stoßdämpfer. Als Sonderausstattung könnten aber folgende verbaut sein: A 001 326 85 00 oder A 001 326 65 00.

Technische Daten:

A 001 326 85 00 = Fichtel&Sachs
Länge Auge-Auge zusammengedrückt = 485 mm
Hub = 308 mm
Zug-Prüfwert bei 100 Hüben/min und 100 mm Hub = 780 kp
Druck-Prüfwert bei 100 Hüben/min und 100 mm Hub = 45 kp

A 001 326 65 00 = Boge
Länge Auge-Auge zusammengedrückt = 477 mm
Hub = 320 mm
Zug-Prüfwert bei 200 Hüben/min und 50 mm Hub = 780 kp
Druck-Prüfwert bei 200 Hüben/min und 50 mm Hub = 45 kp

Ich fürchte, die Prüfwerte lassen sich nur auf einem der seltenen Stoßdämpfer-Prüfstände messen. Interessant ist auf jeden Fall der deutliche Unterschied in der Zug- und Druckdämpfung.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

Benutzeravatar
Pirx
Säule des Forums
Beiträge: 16934
Registriert: 2006-10-04 20:03:38
Wohnort: Raum Stuttgart
Kontaktdaten:

#14 Beitrag von Pirx » 2007-09-15 20:24:55

Gerade lese ich in Deinem letzten Beitrag, daß es nun doch auch um die Vorderachse geht. :wack:

Na gut, hier die Werte für die VA:

A 002 323 06 00 = Fichtel&Sachs
Länge Auge-Auge zusammengedrückt = 467 mm
Hub = 313 mm
Zug-Prüfwert bei 100 Hüben/min und 100 mm Hub = 580 kp
Druck-Prüfwert bei 100 Hüben/min und 100 mm Hub = 25 kp

A 002 323 34 00 = Boge
Länge Auge-Auge zusammengedrückt = 467 mm
Hub = 315 mm
Zug-Prüfwert bei 100 Hüben/min und 100 mm Hub = 580 kp
Druck-Prüfwert bei 100 Hüben/min und 100 mm Hub = 25 kp

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

Benutzeravatar
Geishardt
abgefahren
Beiträge: 1946
Registriert: 2006-10-09 23:49:16
Wohnort: Hauset

#15 Beitrag von Geishardt » 2007-09-15 21:04:29

Danke Pirx,

jetzt kann es weitergehen.

Gruß
Bernd
Unsere Kopf ist rund, damit wir beim denken die Richtung wechseln können. Francis Picabia

carpe Diem

Antworten