Drucklager am 120D10AL Mercur: Welches Material?

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Michael*
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Drucklager am 120D10AL Mercur: Welches Material?

#1 Beitrag von Michael* » 2008-12-22 18:40:27

Hallo,

ich habe gerade - dann doch - die Drucklager der Achsschenkel machen lassen. Ich hatte mir die alten Teile aufheben lassen, da ich mir den Verschleiß ansehen wollte. Nunja sie waren ein paar Millimeter eingelaufen, aber das Material hat mich verwirrt. Kunststoff! Sieht aus wie dieses Zeug, aus dem Parkbänke sind - alles was weg muss. Waren die Teile original wirklich aus Plastik? Könnte auch Pertinax sein (ich muss es mal säubern). Aber bei eineinhalb Tonnen last so ein Gerödel? Jetzt sind Metalllager drin.

Weiß einer von Euch, woraus die Originallager sind (BJ 62). Ab wann wurden da eigentlich andere Lager Verbaut (Walzen/Nadel?)?

Gruß

Michael

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felix
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#2 Beitrag von felix » 2008-12-23 11:07:16

Hallo Michael,

das Zeug ist Kunstharz mit Baumwolle - eigentlich recht edel. Laut meiner Handbücher soll original da eine Schicht Teflon drauf sein. Eine solche Schicht habe ich aber noch nie an den Scheiben gesehen - funktioniert überhaupt nicht.

Ich habe an der Stelle eine Permaglide-Anlaufscheibe vom Lagerfritzen auf einer geschliffenen Stahlfläche laufen lassen. Den Baumwoll-Kunststoff als Dämpfung aber wieder darunter gelegt.

Diese Kunststoffscheiben in einem Auto von 62 verwirren mich, ich kenne sie eher in Autos ab den 80er Jahren. Von den alten Autos kenne ich an der Stelle eigentlich ein Axialkegelrollenlager.

MlG,
Felix

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Michael*
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#3 Beitrag von Michael* » 2008-12-23 16:40:02

So ein Kegelrollenlager hätte ich auch gern :-) Das ist dann bestimmt wie Servolenkung. Der Kunststoff (könnte durchaus Baumwollbasis sein) sieht mir aber nicht nach den 80ern aus. Mich wundert's halt, dass das Zeug die Belastung mehr oder weniger ausgehalten hat. :eek:

Ich hatte irgendwo gelesen, dass die alten Mercure solche Gleitlager hatten, und die neueren (spätere Eckhauber) Kegelrollenlager. Aber woher ich das habe, und ob es stimmt, weiß ich nicht.

Die Idee, da irgend etwas als Gleitpackung dazwischenzulegen, finde ich gut. Dummerweise habe ich mir nur eines von den Originalteilen aufheben lassen.

Ich vertraue also voll und ganz auf die neuen Bronze-Buchsen und das Fett. Mal sehen, wie lange das hält. Im Augenblick habe ich keine Weltreise vor.

Aber so ein Kegelrollenlager wäre doch fast wie ne Servolenkung, oder? :dry: Ich hatte gehofft, er würde mir so etwas einbauen.

Gruß

Michael*
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Thomas W.
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#4 Beitrag von Thomas W. » 2008-12-23 17:48:31

Hallo Michael,

du brauchst dich denke ich über ein Gleitlager an der Stelle nicht ärgern, da diese durch ihre große "Kontaktfläche" durchaus gut Kräfte übertragen können. Speziel wenn die beiden gelagerten Teile nur einige Grad verdreht werden und keine 360 Grad-Drehungen ausführen kann ein Gleitlager durchaus eine gute Wahl sein.

Kegelrollen/Kugellager sind durch ihre vergleichsweise kleine
"Kontaktfläche" bei Start-Stopp-Bewegungen nicht ideal und neigen gerne zu schnellem Verschleiß durch "pitting" (Eindrücken der Rollen oder Kugeln in die Lauffläche).

Also nicht ärgern sondern Losfahren.

Gruß
Thomas

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#5 Beitrag von Michael* » 2008-12-23 21:01:07

Thomas W. hat geschrieben:Kegelrollen/Kugellager sind durch ihre vergleichsweise kleine
"Kontaktfläche" bei Start-Stopp-Bewegungen nicht ideal und neigen gerne zu schnellem Verschleiß durch "pitting" (Eindrücken der Rollen oder Kugeln in die Lauffläche).
Ah ja, das kenne ich vom Fahrrad.
Thomas W. hat geschrieben: Also nicht ärgern sondern Losfahren.
Na jetzt sind die neuen Metall-Lager eh drin. Die halten bestimmt ne ganze Weile.

(Ich würd ja gern losfahren - jetzt gelich. :blush: Aber ich muss noch den Wunschzettel vom TÜV abarbeiten. In der Werkstatt habe ich ja nur die ersten beiden Punkte machen lassen. Aber ich komme der Sache immer näher. Gestern konnte ich schon mal ne Runde um die Halle fahren. Besser als nix.)

Gruß

Michael
Zuletzt geändert von Michael* am 2008-12-23 21:01:39, insgesamt 1-mal geändert.

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felix
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#6 Beitrag von felix » 2008-12-23 23:59:22

Hallo Michael,

ich habe unter dem 170er die Kegelrollenlager und bin eigentlich ganz zu frieden damit. Du müsstest das an der Achse mal konkret prüfen, aber bei den schweren Achsen sind Gleit- und Kegelrollenlager direkt austauschbar. Die gesamtkonstruktion mit dem Gleitlager hat die selben Abmessungen wie ein Norm- Axialkegelrollenlager.

Mich hat für die schweren Achsen der Preis eines solche Lagers geschreckt, die Permaglide-Anlaufscheibe in der Abmessung kostet 7EUR. Und mir erscheint an der Stelle ein Gleitlager an sich richtig.

MlG,
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#7 Beitrag von Michael* » 2008-12-26 13:25:09

Hallo Felix,

Danke für die Info.

An der Achse prüfen brauch ich nicht mehr :happy: . Das alte lager Liegt auf meinem Schreibtisch :-) Es ist offenbar eine Kunststoffbuchse mit vier Nuten (Fettkanäle?) auf der Lagerfläche (kreuzförmig). Es sieht nicht so aus, als ob da mal eine Oberfläche drauf war. Beschwören könnte ich es nicht. Die Werkstatt sagte, dass sie die Teile nicht mehr bekommt, und das Lager aus Bronze nachfertigen musste. Das Kegelrollenlager hätte mich interessiert, wenn es die zum Lenken nötigen Kräfte reduziert hätte - kannst Du dazu aus eigener Erfahrung etwas sagen? Wird es dann leichter? (wg Fahrerwechsel :-) )

So wichtig ist es nicht, da ich mir die Überlegungen vorher gemacht hatte, als der Austausch anstand. Ich würde es jetzt nicht unbedingt noch einmal aufmachen - später vielleicht.

Das mit den Permaglide-Anlaufscheiben habe ich noch nicht ganz gerafft. Ich habe eben ein bisschen geblättert und über das Material gelesen. Waren die Scheiben bei Dir original verbaut? Gehören die da rein, oder hast Du sie nachträglich eingebaut um Komfort oder Haltbarkeit zu verbessern?

Bei meinen neuen Lagern würden die jetzt bestimmt nicht mehr dazwischen passen. Die alten jatten ja so viel Spiel - da wär's gegangen.

Wie gesagt - im Moment denke ich, kann es so bleiben. Aber man lernt ja gern dazu.

Gruß

Michael*

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