[Nachtrag] Holzträger im Mercur-Fahrerhaus konservieren

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Michael*
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[Nachtrag] Holzträger im Mercur-Fahrerhaus konservieren

#1 Beitrag von Michael* » 2009-06-22 21:37:31

Hallo Lasterfreunde,

auf dem letzten Stammtisch-Treff in Berlin bekam ich den Hinweis, dass an meinem Mercur Eckhauber-Fahrerhaus die B-Säule aus Holz ist. Nun, das hat sich nach dem großzügigen Entfernen von "Oberflächenrost" bewahrheitet. Auch der Bogen des Fahrerhauses an den Radkästen ist mit Holz verstärkt.

Wie sieht es hier mit Alterserscheinungen aus? Fällt mir die Kiste zusammen, wenn das Holz erst weggefault ist? Lässt es sich konservieren / ersetzen?

Keine Ahnung, was das mal für ein Holz war. Jetzt hat es jedenfalls die Konsistenz von Presspappe. Wenn's mal Nadelholz war, würde ich sagen: Gut, einen Teil seiner Festigkeit hat es erhalten. Wenn es was ordentliches war, wäre die jetzige Konsistenz ein Schreckenszeichen.

Sieht so aus, als wäre es doch nicht so gut, dass mein Handschuhkasten noch trocken ist :-) . Mir wäre es fast lieber gewesen, das Wasser hätte in den letzten Jahren seinen Weg ins innere gefunden. So scheint es unbemerkt in den Radbogen gesickert zu sein, und hat dort unbemerkt sein zerstörerisches Werk getan. Die Bögen sind jedenfalls von innen durchgerostet.

Bekommt man die irgendwie zerstörungsarm auf? Die kleinen äußeren Bogenbleche hinter den Kotflügeln habe ich schon ab. Eine der Schrauben war mit dem Holz verwachsen und auf ca ein Drittel ihrer ursprünglichen Stärke geschrumpft. Der Rest ging noch so. Auf der Innenseite scheint die Blech-Beplankung an der Unterseite lose zu sein. Gehen die ab - ohne Flex?

Fragen über Fragen. Am liebsten würde ich din die Rostlöcher (vielleicht noch ein paar dazu bohren) einen guten Schluck Epoxidharz gießen, und darauf hoffen, dass das den Rost und das Holz verbinden in der Hoffnung, dass es beides lange genug am Gammeln hindert.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß

Michael*
Zuletzt geändert von Michael* am 2009-07-07 22:23:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Veit M
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#2 Beitrag von Veit M » 2009-06-22 21:57:36

Hallo Michael,

keine Ahnung ob Du das Holz so raus bekommst und ersetzen kannst aber so wie ich die alten Konstruktionen kenne wurde das Blech über das Holz gedengelt. Wenn es um keine Ecke geht kannst Du es evtl herausfädeln. Versuche die alten Teile zumindest in der Form zu erhalten als Schablone.

Im Horch Museum in Zwickau wurd eein bißchen was über Karosseriebau aus Holz beschrieben, ich glaube da wurde Esche erwähnt. Ob man das auch bei LKW gemacht hat oder da auch Buche (sehr wasserempfindlich) oder eiche genutzt hat, keine Ahnung.

Bei Nachbau würde ich wenn es geht Robinie nehmen (hier landläufig gerne fälschlich als Akazie bezeichnet). Ist wasserfest auch ohne Imprägnierung. Weiterhin sind sicher Eiche und Rüster (Ulme) gut geeignet.

Imprägnierung geht z.B. mit Leinöl oder Owatrol oder FluidFilm.

Das morsche Zeug kannst Du wahrscheinlich nicht ohne großen Aufwand stabilisieren. Eine Injetion von z.B. Epoxy oder so ist sicher aufwendiger als der Ersatz durch einen Nachbau. Vielleicht muß ja nur ein kleines Stück getauscht werden.

Also dann viel Erfolg.

