OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

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DB-Schrauber
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OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#1 Beitrag von DB-Schrauber » 2020-11-15 11:02:31

Hallo,

bei meinem OM352 Sauger und optimierte ESP ist der Öldruck unter Volllast auf 3-3,5 bar gesunken. Vorher lag dieser unter Volllast bei 5 bar.

Im Öl waren die Metallspäne (Kupfer?).

Kann jemand per Ferndiagnose möglicherweise etwas zur Ursache beitragen?

Dank und Gruß
Falk
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ClausLa
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#2 Beitrag von ClausLa » 2020-11-15 11:09:47

Moin,
Kupfer wohl eher weniger...

Das könnten Teile Deiner Pleuellagerschalen sein. :spassbremse:

Ursache: Schmierfilmabriss

Ölwanne runter und selber nachsehen wird Dir wohl kaum erspart bleiben :blume:


Gruß Claus

Nelson
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#3 Beitrag von Nelson » 2020-11-15 11:49:35

Moin,


wo hast Du die Späne gefunden? Und hattest Du dort auch zuvor schon mal nachgeschaut, also kannst Du sicher sagen, dass die Späne erst seit kurzem dort sind? Grund der Nachfrage: gut sind die Symptome sicher nicht, aber die 352er Kurzhauber-Motoren, die ich kenne, hatten immer im Ölfilter oder in der Ölwanne mehr oder weniger Späne dieser Art. Ddamit fahren viele Motoren problemlos herum. Wenn Du zum ersten Mal in die Ölwanne gegriffen und dabei die Späne herausgeholt hast, ist zu vermuten, dass die schon lange drin waren.

Der Öldruck ist noch im vorgeschriebenen Bereich. Innerhalb welcher Zeitspanne hat sich der Druck verändert? Muss vielleicht neues Öl rein oder läuft der Motor mit höherer Temperatur, als vorher (mehr Last, zu wenig Wasser, Kühler verdreckt, wärmere Umgebung)? Mein alter 352er Motor konnte durch Ölsorten und die besagten weiteren Umstände zwischen 3 und 5 bar variiren.

Diese Dinge würde ich zuerst prüfen, bevor Innereien des Motors zerlegt werden.


Grüße

Nils

hanomagmaddin
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#4 Beitrag von hanomagmaddin » 2020-11-15 11:59:41

Hallo Falk

sieht für Mich aus wie Lagerschaden , entweder Pleul oder ein Hauptlager was sich auflöst. das würde auch den stark abgefallenen öldruck bei vollast erklären. wie sieht der öldruck im warmen bei standgas aus??
mfg martin

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DB-Schrauber
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#5 Beitrag von DB-Schrauber » 2020-11-15 13:12:47

Die Späne waren in der Ölablassschraube der Ölwanne.

Ein Ölwechsel erfolgt jährlich über die Ölablassschraube. Minimal gab es dort schön Späne- jedoch nie in diesem Umfang und Metallart.

Die Öldruckveränderung erfolgte innerhalb sehr kurzer Zeit / Minuten.

Das Kühlsystem wurde vor einigen Monaten gereinigt. Eine thermische Überlastung kann ausgeschlossen werden.

Ein Wechsel den Öl Typs hat nicht stattgefunden.

Jetzt kommt es.
Der Ölverbrauch ist schon immer recht hoch.
Habe den Laster jetzt seit 9 Jahren und 70.000 km damit zurückgelegt. Km Stand 140.000 km
Ölverbrauch je nach Belastung Anfangs 4 l, jetzt 5-6 l bei 20w50.
Das Öl wird nicht verbrannt!
Ventilschaftdichtungen habe ich nachgerüstet.

Ein Ausstauschmotor bekannter Herkunft steht deshalb bereit.

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#6 Beitrag von Mark86 » 2020-11-15 13:16:32

DB-Schrauber hat geschrieben:
2020-11-15 13:12:47
Jetzt kommt es.
Der Ölverbrauch ist schon immer recht hoch.
Habe den Laster jetzt seit 9 Jahren und 70.000 km damit zurückgelegt. Km Stand 140.000 km
Ölverbrauch je nach Belastung Anfangs 4 l, jetzt 5-6 l bei 20w50.
Das Öl wird nicht verbrannt!
Ventilschaftdichtungen habe ich nachgerüstet.

