Jupiter / Dopplgelenkwelle vorn abdichten.

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#31 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 21:41:46

Hallo Oli,

ich glaube nicht, daß das Axialspiel von defekten Kugellagern herrührt.
Das Rollenlager kann schon mal keine Axialkräfte aufnehmen.
Und wenn das Kugellager 1,5 mm Spiel hat, müßten eigendlich
die Kugeln herausfallen.
Ich tippe da ehr auf ein Mißgeschick beim Zusammenbauen.
(Sprengring vergessen o.ä.)

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#32 Beitrag von felix » 2007-08-06 21:53:12

Hallo Oli,

habe noch einmal mein Achsbuch studiert: Kann eigentlich kein Spiel sein! Aber: Da darf auch auf keinen Fall Spiel sein!

Den Ring mit der Lauffläche für den Simmerring wirst du ja nicht vergessen haben.

Hast du andere Lager eingebaut, welche nicht passen? Doch wohl nicht, im Zweifelsfalle stehen die Normbezeichnungen ja auf den Lagern.

Also Stimmt da was mit den Mutter nicht, mit der du die Lagerluft einstellst. Normalerweise werden die Lager an der Mutter angekloppt wie bescheuert, bis dass die Radnabe ohne Antriebswelle anfängt deutlich schwergängig zu laufen. Danach die Mutter langsam wieder lösen, die Nabe mit sanften Hammerschlägen losrütteln und das Ganze, bis dass die Lager das passende Schleppmoment haben. Danach dann das AP und die Welle montieren.

All das wird sicher nicht möglich gewesen sein, daher tippe ich darauf, das irgendwas im Gewinde für die Mutter vergriesgnaddelt ist, und die die Einstellmutter(n) für die Nabe nicht ausreichend hast anziehen können.

MlG,
Felix

Ganz eventuell war das vordere Lager (Hattest du das hintere auch los?) beim Einstellen und anschrauben verkantet und hat sich jetzt gesetzt. Da man zum "festziehen" der Lager aber derart brutale Kraft aufbringen muss, (Beim 170er mein volles Körpergewicht an 1,5m Hebel bei 1,5mm Gewindesteigung) kann das eigentlich nicht vorkommen.

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#33 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 21:57:06

@ Kami
Du hast Post

Oli

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#34 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 22:05:20

Hallo,

ich zitiere nochmal die Seite 16 aus dem FAG-Handbuch:

"Die idealen Loslager sind Zylinderrollenlager NU und N.
Bei diesen Lagern gleichen sich Längenunterschiede im Lager selbst aus.
Die Lagerringe können fest gepaßt werden."

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#35 Beitrag von Kami » 2007-08-06 22:12:43

@ing: auf welches Lager beziehst du dich mit deiner Aussage?

Gruss

Kami

PS: Hab scheinbar die gleiche Ausgabe vom FAG Schmöker wie du.. - d.h. die Ausgabe 99 oder bissel älter - die neue FAG-INA Ausgabe wiegt das doppelte, es steht aber auch nicht viel mehr drin...
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#36 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 22:16:27

Moin Jungs

Danke für Eure Beiträge. Ich denke ich werde die Nabe noch mal runternehmen und in Ruhe alles durchgucken.

- Vor der Demontage war alles Spielfrei.
- Die Nabe ist weder runtergefallen noch grob behandelt worden

Eines ist mir aufgefallen:
Zwischen den beiden großen Lagern ist eine Distanzhülse. Nach der Demontage der Radnabe lag sie locker zwischen den Lagern. ( das ist normal, eil sie sich gegn den äußeen Käfig des hinteren Lages stütz welcher auf dem Achsschenkel und nicht am Lager sitzt )
Nachdem ich die Nabe gestern Nacht zum schauen noch mal abgezogen habe, war die Hülse bombenfest.
Vielleicht ist da der Hund begraben.

@ Felix

Alles ist exakt so zusammengebaut wie es in den Explosionszeichnungen ist.

Den Gedanken mit dem vergnatzten Gewinde werd ich verfolgen und prüfen.


Jetz mach ich erst mal Pause .
Dann gehe ich die Tage noch mal bei.
Ich halt euch auf dem laufenden .