Ciao

Veit

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Kami
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#3 Beitrag von Kami » 2009-06-22 22:19:51

hält auch ohne Holz...

evtl etwas Konservierungsöl (dünnflüssig) reinkrioechen lassen...

Gruss

Kami
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Der Bootsbauer
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#4 Beitrag von Der Bootsbauer » 2009-06-22 22:36:40

Ich vermute mal daß da Esche verbaut wurde. Ist für den Einsatz die erste Wahl, alternativ würde ich Rüster (Ulme) vorschlagen. Eiche halte ich vür ungeeignet, weil die Gerbsäure die Schrauben zerfrisst, und dann wieder Rostherde da sind.
Alles an Holz was sich mit den Fingern rauspulen läßt muß raus! Wenn es wie Du schreibst nur noch die Konsistenz von Pape hat, rauß!
Zuletzt geändert von Der Bootsbauer am 2009-06-22 22:39:45, insgesamt 1-mal geändert.

crutchy the clown

#5 Beitrag von crutchy the clown » 2009-06-22 22:59:39

Sei froh, wenn das Holz endgültig weggefault ist.

Ich mußte an meinem Fahrerhaus schweißen und dabei entstand ein Schwelbrand im Holz in den Holmen. Ich hatte versucht, mit mehreren Gas-Feuerlöschern dem Brand Herr zu werden, doch vergeblich. Die Nachbarn schlossen bereits ihre Fenster, da der Qualm schon durch das ganze Viertel zog.

In letzter Not bin ich mit dem brennenden Fahrzeug zu einem Bekannten an den Garten gefahren und dort haben wir das Fahrerhaus mit dem Gartenschlauch unter Wasser gestellt.

Ich vermute, daß jetzt kein Holz mehr in den Holmen vorhanden ist. Für diese merkwürdige Holzkonstruktion habe ich folgende Erklärungen, die jedoch noch bestätigt werden müßten:

1) Das Holz dient als Hilfsmittel bei der Herstellung der Karosserieteile.
2) Das Holz wirkt geräuschdämmend.

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Lasterlos
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#6 Beitrag von Lasterlos » 2009-06-22 23:18:11

Hallo Michael,
das Holzgerippe hatte bestimmt einmal eine tragende Funktion,
wie du hiersehen kannst. Es war mit
Sicherheit Esche. Alles Faule rauspulen, mit Sikkens Commponex WR ausbessern, bekommt man im Malerfachhandel.

Gruß Markus

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#7 Beitrag von ingolf » 2009-06-23 7:49:29

Hallo Michael,
wenn das Holz vergammelt ist, wirst Du es wohl ausbauen und ersetzen müssen. Das damals das Holz nicht als verlorene Schalung oder Zeitvertreib eingebaut worden ist, dürfte doch wohl klar sein.
Da man dann in der Nähe nicht mehr schweißen kann, bleibt schrauben und nieten. Eigentlich alles kein richtiges Problem. Dem Schutze des neuen Holzes kommt mehrfache Bedeutung zu, denn Wasser lässt es aufquellen und sich verformen. Ich würde da auf Altöl setzen, passt gut zum Alteisen :D
Irgendjemand hatte hier im Forum schon mal über die Restaurierung eines alten Benz- Fahrerhauses mit Holz berichtet.
Lustig eigentlich, wie Elemente des alten Kutschenbaus sich in die LKW-Zeit gerettet haben. Bis heute gibt es ja auch Kutschenfahrwerke mit Blattfedern neu zu kaufen.
Duckundweg
Grüße, Ingolf
Flocken statt Feinstaub !

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Bodensee
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#8 Beitrag von Bodensee » 2009-06-23 8:23:47

Auf der Website von Jan-F. Walther (JFW Historische LKW e.K.) gibt es eine Fotogalerie zur Restauration eines Uranus.
Dort finden sich auch ein paar Bilder, auf denen man die Holzbogen am Radkasten ganz gut erkennen kann.
Nicht besonders detailreich, aber vielleicht hilft's Dir ja.