Ein Ausstauschmotor bekannter Herkunft steht deshalb bereit.
4l auf 1000km?
Wo soll dass denn sonst bleiben, wenn es nicht verbrannt wird? Der müsste ja ne Ölspur ziehen und du müsstest das Öl vom Fahrzeugheck aufwischen und vorne wieder reinkippen können, wenn er es in dem Maße verlieren würde ^^

Ich denke mal, den AT Motor wirst du brauchen ;)
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#7 Beitrag von Konstrukteur » 2020-11-16 11:07:23

DB-Schrauber hat geschrieben:
2020-11-15 13:12:47
Die Späne waren in der Ölablassschraube der Ölwanne.

Ein Ölwechsel erfolgt jährlich über die Ölablassschraube. Minimal gab es dort schön Späne- jedoch nie in diesem Umfang und Metallart.

Die Öldruckveränderung erfolgte innerhalb sehr kurzer Zeit / Minuten.

Das Kühlsystem wurde vor einigen Monaten gereinigt. Eine thermische Überlastung kann ausgeschlossen werden.

Ein Wechsel den Öl Typs hat nicht stattgefunden.

Jetzt kommt es.
Der Ölverbrauch ist schon immer recht hoch.
Habe den Laster jetzt seit 9 Jahren und 70.000 km damit zurückgelegt. Km Stand 140.000 km
Ölverbrauch je nach Belastung Anfangs 4 l, jetzt 5-6 l bei 20w50.
Das Öl wird nicht verbrannt!
Ventilschaftdichtungen habe ich nachgerüstet.

Ein Ausstauschmotor bekannter Herkunft steht deshalb bereit.
Hallo Falk,
also 4l, jetzt 5-6l Ölverbrauch klingt nach baldigem Motorschaden.
Zu Deinen Spänen folgendes, sie sehen sehr nach Schälspänen aus.
Kann passieren, wenn mal eine Stelle nicht genug Öl bekommen hat, heiß gelaufen ist, Welle und Lagerschale zusammengebacken sind.
Solange die Kraft des Motors stärker ist wie die "Verschweißung", löst sich das wieder, bis irgendwann nichts mehr geht.
Heißt, entweder ist das Öl irgendwann schneller weg wie Du es nachfüllen kannst oder der Motor ist plötzlich fest.

Gruß Uwe
Ich will reisen und nicht rasen, wozu brauche ich also Höchstgeschwindigkeit?

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#8 Beitrag von Tasmane » 2020-11-16 11:38:16

Servus,

bei Vollast und warmen Öl ist der Druck meiner Meinung nach o.k. .
Bei mir 10W40 ist es genauso : Kaltstart 5Bar Vollaussschlag, nach längerer Autonahnfahrt unter Drehzahl ca. 3,5-4 Bar...

Grüße,

Tas

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#9 Beitrag von Mark86 » 2020-11-16 11:42:50

Tasmane hat geschrieben:
2020-11-16 11:38:16
Servus,

bei Vollast und warmen Öl ist der Druck meiner Meinung nach o.k. .
Bei mir 10W40 ist es genauso : Kaltstart 5Bar Vollaussschlag, nach längerer Autonahnfahrt unter Drehzahl ca. 3,5-4 Bar...

Grüße,

Tas
Das ist bei mir auch so, bei 20W50 in warm liegt der Öldruck bei höherer Drehzahl auch bei ca. 3,5-4 bar und im Stand bei 1,5 bar.
Daran hat sich auch, genau wie am Ölverbrauch von ca. 3/4el Liter auf tausend KM auf den 120.000km die ich mit dem Fahrzeug gefahren bin, nix verändert. KM Stand bei Kauf waren 25.000km.

