Grundierung nach dem Sandstrahlen

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Hano
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Grundierung nach dem Sandstrahlen

#1 Beitrag von Hano » 2009-09-30 19:33:02

Hy, ich bin dabei meinen Hanomag zu Restaurieren, ich bin jetzt soweit das ich den kpl. Rahmen Sandstrahlen kann allerdings würde ich mir vorher gerne "die " Grundierung dazu besorgen. Wer hat denn schon Erfahrung in diese Richtung und kann mir eine Grundierung empfehlen.
Vielen Dank im Voraus
Gruß Juergen

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Thomas W.
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#2 Beitrag von Thomas W. » 2009-09-30 19:41:45

Hallo,

da es bei der ersten Schicht auf blankem Metall ja hauptsächlich um Rostschutz geht würde ich Owatrol CIP nehmen. Das verträgt sich mit fast allen Lacken und schützt sehr gut vor neuem Rost.

Gruß

Thomas
The only good system is a soundsystem.

Filly

#3 Beitrag von Filly » 2009-09-30 19:47:24

Ich habe bisher auf allen größeren Stahlteilen, egal ob gestrahlt oder nur entfettet, einen rotbraunen Rapidprimer benutzt. Ob die Farbe eine Rolle spielt weiß ich nicht, aber ich setze nur rotbraunes Zeugs ein :D
z.B. sowas hier: http://search.ebay.de/380091291078
An allen bisher damit behandleten Teilen hat es gut gehalten und rostet seither auch nicht.

Wenn du sowas großes und massives wie den Rahmen strahlen lässt, könntest du vielleicht auch mit Stahlschrot strahlen lassen, nicht mit Sand oder Korund. Stahlschrot gibt eine rauere Oberfläche und entfernt den Rost zuverlässig auch aus Vertiefungen.
Kleine oder empfindliche Teile, z.B. meine Felgen, habe ich dagegen mit Korund strahlen lassen.

Christoph

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Freeclimber
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#4 Beitrag von Freeclimber » 2009-09-30 19:47:40

Hatte 2-k Epoxy-Grundierung genommen....

Gruss Mike
Was würdest du versuchen wenn dir alles gewohnt erscheint ?

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Bruzzi
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#5 Beitrag von Bruzzi » 2009-09-30 19:55:36

Hi,
bin für die Instandhaltung von Abwassertechnischen Anlagen zuständig. Bei uns wird nur mit den Sika 2K Farben gearbeitet.
Salzwasserresistent, schlagfest und ausreichend Schichtdicke sind klare Vorteile. Als erstes eine Zinkphosphatgrundierung als Rostschutz und dann eine Dickschicht gegen mechanische Einwirkung. Dat hebt für die nächsen 30 Jahre ;-).
Einfach auf der Sika Seite nachschauen.
Die Farben halten sich auch recht lange, was bei den großen Gebinden auch von Vorteil ist.
Wir streichen damit Pumpen die anschließend für mind. 10 Jahre in irgend einem schlammloch versenkt werden.
Wenn ich einmal sterben muß, dann so wie mein Opa, friedlich und im Schlaf......und nicht so hysterisch schreiend wie sein Beifahrer.

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Wombi
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#6 Beitrag von Wombi » 2009-09-30 20:02:02

Hallo Jürgen,

Einen gestrahlten Rahmen sollte man immer mit einem Sealer behandeln.
Ist eine Art Haftvermittler..... den kann man auch mit ein bisschen Grundierung einfärben, dann braucht man nicht so viel.

Wichtig, Naß in Naß spritzen... das heißt Sealer spritzen 2 X und etwa 20 min später dann die Grundierung drauf.
Ja nicht erst zu lange warten, und trocknen lassen.

Das ganze in 2 K Acryl, und Du hast Lange Freude an Deinem Rahmen.

So sieht das dann ungefähr aus :angel:
Mein Projekt die letzten 18 Monate.

Vorher:


Bild

Bild

Bild

Und jetzt

Bild


Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Pirx
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#7 Beitrag von Pirx » 2009-09-30 20:38:09

Schöner Eicher!
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

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#8 Beitrag von Speed5 » 2009-09-30 20:38:49

Wombi hat geschrieben:
Vorher:

Bild


Gruß, Wombi

:wub: :wub: :wub: :wub:

Ein Traum von einem Traktor :blush: :blush:

Gruß Michael
http://www.Odessa-wir-helfen.de

Ab dem Moment wo du „ach scheiß was drauf" denkst, wird es entweder grandios,
Oder absolut desaströs.

