Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

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lura
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Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#1 Beitrag von lura » 2022-12-08 10:14:47

Ichbin mit dem GRB mal ne 8 auf dem Strand gefahren, eine Seite gut abgelagert, die andere Seite der 8 durchgeeggter Sand.
Auf dem durchgeeggten Sand hat der Reibungswiderstand des Diffs für Durchdrehen des Inneren hinteren Rades gesorgt. Schön zu sehen am wellenförmig aufgeschobenen Sand.
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Auf dem festen Sand war dagegen keine Sandbewegung zu erkennen

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Bernd

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#2 Beitrag von OliverM » 2022-12-08 10:18:45

Viel interessanter finde ich den Unterschied zwischen den Pseudo-Geländereifen und echten Geländereifen .
Mal ganz davon abgesehen dass die Bilder z.T. nicht repräsentativ sind, da du nicht über Jungfräulichem Sand gefahren bist sondern durch eine vorgefahrene Spur.

Gruß

Oliver
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burkhard
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#3 Beitrag von burkhard » 2022-12-08 10:26:34

OliverM hat geschrieben:
2022-12-08 10:18:45
Viel interessanter finde ich den Unterschied zwischen den Pseudo-Geländereifen und echten Geländereifen .
Die echten Geländereifen sind aber auch vorne montiert (also gelenkt) und waren nicht gesperrt.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#4 Beitrag von OliverM » 2022-12-08 11:05:38

burkhard hat geschrieben:
2022-12-08 10:26:34
OliverM hat geschrieben:
2022-12-08 10:18:45
Viel interessanter finde ich den Unterschied zwischen den Pseudo-Geländereifen und echten Geländereifen .
Die echten Geländereifen sind aber auch vorne montiert (also gelenkt) und waren nicht gesperrt.

Viele Grüße
Burkhard
Ich habe nirgends etwas von einer gesperrten HA gelesen .
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#5 Beitrag von lura » 2022-12-08 11:08:32

Repräsentstiv ist nicht der Ansatz, dann hätte ich mindestens 5 8en fahren sollen.
Vorne fahre ich die Contis, hinten die Nordic Tire 3 PMSF.
Interessant fand ich auch die verschiedenen Eindrücktiefen. Die Achslasten werd ich dann bei der nächsten SP mal nachliefern.
Es waren keine Diff's gesperrt.
Gruß
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#6 Beitrag von burkhard » 2022-12-08 11:09:44

Stimmt, sorry. Ich habe aber auch nicht geschrieben, das die HA gesperrt war...

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#7 Beitrag von sico » 2022-12-08 11:20:17

Sieht aber so aus als ob die HA gesperrt ist
Falls die Sperre offen ist, dann ist die Eigenreibungb im Differenzial m.E. viel zu hoch.
LG.Sico

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#8 Beitrag von lura » 2022-12-08 11:40:19

Zum Vergleich hab ich dann noch ne Runde mit gesperrter HA gedreht.
Der Sand ist beidseitig stark zerwühlt, am Kurvenausgang zieht das äußere Rad dann zuerst ne saubere Spur und das innere Rad mit.

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Zuletzt geändert von lura am 2022-12-08 14:46:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#9 Beitrag von sico » 2022-12-08 11:47:54

Ein Differenzial muß sich ohne Widerstand ganz leicht durchdrehen lassen.
Bocke Mal ein Hinterrad auf und prüfe, ob das leicht zu drehen geht.
Wenn nicht, dann stimmt da was nicht und du musst weiter suchen nach der Ursache
LG Sico

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#10 Beitrag von husky240 » 2022-12-08 13:27:10

Moin,

ich klink mich da mal kurz ein weil ich mich letzte Woche beim 130D9 auch gewundert hab das es so schwer geht wenn nur ein Rad in der Luft hängt.