Nur, Lagerschalenreste sollten keine aus dem Motor kommen ^^
Ich würde damit nicht mehr groß rumfahren, wenn die unterwegs n Pleul rausfliegt dann stehste da...
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#10 Beitrag von DaPo » 2020-11-16 13:54:35

Hallo,
DB-Schrauber hat geschrieben:
2020-11-15 13:12:47
Die Öldruckveränderung erfolgte innerhalb sehr kurzer Zeit / Minuten.
das, in Verbindung mit den gezeigten Spähnen, spricht zu 100% für einen Lagerschaden.
Grüße
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#11 Beitrag von Nelson » 2020-11-16 13:56:09

Moin,


nach den Vorgaben von Mercedes sind der neue Öldruck und auch Ölverbrauch als absolute Werte kein Problem. Und in der Liga laufen andere solcher Motoren schon lange. Wäre es nur das, dann würde ich mir keine Sorgen machhen, egal ob es nun einzelne vergleichbare Maschinen gibt, die vielleicht mit besseren Werten laufen.

Als plötzliche eintretende Veränderung -in Verbindung mit Spänen, die vorher nicht da waren- ist das hingegen ein sehr ungesundes Zeichen.


Grüße

Nils

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#12 Beitrag von MartinK » 2020-11-16 14:11:40

Hallo, entweder du machst eine Ölanalyse z.b. bei OelCheck.de oder du nimmst direkt die Ölwanne ab und schaust nach. Fahren würde ich nicht mehr. Ausser warm fahren für die ölanalyse. Gruß, Martin
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#13 Beitrag von DaPo » 2020-11-16 14:42:19

Hallo,

die Ölanalyse geht auch mit kaltem Öl... ;)
Grüße
DaPo (Daniel)

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#14 Beitrag von MartinK » 2020-11-16 15:16:12

Das stimmt, nur wenn das öl tagelang gestanden hat, gibt es einen Sedimenteffekt. Sagen wir mal so: es funktioniert, empfohlen wird es aber nicht. Gruß, Martin
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#15 Beitrag von Florian99 » 2020-11-16 15:27:21

Hallo,
eine Ölanalyse bringt eigentlich nur was, wenn Du das Ergebnis auch lesen/deuten kannst. Die schreiben Dir nur, was sie in welchen Mengen und Größen gefunden haben. Hierzu muss man dann auch wissen, welche Lager mit welchen Lagerkäfigen usw. verbaut sind. Das bringt nur dann Erkenntnisse bei (editiert, danke mark86) mindestens zwei Ergebnissen, die man vergleichen kann (neu vs. x km Laufleistung).
Oilcheck schreibt Dir nicht: Das ist ein Lagerschaden. Bitte Lager xy tauschen.
Dirk
Zuletzt geändert von Florian99 am 2020-11-16 16:54:49, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#16 Beitrag von Mark86 » 2020-11-16 15:31:46

Die Analysen bringen eigentlich nur etwas, wenn man sie regelmäßig macht. Dann kann man eine Datenreihe erstellen und anhand der Datenreihe sehen, ob irgendwas aus dem Ruder läuft. Bei dem Motor der offensichtlich kaputt ist, braucht man keine Ölanalyse mehr... Kannst noch drüber nachdenken, ob es n Lager oder n Kolben ist, aber bei dem von dir benanntem Ölverbrauch ist das Thema eigentlich auch erledigt.
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#17 Beitrag von x.l. » 2020-11-16 17:07:51

Moin,

Den Ölverbrauch habe ich auch, sogar noch etws mehr.

Der Öldruck sinkt recht flott wenn die Ölmenge sinkt. Ich merke das wenn ich lange Strecken fahre und nicht ständig kontrolliere. Ich weiß dass wenn unter Vollast der Öldruck langsam runter geht der Ölfüllstand allmählich nachlässt. Dann schnell anhalten und nachkippen. Die Veränderung im Öldruck geht da recht flott. Wenn der Ölstand wieder so ist wie er sein solll, passt der Öldruck auch wieder.
Kommt bei der Diagnose ein wenig drauf an wie plötzlich den Öldruck wegging, und wie da der Ölstand war.
Die Metallteile sind wohl tatsächlich Reste von Lagerschalen, ob das aber wirklich kritisch ist weiß ich nicht. Vermuten kann man das auf jeden Fall. Nur kenne ich neben meinem Motor noch mindestens zwei baugleiche weitere wo eben genau die gleichen Teile und auch in etwa in gleicher Menge im Motor gefunden wurde. Sowohl meiner als auch die beiden anderen laufen problemlos.