@ Uri und Kami

Bin für alle Jup Unterlagen dankbar.




Bis die Tage


Oli

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#37 Beitrag von felix » 2007-08-06 22:24:10

Ähm Jungs,

ihr seit zu schnell für mich.

- Mein zuerst gelesenes Problem ist doch die Lagerung der Radnabe, da diese Spiel hat. Die Radnabe ist mit zwei Kegelrollenlagern gelagert, ich wette da gegen alle Listen der Welt. Kegelrollenlager hat man für Radnaben schon vor der vorletzten Jahrhunderwende im Kutschbau verwendet, weil Anderes nicht gehalten hat. Die Lager sind auch auf meiner Zeichnung der Achse gut als solche zu erkennen.

Kegelrollenlager kommen immer zu zweit daher. Da kann außen kein Rillenkugellager sitzen, da kann nicht funktionieren (Na ja, vielleicht 18.000km, wenn das Rillenkugellager echt groß ist... :) )

Auch nach weiterem Rätseln über der Zeichnung: Wo soll das 6220 sitzen, ist ja ein ganz schöner Moppel, daher nicht zu übersehen.

Neben den Planeten und Achsschenkeln, gibt es dort 4 Lager:
- Gelenkwelle zum Achskörper: NU Zylinderrollenlager mit Sonderinnenring, wie immer.
- Gelenkwelle in der Radnabe: Nadellagerhülse, das ist bei den neueren Achsen im Detail besser gelöst.
- Radnabe: 2 Gegeneinander gespannte Kegelrollenlager, das hintere konstruktionsbedingt größer als das vordere. Wie immer, und wie es sich gehört.

Wo also genau soll ein 180mm Rillenkugellager sitzen? Wo überhaupt sitzen im LKW 180mm Rillenkugellager?!?


Bitte um Aufklärung, irgendetwas stimmt hier nicht.

MlG,
Felix

P.S: @Oli: Vergiss die Listen, wenn du das Teil zerlegst, und zerlegen musst du es ja eh, dann stehen auf den lagern die du ausbaust die Normbezeichnungen. Damit kann dir jeder Lagerhersteller Ersatz besorgen, welcher auch passt.

Und Kopf hoch: Schon Beavis und Butthead meinten "You need something that sucks, to get something thats cool" Wenn das so mal eben wäre, könnte das ja Jeder, leicht erungene Siege sind wertlos!

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#38 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 22:27:54

Hallo Kami,

meine Aussage bezieht sich auf die Frage von Oli.

Dann noch als Ergänzung:

Die Bremsträgerplatten sind mit Schrauben M14x50 12K und
Sicherungsblechen befestigt.
Die Sicherungsbleche gibt es nicht mehr zu kaufen.
Neu Lasern ist zu teuer.

Bitte Tensilock-Schrauben (Sperrzahn-Schrauben) verwenden.
Es gibt für Standard-Schrauben auch 2-teilige Sperrzahn-Unterlegscheiben.

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#39 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 22:32:06

Hallo Felix,

gib mal eine Fax-Nummer, dann schicke ich Dir die Seite 870
der TDV über die Vorderachse.

Die Vorderachse hat ein Rillenkugellager und ein Zylinderrollenlager.

Die HINTERACHSE hat zwei Kegelrollenlager.

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#40 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 22:34:53

Felix

Es ist vorn ein Rillenkugellager und hinten ein Tonnenlager.
Ich lad Dich gern auf ein Gulasch ein, dann kanst Du dir das selbst anschauen.

Hab mir wie Du aber auch gedacht :

Für ein 16 Tonnen Auto ist das recht mager. Aber es ist so !

Vorspanntheorie scheidet also aus ?1?

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#41 Beitrag von felix » 2007-08-06 22:36:37

Noch ein Nachtrag:

- Das Nachsetzzeichen "N" ist in aktuellen Norman nicht bekannt. Ich würde einiges drauf Wetten, das es für die Lagerluft "CN = Normal" steht. Also nach aktueller Bezeichnung 6220: Nicht abgedichtetes Rillenkugellager mit normaler Lagerluft. Abweichende Lagerluft hat an einer Radnabe auch keinen Sinn.

