Steyr 12m18 Achsentlüftung

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Hippo
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Steyr 12m18 Achsentlüftung

#1 Beitrag von Hippo » 2021-12-29 22:33:04

Hallo, wir stehen hier im Senegal mit einem holländischen Paar und sie haben einen Steyr 12m18. Ich habe gesehen das die Achsentlüftung nur is zum Rahmen liegt. Da sie aber Richtung Südafrika fahren wollen hatte ich empfohlen die Achsentlüftung hochzulegen. Mich hat es nur gewundert das beim Steyr der ja fürs Militär gebaut wurde die Schläuche so kurz sind. Die Frage ist müssen Sie überhaupt hochgelgt werden oder kommt bei Wasserdurchfahrten kein Wasser in die Achsen?
Viele Grüße von unterwegs
Jörg und Anja

Mark86
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#2 Beitrag von Mark86 » 2021-12-29 23:01:03

Bei Daimler höheren sie auf der Achse auf, das reichte auch fürs Militär, und reicht fuer Weltreisen
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#3 Beitrag von ClausLa » 2021-12-30 0:32:57

Moin,
Mark86 hat geschrieben:
2021-12-29 23:01:03
Bei MEINEM Daimler höheren sie auf der Achse auf, das reichte auch fürs Militär, und reicht fuer Weltreisen
mag ja sein, allerdings gibts diesem Hersteller auch Fahrzeuge, die deutlich über 1m Wattiefe verfügen, kommt halt darauf an, was man bestellt....

Der 1017 hat 500mm, da reichen die Entlüftungen wohl.

Will man mehr, muss man entweder ein anderes Fahrzeug wählen oder umrüsten.

Der 12M18 hat nominal 80cm, da reichen die Entlüftungen bis in den Rahmen gut aus; braucht man mehr, muss man da halt verlängern (und auch der Luftfilter nebst anständiger Abfdchtung höher gelegt werden)

You get what You pay for.....

Achsentlüftung unter Wasser gibt ´ne leckere Emulsion aus Wasser, Öl und Rost; das will man nicht :eek:

Gruß Claus

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#4 Beitrag von Ingenieur » 2021-12-30 0:38:43

Hallo,

mein Jupiter hatte Achsbelüftungen, die bis Oberkannte Achse gingen.

Seit 15 Jahren hat er Schläuche, die bis einen Meter über Straße gehen.
Am Ende kleine Spritfilter, damit keine Insekten reinkrabbeln.


...
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#5 Beitrag von Mark86 » 2021-12-30 10:20:53

ClausLa hat geschrieben:
2021-12-30 0:32:57
Moin,
Mark86 hat geschrieben:
2021-12-29 23:01:03
Bei MEINEM Daimler höheren sie auf der Achse auf, das reichte auch fürs Militär, und reicht fuer Weltreisen

Achsentlüftung unter Wasser gibt ´ne leckere Emulsion aus Wasser, Öl und Rost; das will man nicht :eek:

Gruß Claus
Noe. Das kommt drauf an wie warm die Achse ist und wie lange unter Wasser. Bei Daimler ist da n Filz drin, so schnell läuft das nicht voll...
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#6 Beitrag von Hippo » 2021-12-30 10:58:22

Ok, vielen Dank. Dann sollte er die verlängern, weil gerade hier weiß man vorher nicht durch wieviel Flüsse man fahren muss.
Viele Grüße von unterwegs
Jörg und Anja

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#7 Beitrag von Ingenieur » 2021-12-30 11:40:29

Hallo,
Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 10:20:53

Noe. Das kommt drauf an wie warm die Achse ist und wie lange unter Wasser.
Bei Daimler ist da n Filz drin, so schnell läuft das nicht voll...
Das Problem ist, wenn eine warme Achse im Wasser untertaucht und abkühlt.
Dann wird das Wasser quasi reingesogen.