Ich vermute inzwischen, dass der Ölschwund im Turbo verursacht wird und dort in Rauch aufgeht.

Öl auffüllen, wenn Öldruck dann wieder gut ist, dann die Sache im Auge behalten. Ich würde weiterfahren. Trotzdem den Motor tauschen oder überholen bei nächster Gelegenheit.

Axel
Baust du Turbo an Diesel, läuft Diesel wie Wiesel

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#18 Beitrag von MartinK » 2020-11-16 17:48:53

Hallo, natürlich ist eine Ölanalyse bei diesem Abrieb entbehrlich. Fahren würde ich damit nicht mehr, der Schaden wird eher größer, was sich preislich dann linear entwickelt. Eine Analysenreihe ist nicht zwingend erforderlich und z.B. Oelcheck schickt eine Kurzbewertung mit, die man natürlich lesen können muss, aber man kann bei Oelcheck auch anrufen, die einem weitere Hinweise geben. Ich habe aber schon drei Motoren aufgrund einer schlechten Ölanalyse still gelegt und mit minimalaufwand repariert, bevor es zum Crash kam. Ich denke, hier ist der Crash schon da gewesen..

Gruß. Martin
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#19 Beitrag von Mark86 » 2020-11-16 18:13:26

Bei 4l auf 1000km biste ja nur am Nachkippen ^^
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#20 Beitrag von DaPo » 2020-11-16 18:29:10

Naja, immerhin erspart das den Wechsel. Ist ja immer frisches Öl drin ;)
Grüße
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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#21 Beitrag von DB-Schrauber » 2020-11-17 10:56:40

Ich danke euch für die Antworten und werde in der kommenden Zeit den Motor tauschen.

Nach dem Absinken des Öldrucks habe ich relativ zeitnah Öl nachgefüllt - habe ja immer "etwas" dabei - leider ohne Erfolg. Der Öldruck blieb gering.

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#22 Beitrag von KU 65 » 2020-11-17 11:37:23

Fahr nicht großartig mehr, noch ist der Motor evtl zu retten. Auch wenn du es nicht machst sondern einen anderen einbauen willst, hast du zumindest noch einen Ersatzmotor da liegen, den man aufarbeiten kann.
Gruß Kai-Uwe

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Konzentriere dich auf das was du hast, nicht auf das was du nicht hast.

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#23 Beitrag von sico » 2020-11-17 13:22:05

Liebe Leser,
Solange das Ansaugrohr der Ölpumpe nur Öl ansaugt und keine Luft, ist der Füllstand der Ölwanne für den Öldruck zunächst ohne Einfluß. Die Pumpe saugt das Öl an und preßt es in den Schmierkreislauf des Motors. Gefährlich wird es, wenn der Füllstand unter die Minimum-Markierung absinkt. Dann besteht die Gefahr, daß die Ölpumpe auch Luft ansaugt. Dann bricht der Öldruck und damit der hydrodynamische Schmierfilm ein und die Gleitlager von Kurbelwelle und Pleuel laufen ohne Schmierfilm. Dabei entstehen aus den Gleitlagern die in den Fotos gezeigten Späne.

Es ist somit unbedingt zu vermeiden, daß der Füllstand unter Minimum absinkt. Nachfüllen, wenn der Öldruck schon einbricht, ist eine ganz schlechte Idee. Da hat der Motor schon etliche Umdrehungen ohne ausreichenden Öldruck gelaufen und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Die auf den Fotos ersichtlichen Späne deuten mächtig auf erhebliche Schäden in den Gleitlagern hin.
Da sollte der Motor nicht mehr gestartet werden.
Eine gründliche Revision des Motors ist wohl unumgänglich.
LG
Sico

