Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

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Joerg404114
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Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#1 Beitrag von Joerg404114 » 2023-01-22 19:00:44

Hallo,

Ich habe zur Zeit ein kleines Problem mit der Hinterachse meines 150d10a. Der Wellendichtring der Radnabe links ist alle Jahr undicht (3000-4000km). Habe den jetzt schon zweimal getauscht.
Es liegt nicht an den Radlagern oder am Wellendichtring. Die Lauffläche des Wellendichtrings ist nach nicht mal 50000km verschlissen. Beim ersten Wechsel was diese angerostet hatte sie mit 2000er Papier sauber abgezogen. Aber das reicht wohl nicht.
Radnabe links.jpg
Die Lauffläche ist im Bereich der Dichtlippe beschädigt.
Distanzring HA links3.jpg
Distanzring HA links.jpg
Laut meinen Unterlagen lässt sich der Distanzring mit dem Kegelrollenlager abziehen. Hat das schon jemand gemacht? Geht der leicht abzuziehen?

Ich habe schon überlegt einen Speedi sleeve drüber zu pressen, aber, die jetzige Lauffläche hat eine große Phase zur Montage des Wellendichtrings um die Dichtlippe nicht zu beschädigen. Ein Speedi sleeve wäre hier ja nur eine ganz kurze Hüls. Der hat doch dann keine Phase um den Wellendichtring ohne Beschädigung zu montieren?
Was kann man noch machen. Aufchromen lassen und überschleifen. Aufschleißen und überschleifen. Neue anfertigen (welcher Werkstoff).

Wer hat das schon mal gemacht und kann mir einen Tip geben wie ich die Lauffläche des Wellendichtrings am besten überhole?

Grüße

Jörg

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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#2 Beitrag von 4x4V10 » 2023-01-23 13:27:28

Hallo Jörg,
meine Empfehlung wäre ein sleeve und da nach Montage per Hand eine Fase anbringen bzw. die Kante brechen. Die Fase muss nicht "maschinell perfekt" sein, weil sie im Betrieb keine Funktion hat.

Viele Grüße
Constantin

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Joerg404114
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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#3 Beitrag von Joerg404114 » 2023-01-24 14:11:44

Hallo Constantin,

ich habe mir die Montage der Speedi Sleeve mal angeschaut. Es wird jetzt ein Speedi Sleeve drüber gezogen, das ist die einfachste Lösung. Ist bei der Achskonstruktion ein bisschen schwieriger, da kein Anschlag vorhanden ist und der Sleeve nicht über die Laufffläche hinter herausstehen darf. Aber es ist machbar.

Grüße

Jörg

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Buclarisa
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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#4 Beitrag von Buclarisa » 2023-01-24 14:22:01

Joerg404114 hat geschrieben:
2023-01-22 19:00:44

Laut meinen Unterlagen lässt sich der Distanzring mit dem Kegelrollenlager abziehen. Hat das schon jemand gemacht? Geht der leicht abzuziehen?



Wer hat das schon mal gemacht und kann mir einen Tip geben wie ich die Lauffläche des Wellendichtrings am besten überhole?

Grüße

Jörg
Der Laufring ist mit entsprechender Abziehertechnik (20t Klasse) gut zu demontieren.

Laufringe für den Umbau von Stemco auf Simmerring habe ich noch liegen. St255 Oberfläche geschliffen.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

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Joerg404114
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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#5 Beitrag von Joerg404114 » 2023-01-24 20:19:01

Hallo Buclarisa,

Der Mercur hat Simmerring original. Danke für das Angebot.

Grüße

Jörg

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Joerg404114
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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#6 Beitrag von Joerg404114 » 2023-02-09 14:11:45

Hallo,

die Speedi Sleeve sind endlich angekommen und schon habe ich eine Frage an Leute die das schon montiert haben.
Mein Problem am Mercur ist, das der Sleeve hinten keinen Anschlag hat. Wer hat ohne Anschlag schon Sleeves montiert? Die müssen ja sauber parallel auf die Lauffläche.
Sleeve4.jpg
Sleeve1.jpg
Der Sleeve muss auf die Lauffläche und darf hinten nicht überstehen wegen dem Ölfangtopf. Das heißt, ich muss ihn dann abschneiden (Dremel). Er muss sauber parallel auf die Lauffläche und ich habe hinten keinen Anschlag. Wer hat das schon mal gemacht und hat einen Tip. Weil mit einem Anschlag hinten aufziehen ist einfach aber ohne?
Sleeve5.jpg
Grüße

Jörg

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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#7 Beitrag von Buclarisa » 2023-02-10 13:51:54

Der Sleeve ist an der Perforierung nach Montage teilbar. Du brauchst eine Lange Hülse die auf der einen Seite dem Montagewerkzeug entspricht, und so lang ist das es über den Achsstupf reicht.
Dazu einen Ring zu Führung der auf dem Sitz des äußeren Radlagers ruht und den Innendurchmesser der Hülse hat. Jetzt noch etwas als Tiefenanschlag, dazu würde ja reichen wenn Dir jemand etwas ( ne Nuß ? )im Bereich der Bremsankeplatte hinhält.