Ich hab mir das mit dem Umstand permanent Allrad erklärt... ohne genau zu wissen ob das stimmt :ninja:

Die Vorderachse ging leichter als die Hinterachse (Bremsen komplett auf weil noch nicht eingestellt)... der Mercedes ist ja sicherlich auch ein Permanent Allrad... oder


Gruß vom Nils
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#11 Beitrag von Fernwehbus » 2022-12-08 14:02:19

husky240 hat geschrieben:
2022-12-08 13:27:10
Ich hab mir das mit dem Umstand permanent Allrad erklärt...
Eigentlich nicht, meines bescheidenen Wissens nach hat es an einem Achsdifferential keinen Einfluss, ob die Antriebswelle sich leicht oder schwer drehen lässt oder fest steht. Wenn man also die ganze Achse aufbockt, muss sich ein Rad leicht in die eine Richtung drehen lassen, während sich das andere Rad leicht in die andere Richtung dreht. Wobei "leicht" natürlich relativ ist (besonders wenn man noch AP-Achsen hat)
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#12 Beitrag von lura » 2022-12-08 14:52:24

sico hat geschrieben:
2022-12-08 11:47:54
Ein Differenzial muß sich ohne Widerstand ganz leicht durchdrehen lassen.
Bocke Mal ein Hinterrad auf und prüfe, ob das leicht zu drehen geht.
Wenn nicht, dann stimmt da was nicht und du musst weiter suchen nach der Ursache
Genau darum geht es: beschreiben, was passiert, wenn ein Lkw artgerecht gehalten wird. :D
Gruß
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#13 Beitrag von Integra » 2022-12-08 22:12:56

Moin Bernd.

Interessanter Thread.

Ich dachte eigentlich auch, dass das Differential die unterschiedlichen Kurvenradien geschmeidig ausgleicht. Das „grubbern“ des kurveninneren Rades ohne Sperre finde ich komisch.

Ich mache das mal mit meinem Auto bei Gelegenheit nach. Bin gespannt.

Entspannte Grüße nach 🇬🇷

Martin
(Hast mich überredet. Die Schlappen kommen nächste Woche frisch aus dem Autoklaven)
Grüße Martin

Am Anfang war das Wort am.
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#14 Beitrag von burkhard » 2022-12-08 22:46:14

Integra hat geschrieben:
2022-12-08 22:12:56
Ich dachte eigentlich auch, dass das Differential die unterschiedlichen Kurvenradien geschmeidig ausgleicht.
Das tut es auch wenn alles in Ordnung ist. Eventuell liegt es aber auch daran, weil die Hinterachse nicht gelenkt ist und die Hinterräder bei Kurvenfahrt immer etwas „grubbern“. Allerdings scheint mir der Kurvenradius zu groß zu sein um es alleine damit zu erklären.

Es sind ja auch Winterreifen, bei denen das Profil so gemacht ist, das der Schnee daran klebt (also das Gegenteil von Selbstreinigung). Keine Ahnung, was das für einen Effekt im Sand hat, könnte aber auch noch eine Rolle spielen.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#15 Beitrag von OliverM » 2022-12-08 23:01:51

Integra hat geschrieben:
2022-12-08 22:12:56
Das „grubbern“ des kurveninneren Rades ohne Sperre finde ich komisch.

Martin
(Hast mich überredet. Die Schlappen kommen nächste Woche frisch aus dem Autoklaven)
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe dass das so passiert .

Gruß

Oliver
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#16 Beitrag von lura » 2022-12-09 0:39:52

Auf dem festeren Grund sind die Abrollspuren ohne "Grubbern", d.h. alles i.O. im weicheren Untergrund kommt es dann zum "Grubbern" wegen der Reibung im Differental. Wenn das gar keine Reibung hätte, würde ja viel häufiger eine Sperre nötig sein, weil dann sofort ein Rad durchdreht, sobald der Untergrund weicher wird. Bei Fahrzeugen ohne Diff-Sperre (Ural, einige Feuerwehren) wäre ja sonst gar keine Geländefahrt möglich.
Ich habe dieses Verhalten bisher bei allen meinen Lkw festgestellt. Bin mal gespannt, wer ähnliches erlebt.