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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#8 Beitrag von Willi Jung » 2021-12-30 11:52:30

Bei unserem 680er Steyr (dem Vorgänger) liegen die Entlüftungen auch im Rahmen.
Die Schläuche waren aber lang genug, um die Enden nach oben in die Radhäuser zu verlegen, ca. 20 cm über den Rahmen.
Das ist jetzt Fußbodenniveau im Koffer.
Tiefer ins Wasser will ich nicht.
Liebe Grüße
Willi
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#9 Beitrag von steyermeier » 2021-12-30 11:53:05

Moin,
Beim 12m18 sind das vorgesehen vom Hersteller 80cm...darauf ist auch die achsentlüftung angelegt....aber nicht nur die.
Wenn da mehr als 80 cm gewünscht wird musst du dir das ganze Fahrzeug angucken....ich denke bei mehr als 80 cm läuft's dir auf jeden Fall schon zur Tür rein...und der Luftfilter sitzt wesentlich tiefer. Dauerhaft ist der sicher nicht dicht auf der ansaugseite,die Batterien stehen dann komplett unter Wasser,usw ....
Da wird dann,spätestens wenn du Mal im Wasser nicht weiter kommst ,die achsentlüftung ein kleineres Problem....
Gruß Markus

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#10 Beitrag von Mark86 » 2021-12-30 11:54:23

Wenn man nur mal durch nen Fluss fährt passiert da nix...

Der Ingenieur hat Recht, dass ist schlecht, aber eine eher theoretische Annahme, denn die Achse müsste dafür halt erstmal warm werden. Da habe ich so meine Zweifel...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#11 Beitrag von ClausLa » 2021-12-30 12:40:22

Moin,
Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 11:54:23
Wenn man nur mal durch nen Fluss fährt passiert da nix...
...wenn Du das sagst :lol:

kommt halt auf den Fluss an, i.d.R. fährt man da ja nicht mit 80 Sachen durch

Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 11:54:23
Der Ingenieur hat Recht, dass ist schlecht, aber eine eher theoretische Annahme, denn die Achse müsste dafür halt erstmal warm werden. Da habe ich so meine Zweifel...
....das wird wohl jedes bewegte Bauteil, ausser Daimler hat die reibungsfreie Achse erfunden :joke:


Gruß Claus

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#12 Beitrag von KlausU » 2021-12-30 15:34:24

Moin,
Markus hat es ja schon angerissen. Bevor die Achsentlüftungen Wasser bekommen stehen Batterien, Luftfilter, Anlasser, die Tankbelüftung und einige andere Dinge im Wasser.
Je nach Bereifung sind gegenüber den serienmäßigen 800 mm Wattiefe noch ca. 100 mm mehr drin.
Wenn mehr gewollt ist macht es richtig Arbeit und da hilft das Hochlegen der Achsentlüftung auch nicht wirklich.

Alles was tiefer als Unterkante Rahmen ist sollte gut überlegt und nur im Notfall sein.
Viele Grüße
Klaus

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#13 Beitrag von Mark86 » 2021-12-30 19:01:51

ClausLa hat geschrieben:
2021-12-30 12:40:22
Moin,
Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 11:54:23
Wenn man nur mal durch nen Fluss fährt passiert da nix...
...wenn Du das sagst :lol:

kommt halt auf den Fluss an, i.d.R. fährt man da ja nicht mit 80 Sachen durch

Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 11:54:23
Der Ingenieur hat Recht, dass ist schlecht, aber eine eher theoretische Annahme, denn die Achse müsste dafür halt erstmal warm werden. Da habe ich so meine Zweifel...
....das wird wohl jedes bewegte Bauteil, ausser Daimler hat die reibungsfreie Achse erfunden :joke:


Gruß Claus
Reibungsfrei nicht, aber zumindest bei meinem 1017 der in ner ähnlichen Leistungsklasse spielt wird da nicht mal im Hochsommer bei Autobahnfahrt was warm. Das VTG kommt mit Anhänger schonmal auf 65 Grad C, die Achsen liegen dann mit ner einstelligen gradzahl über Außentemperatur in nem Bereich, bei dem ich nicht von warm sprechen wuerde... Das ist wie Oelkuehler mit 80°C Thermostat nachrüsten in Autos die nie über 60°C Oel Temperatur kommen...
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#14 Beitrag von kawahans » 2021-12-30 19:11:52

Geplant und geschehen ist oft zweierlei. :angel:

Sprich man fährt durch einen Fluss, hat ein Loch übersehen, hängt deutlich tiefer drin als gedacht. Braucht dann vielleicht z.B. 1 Stunde, um wieder heraus zu kommen.
In der Zeit ist die Achse vollgelaufen, u.U. auch das Getriebe und / oder das Verteilergetriebe. Den 680er hatte ich einmal so eingetaucht, dass das Wasser bei der Beifahrertüre hereingeronnen ist und dabei hat es so harmlos ausgesehen... Damals bin ich mit dem Restschwung noch glücklich herausgekommen.
Aus diesen Gründen würde ich diese 4 Entlüftungen hochsetzen, auch wenn ich auch der Ansicht bin, nach Möglichkeit nur bis Rahmenunterkante einzutauchen. :blush: aber grau ist alle Theorie.