Hano
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#9 Beitrag von Hano » 2009-10-01 20:04:47

Hy, ich habe mich heute mal über Owatrol CIP erkundigt , durch die sehr hohe Kriechfähigkeit schein es mir für den Rahmen das geeignete Mittel zu sein. Da am Hanomagrahmen noch einige Nietverbindungen z.b. am Hilfsrahmen und an den Federlagern sind die ich nicht öffnen möchte. Laut Aussage vom Importeur soll man es sehr sparsam aufbringen hat schon jemand Erfahrungen mit dem Mittel gesammelt ? Wie habt ihr es denn Aufgebracht, mit dem Pinsel oder mit der Spritzpistole ?
Gruß Juergen

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x.l.
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#10 Beitrag von x.l. » 2009-10-01 21:43:33

Moin

ich hab Brantho Korrux nitrofest genommen.

Lässt sich super verarbeiten und macht nen guten Eindruck.

Gruß
Axel
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Martin O307
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#11 Beitrag von Martin O307 » 2009-10-02 7:20:51

x.l. hat geschrieben:ich hab Brantho Korrux nitrofest genommen.
Das habe ich ebenfalls von Herrn Schucht vom Korrosionsschutz-Depot empfohlen bekommen. Ein Kollege verarbeitet auf Empfehlung vom gleichen Hersteller das Produkt "3 in 1" und ist auch sehr zufrieden.

Einfach ein Foto an Herrn Schucht schicken und Rat einholen.
Viele Grüße,
Martin

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#12 Beitrag von Hano » 2009-10-04 14:24:34

Was haltet ihr denn von Rostegal, das Zeug gibt es schon Ewig und hat sich eigentlich ganz gut bewährt, es soll auch gute Kriecheigenschaften haben ?

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Lennat1113
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#13 Beitrag von Lennat1113 » 2009-10-05 23:31:32

Der Lackierspeziallist und Händler meines Vertrauens sagt: "Für blankes Blech gibt es nichts besseres als `WashPrimer´. Damit tun Sie dem Metall was gutes und alle weiteren anstriche haben einen perfekten Haftgrund".
Bisher kann ich das nur bestätigen.
Alles was du hast - hat irgendwann dich

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#14 Beitrag von Hano » 2009-10-12 20:01:05

Hy, ich habe mich jetzt für Owatrol Öl und Brantho Korrux 3-1 entschieden. Das Owatrol Öl soll sehr gut in die genieteten Verbindungen "kriechen" und dort jede weitere Korrosion verhindern danach wird der ganze Rahmen mit Brantho Korrux 3-1 Lackiert. Später werden dann die schlecht zugänglichen Stellen noch mit einem gutem Wachs, Mike Sanders eingesprüht.
Vielen Dank für die Tipps
Gruß Juergen

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Mischi
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#15 Beitrag von Mischi » 2009-10-12 20:09:19

Owatrol Öl? vor den Lackieren?????
Wie geht denn das oder ist das Öl quasi Ersatz für Hohlraumversiegelung nach dem Lackieren??

Klärt mich auf, ich habe vor einfach nur Grundierung und Lack (beides 2K) zu nehmen und habe ebenfalls die Hoffnung auf Ewig Ruhe zu haben

Gruss

Mischi
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Veit M
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#16 Beitrag von Veit M » 2009-10-12 20:24:26

Owatrol haftet sehr gut auf angerostetem Untergrund und kriecht in Ritzen. Nach einiger Zeit härtet es langsam aus, wobei die Haftung auf blankem Metall nicht so gut ist. Mehr dazu findet sich beim Korossionsschutzdepot. Brantho Korrux ist aber eine gute Wahl, soll eine gute Kantenbedeckung haben.