- Andreas spricht bei NU von der Bauform von Zylinderrollenlager. Bei NU kann man den Innenring in beide Richtungen verschieben.

- Distanzring zwischen den Lagern?!? Lagerluft über Distanzring eingestellt? Kann ich mir nicht vorstellen, so etwas wird nur verwendet, wenn es echt nicht anders geht. Ist meine Zeichnung eine völlig andere Achse? Wenn die Lagerluft über einen Distanzring eingestellt wird, muss dieser bei neuen lager jedoch neu ausgetüftelt werden, der alte wird nicht passen und so kann das Spiel schon stimmen.

Wenn ich weiter helfen soll, brauche ich folgende Auskünfte:
- Wo soll da ein so großes Rillenkugellager sitzen?
- Wie wird nach Anleitung das Spiel/Lagerluft der Radlager eingestellt? Anziehen einer Mutter, oder austüfteln eines passenden Distanzringes.

MlG,
Felix

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#42 Beitrag von Kami » 2007-08-06 22:38:56

@ing:
Blake hat geschrieben: Ich muß mal Klären was ein 6220 N Lager ist.
Meinst du die Frage? Steh grad scheinbar etwas auf dem schlauch und seh da keinen Zusammenhang - deine Aussage bezieht sich ja auf Zylinderrollenlager, das Lager ist ja ein Rillenkugellager - hier hab ich allerdings nicht gefunden was es mit dem N auf sich hat...

Hilf mir mal auf die Sprünge..

Danke!

Gruss

Kami
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#43 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 22:49:04

Hallo Felix,

es wird eben gar kein Lagerspiel eingestellt.

Auf Seite 141 der Instandsetzungsvorschrift steht unter
Punkt 19, Distanzring und Innenring des Zylinderrollenlagers (kein Tonnenlager)
auf 80°C erwärmen und auf den Achsschenkel treiben.

Wenn ich Lager im Backofen erhitze, stelle ich immer ein paar
Grad mehr ein. Ich denke, wenn hier 120°C gewählt wurden,
wäre es schon richtig. Man muß ja mit den Teilen auch noch aus
der Küche bis in die Werkstatt kommen, und dann sollen sie
ja auch noch verarbeitungsfähig sein.

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#44 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 22:50:51

Hallo Kami,

bitte oben die Typenbezeichnungen lesen:

NU für das Zylinderrollenlager
N für das Rillenkugellager.

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#45 Beitrag von felix » 2007-08-06 22:51:51

Higspeed-Diskussion :)
Bitte Tensilock-Schrauben (Sperrzahn-Schrauben) verwenden.
Es gibt für Standard-Schrauben auch 2-teilige Sperrzahn-Unterlegscheiben.
Und zusätzlich mittelfestes Locktite kann nicht schaden.

So, jetzt muss ich mich erst einmal schütteln... Brr!

Ich nehme alles zurück, meine Zeichnung der 55kN Achse entspricht nur von Außen der Achse des Jupiters. Ist hat Deutz, da gibt es wirklich alles.

@Oli: Tonnenlager??? Du meinst sicher ein Kegelrollenlager (Die Wälzkörper sind Kegestümpfe) Bei einem Tonnenlager sehen sie aus, wie ein Fass im Comic, diese Lager dienen als Hochlast-Radiallager, welche sich zudem schwenken lassen.

Also spannen sie wirklich ein Kegelrollenlager gegen ein Rillenkugellager? Da es so ein Monster ist, wird es die Radiallasten des Rades wohl tragen. Aber allein die Statischen Achsiallasten, die das Kegelrollenlager verursacht sind nichts, was Rillenkugellager haben möchten. Und dann kommt die Axiale Radführung hinzu...

Wer baut so etwas? Und warum?!?

Und wie stellt man dann das Spiel des hinteren Kegelrollenlagers ein? Auch noch über eine Distanzscheibe? Bah!

MlG,
Felix

P.S: Den ganzen Achsschenkel samt Nabe von Achskörper abschrauben, wegwerfen und durch etwas aus einer neuen Achse ersetzen. Und dann nach Ulm fahren und den Verantwortlichen hauen...

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#46 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 22:55:41

Hallo Felix,

nein, nein, nein

Kein Tonnenlager, kein Kegelrollenlager.