Liebe Grüße aus Graz!
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#15 Beitrag von Wombi » 2021-12-30 20:00:30

Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 19:01:51
ClausLa hat geschrieben:
2021-12-30 12:40:22
Moin,
Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 11:54:23
Wenn man nur mal durch nen Fluss fährt passiert da nix...
...wenn Du das sagst :lol:

kommt halt auf den Fluss an, i.d.R. fährt man da ja nicht mit 80 Sachen durch

Mark86 hat geschrieben:
2021-12-30 11:54:23
Der Ingenieur hat Recht, dass ist schlecht, aber eine eher theoretische Annahme, denn die Achse müsste dafür halt erstmal warm werden. Da habe ich so meine Zweifel...
....das wird wohl jedes bewegte Bauteil, ausser Daimler hat die reibungsfreie Achse erfunden :joke:


Gruß Claus
Reibungsfrei nicht, aber zumindest bei meinem 1017 der in ner ähnlichen Leistungsklasse spielt wird da nicht mal im Hochsommer bei Autobahnfahrt was warm. Das VTG kommt mit Anhänger schonmal auf 65 Grad C, die Achsen liegen dann mit ner einstelligen gradzahl über Außentemperatur in nem Bereich, bei dem ich nicht von warm sprechen wuerde... Das ist wie Oelkuehler mit 80°C Thermostat nachrüsten in Autos die nie über 60°C Oel Temperatur kommen...
Aussentemperatur 40 Grad, Radnabe etwa 50 Grad und schon ist das Heiß, gegenüber Quellwasser mit 11 Grad von nem Fluß.

Gruß, Wombi
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15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#16 Beitrag von Moseltaler » 2021-12-30 23:54:20

sehe ich auch so, wo doch die Höherlegung der Entlüftung auch technisch nicht wirklich anspruchsvoll ist… also lieber in ein bisschen Schlauch investieren als am Ende die Achsen zu versauen! Oder gibts auch Nachteile, die man wissen sollte
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#17 Beitrag von Harty » 2021-12-31 14:32:29

und ab einer Höhe Rahmenmitte bekommt der Lüfter für den Kühler auch schon Wasserkontakt, sind etwa 105 cm....
Grüße, Harty

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#18 Beitrag von ClausLa » 2021-12-31 15:13:33

Mahlzeit,
deshalb setzte Steyr die Grenze wohl auf 80cm; zudem man das ja vorher auch nicht auf den Zentimeter ausmessen kann....

Der Unterschied zu den "oberen" Aggregaten ist halt, dass man bei den Achsen erstmal gar nichts merkt.

Zur Einschätzung; pro 10 Kelvin Temperaturdifferenz zieht sich dehnt sich Luft um ca, 35 ccm aus, die Öüllmenge des Ha-Diffs sind 9,5l, dann gehe ich davon aus, dass im Rest der Achse mindestens 30l Luft Platz finden, was dann ca 100ml Wasseransaugung entspräche.

Dieses führt nicht sofort zu Schäden, aber im Inneren der Achse kommt das Wasser im Lauf der Zeit mal an jedem blanken Metallteil vorbei, was das auf Dauer heisst, dürfte ja bekannt sein.

Gruß Claus

P.S.
die "emulsionsrostgeschmierten" Achsen, die ich damals offen (und dann gleich komplett entsorgt) hatte, trugen alle einen Stern :sick:

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#19 Beitrag von Pirx » 2021-12-31 20:25:43

Harty hat geschrieben:
2021-12-31 14:32:29
und ab einer Höhe Rahmenmitte bekommt der Lüfter für den Kühler auch schon Wasserkontakt, sind etwa 105 cm....
ClausLA hat geschrieben:deshalb setzte Steyr die Grenze wohl auf 80cm; zudem man das ja vorher auch nicht auf den Zentimeter ausmessen kann....
Ihr seid ja lustig!