Ciao

Veit

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fritz
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#17 Beitrag von fritz » 2009-10-12 22:42:33

Hallo
Ich habe nun ein bisschen hier mitgelesen und bin etwas verwundert, oder verwirt.
Es tauchen immer wieder die selben Mittelchen (das soll bewusst abwertend klingen)auf.
Für den Korrosionsschutz gibt es klare Regeln und Normen die in aufwendigen und teuren Prüfverfahren ermittelt werden.
Profis verwenden ausschließlich Produkte die Prüfzeugnisse vorweisen können.
Hier zwei Links, im Ersten kann man ersehen welches Beschichtungssystem man verwenden will.
Im Zweiten welche Stoffe die gewählten Anforderungen erfüllen.
http://www.deutscherstahlbau.de/asp/hid ... sp?voe=245
und
http://www.bast.de/nn_37816/DE/Qualitae ... tp-kor.pdf

Für Fahrzeugaufbauten würde ich Blatt 87 für Fahrzeugrahmen Blatt 97 empfehlen .
Bei Restrost oder Handentrostung immer ein Phosphat.
Bei Nähten nach der Grundierung immer eine Versiegelung.
Für Geländefahrer am Rahmen Sika Inertoll 88.
Das A und O für einen langen Korrosionsschutz ist die Schichtstärke, leider lässt sich eine homogene Schichtstärke nicht durch Streichen erreichen.
Hohlräume sind ein ganz besonderes Problem.
Das einzig wahre ist eine KTH (kathodische Tauchlackierung ).
Für den Hausgebrauch Fett viel Fett. Solange das Fett an heißen Sommertagen aus den Hohlräumen tropft wird nichts rosten können.

Gruß Fritz

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Schteffl
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#18 Beitrag von Schteffl » 2009-10-12 23:20:33

Wombi hat geschrieben:Hallo Jürgen,




Bild


Gruß, Wombi
ist das jetzt ein Suchbild nach der laufnase, oder warum steht im Hintergrund UPS auf dem Bild ???



... mich jetzt ganzschnell duck und verpiss... :lol:
nix ist so gut, daß man es nicht noch irgendwie verbessern könn't

DäddyHärry
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#19 Beitrag von DäddyHärry » 2009-10-13 15:23:42

Kann mir ein Dritter vielleicht mal den Bezug zwischen Stahlhochbau und unseren Alteisen erklären??
Wenn diese Korrosionsschutzverfahren das einzig wahre sind, warum rosten die Streufahrzeuge einem unter dem Ar*** weg???
Ich TROLLe mich jetzt!
Härry
If you want to leave footprints in the sand of times, wear Work shoes.
(Tom Zupancic)

Filly

#20 Beitrag von Filly » 2009-10-13 17:54:18

DäddyHärry hat geschrieben:Wenn diese Korrosionsschutzverfahren das einzig wahre sind, warum rosten die Streufahrzeuge einem unter dem Ar*** weg???
Weil Streufahrzeuge in der Regel nur eine Standardlackierung haben so wie alle anderen Serien-LKWs.
Ob die Lackierung aus dem Stahlhochbau für Fahrzeuge geeignet ist weiß ich nicht. Ein Fahrzeug hat tendenziell mit mehr dynamischer Beanspruchung zu kämpfen, so daß Lacke mit zu hoher Schichtdicke abplatzen könnten.
Wenn ich für die Ewigkeit lackieren wöllte, würde ich mich im Eisenbahnbereich um sehen. Oder gleich Kunstharzbleimennige nehmen :angel:

Christoph

Hano
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#21 Beitrag von Hano » 2009-10-13 19:33:38

Also, mein Hanomag hat jetz 46 Jahre auf dem Buckel, die Restaurierung steht jetzt nur an weil ich gerne gescheite Arbeit mache die Sache sollte nach möglichkeit Hand und Fuß haben. Da ich den Aufbau eh über den Winter restaurieren wollte und er daher schon neben dem Hano steht und ich so einen Anblick auf den Rahmen habe den man sonst nicht so hat habe ich so bei mir gedacht- das Ding muß um es gescheit zu machen- gestrahlt werden. Da ich um den Luftkessel im Rahmen unterzubringen dessen orig. Platz nun ein Umgebauter Hano Tank einnimmt das Hydrair ebenfalls an anderer Stelle eingebaut habe sind alle Hydraulischen und Pneumatischen Leitungen aus dem Rahmen verschwunden weil sie eh alle stark korrodiert waren und ich sie sowieso ersetzen muß. Das Problem ist das der Rost ja auch nicht vor den genieteten Verbindungen ( Hilfsrahmen vordere und hintere Blattfederaufnahmen und zweier Kofferlager) halt macht. Also HA. mit Kardanwelle und Verteilergetriebe raus und den Rahmen Strahlen. Um zwischen die genieteten Teile zu kommen muß man sich ein Mittel besorgen das nach dem Strahlen sehr gute Kriecheigenschaften hat und gleichzeitig nach einer trockenzeit wieder überlackiert werden kann muß. Das geht mit Owatrol Öl das nach dem Aufbringen auf den Rahmen an den glatten blanken Stellen abgewischt wird, der Rest wird min 24h trocknen gelassen. Danach kann mit Brantho Korrux 3-1 der Rahmen ,am besten Spritzen dreimal, eine möglicht gleichmäßige schicht lackiert werden. Wenn der Hano also 46 Jahre mit den damals zur verfügung gestandenen möglichkeiten in Sachen Lack und Rostvorsorge ( an vielen Stellen ist der Rahmen noch in einem sehr gutem Zustand nur da wo Spezialisten einen super spezial Steinschlag sonstwas Schutz aufgetragen haben und dieser mit der Zeit Risse bekommen hat und darunter so richtig der Rost losgeht) gehalten hat dann sollte nach meiner Arbeit und etwas Öl und Schmiere wenigsten nochmal solange halten.Wenn es klappt werde ich ein paar vorher nacher Bilder einstellen.
Bis dahin

