#41
Beitrag
von Mark86 » 2017-12-08 16:45:09
Ich habe vor 3 Jahren die gleichen Überlegungen gehabt, jedoch bin ich jenseits der 7,5 Tonnen Klasse gelandet.
Das Spektrum und die Antworten hier sind natürlich alle richtig.
Aber, man muss sehen, ob die Situation aus welcher heraus Empfehlungen gegeben werden, auch zu einem passen.
Wir hatten hier auch mal ne IFA Fahrerin der eine Firma und div. IFA Fans nen IFA aufgeschwatzt haben.
Klar kann man IFA fahren, andere Fahren ja auch Robur, nur, die Frage ist ja erstmal wie viel diejenigen die etwas empfehlen so fahren, da ist schon der erste Knackpunkt. Manche fahren damit nur bis zum Treffen und einmal im Jahr 2 Wochen 3.000km zum Campingurlaub.
Dann gibts natürlich hier und da Ansprüche an Komfort, Lärm, Reisegeschwindigkeit, usw. usf.
Das spielt alles bei der Fahrgestellwahl ne wichtige Rolle und da das falsche Fahrgestell zu kaufen, kann n ziemlich teurer Exkurs sein.
Meines Erachtens bleibt bei dem Budget sowieso nur n recht alter LKW. Das ist auch nix schlimmes, man muss sich nur drüber im klaren sein, das es da deutliche Unterschiede grade im Bereich Fahrkomfort, etc. gibt, und das man sowas unter umständen einmal n bisschen durchreparieren muss. Wie "zuverlässig" dass dann läuft hängt natürlich von der Wartung und Pflege ab, wobei es da Anspruchsvollere Autos gibt, und weniger Anspruchsvolle. Bei manchen Autos (grade von der anderen Seite der Mauer) ist es eher normal, das man immer irgendwas zu reparieren hat und das für manche Leute gefühlt "immer" kaputt ist. Dahin gegen laufen diverse Westprodukte eigentlich sehr zuverlässig und langlebig, so dass damit im Urlaub auch keine Schraubereieinlagen nötig sind...
Was das Thema Geld und Wert angeht, war das auch ein Thema meiner Kaufüberlegungen, das Thema findet hier im Forum aber nicht so den großen Anklang. Die mehrheitliche Meinung die hier vertreten ist, ist, dass man ja "für sich" baut und das egal ist. Mir war wichtig, dass wenn es nicht so ganz meins ist oder ich mal was anderes vor habe, ich das "Projekt" auch wieder verkauft bekomme ohne da einen finanziellen Totalverlust zu landen. Ulf hat dazu mal zusammen gefasst, dass man wenn man sowas wieder verkauft froh sein kann sein Geld für Teile, Material & Fahrgestell wieder zu bekommen. Den Lohn muss man abschreiben, bzw. einfach im Urlaub auffahren. Die Zeit bezahlt einem idr. keiner. So ist das auch bei mir ausgefallen, denke ich, ich habe meinen LKW bis jetzt ja nicht verkauft, deshalb ist das natürlich ne Schätzung.
Wenn ich mir allerdings ansehe, was am Markt an vergleichbare Autos dran geschrieben wird, wie lange die stehen, was auf den Markt kommt und zügig verkauft wird und was teilweise Jahre lang steht wie Sauerbier, dann bin ich mir sicher, dass ich zumindest meinen Euro Invest wieder raus bekommen werde... Dazu gehört aber m.E. auch, dass man zum Aufbau ein passendes Fahrgestell auswählt. In so ne komplett, halbwegs ordentliche und wohnlich ausgebaute Wohnkabine fließen mindestens 30.000€. Nach oben gibt es keine Grenzen. Teure Fahrzeuge haben idr. immer eine GFK Sandwichkabine oder vergleichbares. Es hängt aber m.E. grade am Wiederverkauf auch viel am Fahrgestell. Das ist bei recht neuen Lastern nach meiner Beobachtung nicht so wichtig, ob da n Mercedes oder n MAN drunter steckt oder n Iveco, das ist den Leuten da meist egal. Bei alten Autos sieht das anders aus. Eine hochwertige Kabine auf nen Robur ist wie Geld verbrennen. Für nen Robur gibt niemand in komplett solche Summen aus, dass man dann sein Geld auch nur Ansatzweise wieder herein bekommt. Wenn die Kabine z.B. auf einem Mercedes sitzt, sieht die Verkäuferwelt dann schon ganz anders aus. Grade da ist der Mehrpreis für ein Mercedes Fahrgestell m.E. sehr gut investiert, wobei es auch andere im Wiederverkauf sehr beliebte Fahrgestelle gibt. Derzeit ist Steyr12M18 am Markt ziemlich nach oben geschossen. Wobei die Frage ist, ob das nicht nur ein Hype ist. Auch MAN KAT werden gut bezahlt.
Wenn man aber das richtige Fahrgestell, eine gescheite Außenoptik mit ordentlichen Proportionen und einen gescheiten Innenausbau hinbaut, dann bekommt man das m.E. auch wieder verkauft, wenn es doch nicht so ganz das richtige für einen ist, oder man ausgespielt hat. Vorausgesetzt man baut das Fahrzeug "Markttauglich", also so dass auch andere damit was anfangen können, von den Proportionen (Auge kauft zuerst), der Innenraumaufteilung, usw. usf.
Am allerwichtigsten ist aber eine gescheite Planung. Was die Maße angeht, und die Machbarkeit, die Zeit die man dafür hat (daran scheitert es oft) und die Finanzen (daran scheitert es meistens). Das teuerste ist meistens ein Projektabbruch, auf der anderen Seite für den nächsten Käufer der günstigste Weg n Auto zu kaufen. In deinem Budget von 40-60 kann man was chickes bauen, muss aber von vorn herein richtig kalkulieren und mit spitzem Bleistift planen und rechnen. Die Aussagen von wegen "kostet doppelt so viel wie gedacht" die hier im Forum oft vertreten werden, kann ich nicht teilen. Das mag bei vielen so sein, aber mein Auto hat in fertig und abreisefertig im Budget ne ziemliche Punktlandung geschaft. Nur, da muss man halt richtig rechnen und nicht die Hälfte vergessen. Über Geld wird hier im Forum auch wenig gesprochen, was die Leute so für Ihre LKWs ausgegeben haben, erfährst du fast nur auf Treffen von Mund zu Mund wenn du sie fragst. Man wundert sich, wenn man sich dann die Autos anschaut, welche Summen in manchen Autos für was für Ergebnisse dann teilweise versenkt wurden.
Bezüglich des Allradthemas: Natürlich bekommt man n LKW ohne Allrad einfach unter 7,5 Tonnen hin, und günstiger sind die Basisfahrgestelle auch, aber, die liegen preislich im Wiederverkauf in nem ganz anderen Bereich. Dafür bezahlt niemand nennenswertes Geld...
Die beiden von Stefano gezeigten Fahrzeuge wirst du dir meiner Einschätzung nach noch lange anschauen können, die sind für das was die bieten m.E. viel zu teuer...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.