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#24 Beitrag von DB-Schrauber » 2020-11-17 17:16:01

sico hat geschrieben:
2020-11-17 13:22:05
Liebe Leser,
Solange das Ansaugrohr der Ölpumpe nur Öl ansaugt und keine Luft, ist der Füllstand der Ölwanne für den Öldruck zunächst ohne Einfluß. Die Pumpe saugt das Öl an und preßt es in den Schmierkreislauf des Motors. Gefährlich wird es, wenn der Füllstand unter die Minimum-Markierung absinkt. Dann besteht die Gefahr, daß die Ölpumpe auch Luft ansaugt. Dann bricht der Öldruck und damit der hydrodynamische Schmierfilm ein und die Gleitlager von Kurbelwelle und Pleuel laufen ohne Schmierfilm. Dabei entstehen aus den Gleitlagern die in den Fotos gezeigten Späne.

Es ist somit unbedingt zu vermeiden, daß der Füllstand unter Minimum absinkt. Nachfüllen, wenn der Öldruck schon einbricht, ist eine ganz schlechte Idee. Da hat der Motor schon etliche Umdrehungen ohne ausreichenden Öldruck gelaufen und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Die auf den Fotos ersichtlichen Späne deuten mächtig auf erhebliche Schäden in den Gleitlagern hin.
Da sollte der Motor nicht mehr gestartet werden.
Eine gründliche Revision des Motors ist wohl unumgänglich.
LG
Sico
Um Missverständnisse zu vermeiden:

1. Der Ölstand wird bei mir erst 30 min. nach dem Abstellen des Motors gemessen.
2. Der Ölstand wird, bei dem oben genannten Verbrauch regelmäßig, vor nahezu jeder Fahrt kontrolliert. Diese Prozedere betreibe ich seit 9 Jahren und finde es nicht schlimm!

Das hier von Sico beschriebene Schadenbild/-hergang, aufgrund von vermeintlichem geringem Ölstand kann, entspricht nicht der Tatsache.
Jetzt kommt der Ersatzmotor – nachweislich mit „normalem“ Ölverbauch zum Einsatz. Der jetzige wird Ersatzteilspender. Die optimierte ESP wird ich aber noch getauscht… :rock:

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#25 Beitrag von Mark86 » 2020-11-17 17:43:22

Ich guck Öl immer beim Tanken nach. Also so alle 2.000km :angel:
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#26 Beitrag von DB-Schrauber » 2020-11-17 17:55:36

Mark86 hat geschrieben:
2020-11-17 17:43:22
Ich guck Öl immer beim Tanken nach. Also so alle 2.000km :angel:
Mark, ich habe mich lange zurückgehalten aber - deine unqualifizierten Kommentare zu nahezu allem, bringen uns hier und fast überall nicht weiter. Außer dein marginal vorhandenes Ego wächst… :joke:

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#27 Beitrag von sico » 2020-11-17 18:12:42

DB-Schrauber hat geschrieben:
2020-11-17 10:56:40
Ich danke euch für die Antworten und werde in der kommenden Zeit den Motor tauschen.

Nach dem Absinken des Öldrucks habe ich relativ zeitnah Öl nachgefüllt - habe ja immer "etwas" dabei - leider ohne Erfolg. Der Öldruck blieb gering.
Aber hier lese ich, daß du nach Absinken des Öldruckes durch auffüllen von Öl den Öldruck wieder in Ordnung bringen wolltest.
Das funktioniert natürlich so nicht.
Und darauf zielte mein Beitrag ab.
Ich hab nie behauptet, dass die Späne konkret und im Augenblick des Öldruckabfalles durch zu wenig Öl entstanden sind. Ich schließe es aber auch nicht aus.
mfg
Sico

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#28 Beitrag von Gogomobil » 2020-11-18 0:48:51