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wolferl69
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#22 Beitrag von wolferl69 » 2009-10-13 20:31:21

Hallo!

Ich habe mich auch für Owatrol und Brantho Korrux 3in1 entschieden. Habe damit den Rahmen und die Anbauteile von unserem Amigo bearbeitet. Auf unserer HP haben wir ein paar Fotos davon.
Wollten eigentlich sandstrahlen, traute mich dann doch nicht drüber. Abflexen war angesagt und da kommt man doch nicht überall so gut hin. Da hat mir das Owatrol Öl ins Auge gestochen, habe Rostschutz gegoogelt.
Langzeit Erfahrung steht aber noch aus. Ich habe für mich ein rostiges Blech grob abgeflext und zum Teil mit Owatrol bestrichen und das Ganze seit Mai draußen liegen lassen. Der mit Owatrol geschützte Part sieht noch immer aus wie am ersten Tag nach dem Streichen.

Ich bin mit dem Laden nicht verwandt oder verschwägert. Einziges Manko bis dato: Bei Bezahlung mit PayPal werden € 2.- dazugerechnet.

LG Wolfi
Dort wo kein Weg ist, da machen wir uns einen.

http://www.gritschontour.com

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Schteffl
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#23 Beitrag von Schteffl » 2009-10-14 2:52:52

Phosphor - bzw. Phosphorsäure alleine ist aber auch nicht das alleinig Glückseeligmachende.
Das kommt IMHO auch stark auf das Material selbst (Stahlart - Rein oder mit Schrottanteil- Sprich den kohlenstoffanteil im Stahl) sowie auf dessen Struktur an.

Beim IVECO hatte ich viel Fertan verwendet.

Da hatte ich hinten Rechts eine leichte Delle die schon Flugrost ansetzte. Bei meiner Suche hat mir ein Händler eines Bekannten, der selbst Oldtimer repariert Fertan wärmstens empfohlen
und mir viele hilfreiche Tipps gegeben, wie ich es verarbeiten solle.

Also angerostetes Blech blank geschliffen, danach Fertan drauf und antrocknen lassen.
Nach dem Antrocknen dann mit destilliertem Wasser vorsichtig abgewaschen und eine Grundierung druaf, danach drüberlackiert. - Das hatte dann genau 5 Monate gehalten, dann haben wieder rostpickel durchgegrinst unter der Rep. stelle.

Als ich bei dem Restaurator war, fiel der aus allen Wolken.
Das kann nicht sein usw....
Dann hat er mich gefragt und gemeint ich solle es doch bei Ihm aufm Hof machen und er hilft mir dabei, aber meinen Aussagen nach hätte ich doch alles richtig gemacht.
Weitere 5 Monate wieder dasselbe Spiel Rostpicklel...

Dann kam ein langes Telefonat mit dem Hersteller, der mir damals ein riesen Vortrag gehalten hat, der nicht uninteressant war.

Also habe ich den Flicken nochmal gemacht und in den Türfalzen und im Schiebetürbereich selbige Behandlung.

Lediglich an der Hecktüre Rechts hatte ich nach der Behandlung zusätzlich alles ganz satt mit Fluidfilm (Leinöl) behandelt gehabt.