Link:
http://www.lkw-restauration.de/galerie/ ... s%20Uranus

Gruß,
Sascha
Wieso soll ich laufen? Ich hab doch 4 gesunde Räder.

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#9 Beitrag von Pirx » 2009-06-23 12:26:41

Hallo Michael,

benutz mal die Suche im alten Forum/Archiv, da wurde das Thema schon seitenlang durchgekaut!

Auf die schnelle hier ein paar Ansatzpunkte:
http://www.maggie-deutz.com/iv/index.ph ... z,and,faul
http://www.maggie-deutz.com/iv/index.ph ... z,and,faul
http://www.maggie-deutz.com/iv/index.ph ... z,and,faul
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Pirx
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Michael*
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#10 Beitrag von Michael* » 2009-06-23 18:22:47

Danke für die vielen Tipps und Links. Ich werde dann mal morgen eine Probebohrung machen, um zu sehen, wie es mit der stabilität des Materials aussieht.

Gruß

Michael

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NachbarsKatze
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#11 Beitrag von NachbarsKatze » 2009-06-23 18:24:18

in hagen soll es eine firma geben, die auch mit holzkern schweissen. die leiten irgendein nicht brennbares gas ein, was den sauerstoff verdrängt, so dass das holz nicht feuer fangen kann.
ich weiss leider nicht mehr wer mir das erzählt hat, und habe auch nie die firma recherchiert, wobei ich mit meinem merkur ein ähnliches problem habe, aber nicht so weit fortgeschritten, wie du das bei dir beschreibst.

herzlichen gruß
sandra
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#12 Beitrag von ud68 » 2009-06-24 13:09:41

Wenn's Holz noch einigermaßen ist:
Ovatrol -> gut für's Holz und versiegelt den Rost am Blech. Gibt's neuerdings auch als Sprühdose.
http://www.korrosionsschutz-depot.de
Udo

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#13 Beitrag von achimsh » 2009-06-24 15:49:05

Wo überall ist denn Holz im Mercur?
Nur die Fahrerkabine, oder auch die Kotflügel und Schnauze?

LG Achim

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Kami
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#14 Beitrag von Kami » 2009-06-24 17:46:10

nur Kabine.

Gruss

Kami
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Michael*
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#15 Beitrag von Michael* » 2009-06-24 22:58:11

Schwein gehabt! Meine Probebohrung mit nem kleinen Schraubendreher hat ergeben, dass das Holz nur direkt um die Rostlöcher herum stark nachgiebt. Darunter wird es schnell fester.

Ich werde also die aufgeweichten stellen mit Epoxid betupfen, dann alle Rostlöcher bis auf das oberste und das unterste verschließen, und dann mit Ovatol behandeln. Das scheint mir geeignet, da es gut für's Holz und schlecht für den Rost ist.

@Der Bootsbauer:
Noch mal zur Festigkeit der schwachen Stellen. Sie sind an der Oberfläche für ca 1/2 bis 1 mm so weich, wie Presspappe (Hardfaserplatte), glücklicher Weise nicht so weich wie Pappe :-) Sorry für den Verwirrung stiftenden Begriff. Tiefer komme ich dann aber mit nem schlanken Schraubendreher auch mit Kraft nicht rein.

Gruß

Michael

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#16 Beitrag von Bahnhofs-Emma » 2009-06-24 23:53:24

Hallo,

dann klingt's ja doch weniger dramatisch, da ist noch was für die Holzwürmer da. :blush:

Grüße

Marcus
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Veit M
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#17 Beitrag von Veit M » 2009-06-25 10:38:19

Michael* hat geschrieben: Ich werde also die aufgeweichten stellen mit Epoxid betupfen, dann alle Rostlöcher bis auf das oberste und das unterste verschließen, und dann mit Ovatol behandeln. Das scheint mir geeignet, da es gut für's Holz und schlecht für den Rost ist.
Wenn die weichen Stellen nur max. 1mm dick sind dann ist es evtl. besser gar kein Epoxy zu nehmen. Das Owatrol (oder anderes geeignetes Zeug wie z.B. Leinöl) kann dann nicht in das darunter liegende Holz eindringen und Du hast wieder eine Schwachstelle die evtl. nicht ausreichend geschützt ist. Epoxy wird ja das Eindringen des Öls an der Stelle verhindern aber auch daß das Holz dort atmet. Epoxy evtl. nach der Ölkur?