Ein Rillenkugellager und ein Zylinderrollenlager. !!!!!!!!!


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#47 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 22:58:59

@ Kami

Das hab ich Wohl vertauscht. Wenn, dann geht es natürlich um das Rillenkugellager.


@ Felix

Ich denke auch, dass Du eine andere Zeichnung vorliegen hast.



Ich frage mich gerade ob es wirklich seinkann, dass nur das Rillenkugellager alle Axialkräfte aufnimmt ?
Da ist doch irgendwo ein Haken.

Aber wo ?

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#48 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 23:03:53

Wie der Ing schreibt ist es richtig.


Aber : Wer oder was nimmt dei axialkräfte auf ? Das Rillenkugellager ?

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#49 Beitrag von felix » 2007-08-06 23:05:22

Hallo Andreas,

das Spiel eines Kegelrollenlagers muss immer eingestellt werden. Wenn das über gekonterte Spannmuttern nicht möglich ist, gibt es die Notlösung mit einem Distanzring:

Ein Distanzring legt über die Konstruktion des Lagersitzes und seine Länge das Spiel des Lagers fest. Normal wird dieser Ring dann einfach nur brutal eingespannt und alles passt...

... aber nur für das aktuell verbaute Lager. Kommt ein neues Lager her, hat es geringe Abweichungen und muss mit einem Neuen, dazu passenden Distanzring wieder eingestellt werden. Und dann beginnt es hässlich zu werden: Normal braucht man ein Sortiment von 6-12 um wenige 100senstel mm unterschiedlich lange Distanzringe. Man baut die Geschichte mit dem Mittleren (Oft einem speziellen Prüfring) zusammen, misst das Schleppmoment und tüftelt sich über Erfahrungswerte aus der Produktion (Im Werkstatthandbuch abgedruck, in der Art: 2Nm Schleppmoment = 30µ länge) den passenden aus, baut es zusammen und Prüft erneut. Passt es nicht, wieder zerlegen, anderen Distanzring dazwischen, und wieder von vorn.

Das ist so in etwa die Übelste Einstallarbeit wo gibt, besonders toll, wenn man kein Sortiment von Distanzringen zur Verfügung hat, sondern sich dieses selbst schleifen muss.

Deswegen auch mein Protest, dass niemand so etwas freiwillig konstruiert, wenn es auch anders geht...

Zahnflankespiel ist ein einem Deutz-Differential Kinderkram. Das richtige Einstellen der Kegelrollenlager über den Distanzring ist die wahre Kunst...

MlG,
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#50 Beitrag von Kami » 2007-08-06 23:07:34

lt. FAG können rillenkugellager Axialkräfte "normal" aufnehmen,

einstufung ist sehr gut/gut/normal/mit einschränkung/nicht geeignet

Gruss

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#51 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 23:10:27

@ Felix

Lass Dir die Zeichnung Faxen. Laut TDV wird hier nichts eingestellt. Jedenfalls kein Lagerspiel.

Wie das sein kann weiss ich nicht . Es ist aber so .


Oli
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#52 Beitrag von Kami » 2007-08-06 23:10:42

@felix: es gibt kein Kegelrollenlager - lediglich ein Zylinderrollenlager und ein Rillenkugellager wie von ing. schon gepostet.

Gruss

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#53 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 23:12:21

Hallo Felix,

nein, kein Schleppmoment.

Lager rein, festschrauben, fertig.

Innen verschiebt sich das Zylinderlager, wie es will,
außen eiert das Rillenkugellager.

Es gibt absolut nix zum Einstellen.

Es gibt keine Distanzscheiben.

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#54 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 23:22:18

Und watt nu ?
Wie ist Eurer Meinung nach der Plan ?

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#55 Beitrag von Ingenieur » 2007-08-06 23:29:39

Hallo Oli,

der Plan ist, die Lager so zu lassen wie sie sind.

Das Zylinderrollenlager ist nicht für das Spiel verantwortlich.
Das Rillenkugellager würde zerfallen, wenn es 1,5 mm Spiel hätte.

Sorry, aber ich bin immer noch der Meinung, daß da beim
Zusammenbau irgendein Fehler unterlaufen ist.