Martin, sehr gute Entscheidung, Glückwunsch :rock:
Gruß
Bernd

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#17 Beitrag von sico » 2022-12-09 13:31:30

Hier mal eine Reifenspur aus einem Wendvorgang.
Da ist Abrollen der Reifen ohne jegliches Graben oder "Grubbern" zu sehen.
So ist das m.E. normal und in Ordnung.
Nochmals:
In einem Achsdifferenzial ist nomalerweise keinerlei Reibung vorhanden. Deshalb drehen Räder, die keine Haftung haben, auch ganz schnell durch.
LG
Sico
Dateianhänge
Reifenspur.JPG

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#18 Beitrag von lura » 2022-12-09 14:40:26

Lieber Sico,

so sieht das richtig aus, bei entsprechend festem Untergrund. Bei Deinem Fahrzeug ist also auch alles i.O. Genau das gleiche ist ab Bild 6 im Anfangspost zu sehen, die Bilder habe ich 4 Minuten später als die ersten 5 gemacht. Einziger Unterschied war die Festigkeit des Untergrundes links (Bilder 6 -9) und rechts (Bilder 1-5) der Zufahrt zum Strand.
Gruß
Bernd

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#19 Beitrag von sico » 2022-12-09 14:45:28

Hallo Bernd,
du kannst selbstverständlich glauben was du willst.
Ich hab jetzt mehrfach versucht, dir das erklären.
Das ist jetzt zu Ende.
LG. Sico

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#20 Beitrag von OliverM » 2022-12-09 15:15:23

lura hat geschrieben:
2022-12-09 0:39:52
.....", d.h. alles i.O. im weicheren Untergrund kommt es dann zum "Grubbern" wegen der Reibung im Differental.
Um es mit einem Wort zu kommentieren : NOPE.


Gruß

Oliver
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#21 Beitrag von husky240 » 2022-12-09 16:25:10

Moin,

ich hab das noch nicht so wirklich verstanden... ist das jetzt nur ein mechanisches Problem?


Gruß vom Nils
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#22 Beitrag von möp » 2022-12-09 16:37:14

Wenn du deinen Kreis schnell fährst entlastet das Kurveninnere Rad und bei genügend Gas hast du dann auch etwas Schlupf...
Fahr den Kreis Mal schön langsam :huh:

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#23 Beitrag von husky240 » 2022-12-09 16:58:11

möp hat geschrieben:
2022-12-09 16:37:14
Fahr den Kreis Mal schön langsam :huh:
Ok... jetzt hab ich das verstanden :happy:


Gruß vom Nils
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#24 Beitrag von lura » 2022-12-09 21:42:01

sico hat geschrieben:
2022-12-09 14:45:28
du kannst selbstverständlich glauben was du willst.
Lieber Sico, genau das ist mein Ansatz.
Aber trotzdem gerne Danke für Dein Bemühen.
Gruß
Bernd

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#25 Beitrag von burkhard » 2022-12-09 22:14:01

lura hat geschrieben:
2022-12-09 0:39:52
... im weicheren Untergrund kommt es dann zum "Grubbern" wegen der Reibung im Differental. Wenn das gar keine Reibung hätte, würde ja viel häufiger eine Sperre nötig sein, weil dann sofort ein Rad durchdreht, sobald der Untergrund weicher wird.
Das kapiere ich jetzt nicht. Das ein Rad auf weichen Untergrund durchdrehen kann ist klar, aber wieso soll das Rad durchdrehen, wenn das Differential keine Reibung hat? Das hängt doch nur von Schlupf der Reifens zum Untergrund ab. Oder meinst du, das die Reibung eine Art "Sperre-Light" ist?

Wie groß die Reibung des Differenzials ist merkst du ja, wenn du nur ein Hinterrad aufbockst und daran drehst. Bei meinem Fahrzeug ist es so, das ich das Rad mit einer Hand und nur sehr geringer Kraft in Umdrehungen versetzen kann und das Rad dann noch einige Umdrehungen nachläuft bis es zum stehen kommt.

Die Reibung ist so gering, das es das Gubbern nicht erklären kann und um Lichtjahre von einer "Sperre-Light" entfernt ist.