Ach ja, ALtöl würde ich nihct unbedingt nehmen, da weiß man nicht was da alles an Schadstoffen drin ist die mehr schaden als nutzen.

Was sagen die Holzspezies dazu? Ich kann hier nur mit evtl. gefährlichem Halbwissen leuchten.

Ciao

Veit

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Der Bootsbauer
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#18 Beitrag von Der Bootsbauer » 2009-06-25 11:28:13

Wenns nicht tiefer reingeht, nur Owatrol, und kein Epoxy. Vor dem ölen verhindert Epoxy das eindringen vom Öl, und nachher haftet auf der geölten Fläche nix mehr.

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Michael*
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Nochmal Metall und Holz am Mercur-Fahrerhaus konservieren

#19 Beitrag von Michael* » 2009-07-07 22:15:25

Hallo Lasterfreunde,

danke für die vielen Tipps. Ich habe kürzlich ein paar (schwächliche) Bilder von den zu behandelnden Stellen gemacht.

Hier die bereits vorbehandelte Beifahrerseite (bei abgebautem Sichelblech) - Mit der (el.) Drahtbürste entrostet und mit Rostschutzfarbe übergetüncht.

Bild

Die Fahrerseite im Rohzustand.
Bild

Der untere Bereich der B-Säule ist irgendwie - hmm - stark ausgedünnt :-)

So will ich's machen:

Also das Metall einigermaßen blank machen (vom losen Rost befreien), dann wie schon auf der rechten Seite, mit Rostschutzfarbe behandeln. Die Fehlenden Stücke mit Blech, kleinere Stellen mit Epoxid flicken. Bei Epoxid-Einsatz das darunterliegene Holz etwas vorölen, damit es vom Epoxid nicht verklebt wird ...

@Der Bootsbauer
... damit das Epoxy mit der Glasmatte nur am Metall haftet. Vielleicht leg ich auch noch was dazwischen.

Dann die Falze und Nähte provisorisch abdichten, und den Holraum von oben Leinölfirnis oder Halböl einfüllen. Eigentlich wollte ich Owatrol nehmen, aber das besteht ja offenbar zum großen Teil aus Leinölfirnis, und der fliegt bei uns im Schuppen halt noch rum.

Unten wollte ich einen kleinen Ablauf anbringen, damit ich die Suppe auch wieder ablassen kann.

Ich erwarte, dass mir das Zeug aus allen Ritzen quillt, aber ich hoffe auf die Art die meisten Stellen zu erreichen. Ich fürchte, das ich mit Sprühen auch nicht weiter komme.

Was haltet Ihr davon? Irgendwo auf einer Scala zwischen könnte Klappen und "Narr des Jahres" einzuordnen?

Gruß

Michael*
Zuletzt geändert von Michael* am 2009-07-07 22:22:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Veit M
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#20 Beitrag von Veit M » 2009-07-07 22:42:55

Hmm, irgendwie kommen mir solche Ansichten seltsam bekannt vor. :bored:
Bei Dir ist ja nun noch Holz hinter, also schlecht mit Schweißen.

Am besten den ganzen losen Kram runter, Holz gut ölen (ja, Leinöl geht, am besten mehrmals, Ovatrol ist evtl. besser in Bezug auf Langzeitwirkung) und dann neues Blech drüber. Vorher alles gut lackieren und dann evtl. Kleben. Da gibt es ja mittlerweile schöne Kleber. Die Rückseite der rostigen Stellen würde mir Sorgen machen, da ist ja das Blech auch blank, da muß irgendwas drauf was auch eine Weile hält. Bei den Blechen vor dem Lackieren alle Schnittkanten brechen (mal mit einer feinen Feile drüber gehen damit der Grad ab ist, verbessert die Lackbedenkung an den Kanten deutlich).