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#56 Beitrag von landwerk » 2007-08-06 23:45:23

So Männer , jetz behaupte ich mal was Kühnes !

Wenn man sich die Zeichnung aus der TDV genau anschaut. ( Die Du mir vergrößert hast Ing. )

Und wenn mann jetzt alle Teile, die fest mit dem Achsschenkel verbunden sind rot anmalt und alles was sich frei dreht grün anmalt, Dann kommt man irgendwo an die Stelle, Wo die Planetenräder den Innenzahnkranz (Hohlrad) berühren.

Nun schaut mal wie tief der Innenzahnkranz in den Planetenträger eingreift !

Die Behauptung :

Der Innenzahnkranz ( Hohlrad ) überträgt die Axialkräfte auf die Innenseiten des Planetenträgers ! So muß der Kraftfluß sein !

Die Folge :

Wenn ich den Planetenträger mit den Planetenrädern montiert habe, sollte es wieder gut sein


Was denkt Ihr ?

Morgen früh gehe ich in die Scheune . Versuch macht Kluch .

Oli
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#57 Beitrag von felix » 2007-08-06 23:58:28

Hallo Oli,

Sorry, Lesefehler von mir: Innen Zylinderrollenlager, außen Kegelrollenlager. Das kann gehen. Da muss dann auch nix eingestellt werden.
Aber : Wer oder was nimmt die axialkräfte auf ? Das Rillenkugellager ?
Das ist die entscheidende Frage!

Ein Kegelrollenlager nimm Axialkräfte in eine Richtung und Radialkräfte auf. Von beiden massig viel, eine Kegelrollenlagerung ist (Solange sie umläuft, geschmiert und eingestellt ist absolut unverwüstlich. Kenne da keinen Ärger.) Radialkräfte werden jedoch über die Schiefe Ebene der Laufringe zu Axialkräften, deswegen müssen immer zwei Kegelrollenlager gegenüberstehen. Es sei denn es treten keine Radialkräfte, sondern nur Axialkräfte in eine Richtung auf, was ich aber bisher nur in eine Hydraulikpumpe gesehen habe.

Wie könnte das hier beschriebene Funktionieren?


NU219 trägt Radial 22-26t, Axial nix (Innenring rutscht durch).

Das Rillenkugellager kann eine Menge Radialkräfte vertragen, auch wenn es nicht ein Zylinderrollenlager oder gar ein Nadellager erreicht. Mein NKE-Katalog sagt fürs 6220 statisch 9t und dynamisch 12t. Da könnte das Auto drauf stehen. Axial- und Radialbelastung können gleich hoch sein, auch von daher könnte es halten. Auch wenn ein Kegelrollenlager mit gleichen Abmessungen zwischen 30t und 50t trägt (Und in etwa das selbe kostet).

Da der Winkel der Radnabe lose ist, müssen beide Lager im Ernstfall die gesamte Radlast tragen. Da es ziemliches Moppel sind, können sie es aber.

So ergibt sich worst Case: 9t Axialführung und 9t Radialführung über das Rillenkugellager. Im Normalfall wird das Zylinderrollenlager aber ne Menge mithelfen und daher kann die Geschichte noch ne Menge mehr Radiallast vertragen.


O.K. Ich habe mich wieder beruhigt, funktioniert doch. Sorry, dass ich oben so langsam war und sinnlose Beiträge geschrieben habe!

Vorteile der Konstruktion:
- Man muss nix einstellen, das Rillenkugellager bringt seine passende Lagerluft mit.
Nachteile:
- Sauteuer! Eine Lösung mit Kegelrollenlager wäre um mind. den Faktor 3 Billiger und 2 kleiner bei gleiche Tragfähigkeit.
- Unsicher! Kegelrollenlager bieten einen guten Formschluss, selbst bei massivstem Verschleiß kann es nicht passieren, dass das Rad wegfliegt. Anders bei Rillenkugellager: Hier beruht der Formschluss lediglich auf der kleinen Rille im 6220. Ist der Käfig defekt, das Lager stark verschlissen o.Ä. Gibt es keinerlei Axialführung, das Rad fliegt weg, wenn es keine zusätzliche Verliersicherung gibt, die aber auch wieder wiegt und Geld kostet.
- Keine sichere Lastverteilung. Axial- und Radialkräfte verteilen sich ungleich auf die Lager. Wenn z.B. auf deutschen Straßen die Fahrbahn immer zum rechten Rand hin geneigt ist, damit der Regen abfließt, dann wird links das empfindlichere Rillenkugellager stärker belastet, und stirbt daran. Ähnliches passiert bei viel Kurvenfahrt. Amerikanische Autohersteller sind mit ähnlichen Lagerkostruktionen schon an Deutschen Straßen gescheitert, dabei haben die das Kegelrollenlager erfunden (Timken).