Sieben Jahre später waren alle Teile wieder komplett weggegammelt
die Einstiege von Innen nach aussen und das trotz kompletter Hohlraumersiegelung Satt mit Wachs, nur an der Hecktüre Rechts war immer noch einwandfreies Material.
Das Fluidfilm schwitze sogar durchs Blech durch.


Beim jetzigen hab ich mit Fluidfilm alle Hohlräume und in alle Ritzen alleine im Fahrerhaus 2 Liter reingeballert.
(3 Wöchiges starkes Reviermarkieren habe ich dabei billigend in Kauf genommen) weil Leinöl iss ja nicht Giftig.

Den Rahmen hab ich mit 2 Liter Fluidfilm + 1 Liter Fluidfilm Fett behandelt.

Das ganze hat bis jetzt 20.000 Km, davon etwa 6000 Km bei wirklich strömenden Regen hinter sich, der Rahmen schmirgelt immer noch Fettig und an der Front des LP sammelt sich Dreck auf dem Öl das duch das Blech durchschwitzt. Von Aussen auf den Lack habe ich am LP noch nie einen Tropfen Fluidfilm aufgetragen.

Es hat mich echt überrascht, wo auf einmal überall Ölspuren zu sehen sind. Mitten am Blech, wo es tatsächlich nur durchs Blech schwitzen kann auch bei den Türen.

Was ich damit zum Fazit bringen will, und was auch meine Erfahrungen bestätigen zu scheinen, was auch immer unterm Lack ist, es darf eben einfach keinen Sauerstoff bis ans Blech lassen.
Dann "veredelt" sich das Blech auch nicht zu Eisenoxyd
... und man unterschätzt gerne die "undichtigkeit" von Blech...


Über die Wahl des Materials gibt es eh Glaubenskriege,
da hat jeder so seine Mittelchen.

meine Erfahrungen in Sieben Jahren italo Auto
(hoher Schrottanteil im Blech)
nix ist so gut, daß man es nicht noch irgendwie verbessern könn't

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#24 Beitrag von Hano » 2009-10-25 17:11:43

So, die Sache ist jetzt durch. Ich habe letzte Woche den Rahmen gestrahlt ( was fürn Dreck ) aber dafür ist er jetzt auch völlig Rostfrei. Dann habe ich die ganze Sache mit Owatrol Öl eingepinselt und 2 Tage lang trocknen lassen. Dann habe ich den Rahmen innen und an den schwer zugänglichen Stellen mit dem Pinsel gestrichen ( mit Brantho Korrux 3-1 ). Am nächsten Tag den Ganzen Rahmen innen und aussen mit der Spritzpistole lackiert, drei mal. Die Sache sieht sehr gut aus kann ich bis jetzt nur Empfehlen. Zweifel wegen dem Öl hatte ich auch aber das Öl ist schön "abgetrocknet" und fühlt sich an als wäre es Klarlack. Da es sehr dünnflüssig ist ist es auch sehr schön zwischen die genieteten Verbindungen eingezogen. Ich werde mal ein paar Photos einstellen.
Bis dann Juergen

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Owatrol

#25 Beitrag von Bad Metall » 2009-10-26 22:11:48

Mit dem Owatrol -Öl hast Du eine gute Wahl getroffen. Ich bin selbst Metallbauer und wir verwenden dies ohne zusätzliche Lackschicht für unsere Desig Architekten für Innen und Außen-
Anwendungen.

Für Innenanwendungen reicht es 1 x Kräftig mit Schwamm auftragen und nach ca 15 Minuten mit einem faserfreien Tuch
abwischen. Im Außenbereich sollte man mindestens 2 mal die
Procedur durchführen. ( nach ein bis zwei Jahren 1 x auffrischen )

Da Du ja überlackierst dürfte sich da sowieso kein Problem ergeben.

Gruß

Bad Metall

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#26 Beitrag von scynet » 2009-11-07 21:26:04

Das Brantho corrux ist ein Top Zeuch, hat aber 2 Nachteile:

1. Keine perfekte Oberfläche

2. Nicht mit Acryllack überlackierbar.

Zu 1. Es gibt von der Brand Chemie ein Brantho Corrux, das auf das 3 in 1 gespritzt wird dann siehts gut aus

Zu 2: drauf geschiss...

Wobei ich eher auf Acryllack stehe vor allem für Türen und Teile die oft angefasst werden. Für den Rahmen ist das Branth zeuch top.

Gruss ALF
Wer zwei Röcke hat gebe dem einen,
der einen hat, auf dass der auch zwei
habe.

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