Epoxy weiß ich nicht, neigt das nicht evtl. dazu abzublättern?

Ciao

Veit

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#21 Beitrag von osterlitz » 2009-07-08 15:09:47

Hi,
Epoxy auf schlechtem Holz heißt bei den Bootsbauern "Leichentuch", die letzte Restauration, zumindest im Sichtbereich.
in hagen soll es eine firma geben, die auch mit holzkern schweissen. die leiten irgendein nicht brennbares gas ein, was den sauerstoff verdrängt, so dass das holz nicht feuer fangen kann.
Das macht fast jede Schweißfirma, nennt sich Formiergas. Wenn man Nähte bestimmter Festigkeit braucht, muß man innen wie außen die Oxidation verhindern. Man nimmt dazu das normale Edelgas (CO oder Argon), womit man auch schweißt, das kann man auch zuhaus.

Grüße,
Stefan
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#22 Beitrag von Michael* » 2009-07-08 15:38:13

@Veit M

habe inzwischen festgestellt, dass das Holz noch gut ist. War nur an der Oberfläche ein wenig Zickig - vielleicht vom Wasser, vielleicht von der Drahtbürste.

Ich will nicht, wie ich das vorher gedacht hatte, das Holz poliestern (da hatte Der Bootsbauer ja schon mit mir geschimpft :-) ) sondern nur noch die Löcher im Blech damit schließen.

Das ist dann nicht direkt auf dem Holz - da sind noch ein zwei Millimeter luft dazwischen.

Und schweißen wollte ich da nicht. Ich dachte, für die kleinen Stellen reicht Spachteln oder Glasmatte, für die größeren vielleicht ein Blech einkleben oder nieten.

Gruß

Michael*

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#23 Beitrag von ud68 » 2009-07-17 22:49:57

Nachtrag: auf der 400ml-Sprühdose für Loxiran-Ameisengift ist ein Sprühkopf mit einem 2mm-Strohhalm. Dieser passt auf die Ovatrol-Sprühdose. Dann von innen ein 2mm-Loch in die Säule und das Holz tränken.
Udo

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#24 Beitrag von Veit M » 2009-07-17 23:22:51

Hallo Michael,

bei Spachtel bekomme ich immer Bauchweh. Das Zeug ist einfach nicht elastisch genug, löst sich dann vom Blech und dann gammelt es dahinter wieder weiter.

Ich würde den losen Mist entfernen, ordentlich Rostschutz drauf und dann entweder mit Sika füllen bzw. mit Sika ein vorher schön gemachtes, schon lackiertes Blech aufsetzen. Bei dem Flicken vorher alle Kanten brechen damit der Lack dort nicht an scharfen Graten zu dünn ist. Wenn dann alles schön verklebt ist kann man noch mal lackieren. Ist dann elastischer als Spachtel und evtl. auch besser als Glasfaser (da hätte ich auch Angst daß es sich ablöst und man das nicht gleich mitbekommt).

Ciao

Veit

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#25 Beitrag von Michael* » 2009-07-18 16:57:12

@ud68 - Oder der Sprühkopf der Caramba-Flasche

@Veit M
Danke für den Hinweis. Ich wollte auch nicht großflächig spachteln - Du hast recht, das platzt immer wieder ab und wird von Feuchtigkeit unterwandert wenn es zu dick oder zu großflächig ist.

Ich wollte nur die kleinen stellen Spachteln - so fingernagelgroß. entrostet entgratet und grundiert hab' ich schon. Mal sehen, wie's wird.

Die großen Stellen bekommen Bleche drauf - geklebt oder genietet.

Gruß

Michael*

PS: Meine Tochter sagt, ich hab noch keinen Smily verwendet :huh:

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