Die (mit 5t leichteren) VA bei mir im Schuppen haben 22t und 38t Tragfähigkeit in ihrer Lagerung mit Kegelrollenlagern, wobei sich über die Winkel die Radiallast gerecht auf beide Lager verteilt. Die Lager sind dabei leichter, kleiner und billiger. Deswegen habe ich auch vorher noch nichts anderes als Kegelrollenlager an der Stelle gesehen.


Wiso kann die Geschichte nun axial Spiel haben?
- das 6220 hat Spiel bzw. ist total hin. Aus Sicherheitsgründen (Axialführung) würde ich es nur durch ein identisches Markenlager (SKF, FAG, NKE, Timken u.s.w.) ersetzen. Das N=Normale Lagerluft bedeutet, würde ich beim Lagerhändler noch einmal überprüfen, es ist sein Job so etwas zu wissen. Darauf achten, dass auch z.B. das Käfigmaterial gleich ist (Nicht Messing durch Plastik ersetzen). Bei der Größe ist das ne teure Angelegenheit. Das halte ich jedoch für unwahrscheinlich, der Fall müsste auch Radialspiel bedeuten. Wenn du nix anderes findest kann es aber nicht schaden, das Lager genau zu prüfen. Bezahlbar gibt es Lager bei www.ekugellager.de oder www.agrolager.de

- Das Rillenkugellager ist nicht richtig eingespannt und kann sich axial etwas bewegen. Halte ich für wahrscheinlicher, da dann nur Axialspiel. Noch einmal den Zusammenbau, z.B. Spannmuttern und ihre Gewinde überprüfen. Gibt es irgendwo noch einen dünnen Distanzring, welcher nun fehlten könnte, sodass das Gewinde einer Mutter nicht mehr ausreicht?

MlG,
Felix

P.S: @ Andreas: Habe leider kein fax.

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Nachsetzzeichen auf Lagern

#58 Beitrag von Uri » 2007-08-07 8:22:58

Hallo Oli,
das Nachsetzzeichen "N" bedeutet:-
< Lager mit Ringnut im Mantel des Außenringes >




@ Info felix

Gruß Wolfgang

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#59 Beitrag von landwerk » 2007-08-07 8:39:51

Blake hat geschrieben:
Wenn man sich die Zeichnung aus der TDV genau anschaut. ( Die Du mir vergrößert hast Ing. )

Und wenn mann jetzt alle Teile, die fest mit dem Achsschenkel verbunden sind rot anmalt und alles was sich frei dreht grün anmalt, Dann kommt man irgendwo an die Stelle, Wo die Planetenräder den Innenzahnkranz (Hohlrad) berühren.

Nun schaut mal wie tief der Innenzahnkranz in den Planetenträger eingreift !

Die Behauptung :

Der Innenzahnkranz ( Hohlrad ) überträgt die Axialkräfte auf die Innenseiten des Planetenträgers ! So muß der Kraftfluß sein !

Die Folge :

Wenn ich den Planetenträger mit den Planetenrädern montiert habe, sollte es wieder gut sein


Oli
Vergesst es, es haut nicht hin. Behauptung ist Falsch.

Oli

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#60 Beitrag von landwerk » 2007-08-07 10:33:29

Des Rätsels Lösung !



Das Rillenkugellager ist mit einem Sicherungsring im Lagersitz der Radnabe befestigt. Und dort ist etwa 1mm Axialspiel Das Lager an sich ist vollkommen In Ordnung.

Also wird das Axialspiel dort die letzten 40 Jahre gewesen sein.
Und so lasse ich es auch.

Grüße

Oli

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