Die Breite vom Sleeve könnte mit vermitteln vielleicht sogar bleiben.
Schleifen und Flexen im Bereich offener Lagerstellen, da soll Dich der Teufel hohlen. :angel:
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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#8 Beitrag von Joerg404114 » 2023-05-03 15:36:18

Hallo,

nach Verletzungspause habe ich jetzt den ersten Speedi Sleeve montiert.
Dafür habe ich die mitgelieferte Montagekappe, die ja viel zu kurz ist umgebaut.
In die Montagekappe hinten ein großes Loch hineingeschnitten und dann mit Sika 252 einen gelaserten 4mm dicken Baustahlring aufgeklebt, damit ich mit dem Kunststoffhammer auf die Montagehülse schlagen kann ohne die zu verformen.
DSC03770.JPG
Dann den Sleeve vorsichtig montiert und zwar soweit, das die Fase des Laufringes darunter noch genutzt werden kann. Vorher noch etwas Dichtpaste auf die alte Lauffläche aufgebracht, damit die riefen auch sicher verschlossen sind.
DSC03764.JPG
Anschließend den Kragen demontiert.
DSC03766.JPG
DSC03766.JPG (31.49 KiB) 1280 mal betrachtet
Der Sleeve steht hinten zur Bremsankerplatte 4mm über die alte Lauffläche heraus. Das stört aber nicht, da die Lauffläche der Dichtlippen weiter vorne ist.
Die Ölfanghaube der Radnabe bekommt deshalb eine 4mm dicke Dichtung, dann stimmt das Gesamtmaß wieder.
DSC03768.JPG
Grüße

Jörg

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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#9 Beitrag von Joerg404114 » 2023-05-09 8:02:52

Hallo,

ich habe eine Frage zum Radlagerspiel. Im Handbuch steht für die Hinterachse Radnabe festziehen, bis sie sich schwer von Hand drehen lässt, dann 1/6 Umdrehung lösen.
Diese Angabe finde ich sehr ungenau. Deshalb habe im mal diese Tabelle fotografiert mit Lagerspielen. Die Verbauten Radlager sind innern 30216 und außen 32215.
Nach der Tabelle kommt ein Lagerspiel von 35µm heraus, bei einem Achsabstand von 165mm und O-Anordnung.
Lagerspiel_kl.jpg
So habe ich die jetzt eingestellt.

Gibt es andere Vorschläge zum Lagerspiel an der Hinterachse vom Mercur?

Grüße

Jörg

Nelson
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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#10 Beitrag von Nelson » 2023-05-09 8:35:23

Joerg404114 hat geschrieben:
2023-05-09 8:02:52
Gibt es andere Vorschläge zum Lagerspiel an der Hinterachse vom Mercur?
Moin,


keinen konkreten Vorschlag. Aber den Einwurf, dass ich die 10K Erwärmung, für die die Tabellenwerte gelten, für sehr wenig halte. Wie stark soll sich das korrekt gespannte Radlager erwärmen? Ich weiß es nicht, aber dem Gefühl nach würde ich mal 50°C unter normalen Bedingungen anpeilen. Das würde bei 10°C Umgebungstemperatur beim Einstellen 40K machen und den Wert Deiner Tabelle vervierfachen, so wie es auch in der Tabelle explizit vorgesehen ist.


Grüße

Nils

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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#11 Beitrag von Apfeltom » 2023-05-09 8:38:31

Moin Jörg,
erstmal Glückwunsch zum Aufbringen des Sleeve!

Betr Lagerspiel haben wir nun zweimalnach WeDi Wechsel nach Handbuch eingestellt. Wobei für mich noch aus der Übung mit den alten Starrachs Opels „ schwer von Hand drehen“ bedeutet: so gerade mit hoher Kraft noch eben drehbar“. Dann 1/6 lösen hat bis jetzt gut funktioniert.
Deine Berechnung ist für meine bescheidenen Kenntnisse ein klein wenig zu hoch :cool:

Viel Glück beim Test fürs nächste Jahr :rock:
Gruß
Thom

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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#12 Beitrag von Joerg404114 » 2023-05-09 9:09:41

Hallo,

die Temperaturdifferenz von 10 K gilt für das Temperaturgefälle zwischen dem Lagerinnenring zum Lageraußenring. Ich denke das kommt bei den Radlagern hin.

Grüße

Jörg

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Re: Mercur 150d10a Probleme Hinterachse undicht

#13 Beitrag von Nelson » 2023-05-09 9:50:51

Joerg404114 hat geschrieben:
2023-05-09 9:09:41
Hallo,

die Temperaturdifferenz von 10 K gilt für das Temperaturgefälle zwischen dem Lagerinnenring zum Lageraußenring. Ich denke das kommt bei den Radlagern hin.

Grüße

Jörg
Stimmt. Lesen hilft.

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