Eine Wattiefe wird nach Norm angegeben. Bei einer Watfähigkeit von z.B. 80 cm laut Fahrzeughersteller ist der Lüfter schon längst unter Wasser. Die Norm sieht zusätzlich einen Wasserschwall beim Einfahren in das Gewässer und eine Wellenhöhe vor. Das alles muß ein Fahrzeug mit dieser Wattiefe abkönnen ...

Sieht dann ungefähr so aus:

Watfaehigkeit_b.jpg

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#20 Beitrag von Hippo » 2021-12-31 21:26:05

Bei dem Steyr ist sonst alles wie Luftansaugung usw weit oben. Außerdem hat er 14ner Reifen drauf. Es geht auch gar nicht um dauernd durchs Wasser zu fahren. Aber wenn man durch Afrika fährt weiß man vorher nicht was bevorsteht. Da kann eine Brücke kaputt sein und es muss der Fluss durchfahren werden oder es kommt die Regenzeit, die man nicht immer ausweichen kann, mit teilweise extremen Wasserlöchern. Da ist es bestimmt besser es vorher zu machen als sich hinterher zu ärgern. Ist halt nicht Europa.
Viele Grüße von unterwegs
Jörg und Anja

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#21 Beitrag von Gregorix » 2022-01-02 2:13:30

Mein Steyr hat die Achsentlüftungen auch auf Rahmenhöhe. Am Ende sitzen da so eine Art Ventil drauf, die bei mir schon eher stark korrodiert sind. Ich war mit dem Auto öfter in Island und bin auch bei anderen Gelegenheiten öfter im tiefen Wasser gefahren. (Weit mehr als die offiziellen 80 cm, da waren 120cm und mehr nicht ungewöhnlich, die Türinnenverkleidung hat jetzt Wasserstandsmarken) Nach etwa 10jahren habe ich alle Achs und Getriebeöle einmal gewechselt...da war nirgends Wasser drinnen. So sensibel ist das ganze nicht.
1: Die Entlüftung ist oben gegen Wassereintritt geschützt (wenn sie noch original ist)
2: normalerweise sind tiefe Furten nicht auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, die Achsen also eher kalt.
3: Solange nicht mehr Wasser"angesaugt" wird als in den entluftungsschlauch passt, kommt das Wasser nicht ins Öl, sondern wird bei Erwärmung der Achse nach der Furt wieder heraus gedrückt.
4: solange man nicht länger im Wasser stehen bleibt, hat die Achse gar keine Zeit, sich soweit ab zu kühlen, dass ein nennenswerter Unterdruck entsteht. Sollte man doch einmal lange im tiefen Wasser stehen, muss man die Achsöle halt zeitnah kontrollieren.
5: das System funktioniert original wunderbar, herumbasteln machte meist schlechter.

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#22 Beitrag von Mark86 » 2022-01-02 10:18:56

Gregorix hat geschrieben:
2022-01-02 2:13:30
5: das System funktioniert original wunderbar, herumbasteln machte meist schlechter.
Ich dachte wenn man nen LKW kauft muss man daran erstmal ganz viel umbauen weil bei den OE Herstellern nur deppen sitzen die keine LKW bauen koennen
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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#23 Beitrag von felix » 2022-01-02 14:59:27

Moin,

beim Tatra 815 enden die Entlüftungen hinterm Fahrerhaus in ca. 1,70m Höhe. Jeweils eine Leitung für Tank, Bremszylinder und Getriebe+Achsen. Auf eine Druckbeaufschlagung der Entlüftungen wurde verzichtet.

Was ich aber für viel bemerkenswerter halte: Die Ablassschraube an unten an der Achse ist im Gewinde geschlitzt, sodass ich kontrolliert den Bodensatz aus der Achse ablassen/prüfen kann, ohne mit Literweise Gtriebeöl herum zu panschen, was im Feld nicht praktikabel ist. Außerdem dichten die Ablassschrauben konisch, sodass man nach der Prüfung keinen neuen Dichtring benötigt.

So kann man nach einer Tauchaktion schnell prüfen, ob Wasser in die Achsen gelangt ist. Weil ein Schaden entsteht nicht, wenn Wasser eindringt, sondern nur, wenn es dort länger verbleibt.