Sicher sollte man den Ölstand im Auge behalten, aber selbst bei min Markierung sind noch Reserven vorhanden und das vor allem bei geländegängigen Allradlern. Die Motoren haben ja meist keine Trockensumpfschmierung sondern "leben" vom Ölvorrat aus der Wanne. Wenn es dann steil bergauf/ab geht darf da auch bei Minimum nix passieren, denn erst dann soll/muss man ja nachfüllen. Das bedeutet im Umkehrschluss, auf normaler praktisch horizontaler Straße hats da (und etwas darunter) auf jedenfall noch genug Öl für die Schmierung. Päpstlicher als der Papst muss muss man auch nicht sein und die Ölwanne ist nicht umsonst öfter unterschiedlich je nach Motoreinsatz Strasse, Gelände oder stationär...
Das mit dem Öldruck bei weniger Öl kann auch einfach an der Temperatur liegen, weniger Öl weniger Abstrahlfläche also wärmer und dünner mit weniger Druck. Füllt man nach steigt der Druck wieder, da die Wärme besser verteilt / abgeführt wird, kommt halt auf die Konstruktion an. Es gibt eben viele Wege nach Rom, auch in Coronazeiten :D

Gruß andi

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#29 Beitrag von DaPo » 2020-11-18 10:45:42

Hallo,

was auch noch sein kann ist, daß Saugrohr oder Sieb beschädigt sind, oder das Sieb ganz abgefallen ist, und die Pumpe daher nicht von ganz unten aus der Wanne ansaugt.

Beim OM314 in einem mir bekannten DüDo kann ich sagen, daß der finale Todestoß für den Motor erst erfolgt ist, als neun Liter gefehlt haben.
(so viel konnte aufgefüllt werden bis zu Max-Markierung, so aus reiner Neugier...)
Grüße
DaPo (Daniel)

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Re: OM 352 Öldruck gesunken & Metallspäne

#30 Beitrag von Nelson » 2020-11-18 12:00:21

Das stimmt, bis die (intakte) Ölpumpe nicht mehr ansaugen kann muss der Ölstand bei dem Motor fast auf "Null" sein, weit unterhalb des Peilstabes. Etwas Reserve braucht es ja schon allein für die Schwankungen durch die Füllung des Ölkühlers. Mit Füllstand auf Maximum kann man direkt nach dem Abstellen einen Peilstab herausziehen, der nichts anzeigt. Innerhalb weniger Minuten steigt der Ölstand dann durch den leerlaufenden Ölkühler. So extrem kenne ich das von keinem anderen Motor. Gleichzeitig erträgt er auch die Überfüllung, wenn motivierte Fahrer den niedrigen Ölstand direkt nach dem Abstellen als Anlass nehmen sofort bis Maximum aufzufüllen, und dann die Ölkühlerfüllung auf den Maximalstand noch drauf kommt...

Was langfristig am besten ist sei dahingestellt, aber damit der Motor kurzfristig Probleme durch zu geringen Ölstand bekommt, muss man schon einiges anstellen.


Grüße

Nils



PS.: ich kenne jemanden, der mal als Student beim Erntehelfer-Job einen Schlepper von einem anderen Erntehelfer übernommen hatte. Der war in langen Schichten unauffällig gelaufen, nur als routinemäßig mal der Motorölstand kontrolliert wurde blieb der Peilstab trocken. Also fix nachgefüllt- kein Problem. Eine Kanne, noch eine Kanne, noch eine Kanne, nix zu sehen. Das ist ja komisch. Dann erfolglos versucht per Zollstock und Schweißdraht zu schauen, wo denn das ganze Öl bleibt; zuviel ist ja auch nicht gut wird immer gesagt... Zu wenig aber auch nicht, also nachfüllen, nachfüllen, nachfüllen. Irgendwann ließ sich Öl am Peilstab blicken. Gemäß der Wartungsvorschrift wurde bis auf 3 Liter die ganze Motorölfüllung von irgendwas bei 25 Litern nachgefüllt. Ob es nun genau 3 Liter waren oder ob die sich mal verzählt hatten, das war jedenfalls knapp vor "Äh, Houston... ?"

Da die Geschichte gut gegangen ist (zumindest kurzfristig, ob langfristig Schäden kamen, die darauf zurückzuführen waren, weiß ich nicht) hätte man rückblickend natürlich noch kurz einen neuen Ölfilter dranschrauben können und den nächsten Ölwechsel gespart.
;)

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