Viele Grüße
Burkhard

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#26 Beitrag von lura » 2022-12-10 0:56:31

So eine Auslegung könnte es geben?. Kann ein Differential so ausgelegt werden, dass es eine "Sperre light" ist. Die Geländegängigkeit von Fahrzeugen ohne Achssperren stellt mir diese Frage.
Ich würde sagen, ja, die Auslegung gibt es.
Gruß
Bernd

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#27 Beitrag von Lampenhalter » 2022-12-10 2:35:17

Der Ural macht das mit der Geländegängigkeit ein bisschen anders. Die beiden Hinterachsen haben keine Quersperren, aber auch kein Ausgleichsdifferential. Sie sind starr durch eine Kardanwelle gekoppelt. Das bewirkt, dass beide Achsen immer mit der gleichen Drehzahl drehen müssen. Oder, anders ausgedrückt: min. 2 von 4 Rädern müssen gleichzeitig die Bodenhaftung verlieren, damit das Auto stehen bleibt. Und diese beiden Räder müssen sich auf unterschiedlichen Achsen befinden.
Der Vorteil ist, dass man keine Quersperren einbauen muss und trotzdem eine gute Geländegängigkeit erzielt. Das vereinfacht die Konstruktion, was sehr im Sinne eines Militärs ist. Man kann alle Achsdifferentiale beim Ural untereinander tauschen und alle Achsen ohne Spezialwerkzeug, abgesehen vom Radlagereinstellschlüssel, mit einem einfachen Nusskasten komplett zerlegen. Gebrochene Steckachsen lassen sich mit etwas Übung in 20 min im Feld wechseln, ohne dass einem irgendwas im Diff durcheinander fallen kann. Dafür muss man nicht einmal das Rad abschrauben. Außerdem kann kein Grundwehrdienstler die Karre kaputt fahren, weil er die Sperre auf der Straße vergessen hat rauszunehmen.
Die offensichtlichen Nachteile sind die Kurvenlaufeigenschaften und das unvermeidbare Radieren auf der Straße.

Durch die Längssperre im Verteilergetriebe kann man diese Idee noch auf die Vorderachse erweitern: Dann müssen min. 3 Räder auf drei Achsen die Haftung verlieren, damit das Auto stehen bleibt. Klassiker, wie man einen Ural im Gelände versenken kann: Einseitig in einen vereisten Graben fahren. Die drei Räder auf der Grabenseite drehen durch, die auf der Landseite bleiben stehen.

Die Diffs vom Ural lassen sich ansonsten von Hand relativ leicht drehen, wenn man das Auto aufbockt ist. Da ist nicht viel Reibung bei. Die Radlager (und ggf. Wellen) verursachen mehr Widerstand.
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Nur wenn du schwarze Striche vom Kurvenausgang bis zum nächsten Bremspunkt ziehen kannst, hast du wirklich genug Leistung.

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#28 Beitrag von Uwe » 2022-12-10 8:03:31

lura hat geschrieben:
2022-12-10 0:56:31
So eine Auslegung könnte es geben?. Kann ein Differential so ausgelegt werden, dass es eine "Sperre light" ist. Die Geländegängigkeit von Fahrzeugen ohne Achssperren stellt mir diese Frage.
Ich würde sagen, ja, die Auslegung gibt es.
Moin,

LSDs (limited slip differential) gibt's schon, aber eher im PKW-Bereich (sowas ließ sich z.B. beim RAV von Martins Junior ankreuzen). Im LKW-Bereich ist mir das aber noch nicht untergekommen. Da wird eher konstruktiv darauf geachtet, dass die Kiste kein Beinchen hebt, also die Radlast gleich bleibt. Primär durch Rahmenverwindung oder halt wir beim Ural mit zentral aufhehänten Tandemachsaggregaten.

Uwe
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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#29 Beitrag von lura » 2022-12-10 8:50:21

Beim Pkw kenne ich das auch als Sonderausstattung.
Könnte es dann sein, dass durch eine höhere Drehzahl und einen dadurch entstehenden Kreiseleffekt der Differentialzahnräder so eine Art Stabilisierung mit dem Effekt Sperre Light entsteht?
Gruß
Bernd

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Re: Reibungswiderstand/ Eigenbremsverhalten Differential

#30 Beitrag von OliverM » 2022-12-10 8:53:01

lura hat geschrieben:
2022-12-10 8:50:21

Könnte es dann sein, dass durch eine höhere Drehzahl und einen dadurch entstehenden Kreiseleffekt der Differentialzahnräder so eine Art Stabilisierung mit dem Effekt Sperre Light entsteht?
Nein ..... Sag mal Bernd , hast du Langeweile ?
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