Daher würde ich, wenn kein ähnliches System vorhanden ist, mir beim nächsten Ölwechsel die Ablassschrauben im Gewinde etwas einschneiden, sodass man nach einer Wasserdurchfahrt schnell prüfen kann, ob das Öl noch sauber ist.

MlG
Felix

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#24 Beitrag von Gregorix » 2022-01-04 4:15:06

Das Zentralrohrfahrgestell ist mit konventionellen Fahrgestellen generell nicht vergleichbar. Da dort alle Aggregate zwar einen getrennten Ölhaushalt haben, aber einen gemeinsamen Luftkörper bilden, der naturgemäß viel größer ist, als bei den einzelnen Aggregaten. Dementsprechend ist auch der Luftaustausch an der gemeinsamen Entlüftungsleitung erheblich größer und damit auch die potentiell eintretende Wassermenge. Damit macht das hochlegen Sinn.
Solange der LKW in Betrieb ist,.macht ein ein bisschen eingedrungenes Wasser nix aus. Es ist daher übertrieben, nach jeder Furt die Öle zu kontrollieren. Am Ende der Reise, oder bei besonderen Vorfällen ( z.B.: länger im Fluss stecken geblieben) reicht normalerweise absolut aus.

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#25 Beitrag von Lampenhalter » 2022-01-04 5:34:14

Hm, das mit den hoch gelegten Entlüftungen haben aber auch Hersteller bei konventionellen geländegängigen Fahrgestellen gemacht, ohne Zentralrohrrahmen. Mein Ural ist für 1,50 m netto (+ die durch das Fahrzeug erzeugte Wellenbewegung) freigegeben, die Aggregateentlüftungen liegen an der gleichen Stelle wie beim Tatra und enden auf knapp 2 m. Alles was halt so größere Mengen Luft oder Öl beherbergt: Achsen, Getriebe, Verteilergetriebe, Seilwinde, Dieseltank, Bremskraftumsetzer. Und am Ende U-förmig umgebogen, damit es nicht reinregnet. Die zivilen Fahrgestelle für 0,7 m Wasser haben diese Entlüftungen nicht.
Auch die konischen Vierkantstopfen ohne Dichtring sind mir gut bekannt, das ist aber etwas, was es schon ewig und fast überall auf der Welt gibt. Jeder der mal einen alten amerikanischen Pick-Up oder Baumaschinen von Caterpillar hatte, hat diese Konstruktion schon mal in der Hand gehabt. Zwar ohne den Schlitz und damit vielleicht etwas umständlicher - klappt trotzdem, wenn man nur mal schnell schauen möchte. Ob es nötig ist - andere Frage.
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Nur wenn du schwarze Striche vom Kurvenausgang bis zum nächsten Bremspunkt ziehen kannst, hast du wirklich genug Leistung.

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Re: Steyr 12m18 Achsentlüftung

#26 Beitrag von Gregorix » 2022-01-05 0:26:18

Dafür gibt bei konventionellen Fahrzeugen mehrere Gründe:
Geländegängige Fahrzeuge wie der Steyr haben am Ende der Entlüftungsleitungen Ventile, die verhindern, dass (zu viel) Wasser eintritt. Diese verschließen die Entlüftung im Falle einer Überflutung.
Schlechtwegefahrzeuge haben das auch oft, allerdings direkt am Aggregatgehäuse verbaut.
Diese Ventile sind erstens in der Herstellung ein gewisser Aufwand, den man sich in unterschiedlichen Teilen der Welt unterschiedlich gerne angetan hat und zweitens schützen die zwar vor kurzfristigen Überflutungen, da sie die Entlüftung aber verschließen, sind sie für den längeren Betrieb im tiefen Wasser nicht optimal.
Heißt praktisch, wenn 80cm Wattiefe ferigegeben sind, dann hält das System eine kurzfristige Fahrt mit 150cm (Tiefe Furt) auch aus. Wenn aber 150 cm Wattiefe freiggeben sind, dann muss die Entlüftung auch bei einem längeren Betrieb in dieser Wassertiefe funktionieren, was nur mit einer entsprechenden Höherlegung leicht realisierbar ist.
Auf sibirischen Sumpftracks, oder für Marinelandeoperationen ist das vielleicht nötig, bei afrikanischen Flussquerungen reicht das verbaute System sicher aus.

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